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<strong>XtraBlatt</strong><br />
AUF TOP-NIVEAU<br />
Krone-Geschäftsführer Wilhelm Voß<br />
zieht im Interview ein sehr positives<br />
Zwischenfazit des laufenden Geschäftsjahres.<br />
BLAUE WELT<br />
Ein spannender Einblick<br />
in die Krone-Nutzfahrzeugsparte<br />
und die Logistikbranche.<br />
FLOTTE FEGER<br />
Die neuen Zweikreiselschwader der Swadro-Baureihe setzen<br />
mit den Lift-Zinken Maßstäbe in Sachen Futterschonung.<br />
Ausgabe <strong>01</strong> 02 | Dezember Juli 2<strong>01</strong>4 2<strong>01</strong>3
Krone ist weltweit aktiv. Das zeigte u.a.<br />
die Presse-Großveranstaltung „Factory &<br />
Field Days 2<strong>01</strong>4“ in Spelle. Daran nahmen<br />
rund 120 Journalisten aus 21 Ländern teil,<br />
die sich von den Neuheiten sowie dem<br />
aktuellen Krone-Produktprogramm live<br />
einen umfassenden eigenen Eindruck<br />
verschaffen konnten.<br />
2
Editorial<br />
LIEBE LESER,<br />
vor Ihnen liegt die Sommerausgabe 2<strong>01</strong>4 unseres Kundenmagazins<br />
<strong>XtraBlatt</strong>. Unsere Autoren waren wieder<br />
für Sie unterwegs, um Ihnen interessante landwirtschaftliche<br />
Betriebe im In- und Ausland zu präsentieren.<br />
Vielleicht können Sie sich beim Lesen die eine oder<br />
andere Anregung für Ihren eigenen Betrieb holen?! Die<br />
ersten Fahreindrücke unserer neuen Schwadergeneration<br />
Swadro öffnen Ihnen außerdem schon ein wenig den<br />
Blick in das Jahr 2<strong>01</strong>5, denn im nächsten Jahr wird diese<br />
neue Baureihe den über viele Jahre bewährten Krone-<br />
Schwader ablösen.<br />
Unser besonderes Highlight für das Frühjahr 2<strong>01</strong>4 ist die<br />
Inbetriebnahme unserer neuen Feldhäckslerfertigung,<br />
durch die wir nicht nur die Anzahl der zu produzierenden<br />
Maschinen von dreihundert auf sechshundert Einheiten<br />
im Jahr erhöhen können, sondern auch einen neuen<br />
Standard in der Qualitätssicherung geschaffen haben.<br />
Ein vollautomatischer Hightech-Prüfstand, den wir für<br />
mehr als 2,3 Millionen Euro installiert haben, ist in dieser<br />
Ausprägung nicht nur der einzige weltweit, sondern<br />
garantiert auch einen Qualitätsstandard, wie er bisher<br />
in keiner Häckslerproduktion Europas zu finden ist. Zur<br />
Eröffnung dieser neuen Fertigungsanlage hatten wir<br />
125 Journalisten aus 21 Ländern eingeladen, die sich so<br />
selbst ein Bild davon machen konnten, auf welch‘ hohem<br />
Niveau bei Krone gefertigt wird. Diese nachhalti-<br />
ge Information der Fachpresse betreiben wir schon seit<br />
vielen Jahren, denn wir sind davon überzeugt , dass Sie<br />
als unsere Kunden ein Recht darauf haben, unabhängig<br />
und objektiv über Trends und Neuigkeiten informiert zu<br />
werden.<br />
Sehen Sie das eigentlich auch so? Meinen Sie auch, dass<br />
Endverbraucher in Ihrem Umfeld daran interessiert sind,<br />
wie Sie Ihren Betrieb führen und bewirtschaften? Ich bin<br />
davon überzeugt, dass eine systematische Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit auch für Landwirte und Lohnunternehmer<br />
immer wichtiger wird, um in der Öffentlichkeit<br />
die Transparenz und das Vertrauen zu schaffen, das<br />
notwendig ist, um die Endverbraucher von der Qualität<br />
Ihrer Produkte zu überzeugen. Vielleicht überlegen Sie in<br />
Ihrem Umfeld auch einmal, was Sie tun können, um an<br />
einem positiven Image von Landwirtschaft mitzuwirken.<br />
In unserer nächsten Ausgabe des <strong>XtraBlatt</strong> werden wir<br />
Ihnen dazu ein paar praktische Hinweise geben.<br />
Bis dahin verbleibe ich mit den besten Grüßen aus dem<br />
Emsland<br />
Ihr Bernard Krone<br />
3
MENSCHEN INHALT<br />
INHALT<br />
Ladewagen mit automatischer Messerschärfeinrichtung<br />
für gute Grassilage.<br />
Krone bietet eine Lösung<br />
gegen Futterverschmutzung<br />
in der Grünfutterernte.<br />
Per Mausklick zur<br />
Wunschmaschine<br />
von Krone.<br />
Ackerbau ist sein Broterwerb,<br />
aber seine Passion sind die Streuobstwiesen.<br />
EDITORIAL<br />
Die Lücke zwischen Hochdruckpressen<br />
und Großpackenpressen<br />
wird geschlossen.<br />
POSTER<br />
Kleine und mittlere Maschinen<br />
machen rund 60 Prozent des<br />
Umsatzes aus.<br />
Vom weißen Blatt Papier<br />
zur fertigen Maschine -<br />
wir haben die BiG-Line<br />
Produktion besucht.<br />
SEITE 3<br />
4<br />
SEITE 6 – 8 SEITE 14 – 17 SEITE 22 – 24<br />
SEITE 10 – 13<br />
SEITE 9 SEITE 18 – 21<br />
SEITE 25<br />
SEITE 26-27
Marco Schnider birgt das Futter für seine Kühe bei bis<br />
zu 35 Prozent Steigung.<br />
NEWS-TICKER<br />
Neue Techniktrends, Gewinner, Termine<br />
und Kooperationen von Krone.<br />
Die richtige Einstellung beim Schwader<br />
ist entscheidend für ein gutes Ergebnis.<br />
Hofgut Ratzenberg<br />
Vom promovierten Betriebswirt<br />
zum Bauer im Allgäu.<br />
Über 120 Journalisten aus 21<br />
Ländern erlebten Produktneuheiten<br />
im Feldeinsatz.<br />
IMPRESSUM<br />
Kompetenz, Flexibilität,<br />
gute Produkte<br />
und schneller Service<br />
sind im Landtechnikgeschäft<br />
die Schlüssel<br />
zum Erfolg.<br />
Blauer Krone-Schriftzug am<br />
Trailer-Chassis – die Nutzfahrzeuge<br />
von Krone.<br />
SEITE 28 – 32<br />
SEITE 36 – 40<br />
SEITE 44 – 45<br />
SEITE 50 – 51<br />
