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Wirkungen von Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen

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2.2.2 Qualität des Verkehrsflusses und Reisezeiten<br />

im Kfz- und öffentlichen Verkehr<br />

?<br />

Verursacht <strong>Tempo</strong> <strong>30</strong> Staus und<br />

volkswirtschaftliche Kosten durch<br />

längere Fahrtzeiten?<br />

Allgemeine Erkenntnisse<br />

Die Qualität des Verkehrsflusses k<strong>an</strong>n steigen<br />

Die zulässige Höchstgeschwindigkeit hat selbst nur geringen<br />

Einfluss auf die Leistungsfähigkeit einer Straße<br />

(vgl. Abschnitt 2.1, Seite 4). Störungen des Kfz-Verkehrsflusses<br />

können aber auftreten, wenn eine Koordinierung<br />

der Lichtsignal<strong>an</strong>lagen („Grüne Welle“) nicht <strong>an</strong> die<br />

veränderte zulässige Höchstgeschwindigkeit <strong>an</strong>gepasst<br />

wird bzw. dies nicht möglich ist. Für die Akzept<strong>an</strong>z der<br />

Regelung ist außerdem <strong>von</strong> Bedeutung, wie sich Reisezeiten<br />

verändern.<br />

Rechnerisch benötigt ein Fahrzeug bei Konst<strong>an</strong>tfahrt<br />

mit 50 km/h 7,2 Sekunden für einen 100 Meter l<strong>an</strong>gen<br />

Straßenabschnitt und 12,0 Sekunden mit <strong>30</strong> km/h. Der<br />

rechnerische Fahrzeitverlust beträgt also knapp 5 Sekunden.<br />

Praktisch treten Konst<strong>an</strong>tfahrten <strong>von</strong> Kraftfahrzeugen<br />

<strong>an</strong> innerstädtischen <strong>Hauptverkehrsstraßen</strong><br />

wegen Ampeln und <strong>an</strong>deren Querungshilfen, ein- und<br />

abbiegenden Fahrzeugen, Parkvorgängen usw. aber nur<br />

sehr selten auf.<br />

In der Praxis wurden Reisezeitverluste <strong>von</strong> bis zu 4 Sekunden<br />

je 100 Meter gemessen. Wie bei den mittleren<br />

Geschwindigkeiten gibt es auch hier große Schw<strong>an</strong>kungsbreiten:<br />

An m<strong>an</strong>chen Strecken traten mit <strong>Tempo</strong><br />

<strong>30</strong> keine Reisezeitverluste gegenüber <strong>Tempo</strong> 50 auf, weil<br />

Störungen reduziert werden konnten.<br />

Für ein zügiges Vor<strong>an</strong>kommen sind die Gestaltung der<br />

Kreuzungen und ein möglichst kontinuierlicher Verkehrsfluss<br />

weitaus wichtiger als die zulässige Höchstgeschwindigkeit.<br />

Die Qualität des Verkehrsflusses k<strong>an</strong>n<br />

indirekt durch geringere Höchstgeschwindigkeiten<br />

steigen, weil die geringere Sp<strong>an</strong>nweite der gefahrenen<br />

Geschwindigkeiten eine bessere Fahrzeugpulkbildung<br />

ermöglicht und damit die Nutzung <strong>von</strong> Grünen Wellen<br />

unterstützen k<strong>an</strong>n. Für die subjektive Qualitätswahrnehmung<br />

der Autofahrenden sind gleichmäßige<br />

Verkehrsströme ohne große Geschwindigkeitsdifferenzen<br />

auf einem niedrigeren, aber homogenen Niveau<br />

positiver als höhere Spitzengeschwindigkeiten mit<br />

mehr Stopps.<br />

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