Vorlage KOMMUNALLEASING MAGAZIN - NORD/FM
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www.kommunalleasing-magazin.de<br />
5/2011<br />
28. September 2011<br />
9. Jahrgang<br />
nur 15 Euro<br />
steuerwirkunG<br />
Leasing, miete, PPP unter der LuPe (s.5)<br />
Kommunalleasing<br />
Grenzen der BeschaffunG<br />
Wie autonom können kommunen entscheiden? (s.11)<br />
Magazin<br />
fM-serie (6): cafM<br />
ProjektLeiter thorsten FLader steLLt das<br />
Werkzeug Fm-soFtWare vor (s. 14)
immobilien/Bauen<br />
fM-serie (6): cafM -<br />
einfach kaufen und loslegen?<br />
Das Interesse kommunaler<br />
Entscheidungsträger, ein<br />
CA<strong>FM</strong>-System zur Unterstützung<br />
und Steuerung<br />
der Prozesse für ein<br />
Liegenschafts- und Gebäudemanagement<br />
einzusetzen, ist<br />
in den vergangenen Jahren<br />
stetig gestiegen.<br />
Ist die Entscheidung getroffen,<br />
ein IT-System für das<br />
▼<br />
14 Kommunalleasing Magazin 5/2011<br />
Facility Management einzusetzen,<br />
stellt sich die Frage<br />
nach der Umsetzung des Vorhabens.<br />
Einfach kaufen und<br />
loslegen? Vielfach werden<br />
Entscheidungen für ein Zielsystem<br />
auf Grundlage von<br />
Messebesuchen oder Hochglanzprospekten<br />
getroffen.<br />
Komplexe und kostenintensive<br />
Softwareprodukte<br />
sowie möglicherweise nicht<br />
Von Reinhard Preis und Thorsten Flader<br />
Die ganzheitliche Betrachtung von Immobilien über<br />
alle Lebenszyklen bildet die Grundlage des Facility<br />
Managements. Als prozessbegleitende und prozesssteuernde<br />
Unterstützung sind Computer-Aided Facility Management<br />
(CA<strong>FM</strong>) -Systeme wichtige Werkzeuge in der Informationsverarbeitung<br />
und -bereitstellung.<br />
benötigte Module werden<br />
beschafft. Die Einführung<br />
des Systems beschränkt sich<br />
auf die Installation und gegebenenfalls<br />
eine Systemschulung.<br />
Bestandsdaten<br />
werden im Rahmen einer<br />
Start-up Phase aufwendig in<br />
das System „gebracht“.<br />
Doch so richtig wird das<br />
System von den Usern nicht<br />
Vom einfachen Informationssystem bis zur integrierten Prozessunterstützung<br />
genutzt, und die mühsam<br />
migrierten Daten sind<br />
zum Teil nicht mehr aktuell<br />
und finden sich früher oder<br />
später auf dem sogenannten<br />
„Datenfriedhof“ wieder.<br />
Dieses dargestellte Szenario<br />
spiegelt leider häufig die<br />
Realität bei Kommunen aber<br />
auch in Unternehmen der<br />
Privatwirtschaft wieder. Dabei
werden aus unterschiedlichen<br />
Bereichen Best-Practise-<br />
Beispiele für die erfolgreiche<br />
Einführung und Nutzung<br />
von IT-Systemen im Facility<br />
Management geliefert. Auch<br />
aus diesem Grund wurde<br />
von der GE<strong>FM</strong>A (German<br />
Facility Management<br />
Association) die Richtlinie<br />
420 „Einführung eines CA<strong>FM</strong><br />
Systems“ entwickelt, um den<br />
Verantwortlichen im Facility<br />
Management allgemeingültige<br />
Leitsätze an die Hand<br />
zu geben.<br />
DiE optimalE<br />
VorgEhEnSwEiSE<br />
Ein erster Schritt im Rahmen<br />
der Einführung eines CA<strong>FM</strong>-<br />
Systems ist die Definition<br />
der eigenen Anforderungen.<br />
Hierbei bildet das abgestimmte<br />
Zusammenspiel<br />
zwischen Organisation,<br />
Prozessen, Daten sowie die<br />
bestehende IT-Infrastruktur<br />
die Basis der eigenen Anforderungen<br />
(siehe Abbildung<br />
auf Seite 14).<br />
Aus der Analyse der bestehenden<br />
Aufbau- und<br />
Ablauforganisationen, den<br />
Daten und IT-Systemen<br />
