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city-scene Westpfalz Juli 07/16

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SERIENSPECIAL<br />

Serien-Special<br />

Mystik trifft Kochkunst<br />

Nordeuropäische Serien sind<br />

meist Krimiserien – siehe<br />

„Kommissarin Lund“, „Die Brücke“<br />

oder „Lava“. Mitunter haben<br />

diese aber auch einen mystischen<br />

Unterton. Ein Beispiel<br />

hierfür wäre die jeweils erste<br />

Staffel von „Fortitude“ und „Jordskott<br />

– Die Rache des Waldes“<br />

(Polyband). Um Letztere soll es<br />

im Folgenden gehen.<br />

In „Jordskott“ treffen die Genres<br />

Crime auf Mystery und die<br />

nordische Sagenwelt. Dabei fängt<br />

alles wie ein gewöhnlicher Kriminalfall<br />

an: Sieben Jahre nach dem<br />

Verschwinden ihrer Tochter Josephine<br />

kehrt die Kommissarin Eva<br />

Thörnblad (Moa Gammel) außerhalb<br />

ihres Dienstes in ihre Heimat<br />

zurück. Sie glaubt nicht daran,<br />

dass ihre Tochter damals in einem<br />

Waldsee ertrank. Thörnbald ist<br />

viel mehr davon überzeugt, dass<br />

Josephine entführt wurde und<br />

noch immer lebt. Denn just verschwand ein Junge<br />

ebenfalls spurlos.<br />

Anfangs ermittelt die Kommissarin auf eigene<br />

Faust, dann wird sie offiziell zu den Ermittlungen<br />

hinzugezogen. Was während diesen zutage gefördert<br />

wird, ist verstörend: für sie und den Zuschauer.<br />

Denn es geht hier eben nicht um ein gewöhnliches<br />

Verbrechen, sondern um einen viele<br />

Jahrzehnte alten Pakt, der gebrochen wurde. Der<br />

Untertitel „Die Rache des Waldes“ kommt nicht<br />

von ungefähr. So viel kann verraten werden,<br />

ohne irgendwen massiv zu spoilern.<br />

Nun zu etwas gänzlich anderem:<br />

der<br />

Netflix-Dokumentarserie<br />

„Chef’s Table“. Ende Mai wurde die<br />

zweite Staffel dieser großartigen<br />

Serie veröffentlicht. In dieser werden<br />

– wie in der ersten – außergewöhnliche<br />

Köchinnen und Köche<br />

porträtiert. Innerhalb von je 50<br />

Minuten werden ihre Herkunft<br />

und ihr Weg in die Spitzengastronomie<br />

nachgezeichnet. Dabei<br />

stehen nicht nur ihre Kunstfertigkeit<br />

und ihr Ideenreichtum im<br />

Fokus, sondern auch ihr Alltag und<br />

insbesondere ihr Charakter. Ein jeder<br />

Protagonist is(s)t anders, tickt<br />

anders und kocht anders.<br />

In den sechs neuen Episoden werden<br />

Milad Alexandre Mack Atala<br />

alias Alex Atala (Brasilien), Ana<br />

Ros (Slovenien), Dominique Crenn<br />

(USA), Enrique Olvera (Mexiko),<br />

Gagan Anand (Thailand) und Grant<br />

Achatz (USA) vorgestellt. Am spannendsten<br />

ist die Folge über Alex<br />

Atala, der früher Punk war und der heute seine<br />

Zutaten zum Teil selbst im Amazonas-Gebiet jagt<br />

und fängt, und die über Molekular-Koch Grant<br />

Achatz. Der erkrankte in seinem Mund an Krebs<br />

(Plattenepithelkarzinom), wodurch er seinen<br />

Geschmackssinn verlor. Erst einige Zeit nach der<br />

erfolgreichen Behandlung kehrte dieser wieder<br />

zurück, und der zweifache Vater konnte sich in<br />

Chicago drei Michelin-Sterne erkochen. „Chef’s<br />

Table“ ist eine spannende und kunstvolle Annäherung<br />

an die Königinnen und Könige der Küche.<br />

Text: Peter Parker // Bilder: Polyband, D’Angelo/Netflix

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