2017-07-00-liahona-deu
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EINE MITFAHRGELEGENHEIT SAMT<br />
GELEGENHEIT ZUR MISSIONSARBEIT<br />
Eines Sonntagmorgens war ich unterwegs<br />
zur Kirche. Die Fahrt durch<br />
die englische Landschaft verlief ruhig<br />
und friedlich. Da sah ich eine ältere<br />
Frau am Straßenrand. Ich musste mich<br />
schnell entscheiden, ob ich anhalten<br />
und ihr anbieten sollte, sie mitzunehmen,<br />
und hatte das Gefühl, ich solle<br />
dies tun. Sie stellte sich als Mary<br />
vor und berichtete, sie sei gerade erst<br />
dort, wo ich gehalten hatte, angekommen.<br />
Mir wurde bewusst: Wenn sie<br />
ein paar Sekunden später oder ich ein<br />
paar Sekunden früher dort gewesen<br />
wäre, hätten wir einander verpasst –<br />
wir waren also beide genau zur rechten<br />
Zeit dort angekommen.<br />
Sie musste ganz in die Nähe des<br />
Gemeindehauses. Ich erwähnte, dass<br />
ich auf dem Weg zum Gottesdienst sei,<br />
und fragte sie, ob sie schon einmal von<br />
der Kirche gehört habe. Sie entgegnete,<br />
sie glaube zwar an Jesus,<br />
wisse aber wenig über die Heiligen<br />
der Letzten Tage. Während der Fahrt<br />
sprach ich mit ihr über das Evangelium.<br />
Als ich Mary absetzte, bot ich ihr an,<br />
sie nach den Versammlungen wieder<br />
mitzunehmen. Sie nahm das Angebot<br />
an und wir machten aus, dass wir uns<br />
am Gemeindehaus treffen würden. Als<br />
ich das Gemeindehaus betrat, hielt ich<br />
gleich nach den Missionaren Ausschau<br />
und bat sie um ein Buch Mormon für<br />
meine neue Bekannte. Als Mary später<br />
am Gemeindehaus ankam, unterhielten<br />
sich die Mitglieder freundlich mit<br />
ihr und gaben ihr Zeugnis.<br />
Auf dem Rückweg erklärte ich Mary,<br />
sie könne mehr über Jesus Christus<br />
erfahren, wenn sie das Buch Mormon<br />
läse. Ich sagte ihr auch, wo der<br />
Bericht über das Erscheinen des Erlösers<br />
bei den Nephiten steht. Sie hatte<br />
nur kurzen Kontakt mit der Kirche<br />
gehabt, aber ich wusste, dass sie etwas<br />
verspürt hatte. Ich setzte Mary dort ab,<br />
wo wir uns getroffen hatten. Mit einem<br />
Wiedersehen rechnete ich nicht.<br />
Als ich am darauffolgenden Tag von<br />
der Arbeit heimfuhr, musste ich wegen<br />
einer Umleitung eine andere Strecke<br />
als sonst nehmen. Zu meiner Überraschung<br />
sah ich Mary wieder! Als sie<br />
mich sah, lächelte sie. Ich freute mich,<br />
sie erneut mitnehmen zu können.<br />
Seitdem habe ich Mary zwar nicht<br />
mehr gesehen, aber wenn ich an dieses<br />
Erlebnis zurückdenke, bin ich<br />
dankbar, dass der Herr mir die Gelegenheit<br />
geschenkt hatte, mit jemandem<br />
über das Evangelium zu sprechen.<br />
Der Herr segnet uns wirklich<br />
damit, dass bei ihm alles zur rechten<br />
Zeit geschieht. ◼<br />
Michael Curran, Gloucester, England<br />
M<br />
ir wurde bewusst: Wenn sie ein<br />
paar Sekunden später oder ich<br />
ein paar Sekunden früher dort gewesen<br />
wäre, hätten wir einander verpasst.<br />
ILLUSTRATION VON ALAN BAKER<br />
42 Liahona