Gemeindebrief 05/2017

Am 30. September 1974, mitten in einem
Konzert, hat Elvis Presley ein erstaunliches
Zeugnis seines Glaubens gegeben. Fans
titulierten ihn als „King“. Er nahm die
„Königswürde“ aber nicht an, denn „… für
mich ist nur einer König: Jesus Christus“.
Mich beeindruckt dieses Zeugnis aus 3
Gründen.
1. Ganz ruhig und selbstverständlich zeigt
Elvis in aller Öffentlichkeit die Mitte seiner
Person: Er ist ein Jesusjünger.
2. Anders als Herodes Agrippa I. (Apg.
12,21 f) lehnt Elvis die Akklamation der
Menschen ab. Er kennt seinen Platz.
3. Elvis geht liebevoll und barmherzig mit
der Situation um. Er dankt für die Absicht,
nimmt diese als Ehre an, lehnt aber
deutlich ab „King“ zu sein. Er ist weise.
Ein Christuszeugnis. Schlicht. Kurz. Klar.
Aus der Mitte der Person, in einem unerwarteten
Moment.
Paulus weist in Kolosser 4,2-6 die Leser an:
Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz
gewürzt; ihr sollt wissen, wie ihr jedem
Einzelnen antworten sollt!
Er setzt voraus, dass sie wissen, wie das
geht: durch ein Leben in Gottesfurcht und
Gerechtigkeit. Der Heilige Geist bewahrt sie
vor allem, was unrein ist, und ruft in ihren
Herzen Heiligkeit und Hingebung an Gott
hervor. Ein solches Leben in Widmung an
Gott wird eine deutliche Sprache sprechen,
weil es das Herz prägt. Da, wo die Wahrheit
über ein Menschenherz ihren Sitz hat, ist
die Quelle für unsere Bekenntnisse. Man
kann das auch eine unwillkürliche Selbstoffenbarung
nennen ...
Christen sind in der Welt, um den Christus
zu bezeugen. Ein Mensch mit natürlich gereifter
Heiligkeit (die prägt der Heilige Geist
lebenslang in uns aus) wirkt wie Salz auf
seine Umgebung: das Widergöttliche wird
aufgedeckt und gebremst, es kann sich
nicht ausbreiten; Gesundes wird konserviert
und nützlich gemacht. Das Beste daran: Es
geschieht durch die Bereitschaft zur steten
Gemeinschaft mit Gott - niemals durch
Leistungen - nur durch Gottesbeziehung.
Heiligung ist für Sünder, für alle, die es
nicht schaffen, zu sein, was sie sein sollten -
und das wissen! Elvis scheint das gelebt zu
haben: Jesus zu gehören und mit einigen
Dingen trotzdem nicht fertig zu werden.
| Doris Nitsche