SEITE 33 – 35<br />
SEITE 41 – 43<br />
SEITE 46 – 49<br />
5
MENSCHEN TITELTHEMA<br />
Krone Swadro TC 880 Plus<br />
NEUE<br />
SCHWADER<br />
KEHREN GUT<br />
Futterverschmutzung ist immer<br />
noch ein heißes Thema in der<br />
Grünfutterernte. Krone bietet<br />
diesem Problem mit zwei neuen<br />
Zweikreiselschwader-Baureihen<br />
Paroli.<br />
6
Der „Lift-Zinken“ mit angewinkelter Spitze ist das<br />
zentrale Element, das zu dieser besseren Futterqualität<br />
führen soll. Erstmals wurde diese Innovation<br />
zur Agritechnica 2<strong>01</strong>3 für die neuen Vierkreiselschwader<br />
von Krone vorgestellt. Jetzt halten die „Lift-Zinken“ auch<br />
Einzug in die kleineren Arbeitsbreiten von 6,2 bis 8,8 m.<br />
Dank ihrer speziellen Form heben sie das Futter leicht<br />
an, bevor sie es zur Seite mitnehmen. Dadurch wird das<br />
Futter weniger über den Boden gezogen als bei herkömmlichen<br />
Zinkensystemen, somit haftet weniger Erde<br />
an. Entsprechend nehmen die Gesamtverschmutzung<br />
und damit der Aschegehalt im Futter ab. Ein „einfacher“<br />
Knick im Zinken macht es möglich. Was übrigens die Stabilität<br />
der Zinken betrifft, hat Krone eine Schippe draufgelegt:<br />
Jeder Zinkenarm ist nun mit vier nachlaufenden<br />
10,5 mm starken Zinken ausgerüstet.<br />
EIN HERZ AUS GUSS<br />
Herzstück des Schwaders ist die Dura Max Kurvenbahn.<br />
Diese hat sich bereits bei den Vorgängermodellen bewährt,<br />
besteht aus speziellem, bainitisch gehärtetem<br />
Druckguss und arbeitet absolut wartungsfrei. Drei Jahre<br />
Garantie gewährt Krone auf dieses Teil – ein Zeichen für<br />
Topqualität.<br />
Das zentrale Kreiselgetriebe mit Y-förmigem Aufbau<br />
wurde neu für den Mittelschwader Swadro TC 880 konstruiert.<br />
Dieses arbeitet, genauso wie die 13 kugelgelagerten<br />
Kreiselarme, wartungsfrei. Durch das Y-Getriebe<br />
kann trotz des großen Kreiseldurchmessers die Transporthöhe<br />
unter 4 m gehalten werden, ohne dass die Verschiebewege<br />
der Gelenkwellen zu groß werden.<br />
Für unseren Einsatz stand das neue Topmodell der<br />
Zweikreiselmittelschwader-Baureihe TC 880 Plus zur<br />
Verfügung. Dieser verfügt über eine variable Arbeitsbreite<br />
von 7,6 bis 8,8 m. Der Kreiseldurchmesser beträgt<br />
dabei 3,6 m. Wer sich den neuen Mittelschwader im eingeklappten<br />
Zustand ansieht, kann es kaum glauben, dass<br />
dieser eine Arbeitsbreite von knapp 9 m bietet. Denn<br />
trotz komplett montiertem Zinkensatz an den Kreiseln<br />
hält der Schwader dank speziell geformten Rahmen die<br />
von der StVO zulässige Gesamthöhe von 4 m ein. Zum<br />
Flächenwechsel muss der Fahrer des Swadro TC 880<br />
nicht einmal mehr absteigen. Es reicht ein Knopfdruck<br />
zum Einklappen. Das erhöht die Effizienz und – nicht zu<br />
vergessen – den Komfort. Sollte es wirklich mal eng oder<br />
der Schwader eingewintert werden, lassen sich pro Kreisel<br />
jeweils drei Zinkenarme werkzeuglos einklappen und<br />
die Höhe sinkt auf 3,6 m.<br />
7
MENSCHEN TITELTHEMA<br />
KOMPAKTE GRÖSSE<br />
Ebenso erstaunlich wie die Kompaktheit in der Höhe ist<br />
die Wendigkeit des immerhin knapp 6,3 m langen Schwaders.<br />
Dank der Achs-Schemellenkung folgt der TC 880<br />
Plus dem Schlepper auch bei engen Wendemanövern<br />
ohne Probleme. Das Fahrwerk mit Reifen der Dimension<br />
15.0/55-17/10 PR verträgt darüber hinaus ohne Schwierigkeiten<br />
eine Transportgeschwindigkeit von 40 km/h.<br />
Zum Antrieb des 2.400 kg schweren TC 880 Plus reicht<br />
laut Krone ein Schlepper mit 55 PS aus. Für die Bedienung<br />
der hydraulischen Funktionen werden lediglich ein einfach-<br />
sowie ein doppelwirkendes Steuergerät benötigt.<br />
Letzteres wird für die Arbeitsbreitenverstellung benötigt.<br />
Über eine deutlich ablesbare Skala am Schwader<br />
kann der Fahrer die aktuell eingestellte Arbeitsbreite<br />
prüfen.<br />
Die von uns gefahrene „Plus“ Version des TC 880 verfügte<br />
über die elektrische Kreiselhöhenverstellung. Sie<br />
ermöglicht sogar per Knopfdruck auf der neuen Bedieneinheit<br />
die millimetergenaue Höheneinstellung der<br />
Kreisel. Der Fahrer kann die eingestellte Höhe von der<br />
integrierten Digitalanzeige des Terminals kontrollieren.<br />
Das ist eine komfortable Lösung.<br />
DATEN: ZWEIKREISELSCHWADER<br />
Seitenschwader Arbeitsbreite Kreiseldurchmesser<br />
Einzelschwad<br />
Zweischwad<br />
Swadro TS 620 6,20 m 2,96 m<br />
Swadro TS 620 6,20 m 6,90 m 2,96 m<br />
Twin<br />
Swadro TS 680 6,80 m 3,30 m<br />
Swadro TS 680 6,80 m 7,60 m 3,30 m<br />
Twin<br />
Swadro TS 740 7,40 m 3,60 m<br />
Swadro TS 740<br />
Twin<br />
7,40 m 8,20 m 3,60 m<br />
Mittelschwader Arbeitsbreite Kreiseldurchmesser<br />
minimal<br />
maximal<br />
Swadro TC 680 6,80 m 3,30 m<br />
Swadro TC 760 6,80 m 7,60 m 3,30 m<br />
Swadro TC 760 Plus 6,80 m 7,60 m 3,30 m<br />
Swadro TC 880 7,60 m 8,80 m 3,60 m<br />
Swadro TC 880 Plus 7,60 m 8,80 m 3,60 m<br />
FAZIT<br />
Bei der ersten Ausfahrt mit dem neuen Zweikreiselschwader<br />
fielen vor allem die einfache<br />
Handhabung und der geringe Wartungsauf-<br />
wand positiv auf. Die benötigte Schlepperausstattung und -leistung<br />
ist minimal. Bewährte Elemente wie zum Beispiel die Lift-Zinken hat<br />
Krone von den Großschwadern übernommen und somit die Zweikreiseltechnik<br />
