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Rundbrief Frühjahr 2010 - Bund-Deutscher-Kunsterzieher-NRW

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Happy Birthday Art Now!<br />

Holzwarth, Hans Werner (Editor): 100 contemporary artists. Köln<br />

(TASCHEN) 2009; 2 Bde. im Schuber, 24 x 30,5 cm, 696 Seiten;<br />

mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch;<br />

39,99 Euro; ISBN 978-3-8365-1490-3<br />

Diese zwei großformatigen Bände aus der TASCHEN- 5-Jubiläumsreihe<br />

präsentieren sich im Schuber als ein gebührendes<br />

Geschenk für Freunde der zeitgenössischen Kunst. 100 contemporary<br />

artists ist die alphabetisch geordnete Retrospektive,<br />

die die seit 1999 im TASCHEN Verlag erscheinende Reihe Art<br />

Now bündelt. Es sind die Künstler aufgelistet, welche im Rückblick<br />

tatsächlich eine bleibende Größe geworden sind; manche<br />

haben gar ikonischen Wert für die Gegenwart errungen, obwohl<br />

(Kunst-) Geschichte niemals still steht und gerade der zeitgenössische<br />

Kunstmarkt eine schnelllebige Künstlerflut in den<br />

verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen hervorbringt.<br />

Die zwei Bände sind von A wie Franz Ackermann bis K wie<br />

Barbara Kruger sowie von L wie Won Ju Lim bis W wie Erwin<br />

Wurm unterteilt. Heutzutage ist es auch als kunstaffiner Betrachter<br />

schwierig, aktuelle Kunst in all ihren Ausprägungen mit<br />

ihren Akteuren zu beobachten; so muss man sich nicht schämen,<br />

wenn man nicht alle gelisteten 100 Namen kennt. Umso<br />

dankbarer sollte man daher Hans Werner Holzwarth sein, der<br />

mit dieser speziellen Auswahl eine Strukturierung der Gegenwartskunst<br />

leistet, obwohl er stets Gefahr läuft, eben für diese<br />

Auswahl kritisiert zu werden. Berechtigterweise muss man<br />

nachfragen, warum Künstler wie Ron Mueck, David La Chapelle,<br />

Bettina Rheims, Gregory Crewdson oder der erst kürzlich<br />

verstorbene Dash Snow durch sein Netz der 100 contemporary<br />

artists gefallen sind. Berechtigterweise muss man aber auch<br />

nachfragen, wer schon die von ihm zusammengestellten Shootingstars<br />

wie Terence Koh, Banksy oder Jonathan Meese wirklich<br />

einordnen kann. So oder so sind diese überraschend erschwinglichen<br />

Bände ein Anreiz zum Schmökern für die eigene<br />

(Fort-) Bildung sowie für die hoffentlich eintretende Inspiration<br />

für den (aktuellen) Kunst-Unterricht. Die mehrsprachigen Einleitungen<br />

für jeden Künstler auf Englisch, Deutsch und Französisch<br />

könnten für bilingual-orientierte Didaktikmodule eingesetzt<br />

werden, ebenso die Zitate der jeweiligen Künstler, die in<br />

der Regel auf den fünf folgenden Seiten mit Werkbeispielen auf-<br />

Bücher // Rezensionen<br />

tauchen. Der Spagat zwischen Makroperspektive auf die einzelnen<br />

Künstlerpositionen und Exemplarik für das Feld der zeitgenössischen<br />

Kunst wird adäquat geleistet; die Bände sind im<br />

Anhang mit den gleichfalls alphabetisch geordneten Künstlerbiografien<br />

mit Publikationslisten angereichert.<br />

Anna-Maria Loffredo<br />

Kunst im Schulprofil<br />

Bender, Saskia: Kunst im Kern von Schulkultur. Ästhetische Erfahrung<br />

und ästhetische Bildung in der Schule. Wiesbaden (VS<br />

Verlag) 010; 380 Seiten; 39,90 Euro; ISBN 978-3-531-16969-<br />

9<br />

Für eine Anzahl von Schulen ist Bildende Kunst Teil ihres Schulprofils.<br />

Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer – aber darüber hinaus<br />

alle an Schule Beteiligten – dürfte deshalb interessieren, ob und<br />

wie sich eine solche Profilbildung der Schulkultur auswirkt und<br />

ob es so genannte Transfereffekte hin zu anderen Fächern gibt.<br />

Der Musik und dem Theater wird beispielsweise nachgesagt,<br />

die Schulleistungen in den Naturwissenschaften und der Mathematik<br />

zu verbessern oder die sozialen Kompetenzen zu stärken.<br />

Die Erziehungswissenschaftlerin Saskia Bender ging im<br />

Rahmen ihrer Dissertation anhand einer Schul-Fallstudie der<br />

Frage nach, „ob die Kinder im Kunstunterricht ästhetische Erfahrungen<br />

machen und ob eine Transformation dieser Erfahrung<br />

in ästhetische Bildungsprozesse (...) aufzeigbar ist, die möglicherweise<br />

Lernprozesse fördert“ (S. 1 1). Neben diesen Wirkungsversprechen<br />

ästhetischer Erziehung geht es übergeordnet<br />

um die „Schnittstelle zwischen Kunst und Schule“ (S. 19).<br />

BDK <strong>NRW</strong> <strong>Rundbrief</strong> <strong>Frühjahr</strong>. 010 13

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