hochzeitszeitung

“Jetzt heiraten die Beiden endlich!”
so, oder so ähnlich habe sicher nicht
nur ich gedacht als ich von Maxis und
Philips Verlobung erfahren habe, niemand
im Freundeskreis war wirklich
von den Neuigkeiten überrascht, alle
waren erfreut, aber überrascht? Gut das
mag daran liegen, dass die liebe Maxi
dem Philip klar gemacht hat, dass sie
sich in nächster Zeit einen Heiratsantrag
erwarte, woraufhin dieser sich daran
machte Pläne zu schmieden, wie er denn
um die Hand seiner Liebsten anhalten
könnte. ( sehr gut übrigens, dass er sich
gegen die Schnitzeljagd entschieden
hat, wer weiß was passiert wäre wenn
Fremde die Spur aufgenommen hätten?)
Aber zurück zum Start des Ganzen,
vor ungefähr sieben Jahren, Philip der
es in Rekordzeit geschafft hat vom
Arbeitskollegen zu einem meiner engsten
Freunde zu werden, hat sich 2 Ziele
für die nähere Zukunft gesetzt. 1. Die
Lokomotive Kamptal in die Bundesliga
zu führen. 2. Endlich eine Frau kennenzulernen
die ihn so richtig umhaut, eine
mit der Man(n) Pferde stehlen kann, eine
die zu ihm steht komme was wolle, eine
Frau die ihm nicht nur mit ihrem guten
Aussehen den Kopf verdreht, sondern
eine die er nicht mehr aus dem Kopf
bekommt - Kurz gesagt er war bereit auf
Maxi zu treffen.
Ich kann mich noch gut an den Herbsttag
erinnern, an dem sich die 2 zum ersten
Mal sahen. Ich hatte Innendienst in der
Chiubox und Philip fetzte durch die
Stadt um Krems vor dem Verhungern zu
retten. Mit breitem Grinsen im Gesicht
kam er zurück in unser Hauptquartier
und erzählte von DER Begegnung mit
einer total sympathischen jungen Dame,
ganz selbstsicher erwähnte er, dass er
sich sicher sei, dass auch sie ihn nicht
total uninteressant gefunden haben
musste. Der Gute hat dann all seinen
Mut zusammengenommen und sich
verbotenerweise die Nummer aus dem
Diensthandy gestibitzt um nach dem
Ende der anstrengenden Schicht seine
Traumfrau klarzumachen. Was vermutlich
auch auf Anhieb geklappt hätte, wenn die
Bestellung auch von Frau Werner getätigt
worden wäre. So aber rief mich einige
Zeit nachdem Phips die Arbeit verlassen
hatte mein Bruder an, der sich zunächst
erkundigte ob denn dieser Philip eh ein
anständiger Kerl sei? Etwas verwirrt bat
ich um Klarstellung. Das Essen wurde
von Davids Telefon geordert, Maxi nahm
sie nur entgegen, nun flirteten die beiden
Herren eine Zeitlang via SMS hin und her,
nur hatte Philip keinen Schimmer wer am
anderer Ende der Leitung saß, er muss
dabei allerdings einiges richtig gemacht
haben, denn er weckte Davids Interesse
zumindest so weit, dass dieser Philip
als potentiellen Partner für seine gute
Freundin Magdalena in Betracht zog und
er mich fragte ob es für sie etwaige negativen
Konsequenzen haben könnte. Erst
als ich David davon überzeugen konnte,
dass Phips kein polizeilich gesuchter
Sittenstrolch ist, entschloss sich mein
Bruder dazu den Irrtum aufzuklären und
gab die heiß begehrte Handynummer
weiter.
Die nächsten Tage durfte sich Philip
einige blöde Sprüche anhören, über die
heiße Affäre die er beinahe mit David
begonnen hätte, aber mehr Beachtung
schenkte ich der Sache kaum mehr,
auch Philip erduldete die Stichelei mit
stoischer Gelassenheit, lies sich aber
nicht anmerken, dass er den Telefonflirt,
nun in neuer Besetzung, erfolgreich
weiterführte. Erst als er an einem
Championsleagueabend, wie sonst üblich,
nicht mit einem Sixpack Bier vor meiner
Haustüre stand wurde ich stutzig. Als ich
mich am nächsten Tag erkundigte wo er
EIN
ZEUGE
ERZÄHLT
Nach Jahren des Schweigens
packt er nun endlich
aus und erzählt die ganze
Geschichte.
sich denn herumgetrieben habe, meinte
er nur ganz cool, dass er ein Date gehabt
hätte, Details lies er sich aber kaum entlocken.
Da ich die folgende Woche keine
Lust hatte mir das Match ohne Philips
Unterstützung (und sein Bier) anzusehen,
schickte ich ihm eine Einladung auf die
er nur antwortete ob es eh kein Problem
ist wenn er jemanden mitbringt zum
Fußballschauen. Ich kann mich weder an
die Mannschaften noch das Ergebnis des
Fußballabends erinnern, aber, dass es ein
sehr unterhaltsamer Abend war an dem
ich Philips Freundin kennenlernen durfte
weiß ich noch genau.
Das besondere an diesem Abend war und
das war ab der ersten Minute klar, dass
ich nicht einen weiteren guten Freund an
die Damenwelt verloren habe, sondern
eine neue Freundin gewonnen habe.
Maxi und Philip - das Hochzeitsmagazin • 17