des Hauses deutlich aufgewertet.<br />
1 Ganz neu an den Zweikreiselschwadern<br />
und<br />
doch bewährt: die „Lift-<br />
Zinken“<br />
2 Einfach zu bedienen:<br />
Über die neue Bedieneinheit<br />
werden die Funktionen<br />
des Schwaders<br />
1 2<br />
gesteuert.<br />
8
Big Pack 870 HDP<br />
PROJEKTSTUDIE VORGESTELLT<br />
Mit der Big Pack 870 HDP HighSpeed stellt<br />
Krone eine neue Projektstudie im Segment<br />
Großpackenpressen vor. Sie schließt<br />
die Lücke zwischen den Hochdruckpressen<br />
und den heutigen konventionellen<br />
Großpackenpressen. Auf dem Feld werden<br />
Großpacken gepresst, die sich auf<br />
dem Hof in bis zu neun kleine Ballen aufteilen<br />
lassen. Dabei arbeitet die Presse<br />
mit fünf Doppelknotern, anstatt mit üblicherweise<br />
vier Knotern. Im Multibale Modus<br />
knoten zwei Knoter die kleinen Ballen,<br />
die drei anderen Knoter binden den<br />
gesamten Ballen, dessen Länge zwischen<br />
1 m bis 2,70 m liegen kann. Über das Bedienterminal<br />
lässt sich die Presskraft um<br />
bis zu 25 % (gegenüber Standardpressen)<br />
auf das bekannte HDP-Niveau steigern.<br />
Serienmäßig ist die Big Pack 870 mit der<br />
„Active Pick-up“ ausgestattet, bei der<br />
die kurvenbahnlose EasyFlow Pick-up<br />
um eine aktiv angetriebene Zuführwalze<br />
ergänzt ist. Es kann zwischen 195 cm<br />
oder 235 cm Arbeitsbreite nach DIN 11220<br />
gewählt werden. Die serienmäßige Komfort-Bordelektronik<br />
bietet neben vielen<br />
über das Terminal zu steuernden Funkti-<br />
onen auch eine elektronische Oberfadenüberwachung.<br />
Für beste Zugänglichkeit<br />
können zu Service- und Wartungsarbeiten<br />
die Garnkästen dank Gasdruckfederunterstützung<br />
auch voll beladen einfach<br />
und schnell hochgeklappt und in der oberen<br />
Position mechanisch verriegelt werden.<br />
Ebenfalls praktisch ist die serienmäßige<br />
LED-Beleuchtung.<br />
EasyCut-Baureihe<br />
NEUHEITEN-TRIO<br />
Gleich drei neue EasyCut-Modelle zeigt<br />
Krone erstmals im Praxiseinsatz: das<br />
Frontmähwerk EasyCut F 360 CR (3,60 m<br />
Arbeitsbreite) in Kombination mit dem<br />
neuen EasyCut B 1000 CR Collect (Arbeitsbreite<br />
9,30 m bis 10,10 m) sowie das Easy-<br />
Cut B 870 CV Collect (Arbeitsbreite 8,70<br />
m). Das Kürzel CR steht für Walzenaufbereiter,<br />
das CV für Stahlzinkenaufbereiter.<br />
Sowohl das Frontmähwerk EasyCut F<br />
360 CR als auch das Butterfly-Mähwerk<br />
B 1000 CR sind mit Polyurethan-Rollenaufbereitern<br />
ausgerüstet. Das EasyCut B<br />
1000 CR verfügt zudem über das Combi<br />
Float Entlastungssystem mit Integration<br />
der Schlepper-Hydraulikanlage für eine<br />
automatische Nachregelung des Auflagedrucks.<br />
Komfort und Schlagkraft vereinigt<br />
auch das Querförderband „Collect“ mit 910<br />
mm Breite und bordeigener Ölversorgung.<br />
Die Arbeitsbreite des EasyCut B 870 CV<br />
liegt bei 3,16 m; in Kombination mit dem<br />
Frontmähwerk ergibt sich die Gesamtarbeitsbreite<br />
von 8,70 m. Für den gleichmäßigen<br />
Auflagedruck steht die patentierte<br />
Ausgleichsschwinge mit Federentlastung.<br />
Auf Höchstleistungen ausgerichtet ist<br />
auch der neue V-Stahlzinkenaufbereiter<br />
mit 64 cm Durchmesser. Die auf Griff<br />
stehenden Zinken fördern das Futter als<br />
gleichmäßigen Gutstrom über die volle Arbeitsbreite.<br />
Die Aufbereiterplatte ist werkzeuglos<br />
in sieben Stufen verstellbar.<br />
Das EasyCut B 870 CV Collect besticht<br />
durch die 910 mm breiten Querförderbänder,<br />
die auch große Futtermassen<br />
problemlos befördern. Die einstellbare<br />
Schwadklappe gewährleistet den perfekten<br />
Auftreffpunkt auf den Bändern und<br />
einen vorbildlichen Gutfluss; die geschlossene<br />
Aufbereiterwanne verhindert Futterverluste.<br />
Darüber hinaus verfügt das Mähwerk<br />
für den Querförderbandantrieb über<br />
die eigene Bordhydraulik.<br />
9
INTERVIEW<br />
Gespräch mit Wilhelm Voß<br />
VERANTWORTUNG<br />
FÜR 25.000<br />
Von den 25.000 Maschinen,<br />
die Krone<br />
jährlich produziert,<br />
ist die BiG-Line die<br />
absolute Minderheit.<br />
Mähwerke, Wender,<br />
Schwader, Ladewagen<br />
und Rundballenpressen<br />
machen die<br />
Stückzahlen und verlangen<br />
ein flächendeckendes<br />
Händlernetz.<br />
10
» 60 % unseres Umsatzes<br />
kommt nach wie vor aus<br />
dem Verkauf von kleineren<br />
und mittleren, meist<br />
einzelbetrieblich genutzten<br />
Maschinen. «<br />
Wilhelm Voß<br />
Die Maschinenfabrik Bernard Krone ist im Wirtschaftsjahr<br />
2<strong>01</strong>2/13 (1.8.2<strong>01</strong>2 bis 31.7.2<strong>01</strong>3) erneut<br />
im Umsatz um gut zehn Prozent gewachsen und liegt<br />
damit konsolidiert bei einem Umsatz von 564 Mio. Euro.<br />
„Damit war das vergangene Wirtschaftsjahr das Krone-<br />
Rekordjahr in der über 100-jährigen Firmengeschichte“,<br />
schildert Wilhelm Voß, Geschäftsführer Vertrieb und<br />
Marketing, im Gespräch mit der <strong>XtraBlatt</strong>-Redaktion.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Welche Produkte haben den Umsatzschub gebracht?<br />
Wilhelm Voß: Vorweg möchte ich feststellen, dass die<br />
klassischen Heu- und Silagemaschinen bei Krone nach wie<br />
vor die Stückzahlenbringer sind und daher die wichtige<br />
Basis für unsere Produktion – und auch für die Entwicklung<br />
