pdf, 3,8MB - studierende 2009

Empfehlungen

Info

Inhalt 2 2 Ausschreibungen des StuRa 3 Die Besten der Besten 4 Wenn ich mir was wünschen dürfte... Ein Gedankenspiel 5 Fortsetzung: Studieren 2020 6 Beratungsangebote des StuRa 6 Lebensberatung als neues Angebot 6 Arbeitsrecht ohne Schmerzgrenze 6 Die Vielfalt im Lehramt 6 Der FilmFilm 7 WeltWeit - Das Magazin des RAS 7 Kompromiss für alle: das Logo gegen Rassismus und Sexismus 8 Faire, ökologische Mensa und verantwortungsvoller EInkauf 9 Freier Hochschulzugang. Eine Argumentation 10 Queer Filmfest – PARANOID:PARADISE 10 Leipziger CSD 2008 – Auf zum Protest 11 UMBAU – Universitäre MitBestimmung Als Utopie 11 Buchbesprechungen: 1968 12 Vom Multikulti zum Rassismus 13 Bandwettbewerb: Die StuRakete zündet 14 600 Universität – 600 Jahre Studieren. 15 Eure Vertretung im akademischen Senat 16 Semesterabschlussparty 17 Hin&Kunst-Wettbewerb 18 Studentische Initiativen stellen sich vor 20 Termine Ausschreibungen des StuRa Gesucht werden: Bewerbung incl. kurzem Motivationsschreiben und Lebenslauf bitte spätestens bis 02. Juli 2008, 18:00 Uhr an die SprecherInnen des StuRa: - persönlich: StudentInnenRat der Universität Leipzig, Carl-Ludwig-Institut, Raum E 006 Liebigstr. 27a, 04103 Leipzig, Tel: 0341 - 97 37 850, -871, -872 - per mail: sp@stura.uni-leipzig.de Weitere Infos: www.stura.unileipzig.de Coverfoto: pixelio,.de / FotografIn: S. Hofschlaeger • 2 SprecherInnen • 1 ReferentIn für Ökologie und Verkehr • 1 ReferentIn für Öffentlichkeitsarbeit • 1 ReferentIn für Kultur • 1 ReferentIn für Soziales • 1 ReferentIn für Finanzen • 1 ReferentIn für Sport • 1 ReferentIn für Antirassismus • 1 ReferentIn für Uni- Um- und Neubau • 1 ReferentIn für Lehramt • 1 ReferentIn für Studienreform • 1 ReferentIn für Gleichstellungs- und Lebensweisenpolitik Impressum StuRaktiv ist die Zeitung des StudentInnenRates der Universität Leipzig. HerausgeberInnen: StudentInnenRat der Universität Leipzig Referat für Öffentlichkeitsarbeit Liebigstr. 27a 04103 Leipzig roef@stura.uni-leipzig.de V.i.S.d.P.: Annika Schindelarz Magda Wlostowska AutorInnen: Michael Becker Henrike Böhm Thomas Dudzak Vera Düwel Florian Ferger Julia Friedrich Susann Hannemann Christopher Hempel Setara Janassary Bastian Lindert Christin Melcher Sebastian Richter Simon Schultz von Dratzig Annika Schindelarz Thomas Seifert Rico Rokitte Georg Teichert Johanna Völker Layout: Felix Korsch Druck: TA-Druckhaus Erfurt GmbH & Co. KG Postfach 800561 99031 Erfurt Redaktionsschluss: 19.06.2008 Auflage: 7000 Stück Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung der AutorInnen wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Artikel zu redigieren und zu kürzen. Bei unverlangt eingesandten Manuskripten besteht keine Gewähr für einen Abdruck. Der Nachdruck von Artikeln, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung des Referates für Öffentlichkeitsarbeit des StudentInnenRates der Universität Leipzig gestattet. StuRaktiv kann gegen Übernahme der Versandkosten über o.g. Adresse bezogen werden. www.stura.uni-leipzig.de
