SMG Jahrbuch 2015/16
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In der Medizin<br />
sind Kinder keine<br />
« kleinen<br />
Erwachsenen<br />
».<br />
Jugendlichen erfordert. In der Medizin sind Kinder keine<br />
« kleinen Erwachsenen » : Nicht nur Medikamente und deren<br />
Dosierungen unterscheiden sich grundsätzlich von der<br />
Erwachsenenmedizin, auch medizinische Geräte können<br />
nicht von der Stange angeschafft, sondern müssen oftmals<br />
in kostspieliger Massarbeit im Miniaturformat angefertigt<br />
werden. Untersuchungen wie etwa ein MRI können bei<br />
Kleinkindern häufig nur in Narkose stattfinden, was den<br />
Zeitbedarf pro Untersuchung vervielfacht. Und nicht zuletzt<br />
spielen die Eltern eine grosse Rolle : Sie bilden eine wichtige Ressource<br />
während des Genesungsprozesses und werden deshalb in alle<br />
Untersuchungen und Behandlungen einbezogen. Bei Bedarf erhalten<br />
sie Unterstützung von Psychologen oder Sozialarbeitern. Die angemessene<br />
Vergütung all dieser Aufwände muss sich das Kinderspital<br />
im Rahmen aufwendiger Tarifverhandlungen teilweise vor Gericht<br />
erstreiten und parallel dazu versuchen, über Fundraising die Kosten<br />
der nicht verrechenbaren Aufwände zu decken.<br />
Weltweit einzigartiger Hautersatz aus dem Labor<br />
Auch an die Forschung stellt die Kindermedizin besondere Ansprüche,<br />
da die Industrie aufgrund der tiefen Fallzahlen im Vergleich zur Erwach -<br />
senenmedizin weniger in die Kinder- und Jugendmedizin investiert.<br />
Das Kinderspital Zürich hat deshalb mit Hilfe von Spendengeldern das<br />
Forschungszentrum für das Kind ( FZK ) gegründet, um die Kräfte zu<br />
bündeln. Forschungsteams von internationalem Ruf widmen sich hier<br />
der klinisch-translationalen Forschung in verschiedenen Bereichen. So<br />
ist es zum Beispiel gelungen, einen komplexen Hautersatz im Labor<br />
32 <strong>SMG</strong> <strong>Jahrbuch</strong> <strong>2015</strong> // Best Practice Meeting Kinderspital Zürich