der „Großtechnik“. Beides bedingt einander. Aber<br />
zu Ihrer Frage: die Großpackenpressen waren in unserem<br />
Produktportfolio im vergangenen Jahr herausragend. Wir<br />
haben erstmalig in der Krone-Geschichte mehr als 800<br />
Großpackenpressen gebaut und vermarktet. Das setzt sich<br />
auch im laufenden Jahr fort. Bei den Häckslern erreichten<br />
wir 2<strong>01</strong>2/13 knapp 300 Einheiten, haben allerdings im sinkenden<br />
deutschen Markt Stückzahlen eingebüßt, die wir<br />
im Export kompensieren konnten. Die Ladewagen zeigten<br />
sich rückläufig. Bei den Mähwerken haben wir erstmalig<br />
10.000 Einheiten verkauft.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Herr Voß, das aktuelle Wirtschaftsjahr ist fast<br />
vorbei, wie geht’s weiter im laufenden Jahr nach dem Rekordjahr<br />
2<strong>01</strong>2/13?<br />
Wilhelm Voß: Wir rechnen für das laufende Wirtschaftsjahr<br />
mit stabilen Verhältnissen, vielleicht im einstelligen<br />
Prozentbereich plus oder minus. Das hängt noch an ein<br />
paar Ungewissheiten, unter anderem die Entwicklung in<br />
den GUS-Staaten betreffend.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Aktuell investiert Krone über 30 Mio. Euro unter<br />
anderem in die neue Montagelinie für BiG-Line-Produkte<br />
nebst modernem Prüfstand. Im kommenden Jahr<br />
startet der Verkauf der neuen Häcksler-Baureihe BiG X<br />
480 mit 489 PS Motorleistung und BiG X 580 mit 585 PS<br />
Motorleistung und das vor dem Hintergrund sinkender<br />
Häcksler-Verkaufszahlen in Deutschland. Welches Stück<br />
des Häckslermarkt-Kuchens wollen Sie sich abschneiden?<br />
Wilhelm Voß: Mit der bisherigen Generation der Krone-<br />
Häcksler von 600 bis über 1.000 PS konnten wir uns lediglich<br />
an etwa 40 Prozent des weltweiten Gesamtmarktes<br />
beteiligen. Im Bereich 450 bis 600 PS werden, global gesehen,<br />
über 50 Prozent der Gesamtstückzahlen der Häcksler<br />
verkauft. In diesem Segment haben wir ab 2<strong>01</strong>5 auch ein<br />
sehr marktkonformes Angebot und arbeiten gemeinsam<br />
mit unseren Vertriebspartnern weltweit daran, ähnliche<br />
oder höhere Marktanteile wie in der Klasse 600 bis über<br />
1.000 PS zu erreichen. Dann wären wir bei 500 bis 600<br />
Häckslern pro Jahr und das ist die Zielrichtung für die neue<br />
Häcksler-Montage. Ich sehe das als realistisch an.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Stückzahlen sind die eine Seite, Umsatz die andere.<br />
Insgesamt produziert Krone pro Jahr etwa 25.000<br />
Maschinen. Davon sind 300 Häcksler BiG X, über 100 BiG<br />
M und mehr als 800 Großpackenpressen Big Pack. Wie<br />
stark ist diese „BiG-Line“ am Gesamtumsatz beteiligt?<br />
Wilhelm Voß: Großpackenpressen, die selbstfahrenden<br />
Maschinen und andere, spezielle Lohnunternehmer-<br />
Technik machen zurzeit etwa 40 Prozent des Umsatzes<br />
aus. Anders ausgedrückt, deutlich über die Hälfte unseres<br />
Umsatzes kommt nach wie vor aus dem Verkauf von kleineren<br />
und mittleren, meist einzelbetrieblich genutzten<br />
Maschinen.<br />
11
MENSCHEN INTERVIEW<br />
1<br />
IN DER FLÄCHE PRÄSENT<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Sie betonen gern, wie unverzichtbar für Krone<br />
das enge Händlernetz ist. Über wie viel Krone-Vertriebspartner<br />
reden wir?<br />
Wilhelm Voß: In Deutschland arbeiten wir mit ca. 240 A-<br />
Händlern zusammen. Inklusive aller Stützpunkte kommen<br />
wir auf etwa 430 Vertriebspartner-Standorte.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: …und wie viele von diesen 240 A-Händlern<br />
verkaufen bzw. betreuen Häcksler, Großflächenmäher<br />
und Großpackenpressen?<br />
Wilhelm Voß: Großmaschinen verkaufen in Deutschland<br />
gut 50 unserer Vertriebspartner. Das Gros der Händler befasst<br />
sich mit Mähwerken, Zettwendern, Schwadern, Ladewagen<br />
und Rundballenpressen und sorgt damit für die<br />
Stückzahlen, die wir in der Produktion benötigen. Es ist<br />
wichtig zu wissen, dass allein 30 Prozent aller deutschen<br />
Mähwerks-, Wender- und Schwader-Verkäufe in Bayern<br />
getätigt werden. Dort und in Baden-Württemberg zusammen<br />
sind das sogar 45 Prozent. Das ist bei den Ladewagen<br />
noch deutlich höher und zeigt, wie wichtig allein dort<br />
ein dichtes Netz an Vertriebspartnern ist, die sich auf die<br />
Grünfuttertechnik spezialisiert haben. Denn allein bei den<br />
Mähwerken bietet Krone über 50 verschiedene Modelle.<br />
Diese Modellvielfalt erreicht heute auch nur ein spezialisierter<br />
Mittelständler.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Wie organisiert Krone das Geschäft in Österreich<br />
und der Schweiz?<br />
Wilhelm Voß: In der Schweiz werden Krone-Produkte<br />
seit zwölf Jahren sehr erfolgreich und engagiert von der<br />
GVS Agrar in Schaffhausen als Importeur vermarktet. Die<br />
GVS baut aktuell ein neues Vertriebszentrum speziell für<br />
ihr Angebot an Landmaschinen, also ohne Traktor. Krone<br />
erreicht in der Schweiz über acht Mio. Euro Umsatz pro<br />
Jahr. In Österreich ist Krone mit einer eigenen Vertriebsund<br />
Service-Mannschaft vertreten. Die zehn Krone-Regionalimporteure<br />
betreuen etwa 60 Vertriebs- und Service<br />
Stützpunkte in der Alpenrepublik. Wir erreichten dort im<br />
letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von über 30 Mio. Euro.<br />
Besonders erfolgreich sind wir in Österreich als Marktführer<br />
bei Rundballenpressen mit rund 50 Prozent Marktanteil<br />
in den letzten Jahren.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Ihr Unternehmen ist auch in Deutschland mit<br />
eigenen Mitarbeitern in der Fläche präsent. Kann man<br />
sagen, dass beim Verkauf einer Krone-Maschine immer<br />
auch ein Krone-Mann mit am Tisch beim Kunden sitzt?<br />
Wilhelm Voß: Bei Großtechnik ist in der Tat das Krone-<br />
Team sehr dicht am Endkunden und sitzt beim Verkauf<br />
dann auch mit am Tisch. Bei Häckslern ist das zu fast<br />
hundert Prozent so. Bei Großpackenpressen liegt dieser<br />
Wert bei etwa 70 Prozent und bei Rundballenpressen<br />
noch bei 50 Prozent. Bei der Technik zum Mähen, Wenden<br />
und Schwaden reduziert sich das auf etwa 10 bis 20 Prozent.<br />
Insgesamt haben wir in Deutschland im Saisonjahr<br />
2<strong>01</strong>2/2<strong>01</strong>3 über 5.500 Maschinen endverkauft und damit<br />
einen durchschnittlichen Marktanteil von knapp 25 Prozent<br />
erreicht!<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Der engmaschige Fachhandel ist also umso<br />
wichtiger, je kleiner die Maschinen werden?<br />
Wilhelm Voß: Ja, das ist so. Wie schon geschildert, produzieren<br />
wir jährlich rund 25.000 Maschinen, deren Absatz<br />
und Betreuung nur durch ein dichtes und kompetentes<br />
Händlernetz gesichert werden kann. Uns ist es auch sehr<br />
wichtig, dass der Kunde eines 3-Punkt-Mähwerkes eine<br />
schnelle und fachkundige Betreuung bekommt und einen<br />
12
1 Im Geschäftsjahr 2<strong>01</strong>2/2<strong>01</strong>3 hat<br />
Krone erstmals mehr als 10.000<br />
Mähwerke verkauft.<br />
2 Mit den neuen Baureihen BiG X<br />
480/580 erschließt sich Krone ein<br />
erhebliches größeres Marktpotenzial.<br />
3 Mit Rundballenpressen ist Krone in<br />
zahlreichen europäischen Ländern<br />
2 3<br />
Marktführer.<br />
Händler hat, der die Altmaschine in Zahlung nehmen und<br />
wieder vermarkten kann. Um jedoch eine nachhaltige<br />
Endkunden-Zufriedenheit mit der Krone-Technik zu erreichen,<br />
benötigen wir die Service-Kompetenz unserer Vertriebspartner<br />
vor Ort, in der Nähe des Endkunden. Daher<br />
brauchen wir eine absolute Händlerpräsenz in der Fläche.<br />
MILCHQUOTE ADE<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Im kommenden Jahr fällt die Milchquote weg.<br />
Wie werden sich die Milchviehbetriebe verändern? Worauf<br />
stellen Sie sich ein und was für Konsequenzen hat<br />
das für das Produktsegment?<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Haben Sie Ihre eigene Vertriebsmannschaft<br />
in den letzten Monaten aufgrund der Veränderungen im<br />
Markt erweitert?<br />
Wilhelm Voß: Für unser Produktsegment erwarte ich keine<br />
großen Veränderungen. Ich sehe allerdings eine weitere<br />
Intensivierung der Milchproduktion in Norddeutschland.<br />
Wilhelm Voß: Wir haben in Bayern kürzlich ein zusätzliches<br />
Vertriebsgebiet eingerichtet. Außerdem haben<br />
wir jetzt bundesweit unsere Außendienstmannschaft<br />
erweitert und zwar um Werksbeauftragte mit Spezialkompetenzen<br />
rund um die Elektronik sowie Service und<br />
Ersatzteile. Damit umfasst unser Außendienst zurzeit 25<br />
Vertriebsgebietsleiter, fünf Spezialisten für Service und<br />
Ersatzteile und drei Spezialisten für die Elektronik sowie<br />
Farm-Management-Systeme. Diese Spezialisten sind in<br />
erster Linie als Unterstützung für den Handel gedacht.<br />
Wenn wir beim Kunden sind, dann immer gemeinsam mit<br />
dem Vertriebspartner.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Wenn Sie dem Handel Spezialisten für Ersatzteilwesen<br />
zur Seite stellen, müsste dann nicht auch das<br />
Netz der Ersatzteillager dichter werden, denn bei kleineren<br />
Erntefenstern dürfen weder kleine noch große Maschinen<br />
längere Zeit stehen?<br />
Wilhelm Voß: Das ist richtig und deshalb haben wir in<br />
Deutschland acht eigene regionale Ersatzteilstützpunkte,<br />
wo sich sowohl der Handel wie auch der Endkunde bedienen<br />
können. Die Abrechnung läuft aber immer über den<br />
Vertriebspartner. In Schleswig-Holstein betreiben wir ein<br />
solches Regionallager zusammen mit der Firma Lemken<br />
und das funktioniert prima.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Wird sich das Kaufverhalten der wachsenden<br />
Milchviehbetriebe verändern?<br />
Wilhelm Voß: Diesen Trend stellen wir schon seit Jahren<br />
fest. Die Milchviehherden wachsen und der Landwirt entscheidet<br />
sich immer öfter, seine Arbeitskraft im Stall und<br />
nicht auf dem Feld einzusetzen. In der Folge haben ja die<br />
Lohnunternehmer ihre Umsätze pro Hektar landwirtschaftlicher<br />
Fläche kräftig gesteigert.<br />
Wir beobachten, dass das Mähen und das Wenden oft<br />
noch vom Landwirt selbst erledigt werden, aber mit dem<br />
Schwaden bereits der Dienstleister beauftragt wird. Das<br />
hat auch seinen Grund, denn ein Vierkreisel-Schwader<br />
ist die perfekte Vorlaufmaschine für den Häcksler. Auch<br />
sonst ist schon eine zunehmende Arbeitsteilung zwischen<br />
Landwirt und Lohnunternehmer bzw. Maschinenring zu<br />
bemerken. Vom Schwaden bis zum fertig abgedeckten<br />
