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City-Magazin Ausgabe 2017-06

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GELD<br />

Ein Signal an die Jungen<br />

Das OÖVP-Duo Stelzer und Strugl will ab 2018 eine Schuldenbremse<br />

Der neue Landeshauptmann<br />

Thomas<br />

Stelzer hat es schon<br />

in seiner Antrittsrede<br />

im April angekündigt:<br />

Neue Zeiten verlangen<br />

neue Antworten<br />

– diese gibt er jetzt<br />

Schlag auf Schlag. So<br />

sollen ab 2018 auch<br />

keine neuen Schulden<br />

mehr gemacht werden<br />

und Altschulden<br />

sogar noch schneller<br />

abgebaut werden.<br />

Mit diesem Entschuldungsmodell<br />

will<br />

das Land ob der Enns<br />

wieder einmal Vorbildregion<br />

sein.<br />

REGIERUNGSSITZ UND LANDTAG.<br />

Noch vor dem Sommer soll hier<br />

nach den Wünschen von LH Stelzer<br />

und Vize Strugl (Bilder re.)<br />

die Schuldenbremse<br />

beschlossen werden.<br />

LH THOMAS STELZER<br />

LH-STV. MICHAEL STRUGL<br />

Fotos: Privat, OÖVP<br />

Der Grundsatz, dass nicht<br />

mehr Geld ausgegeben<br />

werden darf, als eingenommen<br />

wird, soll in<br />

Oberösterreich schon im Juni<br />

in den Landtag eingebracht<br />

und noch vor dem Sommer in<br />

ein Gesetz gegossen werden.<br />

Die sogenannte „Schuldenbremse“<br />

würde dann bereits<br />

ab dem Budget 2018 gelten,<br />

denn Schulden machen dürfe<br />

ab sofort nicht mehr Grundprinzip<br />

der politischen Gestaltung<br />

sein, so Landesinanzreferent<br />

und Landeshauptmann<br />

homas Stelzer (OÖVP). „Ich<br />

sehe das auch als klares Signal<br />

an die jungen Leute, dass sich<br />

die heutige Politik wirklich<br />

26<br />

dazu bekennt, auch Spielräume<br />

für die nächste Generation<br />

zu erhalten, weil wir eben dieses<br />

Prinzip, ohne neue Schulden<br />

vorzugehen, jetzt auch als<br />

Selbstverplichtung vorlegen.“<br />

Und es sollen sogar bereits bestehende<br />

Schulden schneller<br />

abgebaut werden. Jetzt, wo die<br />

Konjunktur anzieht, sei das genau<br />

„der richtige Zeitpunkt“<br />

dafür, so sein Parteifreund,<br />

Stellvertreter und Wirtschaftsreferent<br />

Michael Strugl.<br />

Alle müssen mithelfen.<br />

Das bedeutet auch, dass in allen<br />

Ressorts kräftig eingespart<br />

werden und jedes Regierungsmitglied<br />

bzw. jede in der Landesregierung<br />

vertretene Partei<br />

einen Beitrag dazu leisten<br />

muss. Stelzer: „Es wird aber<br />

natürlich trotzdem Schwerpunktsetzungen<br />

geben, als<br />

Beispiel etwa Investitionen in<br />

die Infrastruktur“.<br />

Rot-Grüne Skepsis. SPÖ<br />

und Grüne reagieren skeptisch<br />

auf die angekündigte Initiative.<br />

So befürchtet etwa die<br />

SPÖ, dass die Schwarze Regierungsspitze<br />

diese Selbstverplichtung<br />

als Begründung<br />

„für harte politische Einschnitte<br />

in den kommenden<br />

Jahren“ nutzen werde. Und für<br />

die Grünen sind derzeit insgesamt<br />

betrachtet noch zu viele<br />

Details dieser ÖVP-Ansage<br />

ofen.<br />

Im Fall des Falles. Aber<br />

natürlich gibt es kein Gesetz<br />

ganz ohne Ausnahmen, denn<br />

in „außergewöhnlichen Notsituation“<br />

– wie etwa bei Naturkatastrophen<br />

oder schweren<br />

Wirtschaftskrisen – darf das<br />

Budget auch künftig überzogen<br />

werden, so Stelzer und<br />

Strugl ebenso einig.<br />

■<br />

HINTERGRUND<br />

Der Voranschlag für das<br />

Landesbudget <strong>2017</strong> sieht<br />

noch einen Abgang von 42<br />

Millionen Euro vor (66 Mio./<br />

2016). Der nun diskutierte<br />

Stelzer/Strugl-Budgetplan für<br />

2018 soll aber gänzlich ohne<br />

Neuverschuldung umgesetzt<br />

und alte Verbindlichkeiten<br />

sogar rascher zurückgezahlt<br />

werden.

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