Ego im Dienste des Herzens
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Das <strong>Ego</strong> <strong>im</strong> <strong>Dienste</strong> <strong>des</strong> <strong>Herzens</strong><br />
Dabei eröffnen sich über Mikroskope Einblicke in geradezu phantastische<br />
Welten der Zellen und zugleich wird deutlich, wie vielschichtig und<br />
empfindlich das Gleichgewicht in der Natur ist. Und dass uns Menschen<br />
dabei eine besondere Verantwortung zukommt. Etwa, indem wir aus Einsicht<br />
darauf verzichten, Unmengen von Fleisch zu verzehren. So können<br />
aus zunächst ganz sachlich erstellten Forschungsergebnissen ethische<br />
Max<strong>im</strong>en „abgeleitet“ werden.<br />
In Forschungsbereichen wie Archäologie, Anthropologie, Geschichts-und<br />
Sozialwissenschaft, Psychologie oder auch der Neurologie wird ein Bild<br />
<strong>des</strong> Menschen erstellt. Es ist kein Gehe<strong>im</strong>nis, dass sich Menschen ständig<br />
untereinander bekriegt haben. Warum? S<strong>im</strong>pel gesagt, wegen Macht- und<br />
Besitzansprüchen. Dieses Land, dieser Gottesglaube, diese Menschen gehören<br />
mir, dem Herrscher, nicht dir, meinem Widersacher. Und hier schließt<br />
sich gleichsam der Kreis zu mir selbst, der gerade diese Zeilen liest. Denn<br />
was zu all den schrecklichen Kriegen führt ist eine Eigenschaft oder Denkweise,<br />
die ich auch von mir selbst kenne, wenn ich meinem Erzrivalen <strong>im</strong><br />
Büro oder sonst wo eins auswischen möchte.<br />
Schauen wir uns um in der Natur, finden wir überall Kampf ums Überleben,<br />
ums Territorium, um die Nachkommen. Seit Charles Darwin hat sich hier<br />
allerdings sehr viel Neues in der Forschung ergeben. Die Natur baut womöglich<br />
stärker auf Kooperation als auf Konkurrenzkampf – was wiederum<br />
ein neues Vorbild für uns Menschen – und speziell für mich sein kann.<br />
Im Folgenden möchte ich aber zunächst einen Bereich ansprechen, der<br />
sehr wahrscheinlich in unserem Unterbewussten gespeichert ist. Es betrifft<br />
religiöse und mythische Überlieferungen. Seit Urzeiten haben die Menschen<br />
an Götter geglaubt, die uns und die Welt um uns herum best<strong>im</strong>men,<br />
ja, erschaffen. Diese Einstellung bildet gleichsam eine Schicht in unserem<br />
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