Silo wandert die Arbeit zunehmend zum Dienstleister. Der<br />
Melkroboter beispielsweise spielt bei der Entwicklung der<br />
Milchviehbetriebe eine zentrale Rolle, denn damit ist der<br />
Sprung in Richtung 150 oder 200 Kühe für den Familienbetrieb<br />
ohne zusätzliches fremdes Personal möglich.<br />
<strong>XtraBlatt</strong>: Herr Voß, wir danken für das Gespräch.<br />
13
MENSCHEN PRAXIS<br />
SpeedSharp<br />
SCHARF IM GRAS<br />
Gute Grassilage hängt<br />
stark mit der Schnittqualität<br />
zusammen. Lohnunternehmer<br />
Janssen aus Rhede<br />
setzt deshalb zunehmend<br />
auf Ladewagen mit automatischer<br />
Messerschärfeinrichtung.<br />
Wir haben<br />
uns bei ihm und Landwirt<br />
Ronny Grefelman nach den<br />
Erfahrungen erkundigt.<br />
14
Der Bestand bei Grefelmann wurde in den zurückliegenden<br />
Jahren auf derzeit 300 Kühe plus Nachzucht aufgestockt.<br />
Die Voraussetzungen für eine effiziente<br />
Milchproduktion könnten<br />
kaum günstiger sein: 300 Kühe, eine<br />
Durchschnittsleistung von 9100 l/Kuh,<br />
knapp 100 ha eigene, fast voll arrondierte<br />
Fläche und ein erst wenige Jahre alter Boxenlaufstall.<br />
Zu finden ist der moderne Betrieb<br />
in der niederländischen Provinz Groningen,<br />
genauer gesagt: in Bellingwolde,<br />
nur wenige Kilometer von der deutschen<br />
Grenze entfernt. Landwirt Ronny Grefelman<br />
(34) und seine Frau Beline haben in<br />
den zurückliegenden fünf Jahren erheblich<br />
investiert: in Quote, Fläche, Gebäude und<br />
neue Fahrsilos. Das Ziel ist klar: den Betrieb<br />
fit zu machen für die Zeit nach dem Wegfall<br />
der Milchquoten. „Über einen längeren<br />
Zeitraum hatten wir sehr gute Milchpreise,<br />
oberhalb von 40 Cent/l. Das hat uns finanziell<br />
Luft für Investitionen gegeben. Aber<br />
seit dem Frühjahr 2<strong>01</strong>4 fallen die Preise<br />
kontinuierlich. Und ich glaube, dass die<br />
Tendenz längerfristig Richtung 30 Cent<br />
geht – oder darunter, wenn wir Pech haben.<br />
Niemand kann abschätzen, was ab 2<strong>01</strong>5<br />
passiert. Aber wenn unser Tierbestand so<br />
groß ist wie jetzt, ist es in Zeiten niedriger<br />
Preise einfacher, wirtschaftlich zu überleben“,<br />
ist der junge Landwirt überzeugt.<br />
60 % AUS<br />
GRUNDFUTTER<br />
Hohe Leistung, bestmögliche Arbeitseffizienz<br />
und natürlich letztlich die ökonomische<br />
Wirtschaftlichkeit der Produktion<br />
sind für ihn deshalb die Vorgaben. Da die<br />
eigene Futterfläche für den Tierbestand<br />
– inklusive Nachzucht immerhin 550 Kopf<br />
Rindvieh – nicht reicht, pachtet Ronny<br />
Grefelman jährlich rund 100 ha Ackerflächen<br />
für den Anbau von Mais und Ackergras<br />
von anderen Landwirten zu. Die kurzfristige<br />
Pacht hat nicht nur mit dem schwierigen<br />
niederländischen Pachtrecht zu tun,<br />
sondern gewährleistet den Verpächtern in<br />
der klassischen Ackerbauregion auch einen<br />
guten Fruchtfolgewechsel und besseren<br />
Humusgehalt. Vorteil für den Pächter: viel<br />
Trockenmasse (TM) pro Hektar.<br />
Gleiches gilt übrigens auch für das Dauergrünland.<br />
Damit dies so bleibt, werden<br />
die Flächen alle acht Jahre umgebrochen<br />
und neu angesät. Lohn der Mühe sind absolut<br />
gleichmäßige, dichte Bestände, bei<br />
denen – bildlich gesprochen – kein Halm<br />
aus der Reihe tanzt. Der Aufwand lohnt<br />
sich angesichts der bis zu 50 % höheren<br />
Erträge, ist Ronny Grefelman überzeugt.<br />
Geschnitten wird viermal pro Jahr. Wenn<br />
die Niederschlagsmenge stimmt, werden<br />
es auch mal fünf Schnitte. 2<strong>01</strong>3 gelang dies<br />
jedoch aufgrund der Trockenheit und des<br />
kalten Frühjahrs nicht. Insgesamt habe er<br />
nur rund 10,5 t TM/ha geerntet, das waren<br />
etwa 15 % weniger als in normalen Jahren.<br />
Überdurchschnittlich hoch fiel mit 40 %<br />
der Trockensubstanzgehalt aus, was die<br />
Verdichtung im Silo allerdings nicht wirklich<br />
einfacher gestaltete. Doch das Ergebnis<br />
kann sich sehen lassen, Farbe, Dichte<br />
und Duft sind bestens. Kein Wunder, dass<br />
die Tiere kräftig zulangen.<br />
„Unser Ziel ist es, möglichst 60 % der<br />
Milchleistung aus dem Grundfutter zu<br />
holen. Das setzt eine Top-Qualität voraus,<br />
sowohl bei der Menge als auch bei den<br />
Inhaltsstoffen – und natürlich beim Silieren“,<br />
erklärt der Landwirt. Genau aus diesem<br />
Grund nutzt er die Dienstleistung eines<br />
Lohnunternehmers – allerdings nicht<br />
aus den Niederlanden. Um die Grasernte<br />
und das Silieren kümmert sich vielmehr<br />
seit sieben Jahren die deutsche Janssen<br />
KG Rhede, nur wenige Kilometer von Bellingwolde<br />
entfernt. Nach den Gründen<br />
für diese Wahl befragt, antwortet Ronny<br />
Grefelman: „Zuverlässigkeit, modernste<br />
Technik und die Silagequalität haben mich<br />
überzeugt“, und fügt schmunzelnd hinzu:<br />
„Die Tarife bei Janssen sind sicher nicht die<br />
niedrigsten in der Region, aber sie stehen<br />
in einem guten Verhältnis zur Leistung.<br />
Außerdem sind die Mitarbeiter motiviert<br />
und machen einen wirklich guten Job. Das<br />
allein zählt für mich.“<br />
15
MENSCHEN PRAXIS<br />
1<br />
100 HA<br />
AN EINEM TAG<br />
Weil Qualitätsarbeit eine Vertrauens- und<br />
Erfahrungssache ist, kommen seitens des<br />
Rheder Unternehmers nach Möglichkeit<br />
