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„Refo-Hype“ und Luthers Lektionen

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DIE SEITE DES GENERALSEKRETÄRS<br />

1/2017 · ZKZ 65099<br />

Die Evangelische Allianz in Deutschland<br />

Gemeinsam Glauben – Miteinander Handeln<br />

Der Stellenwert des Gebets<br />

<strong>„Refo</strong>-<strong>Hype“</strong> <strong>und</strong> <strong>Luthers</strong> <strong>Lektionen</strong><br />

Wie Reformation im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert gelingen kann<br />

Den Kompass neu justieren<br />

Was für die Reformation nach<br />

dem Jubiläum wichtig ist<br />

„Meine Reformation“<br />

Freikirchen <strong>und</strong> freie Werke<br />

zu „Luther“<br />

„Allianz“ ist eine Art Gütesiegel<br />

Der neue Vorsitzende<br />

Ekkehart Vetter im Gespräch<br />

Liebe EiNS-Leser,<br />

wir sind angekommen im Jahr des Reformationsgedenkens. Wir haben<br />

tausende Gründe, dankbar auf die Ereignisse der Reformation<br />

zurückzuschauen. Aber wir brauchen noch mehr: Wir müssen fragen<br />

nach dem, was Reformation heute für uns bedeutet. Von welchem<br />

Schlaf müssen wir aufstehen? Von welchen Fehlentwicklungen, Verirrungen<br />

<strong>und</strong> Verwirrungen brauchen wir Befreiung? Wie kommt unser<br />

Leben in Form, zurück in die Form (Re-form), in die Jesus Christus<br />

uns bringen will? Uns persönlich, aber auch die „Formation“ der Gemeinde<br />

von Jesus Christus im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert, 500 Jahre nach der<br />

Reformation? Daran wollen wir mitdenken <strong>und</strong> mitarbeiten, auch als<br />

Evangelische Allianz-Bewegung.<br />

Viele Thesen wurden <strong>und</strong> werden landauf, landab diskutiert. Auch<br />

für dieses Heft haben wir viele Stimmen eingeholt, was Reformation<br />

<strong>und</strong> Reformationsgedenken bedeutet. Ich wage auch eine These:<br />

Ohne Gebet hat Kirche Jesu Christi keine Kraft<br />

Die deutsche Christenheit ist gebetsarm. Sie muss wie in den ersten<br />

Tagen der christlichen Gemeinde wieder eine Gebetsbewegung werden.<br />

Das fängt bei uns persönlich an. Welchen Stellenwert hat das<br />

Gebet in unserem Alltag? Im Leben der hauptamtlichen Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> Funktionäre? Nehmen sich die Lutheraner Luther zum Vorbild,<br />

von dem gesagt wird, dass er sich wegen seiner Fülle von Arbeit erst<br />

einmal drei St<strong>und</strong>en Zeit zum Beten nehmen wolle?<br />

Oder schauen wir noch besser auf Jesus selbst. Seine Gebetspraxis<br />

r<strong>und</strong> um die Uhr lässt sich im Neuen Testament studieren. Beobachten<br />

wir die Gebetspraxis in der ersten Gemeinde. Schon vor dem Pfingstfest<br />

war das ständige <strong>und</strong> einmütige Gebet charakteristisch (Apostelgeschichte<br />

1,14). Und als vom Heiligen Geist durchdrungene Gemeinschaft war<br />

das Gebet eine Säule des Gemeindelebens (2,42). Darum war das Gebet<br />

das wichtigste Handeln der Gemeinde in der anbrechenden Verfolgung<br />

(12,5), auch wenn es mitunter – wie bei uns – daran mangelte, die sofortige<br />

Erhörung des Gebets für wahrscheinlich zu halten (12,14-16).<br />

Und wie sieht es bei uns aus? Wir schätzen, dass in der Gebetswoche<br />

zu Jahresbeginn an etwa 1.000 Orten in unserem Land gebetet wurde.<br />

Wir freuen uns über Berichte von vollen Gebetsgottesdiensten – die gab<br />

<strong>und</strong> gibt es – neben denen, wo sich eine kleine Schar von Betern traf. Es<br />

wurde <strong>und</strong> es wird gebetet. Aufgr<strong>und</strong> der Rückmeldungen gehen wir<br />

von r<strong>und</strong> 300.000 Teilnehmern aus. Ich bin nach wie vor der Überzeugung:<br />

Gäbe es die Allianzgebetswoche noch nicht, wir sollten sie rasch<br />

erfinden!<br />

Aber wie ist das sonst mit den Gebetstreffen während des Jahres?<br />

Muss man Stühle stellen, wenn in Gemeinschaften <strong>und</strong> Gemeinden<br />

Gebetsst<strong>und</strong>en angesagt sind? Warum sind eigentlich Gebetsversammlungen<br />

noch schlechter besucht als Gottesdienste? Sind nicht im<br />

27. Jahr nach dem Mauerfall in Deutschland alle der Auffassung, dass<br />

die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands entscheidend mit den<br />

sogenannten „Montagsgebeten“ in der DDR zu tun hatte? Wenn die<br />

Beobachtung wahr ist: Was könnte geschehen, wenn sich Christen an<br />

allen Orten weiterhin jeden Montag zum gemeinsamen Gebet versammelten?<br />

Das war übrigens die Empfehlung bei der Gründung der<br />

Evangelischen Allianz 1846 in London. Man rief nicht nur dazu auf,<br />

die erste Woche des Jahres als Woche des Gebets zu nutzen. Nein, alle<br />

Christen an allen Orten sollten sich wöchentlich Zeit zum gemeinsamen<br />

Gebet nehmen. Würde es uns <strong>und</strong> unseren Gemeinden nicht<br />

gut tun, wenn wir dies wiedergewinnen würden, dem gemeinsamen<br />

Gebet diese hohe Priorität zu geben?<br />

Bleiben Sie jedenfalls mit uns dran im Gebet! Es gibt viele gute Gelegenheiten.<br />

Tägliche Gebetsanliegen, für verfolgte Christen, monatliche<br />

Gebetsthemen, das 30-Tage-Gebet für die islamische Welt (das<br />

in diesem Jahr schon am 26. Mai beginnt, darum in der Beilage die<br />

Bestellmöglichkeit für die Gebetshefte) oder der Gebetssonntag für<br />

verfolgte Christen (12. November) kurz nach dem Abschluss der Reformationsfeiern.<br />

Wir bleiben im Gebet verb<strong>und</strong>en<br />

Ihr<br />

Hartmut Steeb<br />

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