AUSGUCK_2.17
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Das Thema<br />
Endzeit statt Halbzeit?<br />
Die Bilanz der rot-grünen Koalition<br />
Nach der Hälfte der Legislatur muss die<br />
Koalition aus SPD und Grünen zur Halbzeit-Bilanz<br />
antreten. Welche Erfolge kann<br />
Rot-Grün verbuchen? Was ist aus den Versprechen<br />
im Koalitionsvertrag geworden?<br />
Auf der folgenden Doppelseite zeigt der<br />
Realitäts-Check ausgewählte Ankündigungen<br />
aus dem gemeinsamen rot-grünen Vertrag:<br />
Die Regierungskoalition ist den Wählerinnen<br />
und Wählern viele Versprechen<br />
bisher schuldig geblieben und beschäftigt<br />
sich nach wie vor lieber mit sich selbst.<br />
Zwei Jahre nach der Bürgerschaftswahl sind<br />
die Menschen in Bremen und Bremerhaven<br />
von der rot-grünen Regierung enttäuscht.<br />
Nicht nur die tatsächliche Mehrheit der<br />
Koalition ist nach dem Austritt aus der Grünen-Fraktion<br />
von Susanne Wendland auf<br />
nur noch eine Stimme in sich zusammengeschrumpft,<br />
die Unzufriedenheit schlägt sich<br />
auch in den Umfrageergebnissen nieder. Zuletzt<br />
hatte Anfang dieses Jahres Radio Bremen<br />
die »Sonntagsfrage« gestellt. Danach<br />
hat der Senat unter Bürgermeister Carsten<br />
Sieling (SPD) keine Mehrheit mehr in Bremen.<br />
Die SPD kommt nur noch auf 29 Prozent,<br />
die Grünen auf 13 Prozent. Im Vergleich<br />
zu den Ergebnissen bei der Bürgerschaftswahl<br />
2015 hat die Koalition damit knapp<br />
sechs Prozentpunkte verloren. »Andauernder<br />
Koalitionsstreit und Lippenbekenntnisse<br />
statt tatkräftig die Zukunft unseres<br />
Landes zu gestalten – damit geben sich die<br />
Menschen nicht zufrieden«, macht Thomas<br />
Röwekamp, Vorsitzender der CDU-Fraktion,<br />
deutlich. Wie schlecht die Stimmung innerhalb<br />
der Koalition ist, hat unter anderem<br />
der letzte Koalitionsausschuss gezeigt: Fünf<br />
Stunden saßen Vertreter von SPD und Grünen<br />
zusammen – mit magerer Bilanz. Statt<br />
sich um die großen Herausforderungen<br />
Bremens wie den soliden Haushalt, mehr<br />
Arbeitsplätze, Armutsbekämpfung oder die<br />
Bildungs-Misere zu kümmern, stritt man<br />
sich über längst verabredete Punkte und<br />
Randthemen. »Ich habe mittlerweile den<br />
Eindruck, dass die rot-grüne Koalition sich<br />
so weit von den Menschen in diesem Land<br />
entfernt hat, dass sie gar nichts mehr spüren<br />
über die Zustände und die Probleme, die die<br />
Menschen haben«, kommentierte Thomas<br />
Röwekamp das Klein-Klein der Regierung im<br />
April in der Bürgerschaft.<br />
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