stets die gleichen Mitarbeiter zum Gras<br />
silieren zu Grefelman, wie Juniorchef Ingo<br />
Janssen erläutert. Auf dem Arbeitszettel<br />
steht die gesamte Arbeitskette vom<br />
Mähen bis zum Festfahren im Silo. Die<br />
eigentliche Ernte erfolgt ausschließlich<br />
mit Ladewagen, weil sie nach Ansicht des<br />
Landwirts im Gras die bessere Futterqualität<br />
gewährleisten. Spätestens 24 h nach<br />
dem Mähen muss siliert werden und die<br />
gesamte Futterfläche von bis zu 100 ha<br />
soll auf Wunsch des Landwirts an einem<br />
Tag ins Silo. „Mit zwei Ladewagen und einem<br />
Radlader ist das eine echte Herausforderung,<br />
zumindest beim ersten Schnitt“,<br />
berichtet Mitarbeiter Frank Glade, der von<br />
Anfang an bei Grefelman mit siliert hat.<br />
Zu den berühmten Stellschrauben gehört<br />
für ihn zweifelsfrei die Messerschärfe. Je<br />
nach Futterqualität müssen sie nach jeweils<br />
50 bis 60 Wagenladungen geschärft<br />
werden, so seine Erfahrung. Den Zeitaufwand<br />
für den Messerwechsel beziffert er<br />
auf 45 bis 60 Minuten. Deshalb ist er froh,<br />
seit 2<strong>01</strong>3 einen Krone-Ladewagen mit automatischer<br />
Schärfeinrichtung „Speed-<br />
Sharp“ zu fahren. Schleifen inklusive Einund<br />
Ausklappen der Messer kostet ihn<br />
16<br />
selten mehr als sechs bis sieben Minuten.<br />
Das Schleifen selbst läuft automatisch – in<br />
der Regel während der kurzen Mittagspause.<br />
Und die Schleifqualität selbst ist<br />
ebenfalls gut, so seine Einschätzung.<br />
LOHNENDE<br />
INVESTITION<br />
Für Ingo Janssen zählt neben der Qualität<br />
der Arbeit aber auch die ökonomische Seite<br />
der technischen Neuerung. Hier spielt<br />
natürlich der Zeitfaktor eine Rolle. „Bei<br />
durchschnittlich 600 Wagenladungen pro<br />
Jahr und Ladewagen müssen wir zwölf bis<br />
16 Mal die Messer schleifen. Wechseln und<br />
Fahrten zu unserer Werkstatt summieren<br />
sich rasch auf 1-1,5 Stunden pro Schleifintervall<br />
– Zeit, in der das Fahrzeug nicht produktiv<br />
ist. Natürlich lassen sich die Messer<br />
nicht unendlich schleifen, einige Wechselintervalle<br />
bleiben also. Aber multipliziert mit<br />
einem Stundenpreis von 30 Euro für den<br />
Fahrer, reduzieren wir mit der neuen Technik<br />
locker die Kosten um 500-700 Euro pro<br />
Wagen und Jahr“, rechnet er vor. Und Frank<br />
Glade ergänzt: „Hinzu kommt auch noch<br />
die Dieselersparnis durch die schärferen<br />
Messer. Dank der automatischen Schleifeinrichtung<br />
sparen wir jetzt pro Wagenladung<br />
schätzungsweise 0,5 l Diesel. Pro Jahr sind<br />
das durchaus bis zu 400 l bzw. 500 Euro.“<br />
Überzeugend findet der Unternehmer das<br />
technische Konzept der Schleiftechnik,<br />
ihre Robustheit, die gute Zugänglichkeit<br />
und einfache Handhabung. Die von Krone<br />
gewählten Fächerschleifscheiben sagen<br />
ihm mehr zu als zum Beispiel Schleifsteine<br />
anderer Systeme, die Ingo Janssen ebenfalls<br />
kennt.<br />
„Schleifsteine in automatischen Systemen<br />
neigen auf Dauer dazu, sich der Kontur<br />
der Messer anzupassen. Ist dieses, etwa<br />
durch Fremdkörper, beschädigt und schartig,<br />
so bekommt auch der Schleifstein eine<br />
Scharte. Das darf nicht passieren und bei<br />
den Fächerscheiben ist dies ohnehin ausgeschlossen“,<br />
meint er. Obwohl gleichzeitig<br />
bearbeitet, werde beim System Krone
4<br />
2<br />
3<br />
außerdem doch jedes Messer individuell<br />
geschliffen. Und obwohl die Scheiben pro<br />
Schleifdurchgang fünf bis acht Mal an der<br />
Schneide entlanggleiten, werden die Messer<br />
nicht übermäßig heiß. „Wäre dies der<br />
Fall, würden sie blau anlaufen. Das passiert<br />
bei Krone jedoch nicht.“<br />
Die Anschaffungskosten der Schleiftechnik<br />
schlagen nach Auskunft von Krone<br />
mit rund 6.690 Euro zzgl. USt. zu Buche.<br />
Dennoch sieht Ingo Janssen darin eine<br />
sinnvolle Investition. Den Ausschlag gibt<br />
jedoch letztlich die Einschätzung der Kunden<br />
– wie zum Beispiel Ronny Grefelman,<br />
den das Ergebnis einer gleichmäßig guten<br />
Schnittqualität auf sehr hohem Niveau<br />
überzeugt hat.<br />
1 Beline und Ronny Grefelmann sehen sich mit Ihrem Betrieb<br />
für die Zeit nach dem Wegfall der Milchquoten gut<br />
gerüstet.<br />
2 Frank Glade, Mitarbeiter der Janssen KG Rhede, zieht ein<br />
sehr positives Fazit der Schleifeinrichtung.<br />
3 Der Herdendurchschnitt liegt bei Grefelmann bei rund<br />
9.100 l pro Kuh und Jahr.<br />
4 Ingo Janssen, Ronny Grefelman und Frank Glade (v.l.n.r.)<br />
sind mit der Qualität der Silage offensichtlich zufrieden.<br />
5 Die Schnittqualität des Ladewagen ZX mit Schärfeinrichtung<br />
ist so gut, dass man das Ergebnis sogar noch in der<br />
Silage wiederfindet.<br />
5<br />
17
MENSCHEN PRAXIS<br />
Pflege von Streuobstwiesen<br />
HERR DER BÄUME<br />
Ackerbau ist sein Broterwerb<br />
– aber die Passion von Landwirt<br />
Klaus Hartmann sind<br />
eindeutig seine Streuobstwiesen.<br />
Er hegt und pflegt<br />
sie, pflanzt neue Bäume und<br />
das nicht nur auf eigenen<br />
Flächen. Das Obst veredelt<br />
er in seiner Brennerei.<br />
18
Lohn der Mühe: hochprozentiges<br />
Produkt der Streuobstwiesen<br />
Rottenburg am Neckar und die ganze Region südlich von<br />
Stuttgart. Aber ihr Bestand ist in Gefahr. „Jeder findet<br />
