Mary Daly - Lebensbeginn und Entwicklungen - Gerda-Weiler-Stiftung
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sich.<br />
Wir sind offen für die ent-deckten/ent-deckenden Sinne - wir geben uns eine eigene Rich<br />
tung, springen ins Freie, be-geistern unsere Selbst.<br />
Wie ihr gewiss gemerkt habt, spricht <strong>Mary</strong> <strong>Daly</strong> nun von „meine Selbst, unsere Selbst“.<br />
Diese Selbst weitet ihren eigenen Mut, ihre eigene Hoffnung, Entschlusskraft, Vitalität aus.<br />
Sie ent-deckt <strong>und</strong> schafft die Andere Welt. Unsere Selbst ist ihr eigenes Aktiv, spricht in<br />
schöpferischen Akten.<br />
Sie schafft neue Räume: Semantische, kognitive, symbolische, psychische, physische.<br />
Dadurch können wir uns trotz unterdrückender Konstellationen auf verschlüsselte<br />
Kommunikations-Muster konzentrieren, die sich in Kleidung, Haltungen, Gesten, Augen-<br />
Kontakten, Sprach-Melodie, Wortwahl, Verwendung von Humor, Gesichtsausdruck <strong>und</strong><br />
auch in einem einvernehmlichen Schweigen ausdrücken.<br />
Das wäre ein Frauen-Bündnis aus Stärke, nicht ein Bündnis aus Angst, allein zu sein.<br />
Die so geschaffenen Räume sind nicht statisch zu verstehen. Häxen, Spinsters, Amazonen<br />
bleiben in Bewegung, um so nicht ins Visier genommen zu werden. Ihre/Unsere Taktiken<br />
sind variabel, manchmal direkt, manchmal getarnt.<br />
Wir stellen neue Fragen - wilde Warums. Wir stöbern sie auf! Doch Achtung! Gefahr!<br />
Halbherziges Herangehen ist die schlimmste, die letzte Falle. Es mutet wie Ironie an,<br />
wenn mutige Sucherinnen/Spinsters von bedrohten, angsterfüllten Pseudoschwestern im<br />
Stich gelassen werden, weil deren Feigheit/Abwesenheit starke Frauen in die Rolle von<br />
Märtyrerinnen/Sündenböcken des Feminismus verweist.<br />
Wusstet ihr schon? Alle Frauen sind Töchter. Diese Sichtweise kann uns helfen, das verlo-<br />
rene Bündnis der Mütter <strong>und</strong> Töchter wieder neu zu schaffen. Wir müssen nur die Tochter in<br />
der Mutter erreichen, <strong>und</strong> so werden wir zu Schwestern im gemeinsamen Tun.<br />
Kommen wir zu einer weiteren Möglichkeit - wir behexen die Zeit-Verzerrungen, verbannen<br />
die patriarchale Vergangenheit, dh. wir billigen ihr für uns keine Gegenwart <strong>und</strong> Zu-<br />
kunft mehr zu. Dazu bitte einige spannende Passagen in Gyn/Ökologie selber lesen.<br />
S. 366/367/368 ab : Es hilft weiter, wenn wir uns dem Ausmaß <strong>und</strong> der Realität der patriar-<br />
chalen Besitznahme/ Zerstörung der Vergangenheit der Frauen stellen, sie beim Namen nen-<br />
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