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Freiräume für Jugend schaffen!

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diese <strong>Jugend</strong>lichen ist sie ein zentraler Ort <strong>für</strong> selbstbestimmtes Engagement. 11 Sie machen<br />

hier ähnliche Selbstwirksamkeitserfahrungen wie <strong>Jugend</strong>liche aus privilegierteren sozialen<br />

Schichten in Bereichen freiwilliger Selbsttätigkeit, in denen benachteiligte <strong>Jugend</strong>liche<br />

deutlich unterrepräsentiert sind (z. B. <strong>Jugend</strong>vertretungen, Bundesfreiwilligendienst). Auch<br />

<strong>Jugend</strong>verbände als wesentliche Struktur der Interessenvertretung von <strong>Jugend</strong>lichen sind<br />

gefordert, Zugänge <strong>für</strong> unterschiedliche Zielgruppen von <strong>Jugend</strong>lichen zu erleichtern und<br />

sich insbesondere im Hinblick auf benachteiligte <strong>Jugend</strong>liche mehr zu öffnen. Die<br />

<strong>Jugend</strong>sozialarbeit mit ihren Zugängen zu diesen jungen Menschen kann <strong>für</strong> die Offene<br />

Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit hierbei ein hilfreicher Kooperationspartner sein.<br />

Um freiraumorientierte Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit zu ermöglichen, müssen in den Kommunen<br />

im Rahmen einer funktionierenden beteiligungsorientierten <strong>Jugend</strong>hilfeplanung 12 Bedarfe von<br />

jungen Menschen einbezogen werden. <strong>Jugend</strong>hilfeplanung muss in größeren räumlichen<br />

Bezügen denken und Kontakte vermitteln. Mit dieser Zielsetzung sollten Verbände und<br />

Vereine über die Gemeinde- und auch Landkreisgrenzen hinweg kooperieren und<br />

zusammenarbeiten.<br />

Aus Sicht der AGJ mangelt es an Vertrauen und Akzeptanz gegenüber jungen<br />

Menschen und ihren Verhaltensweisen, aber genauso auch daran, dass sich etablierte<br />

Strukturen der Kinder- und <strong>Jugend</strong>hilfe in ihren zeitlichen und räumlichen Möglichkeiten<br />

jungen Menschen anpassen. Die Kommunen müssen ihrerseits da<strong>für</strong> Sorge<br />

tragen, dass durch eine gut funktionierende <strong>Jugend</strong>hilfeplanung bedarfsgerechte<br />

Angebote zur Verfügung stehen und eine eigenständige <strong>Jugend</strong>politik gefördert wird,<br />

die alle jungen Menschen anspricht.<br />

2.3 <strong>Freiräume</strong> in formalen Bildungs- und Hilfesystemen <strong>schaffen</strong> und gestalten<br />

Kompetenzerwerb und die Entwicklung der Handlungsfähigkeit stehen sich heute weder im<br />

Feld der Kinder- und <strong>Jugend</strong>hilfe noch in formalen Bildungssettings konträr gegenüber. Denn<br />

Lernen ist neben Kompetenzerwerb eben auch gekennzeichnet durch Motivation,<br />

Selbstvertrauen und Selbstexpressivität. Nicht allein die messbare Kompetenz ist<br />

11 Vgl. Schwerthelm, Moritz und Benedikt Sturzenhecker (2015). Förderung gesellschaftlichen Engagements<br />

Benachteiligter in der Offenen Kinder- und <strong>Jugend</strong>arbeit. Evaluation eines Modellprojekts. In: deutsche jugend,<br />

63. Jg., Heft 12, S. 511-520.<br />

12 Vgl. Bundesjugendkuratorium (2012). Neuaktivierung der <strong>Jugend</strong>hilfeplanung – Potenziale <strong>für</strong> eine kommunale<br />

Kinder- und <strong>Jugend</strong>politik. Stellungnahme des Bundesjugendkuratoriums. Abrufbar unter:<br />

http://www.bundesjugendkuratorium.de/assets/pdf/press/Stellungnahme_<strong>Jugend</strong>hilfeplanung_51212.pdf.<br />

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