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Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Gronau-Zell

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nach<br />

gedacht<br />

„Was kann aus Nazareth Gutes kommen!“ (Joh. 1, 46)<br />

Liebe Leserinnen und Leser unseres „Guckloch“,<br />

„Was kann aus nazareth gutes kommen!“ so<br />

lautet die antwort des nathanael, als ihm<br />

der Jünger Philippus sagt, Jesus, Josefs sohn<br />

aus nazareth sei der in der Bibel geweissagte<br />

Profet und retter. Wie lässt sich diese ab‑<br />

weisende Feststellung verstehen? nun, die heute<br />

60.000 einwohner zählende, überwiegend<br />

arabische stadt nazareth mit großer christlich‑<br />

arabischer Bevölkerung war zur Zeit Jesu nach<br />

archäologischem Befund lediglich ein winziges<br />

dorf mit ca. 200 einwohnern. selbstversorger<br />

lebten hier als Bauern und bäuerliche hand‑<br />

werker. Wenige kleine häuser gab es. die vorräte<br />

für die Familie lagerte man in höhlen, an denen<br />

die gegend reich war. in einer solchen soll nach<br />

dem Bericht des evangelisten lukas der erzengel<br />

gabriel einer jungen Frau namens maria die<br />

geburt Jesu verkündet haben. verlobt war<br />

maria mit Josef, den die griechische Bibel als<br />

„tekton“ bezeichnet, einem damaligen Fach‑<br />

mann für den häuserbau. Über der vorratshöhle,<br />

in der die erinnerung an die verkündigung an<br />

maria seit dem 2. Jahrhundert ihren Ort hat,<br />

erhebt sich heute eine prachtvolle Kirche, die<br />

verkündungskirche. mit diesem futuristischen<br />

anmutenden Bau (siehe Foto) haben<br />

archäologen, architekten und geistlichkeit<br />

eine weithin sichtbare verbindung zwischen<br />

biblischem text und glauben geschaffen.<br />

tatsächlich könnte Jesus in einem der kleinen<br />

häuser, die zu einer der vielen höhlen in<br />

nazareth gehört haben, gelebt haben. die<br />

zahlreichen grotten, silos, Zisternen, Ölpressen<br />

und Weinkeltern, die heute neben der Kirche<br />

zu sehen sind, stammen aus der Zeit des<br />

herodes! und die verkündigungsgrotte war<br />

vor 2000 Jahren wohl eine übliche vorratshöhle,<br />

wie sie die menschen damals nutzten. schon im<br />

2. Jahrhundert unterhielten aus dem Judentum<br />

kommende christen hier eine Kultstätte. sie<br />

tauften in einer höhle. aus der dort vorhandenen<br />

Weinkelter machten sie ein taufbecken.<br />

„Was kann aus nazareth gutes kommen!“ nun,<br />

dieser kleine Ort nazareth, der im alten testament<br />

und in dem frühen jüdischen schrifttum nirgends<br />

erwähnt wird und der vor der Zeit Jesu keine rolle<br />

gespielt hat, ist von anfang an mit kluger,<br />

gläubiger absicht in der Bibel als herkunftsort<br />

Jesu im neuen testament bezeugt: der mann, der<br />

aus einem Ort kommt, aus dem nichts gutes<br />

kommen kann, der ist besonders für die da, die in<br />

ihrem leben auf gutes warten. und das ist gut so!<br />

eine schöne und segensreiche sommerzeit<br />

wünscht ihnen im namen der evangelischen<br />

<strong>Kirchengemeinde</strong> gronau/<strong>Zell</strong><br />

Ihr Pfarrer Peter Voß<br />

evangelisch aus gutem grund

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