2.7Endfassung_Changemangement und Agilität
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
3 Changemanagement <strong>und</strong> <strong>Agilität</strong><br />
1. Einleitung<br />
1.1 Problemstellung<br />
Die mit dem demographischen Wandel in Deutschland einhergehende steigende Lebenserwartung,<br />
das Sinken der Geburtszahlen <strong>und</strong> die Zunahme altersbedingter Krankheiten stellt<br />
gerade die Branche der Medizintechnik vor wachsende Herausforderungen. Die B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland zählt laut B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung zu den weltweit<br />
bedeutendsten Herstellern von medizinischen Produkten (vgl. BELLUT, T. (2017)). Aufgr<strong>und</strong><br />
der wachsenden Investitionsbereitschaft der Konsumenten für entsprechende Produkte <strong>und</strong><br />
Dienstleistungen steigt die Nachfrage rasant an. Auf dem Arbeitsmarkt sind derzeit allein 4,3<br />
Millionen Menschen im Ges<strong>und</strong>heitssektor tätig, sodass fast jeder neunte Arbeitsplatz in<br />
Ges<strong>und</strong>heitsprozesse verwoben ist (vgl. FRODL, A. 2013:24).<br />
Obwohl der deutsche Markt neuesten Vorhersagen nach hinsichtlich der im Haushaltsplan<br />
eingestellten finanziellen Mittel für die Ges<strong>und</strong>heitsvorsorge bis zum Jahr 2020 von 230 Milliarden<br />
auf 500 Milliarden Euro anwachsen wird, schlägt sich dieser monetäre Zuwachs nicht<br />
in der Zahl des angestellten Fachpersonals in der Ges<strong>und</strong>heitsbranche wider. Zwar werden<br />
heute in der medizintechnischen Branche etwa 200.000 Arbeitnehmer in 12.600 Unternehmen<br />
beschäftigt, doch zieht es 85% der schulisch ausgebildeten Fachkräfte bzw. (Fach-<br />
)hochschulabsolventen in die freie Wirtschaft, wo mit Ausnahme weniger großer Unternehmen,<br />
95% der Betriebe weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen (vgl. FRÖHLICH,<br />
D./STRICKER, K. (2017)). In besonderem Maße klagen Krankenhäuser, hier gar jedes fünfte<br />
Unternehmen, über Personalmangel (vgl. KURTZ, T. (2017)), der einer Notstandskompensation<br />
entgegensteht, was sich insgesamt in ein er auf Dauer verminderten Lebensqualität der<br />
Mitarbeiter niederschlägt.<br />
1.2 Zielsetzung<br />
In der folgenden Projektarbeit werde ich primär den Personalmangel begründende Fakten<br />
<strong>und</strong> Zusammenhänge herausarbeiten. Hierzu soll das Problem einer zu geringen branchenspezifischen<br />
Ausbildungsquote im Fokus stehen, die sich auch aus einer oft negativen Akzeptanz<br />
gegenüber dem Berufsfeld nährt. Daneben wird auch das Faktum der hohen Personalfluktuation<br />
beleuchtet. So werde ich zunächst in Kapitel 2 diese beiden Problemfelder<br />
mit den sich daraus ergebenden Haupt- <strong>und</strong> Nebenursachen analysieren <strong>und</strong> anschließend<br />
mit Hilfe der Kreativtechnik des Assoziogramms sinnig gegenüberstellen. In Kapitel 3 werde<br />
ich nachfolgend die bereits gewonnenen Daten unter Einsatz des Ursache- Wirkungs- Diagramms<br />
nach Ishikawa (Fischgrätendiagramm) kausal zueinander in Beziehung setzen, die