Die Besten der Besten Das zukünftige Hochschulzulas- sungsgesetz soll die besten Abiturienten nach Sachsen locken – aber ist Auswahl die bessere Wahl? Im Wintersemester 2008/09 sind mehr als die Hälfte der Studiengänge an der Universität Leipzig zulassungsbeschränkt. Dies resultiert aus einer Kapazitätenberechnung der Universität. Bei örtlichen Zulassungsbeschränkten Studiengängen (NCU) wurden die BewerberInnen bis jetzt fast nahezu durch die Abiturnote ausgewählt, dies stellte sich am praktikabelsten und objektivsten heraus. Allerdings wird es zeitnah in der Auswahl der StudienbewerberInnen einen Richtungswechsel geben. Das Hochschulrahmengesetz ist abgeschafft, und der Hochschulzugang wird nun durch einen Staatsvertrag geregelt, dieser sieht vor, dass 20% der Studienplätze, bei denen zu erwarten ist, dass die BewerberInnenzahl größer ist als die berechneten Studienplätze (Kapazitäten) an BewerberInnen vergeben werden, die sogenannte Härtefälle darstellen, die restlichen 80% der Studienplätzen werden nach harten Auswahlverfahren ermittelt. Zukünftig soll eben nicht nur die Abiturnote das einschlägige Kriterium sein, nach dem Abiturienten einen Studienplatz bekommen, es sollen darüber hinaus Studierfähigkeitstests, Bewerbungsgespräche und die Gewichtung von Einzelnoten entscheidend sein. Der Staatsvertrag macht eine Novellierung des Sächsischen Hochschulzulassungsgesetzes unumgänglich, es befindet sich gerade im parlamentarischen Verfahren des Sächsischen Landtages. Werden nach der Novellierung nur die Besten der Besten an Sächsischen Hochschulen studieren? Wie objektiv sind solche zusätzlichen Kriterien, ist nicht vielmehr der persönliche Habitus entscheidend? Sind Hochschulen personell und strukturell überhaupt in der Lage bei über der Hälfte der Studiengänge und bei der Vielzahl der BewerberInnen eine Auswahl zu treffen? Zur Orientierung Wozu Kapazitätenbeschränkungen? Die Rechnung ist einfach, Deutschland liegt bei der Bildungsfinanzierung weit unter dem europäischen Mittelmaß, will aber gleichzeitig möglichst viele Abiturienten an die Hochschulen holen, in einer Gesellschaft die immer wissensbasierter wird, ist dies auch dringend notwendig. Allerdings werden dazu nicht genügend finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt. Die neuen Studiengänge sollen eine bessere Studienqualität sichern, also dürfen nur wenige Studie- rende in den Seminaren und Vorlesungen sitzen, um das zu realisieren werden die Studienplätze beschränkt und es kommt zu einem Kampf um jeden Studienplatz. Das Ganze geschieht nach dem Phänomen: Symptome beseitigen, Ursache wirken lassen. Anstatt eine Ausfinanzierung aller Studienplätzen zu fordern, so, das Deutschland den Willen nach mehr StudienanfängerInnen gerecht werden kann, werden die Kapazitäten beschränkt und somit eine gesellschaftliche Auslese vorangetrieben. Bessere Studienbedingungen kann man auch mit mehr Geld für Hochschulen erreichen und somit kann man allen die Selbstbestimmung ihrer beruflichen Zukunft überlassen, statt mit gesetzlichen Reglementierungen und Mechanismen den Lebensweg vieler zu verderben. Zur Praktikabilität HochschullehrerInnen machen der Sächsischen Staatsregierung immer wieder deutlich, dass ihre Vorschläge an den Hochschulen nur schwer umsetzbar sind. Es zeigt sich in deutlicher Weise, dass die Politik nur wenig Einblick in die Zustände einer Universität hat. Das Ausarbeiten von zusätzlichen Tests, der organisatorische Aufwand (Einladung der BewerberInnen, zeitliche und lokale Koordination) und die Auswertung der Studierfähigkeitstests binden zu viel Zeit und zu viele Ressourcen. Zu dem ist mit einem massiven finanziellen Mehraufwand zu rechnen, der unmöglich von den Hochschulen getragen werden kann, da sonst die Mittel für die Lehre, dem Kerngeschäft der Universität, fehlen würden. Ein weiterer Punkt, ist, dass die Zulassungsverfahren sehr kompliziert sind. Abiturienten bewerben sich an mehreren Hochschulen gleichzeitig. Das erfordert ein mehrmaliges