werden, gemeinsam mit Vertretern<br />
sämtlicher am Prozess<br />
beteiligter Fachbereiche und<br />
der IT-Abteilung, die IST<br />
Situation analysiert und die<br />
Soll-Prozesse definiert. Die<br />
gegebenenfalls neu zu entwickelndenOrganisationsstrukturen<br />
können davon<br />
leicht abgeleitet werden.<br />
Durch ein strukturiertes<br />
Vorgehensmodell unter Beteiligung<br />
der IT-Abteilung<br />
sollen mögliche Hürden<br />
der internen IT-Richtlinien<br />
im Hinblick auf benötigte<br />
Schnittstellen und Systemausprägungen<br />
im Vorfeld des<br />
Fachkonzeptes genommen<br />
werden. Dieses Fachkonzept<br />
enthält die Anforderungen<br />
an das Zielsystem. Denn nicht<br />
selten scheitert die Machbarkeit<br />
am Veto von IT-Abteilungen,<br />
da das Fachkonzept<br />
gegen geltende IT-Sicherheitsrichtlinien<br />
verstößt.<br />
Weiterhin sind in dieser<br />
Phase die benötigten Berichte<br />
und Kennzahlen zu<br />
identifizieren, da diese einen<br />
wesentlichen Einfluss auf die<br />
zu erfassenden Daten haben.<br />
Auch sollten im System<br />
neben den festen Berichten<br />
einfache, durch den User<br />
individuell definierte Abfragen<br />
möglich sein (siehe<br />
Abbildung oben).<br />
Durch die gesammelten<br />
Informationen aus den<br />
Prozessdefinitionen und den<br />
benötigten Berichten und<br />
Kennzahlen wird ein Datenmodell<br />
abgeleitet. Hierbei<br />
wird ein logisches Datenmodell,<br />
welches Abhängigkeiten<br />
und Hierarchien von<br />
Objektebenen definiert,<br />
sowie ein Klassen-Datenmodell<br />
mit den allgemeinen<br />
und klassenspezifischen<br />
Merkmalen als Mindestanforderungen<br />
definiert.<br />
In dieser Phase sollten nicht<br />
alle Möglichkeiten der Abbildung<br />
in einem CA<strong>FM</strong>-<br />
System ausschöpft werden,<br />
denn gerade bei den Daten<br />
gilt es die ausgewogene<br />
Mischung aus den nötigsten<br />
Information mit maximalem<br />
Informationsgehalt zu finden.<br />
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Vereinfachtes<br />
logisches<br />
Datenmodell<br />
Beispiel: Werden an einem<br />
Raum oder einer technischen<br />
Anlagen 40 anstatt 20<br />
Merkmale definiert, so ergibt<br />
das ein erhöhter Pflegeaufwand<br />
dieser Informationen<br />
bei 1.000 Räumen oder<br />
technischen Anlagen von<br />
20.000 Merkmalen (siehe Abbildung<br />
unten).<br />
phaSEnwEiSE<br />
Einführung<br />
In Abhängigkeit der Datenlage<br />
in der Kommune und<br />
der gegebenenfalls damit<br />
verbundenen Bestandsaufnahme<br />
ist es sinnvoll, über<br />
eine phasenweise Einführung<br />
des Systems nachzudenken.<br />
Die Datenerfassung verursacht<br />
normalerweise einen<br />
Großteil der Kosten einer<br />
CA<strong>FM</strong>-Einführung (siehe auch<br />
GE<strong>FM</strong>A Richtlinie). Zuweilen<br />
ist es sinnvoller, in einer ersten<br />
Phase mit den notwendigsten<br />
Stammdaten und Schwerpunktprozessen<br />
zu starten.<br />
In den folgenden Phasen<br />
können dann die weiteren<br />
Prozesse implementiert und<br />
ein umfangreicherer Stammdatenpool<br />
migriert werden.<br />
16<br />
Kommunalleasing Magazin 5/2011<br />
Dabei ist zu berücksichtigen,<br />
dass ein Konzept zur Datenerfassung<br />
in Abstimmung<br />
mit den Anforderungen aus<br />
den Prozessen, Berichten und<br />
Kennzahlen die Kosten für<br />
die Datenerfassung erheblich<br />
senken kann, da nur die<br />
benötigten und nachträglich<br />
verwendeten Daten aufgenommen<br />
werden.<br />
auSwahl DES<br />
Cafm-SyStEmS<br />
Im Rahmen des Auswahlverfahrens<br />
sollte neben dem<br />
