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Arbeitnehmerinnen im Betriebsrat – eine Ausnahme?

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vation und Veränderung, Qualität, Professionalität, Führung, Kollegialität, Belastung und<br />

Selbstfürsorge. Für alle Bereiche wurden eindrucksvolle und aufgrund ihrer Erhebung (Quali-<br />

tative Methode) die Realität in den Unternehmen widerspiegelnde Ergebnisse erarbeitet, die<br />

hier nur in Ausschnitten dargestellt werden können:<br />

Effizienz: • Effizienzdruck steigt über alle Branchen hinweg an<br />

• Negativ: Innovations- und Veränderungszwang geht auf Kosten langfristiger<br />

Planungssicherheit<br />

• Leistungsträger haben den gestiegenen Effizienzdruck zunächst begrüßt,<br />

wegen größerer Leistungsgerechtigkeit. Nun ist der Druck noch weiter gestiegen,<br />

durch ihren angestiegenen Einsatz.<br />

• Verlust an Kreativität, da Kreativität sich nur in Zeiten und Räumen entfalten<br />

kann, die von Effizienzdruck entlastet sind.<br />

• Begünstigung von Standardisierung 139<br />

Innovation und<br />

Veränderung:<br />

• Das Innovations- und das Veränderungstempo nehmen stetig zu.<br />

• Strategien für stetige (kl<strong>eine</strong>) Gewinne und zukunftsfähige Strukturen<br />

werden in Organisationen häufig nicht entwickelt.<br />

• Beschleunigung: k<strong>eine</strong> Zeit um herauszufinden, was Beschäftigte<br />

besonders gut können, als Folge wird die Fluktuation der Stellenbesetzung<br />

erhöht.<br />

• „Sich flexibel zu zeigen und sofort Aufgaben zu übernehmen, die<br />

ihnen angeboten werden, signalisiert Leistungsbereitschaft, nicht<br />

aber zwangsläufig auch Leistungsfähigkeit.“ 140<br />

• Die Anpassung der Beschäftigten geht nicht so schnell wie das Innovationstempo,<br />

die Rhetorik wird gewechselt, um sich zu schützen.<br />

• Die Sehnsucht nach Abkürzungen führt dazu, dass Beratern geglaubt<br />

wird.<br />

• Schnellere Eskalation von Konflikten, sie werden aber erst thematisiert,<br />

wenn das Vertrauen aufgebraucht und das „Rabattmarkenheft“<br />

voll ist. 141<br />

Qualität: • Sicherung der Qualität von Arbeitsleistungen durch <strong>eine</strong> zeitaufwändige Dokumentation<br />

und Evaluation (Pflicht) => bindet viel Zeit, Arbeitsleistung<br />

sinkt 142<br />

Professionalität: • Professionellen fällt es <strong>im</strong>mer schwerer, die nötigen Ressourcen für<br />

„gute Arbeit“ zu erhalten.<br />

• Die Entprofessionalisierung n<strong>im</strong>mt zu und weniger qualifizierte Kräfte<br />

übernehmen die Aufgaben (kränkend für Professionelle); Denn<br />

nicht standardisierbare Probleme bedürfen <strong>eine</strong>r professionellen<br />

Bearbeitung, gerade wenn ein hoher Handlungsdruck besteht.<br />

• Qualitäts- und Sicherheitsstandards können unterschritten werden,<br />

wenn k<strong>eine</strong> professionelle Bearbeitung von Problemen erfolgt.<br />

• Viele Beschäftigte schätzen realistisch ein, dass sie das Wohl derer<br />

gefährden, die auf ihre Dienste und Leistungen angewiesen sind,<br />

so z.B. in der Pflege, was Schuldgefühle verursachen kann und ggf.<br />

139<br />

vgl. Voß, G. G.; Haubl, R.; Möller, H.; Schiersmann, C.; Hrsg. (2009); Psychosoziale Kosten turbulenter Veränderungen <strong>–</strong><br />

Arbeit und Leben in Organisationen, S. 4<br />

140<br />

Voß, G. G.; Haubl, R.; Möller, H.; Schiersmann, C.; Hrsg. (2009); Psychosoziale Kosten turbulenter Veränderungen <strong>–</strong> Arbeit<br />

und Leben in Organisationen 2008, S. 4, Zeile 13-18, mittlere Spalte<br />

141<br />

vgl. Voß, G. G.; Haubl, R.; Möller, H.; Schiersmann, C.; Hrsg. (2009); Psychosoziale Kosten turbulenter Veränderungen <strong>–</strong><br />

Arbeit und Leben in Organisationen 2008, S. 4<br />

142<br />

vgl. Voß, G. G.; Haubl, R.; Möller, H.; Schiersmann, C.; Hrsg. (2009); Psychosoziale Kosten turbulenter Veränderungen <strong>–</strong><br />

Arbeit und Leben in Organisationen 2008, S. 4<br />

161

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