12.12.2012 Aufrufe

Tipps - Hochzeitsmagazin Bielefeld

Tipps - Hochzeitsmagazin Bielefeld

Tipps - Hochzeitsmagazin Bielefeld

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

62<br />

D I E S T A D T<br />

Fotos: STELZERfoto <strong>Bielefeld</strong><br />

Anders als in vielen anderen Zoos<br />

wird im Tierpark Olderdissen kein<br />

Eintritt verlangt. Auf den Punkt gebracht<br />

bedeutet das: Die Spendenbereitschaft<br />

der <strong>Bielefeld</strong>er sichert den<br />

Erhalt des Tierparks und ermöglicht<br />

hin und wieder die Erweiterung des<br />

Bestandes. Vom ersten Tag an hat diese<br />

Symbiose Erfolg.<br />

Es fing alles an mit einem Rehkitz,<br />

das Stadtförster Wilhelm Hornberg<br />

im Jahre 1929 verweist auffand und<br />

mit nach Hause nahm. Die Aufzucht<br />

mit der Flasche glückte und so stellte<br />

sich alsbald die Frage nach einer<br />

geeigneten Unterkunft für das Tier.<br />

Ein Zurücksetzen des Zöglings in die<br />

freie Wildbahn kam aufgrund der Gewöhnung<br />

an den Menschen nicht in<br />

Betracht. Aus dieser Situation heraus<br />

wurde die Idee geboren, für die <strong>Bielefeld</strong>er<br />

einen Tierpark aufzubauen.<br />

Dabei stand der Gedanke im Vordergrund,<br />

einen Heimattierpark zu<br />

schaffen, der zu einem praktischen<br />

Anschauungsunterricht an Gehegen<br />

und Volieren einlud und der der Naherholung<br />

diente.<br />

Bereits 1930 war es dann soweit.<br />

Durch die deutliche Fürsprache des<br />

Gartendirektors Meyerkamp begünstigt,<br />

beschloss der Rat der Stadt einen<br />

Heimattierpark in Olderdissen entstehen<br />

zu lassen.<br />

Mit bescheidenen Mitteln musste<br />

man sich anfangs behelfen. Doch<br />

schon damals setzte die einzigartige<br />

Spendenbereitschaft der <strong>Bielefeld</strong>er<br />

Max<br />

ein Zeichen und verdeutlichte, wie<br />

sehr die <strong>Bielefeld</strong>er diese Initiative<br />

befürworteten. Heute ist Olderdissen<br />

ein zeitgemäßer Heimattierpark<br />

mit klarer Zielsetzung. Vieles hat sich<br />

seit der Gründung verändert, wurde<br />

vergrößert und verbessert. Aber die<br />

ursprüngliche Absicht, die Tiere der<br />

heimischen Landschaft der Bevölkerung<br />

in möglichst natürlicher Umgebung<br />

zu zeigen, bleibt.<br />

Großzügige Spenden ermöglichen<br />

die schrittweise Erneuerung und Umgestaltung<br />

der Gehege in Hinblick auf<br />

eine angemessene und artgerechte<br />

Tierhaltung, weg von der Zurschaustellung<br />

einzelner Kreaturen. Zuchterfolge<br />

teilweise bedrohter Tierarten<br />

beweisen, wie sinnvoll und wichtig<br />

die zoologische Arbeit heute ist.<br />

Auch das ist eine Form der Spendenbereitschaft.<br />

Die Parkflächen<br />

unmittelbar vor dem Tierpark sind<br />

kostenpflichtig. Ein Euro Parkgebühr<br />

für den ganzen Tag ist nicht viel, aber<br />

auch dieses Geld kommt dem Tieren<br />

des Tierparks zugute. Immerhin gilt<br />

es täglich 450 Mäuler zu beköstigen.<br />

Der Tierpark beherbergt in 43 Gehegen<br />

und Volieren 110 verschiedene<br />

Tierarten. Alle samt sind sie im weitesten<br />

Sinne heimische Tiere – wobei<br />

der Begriff mittlerweile eher etwas<br />

weiter gefasst wird, das heißt sie<br />

stammen aus Europa.<br />

Neben den „kleinen“ Spenden, die<br />

das tägliche Überleben des Tierparks<br />

sichern, sind auch immer mehr Bie-<br />

lefelder Unternehmen an der Hege<br />

und Pflege des Tierparks Olderdissen<br />

interessiert. Diese Art der Spenden,<br />

das Sponsoring, ermöglicht es den<br />

Verantwortlichen, die Artenvielfalt in<br />

Olderdissen zu ergänzen und Neuanlagen<br />

zu bauen.<br />

Aus Anlass ihres 175-jährigen Jubiläums<br />

schenkte die Stiftung der Sparkasse<br />

<strong>Bielefeld</strong> dem Heimat-Tierpark<br />

Olderdissen im Jahre 2000 ein Bärengehege.<br />

Die Heimat von Max und<br />

seiner neuen Gefährtin Jule ist 7.500<br />

qm groß. Nach dem Tod von Mama<br />

Alma, die immerhin 27 Jahre alt wurde,<br />

konnte erfolgreich eine neue Gefährtin<br />

für Max gefunden werden.<br />

Seit Mitte November 2007 hat Braunbär<br />

Max eine neue Weggefährtin, die<br />

17-jährige Bärin Jule aus einem Tierpark<br />

aus Stralsund.<br />

Der Bau der Vielfraßanlage im Jahre<br />

2003 konnte durch Finanzmittel des<br />

Umweltbetriebes der Stadt <strong>Bielefeld</strong><br />

und durch eine großzügige Spende<br />

von Tierparkförderer Hans Meermann<br />

realisiert werden. Besucher<br />

können die sehr lebhaften und tagaktiven<br />

Vielfraße, die zur Familie der<br />

Marder gehören, in der rund 1.200 qm<br />

großen Anlage mit Aussichtsterrasse,<br />

die einen freien und weiten Blick in<br />

die Anlage ermöglicht, beobachten.<br />

Anlässlich ihres 25-jährigen Dienstjubiläums<br />

spendete die Müllverbrennungsanlage<br />

<strong>Bielefeld</strong> großzügig. So<br />

ließ sich im vergangenen Jahr auch die<br />

lang ersehnte Bieberanlage bauen. Als<br />

städtische Angestellte wachen Diplom<br />

Forst-Ingenieur Volker Brekenkamp<br />

und sein engagiertes Team über 2.250<br />

Hektar Stadtwald und über den Tierpark.<br />

Sie werden von der Stadt bezahlt.<br />

Das hat den Vorteil, dass somit tatsächlich<br />

alle Spenden zu 100 Prozent den<br />

Tieren zu gute kommen.<br />

Fragt man Volker Brekenkamp nach<br />

seinen Träumen zu künftigen Projekten,<br />

so würde er gerne noch zwei<br />

weitere Anlagen bauen. Dann wird es<br />

demnächst auch Elch und Seehund<br />

in Olderdissen zu bestaunen geben.<br />

Wann das sein wird? Wer weiß<br />

– die Liebe verleiht bekanntlich Flügel.<br />

Und <strong>Bielefeld</strong>er Herzensangelegenheiten<br />

haben Bestand. Der Kreis<br />

schließt sich. n<br />

* Für viele nette Interviews bedanken wir uns<br />

bei: der Burgwartin Ditta Sokolowsky, Diplom<br />

Forst-Ingenieur Volker Brekenkamp, StAss. Museum<br />

Huelsmann - Harald Grundmann und<br />

Heiko Hasenbein. Die Tierportraits stellte uns<br />

Familie Stelzer zur Verfügung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!