Anschreiben der BewerberInnen, da viele in der ersten Anschreiberunde, absagen, da sie ein Hochschulstudium an einer anderen Hochschule anfangen werden und am Ende hat man dann eben nicht mehr die Besten der Besten, sondern die die noch nicht wo anders untergekommen sind. Das ganze kostet viel Energie, Zeit und Geld. Also am Ende ist der Aufwand größer, als der Nutzen. Auch das oft angeführte Beispiel der amerikanischen Eliteschmieden ist unzulässig, da diese Universitäten personell und finanziell wesentlich besser ausgestattet sind als die deutschen Hochschulen, zudem ist die Methodik der Auswahl eine viel differenziertere, als die hier geplante. Zur Objektivität Mit dem Abitur erlangt man die Hochschulreife, also das Wissen, was einem bemächtigt ein Hochschulstudium zu beginnen. Durch die Einführung von Studierfähigkeitstest und persönlichen Bewerbungsgesprächen, verliert das Abitur als Hochschulberechtigung an Bedeutung. Nun mehr ist eine 12 oder 13 jährige Schulausbildung obsolet, denn entscheidend ist der persönliche Habitus und das Gefallen deR ProfessorIn an den Abiturienten. Einschlägige Studien haben gezeigt, dass das Abitur das einzige objektive Kriterium ist, nachdem man StudienbewerberInnen auswählen kann. Die Idee hinter den zusätzlichen Tests ist, die Motivation der BewerberInnen zu erfahren und langfristig die Studienabbrecherquoten zu verringern. Studiengänge bei denen die Studienanfängerinnen heute schon durch solche Tests ausgewählt werden zeigen, dass sich die Abbrecherquote keineswegs verringern. Wesentlich gravierender zeigt sich allerdings in die andere Richtung, dass gerade harte Auswahlverfahren, Abiturienten abschrecken, sich zu bewerben. So ist es durchaus möglich, dass motivierte Abiturienten erst gar kein Hochschulstudium in Betracht ziehen und somit die Besten der Besten sich erst gar nicht bewerben. Bei den sogenannten Studienfähigkeitstests wird auch hier allzu oft das Beispiel der Vereinigten Staaten von Amerika herangezogen. Auch hier ist ein Vergleich unzulässig, neben den strukturellen Unterschieden, sind methodische Unterschiede offenkundig. Solche Eignungstests sind in den USA wesentlich umfangreicher und beziehen sich eben nicht nur auf ein bestimmtes Fach. Außerdem werden umfangreiche ExpertInnenmeinungen herangezogen, dies ist allerdings in Deutschland aus den genannten Gründen unmöglich. Ein Blick über den großen Teich und die damit verbundene Überführung der Methodiken ist also unverhältnismäßig. Politischer Druck Der Hochschulpakt 2020 setzt die Sächsischen Hochschulen massiv unter Druck, sie müssen die Studienanfängerzahlen von 2005 halten, was durch die Einführung der neuen Studiengängen reichlich schwierig ist, weil man nur eine gewisse Teilnehmerzahl in Modulen zulassen kann um die Studienqualität zu sichern, aber gleichzeitig nicht genügend strukturelle und finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden um das Angebot auszubauen. Hochschulen stehen vor einem Dilemma, entweder die Studienplätze gnadenlos überbuchen und somit die Studienqualität zu verschlechtern, oder harte Auswahlverfahren zu installieren und nur noch Wenigen die Möglichkeit eines Hochschulstudiums zu ermöglichen, damit aber langfristig mit Stellenkürzungen zu rechnen und damit auch langfristig für schlechtere Studienbedigungen zu sorgen. Im Ergebnis also das Gleiche. Eine Farce stellt in diesem Zusammenhang die Forderungen der Politik dar: Deutschland ist bei der Bildungsfinanzierung und bei den StudienanfängInnenzahlen weit unter dem Europäischen