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EINE MITFAHRGELEGENHEIT SAMT<br />

GELEGENHEIT ZUR MISSIONSARBEIT<br />

Eines Sonntagmorgens war ich unterwegs<br />

zur Kirche. Die Fahrt durch<br />

die englische Landschaft verlief ruhig<br />

und friedlich. Da sah ich eine ältere<br />

Frau am Straßenrand. Ich musste mich<br />

schnell entscheiden, ob ich anhalten<br />

und ihr anbieten sollte, sie mitzunehmen,<br />

und hatte das Gefühl, ich solle<br />

dies tun. Sie stellte sich als Mary<br />

vor und berichtete, sie sei gerade erst<br />

dort, wo ich gehalten hatte, angekommen.<br />

Mir wurde bewusst: Wenn sie<br />

ein paar Sekunden später oder ich ein<br />

paar Sekunden früher dort gewesen<br />

wäre, hätten wir einander verpasst –<br />

wir waren also beide genau zur rechten<br />

Zeit dort angekommen.<br />

Sie musste ganz in die Nähe des<br />

Gemeindehauses. Ich erwähnte, dass<br />

ich auf dem Weg zum Gottesdienst sei,<br />

und fragte sie, ob sie schon einmal von<br />

der Kirche gehört habe. Sie entgegnete,<br />

sie glaube zwar an Jesus,<br />

wisse aber wenig über die Heiligen<br />

der Letzten Tage. Während der Fahrt<br />

sprach ich mit ihr über das Evangelium.<br />

Als ich Mary absetzte, bot ich ihr an,<br />

sie nach den Versammlungen wieder<br />

mitzunehmen. Sie nahm das Angebot<br />

an und wir machten aus, dass wir uns<br />

am Gemeindehaus treffen würden. Als<br />

ich das Gemeindehaus betrat, hielt ich<br />

gleich nach den Missionaren Ausschau<br />

und bat sie um ein Buch Mormon für<br />

meine neue Bekannte. Als Mary später<br />

am Gemeindehaus ankam, unterhielten<br />

sich die Mitglieder freundlich mit<br />

ihr und gaben ihr Zeugnis.<br />

Auf dem Rückweg erklärte ich Mary,<br />

sie könne mehr über Jesus Christus<br />

erfahren, wenn sie das Buch Mormon<br />

läse. Ich sagte ihr auch, wo der<br />

Bericht über das Erscheinen des Erlösers<br />

bei den Nephiten steht. Sie hatte<br />

nur kurzen Kontakt mit der Kirche<br />

gehabt, aber ich wusste, dass sie etwas<br />

verspürt hatte. Ich setzte Mary dort ab,<br />

wo wir uns getroffen hatten. Mit einem<br />

Wiedersehen rechnete ich nicht.<br />

Als ich am darauffolgenden Tag von<br />

der Arbeit heimfuhr, musste ich wegen<br />

einer Umleitung eine andere Strecke<br />

als sonst nehmen. Zu meiner Überraschung<br />

sah ich Mary wieder! Als sie<br />

mich sah, lächelte sie. Ich freute mich,<br />

sie erneut mitnehmen zu können.<br />

Seitdem habe ich Mary zwar nicht<br />

mehr gesehen, aber wenn ich an dieses<br />

Erlebnis zurückdenke, bin ich<br />

dankbar, dass der Herr mir die Gelegenheit<br />

geschenkt hatte, mit jemandem<br />

über das Evangelium zu sprechen.<br />

Der Herr segnet uns wirklich<br />

damit, dass bei ihm alles zur rechten<br />

Zeit geschieht. ◼<br />

Michael Curran, Gloucester, England<br />

M<br />

ir wurde bewusst: Wenn sie ein<br />

paar Sekunden später oder ich<br />

ein paar Sekunden früher dort gewesen<br />

wäre, hätten wir einander verpasst.<br />

ILLUSTRATION VON ALAN BAKER<br />

42 Liahona

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