Preis auch auf die Umsetzbarkeit<br />
und die größtmögliche<br />
Annäherung an die gestellten<br />
Anforderungen geachtet<br />
werden. Ferner sei darauf hingewiesen,<br />
das Projektteam<br />
des CA<strong>FM</strong>-Systemanbieters zu<br />
bewerten, denn nicht selten<br />
scheitert die Einführung<br />
eines CA<strong>FM</strong> Systems nicht<br />
an der ausgewählten Software,<br />
sondern an der unzureichenden<br />
Einführung.<br />
nutzung DES<br />
Cafm-SyStEmS<br />
Nach erfolgreicher Auswahl<br />
und Einführung gilt es nun,<br />
das neue Softwaresystem<br />
in das Tagesgeschäft zu<br />
integrieren und die Vorteile<br />
in der Prozessunterstützung<br />
und in der Datenvorhaltung<br />
zu nutzen. Im Hinblick auf<br />
die Datenvorhaltung und<br />
den hieraus generierten Berichten<br />
und Kennzahlen<br />
müssen die Daten eine verlässliche<br />
Quelle darstellen.<br />
Diese Zuverlässigkeit kann<br />
nur erreicht werden, wenn<br />
physikalische Änderungen<br />
in den Liegenschaften,<br />
den Gebäuden oder in den<br />
Organisationen auch im<br />
CA<strong>FM</strong>-System ihren Niederschlag<br />
finden, um somit die<br />
Aktualität zu gewährleisten.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen,<br />
muss eine zentrale Datenpflege<br />
etablieren werden,<br />
die sämtliche Änderungsinformationen<br />
sammelt und<br />
die Stammdaten im CA<strong>FM</strong>-<br />
System korrigiert.<br />
fazit<br />
Die nachhaltige Einführung<br />
eines CA<strong>FM</strong>-Systems ist weit<br />
mehr, als die originäre Beschaffung<br />
eines Softwaresystems.<br />
Es ist letztendlich<br />
ein äußerst komplexer<br />
Prozess, der normalerweise<br />
die gesamte Prozesslandschaft<br />
und zum Teil die<br />
Organisationsstrukturen<br />
einer Kommune berührt<br />
und nachhaltig ver-
ändert und somit zu längst<br />
schon notwendigen Umstrukturierungen<br />
Anlass gibt.<br />
Weiterhin ist eine besondere<br />
Herausforderung die Aktualität<br />
der Daten im CA<strong>FM</strong>-<br />
System zu gewährleisten.<br />
Dadurch wächst das Vertrauen<br />
in das CA<strong>FM</strong>-System,<br />
welches schließlich zu einem<br />
elementaren Instrument in<br />
der Verwaltung der Liegenschaften<br />
und Immobilien<br />
wird.<br />
Somit ist sichergestellt, dass<br />
sich die Investition durch<br />
mehr Transparenz, Stammdatensicherheit,Prozessstabilität<br />
und Kostensenkung<br />
tatsächlich amortisiert. Damit<br />
der gesamte Veränderungsprozess<br />
erfolgreich durchgeführt<br />
und nachhaltig<br />
implementiert werden kann,<br />
ist die Begleitung durch einen<br />
externen Fachmann unbedingt<br />
empfehlenswert.<br />
Reinhard Preis ist Mitglied der Geschäftsleitung<br />
und Dipl. Ing. Thorsten<br />
Flader Projektleiter <strong>FM</strong> Beratung der<br />
Nord<strong>FM</strong>.<br />
Kommunalleasing Magazin 5/2011<br />
17<br />
Impressum I KOmmuNALLeAsING mAGAZIN<br />
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Herausgeber: Verlag peter Baranec<br />
Grabenstr. 34 I D-66538 Neunkirchen<br />
sekretariat: marion Fischer<br />
Telefon: 0 68 21 / 14 02 34<br />
Chefredaktion: Diplom-Kaufmann peter G. Baranec<br />
e-mail: chefredaktion@kommunalleasing-magazin.de<br />
redaktion: Holger Alt I Dieter Nagel I Klaus schneider I<br />
Felix m. stein (stv. Chefred.)<br />
Lektorat: Christine Fuchs I Tanja schmitz<br />
Gastautoren: Kurt Braunisch I Jürgen Dörflinger I<br />
Dr. Daniela Hattenhauer I ute Klemm I ulf mehner I<br />
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2011 (9. Jahrgang)