Durchschnitt, die Politik will die StudienanfängInnenzahlen erhöhen, gibt Gelder für eine Imagekampagne aus um noch mehr Studierende nach Sachsen zu holen um dann Auswahlkriterien durchzuführen und um am Ende alles zu zulassen. Nachdem Motto: „Am Ende müssen wir eh alle nehmen, die auf der Straße rumlaufen“. Das ist ein nicht gerechtfertigter Mehraufwand, wenn ohne den Mehraufwand, kein anderes Ergebnis erzielt wird. S t u r A k t I v · JulI 2008 Die Hochschulen sind jetzt schon gezwungen, die Kapazitäten weit zu überbuchen. Sie kämpfen um jeden Studierenden um die Zahlen zu halten und um somit langfristig Stellenkürzungen aus dem Weg zu gehen. Dass Studienbedingungen darunter leider ist einleuchtend. Hier ist es wieder einmal wichtig, die Forderung nach mehr Geld für Bildung zu betonen. Es ist der falsche Weg, die Kapazitäten zu beschränken und Auswahlverfahren einzuführen, es muss den Hochschulen mehr Geld gegeben werden! Soziale Dimension Ein Wettbewerb bei der Zulassung zum Studium verursacht eine Elitebildung und ein nicht solidarisches Zugehörigkeitsgefühl, was die falschen Voraussetzungen für ein Studium sind. Es ist geprägt von einem Gegeneinander und nicht Miteinander und einer Diskriminierung von Studiengängen und damit von Studierenden in bestimmten Fächern. Zulassungsbeschränkungen schrecken ab und verursachen eher, dass sich keiner bewirbt, obwohl man wahrscheinlich doch zugelassen worden wäre, das können sich die sächsischen Hochschulen allerdings nicht leisten. Ein weiter Punkt sind die zunehmenden Schwierigkeiten bei der Absicherung des Studiums, schon jetzt zeigt sich, das vorrangig Abiturienten aus der gehobenen Schicht studieren, dies wird sich mit Studiengebühren noch mehr verschärfen und eine soziale Selektion vorantreiben. Eine weitere Hürde sind die Eignungstest, sie kosten womöglich viel Geld, da zur Durchführung nicht genügend Mitteln von der Hochschule oder von der Regierung zur Verfügung stehen, werden diese Kosten auf die BewerberInnen umgeschlagen. Was das bedeutet ist klar. Und da sich Abiturienten ja nicht nur einer Hochschule bewerben, spielt auch hier wieder der Geldbeutel eine entscheidende Rolle, ob man studieren kann oder nicht. Besonders schwerwiegend wird dies bei der Bewerbung der Ausländischen Studierenden, sie müssen einen höheren Mehraufwand einplanen. Schlussbetrachtung Hochschulzulassungsbeschränken sind also in jeglicher Hinsicht ein schwieriges unterfangen und werden langfristig nicht zu bessere Studienbedingungen führen oder zu einer Elite von morgen. Der Staatsregierung muss klar werden, dass sie nur mit ausfinanzierten Studienplätzen und einer umfangreichen Studienberatung, sowohl an Schulen als auch an Hochschulen die Abbrecherquoten verringern können. Hinzukommt die Absicherung der sozialen Lage, sprich eine BAföG- Novellierung oder die Einführung von Bildungsgrundeinkommen. Das sind die Wege, die den Weg ebnen für eine immer mehr wissensbasierte Gesellschaft. Christin Melcher 3
Seite 1: Die Zeitschrift des StudentInnenRat
Seite 5 und 6: schon abgekoppelt haben. Da diese F
Seite 7 und 8: WeltWeit - Das Magazin des RAS Wir
Seite 9 und 10: Maßnahmen beschlossen zu haben. Um
Seite 11 und 12: Der Arbeitskreis Hochschulpolitik w
Seite 13 und 14: S t u r A k t I v · JulI 2008 Die
Seite 15 und 16: Eure Vertretung im Aufgaben: - u.a.
Seite 17 und 18: Hin und weg: Hin&Kunst- Wettbewerb
Seite 19 und 20: stellen sich vor UN Arbeitsgruppe L

pdf, 3,8MB - studierende 2009

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?