die blühenden Streuobstwiesen schön, nach dem Erhalt<br />
alter Sorten rufen auch viele – aber die Arbeit machen<br />
möchte kaum noch jemand“, bedauert er. Die Folge sind<br />
zunehmende Rodungen der Bäume. Das tut Klaus Hartmann<br />
in der Seele weh, wie er betont. Doch jammern<br />
nützt nichts, er packt lieber an. Deshalb pflegt er insgesamt<br />
30 ha Grünland. Der größte Teil der Flächen sind<br />
Streuobstwiesen, weitgehend im FFH-Gebiet.<br />
Mit der Aussage „Ich selbst trinke nur ganz selten<br />
Alkohol“, überrascht Klaus Hartmann, als er vor seiner<br />
Destillieranlage steht, um uns den Vorgang des Schnapsbrennens<br />
zu erklären. Ein Bäcker, der seine Torten nicht<br />
mag? Die Auflösung folgt umgehend: Völlig auf Alkohol<br />
verzichtet er nicht, aber das Probieren während des<br />
Destillationsprozesses ist für ihn tabu. „Erstens reden<br />
wir hier über einen Alkoholgehalt von über 80 %, also<br />
gar nicht genießbar. Und zweitens wäre ich schnell mein<br />
bester Kunde, wenn ich laufend die eigene Ware verkosten<br />
würde“, fügt er zwar schmunzelnd, aber in vollem<br />
Ernst hinzu.<br />
GUTE PFLEGE IST WICHTIG<br />
Zu besagten 30 ha gehören nicht nur eigene Wiesen,<br />
sondern ebenfalls Flächen von Nachbarn und Berufskollegen<br />
in der Umgebung. Sogar auf Gemeindeflächen helfen<br />
der couragierte Landwirt und seine Söhne Erik sowie<br />
Felix tatkräftig mit, sei es beim Baumschnitt, der Grünflächenpflege<br />
und der Obsternte. Den Besitzern fehlen<br />
oft die Zeit und das nötige Fachwissen, um die Bäume<br />
fachgerecht zu pflegen. Leider entscheiden sie sich oft<br />
für das Fällen der Bäume, wie Klaus Hartmann bedauernd<br />
berichtet. Er selbst fällt Bäume nur im Notfall. Ein<br />
abgebrochener Ast oder ein großes Loch im Stamm sind<br />
dafür noch kein Grund, so seine Überzeugung. Insgesamt<br />
stehen auf den Wiesen etwa 700 Obstbäume, von denen<br />
die Hartmanns rund 300 Hochstämme pflegen.<br />
Eigentlich ist Klaus Hartmann Landwirt mit einem<br />
200 ha großen Betrieb, davon 170 ha Ackerbau. Braugerste,<br />
Weizen und Raps sind die Hauptfrüchte. Bis 2<strong>01</strong>1<br />
gehörte übrigens noch die Schweinemast zum Betrieb<br />
dazu, die seine Eltern seit 1986 betrieben. Doch stieg zunehmend<br />
der Investitionsdruck und als dann im Jahr 2<strong>01</strong>1<br />
Teile des Hofes abbrannten, stand die Entscheidung fest,<br />
die Tierhaltung aufzugeben.<br />
Wer sich mit ihm etwas länger unterhält, merkt eines<br />
schnell: Weizen & Co. sind wichtig und der Hauptbroterwerb,<br />
aber die Passion des engagierten Württembergers<br />
sind eindeutig Streuobstwiesen und alte Obstsorten.<br />
Beide prägen seit jeher seinen Heimatort Oberndorf bei<br />
Dem Hofbrand fiel 2<strong>01</strong>1 auch die Brennerei zum<br />
Opfer. Die neue Halle bietet ebenfalls Platz für<br />
einen Teil des Lagers.<br />
19
MENSCHEN PRAXIS<br />
Lohn der Mühe ist natürlich der Erhalt einer einzigartigen<br />
Kulturlandschaft, mit duftendem Blütenmeer im<br />
Frühjahr und leuchtendem Obst im Herbst. „Da macht<br />
es auch nichts, wenn mir beim Mähen des Grases zum<br />
25sten Mal ein Zweig ins Gesicht fliegt“, erzählt Klaus<br />
Hartmann. Das ist übrigens wörtlich gemeint, denn die<br />
heute im Ackerbau üblichen Traktoren sind unter Obstbäumen<br />
völlig fehl am Platz. Deshalb kommt auf der<br />
Wiese der 30 Jahre alte Massey Ferguson zum Einsatz.<br />
Er ist kompakt, wendig und wird mit passend dimensionierter<br />
Grünfuttertechnik ausgerüstet. „Die Schonung<br />
nicht nur der Äste und Zweige, sondern auch der Grasnarbe<br />
und der Erhalt des Pflanzenbestandes ist besonders<br />
wichtig“, hebt Klaus Hartmann hervor. Deshalb ist<br />
er auch von Kreisel- auf Scheibenmäher umgestiegen,<br />
mit einer Arbeitsbreite von „nur“ 2,40 m, aber es geht ja<br />
nicht um Schlagkraft. Logischerweise sind auch Wender<br />
und Schwader mit 4,6 m Arbeitsbreite passend dimensioniert.<br />
Wer meint, dass hier die Anbaugeräte den gleichen<br />
Oldtimerstatus haben wie der Traktor, irrt: der Schwader<br />
ist nagelneu. Passion ist schon etwas wert im Ländle.<br />
Bei allem Idealismus verliert Klaus Hartmann aber<br />
den wirtschaftlichen Aspekt nicht aus den Augen. Das<br />
Gras mäht er zweimal im Jahr und verkauft es als Heu<br />
an eine Pferdeklinik im Nachbarort, aber auch an private<br />
Abnehmer, teils sogar bis in die Schweiz. „Hier kommt es<br />
auf beste Qualität an, um gute Preise zu erzielen. Darum<br />
braucht es nicht nur viel Aufmerksamkeit, sondern auch<br />
gute Technik“, ist er überzeugt. Den zweiten Schnitt versucht<br />
Klaus Hartmann so zu takten, dass der Bestand<br />
zur Ernte die richtige Länge von etwa 10 cm hat. „Für das<br />
Auflesen des Obstes braucht es keinen Golfrasen“, fügt<br />
er verschmitzt hinzu.<br />
Fachsimpeln über Technik: Erik und<br />
Felix Hartmann sowie Krone-Berater<br />
Fabian Thomas (v.l.n.r.).<br />
NUR OBST<br />
AUS DER REGION<br />
Eine andere Erlösquelle ist das Obst selbst, allerdings<br />
nicht in Form des üblichen Mosts, sondern als Obstbrand.<br />
Für die Ernte stehen die genannten 300 Obstbäume zur<br />
Verfügung (vor allem Äpfel, Birnen und Zwetschgen,<br />
aber auch Mirabellen und Kirschen). Je nach Alternanz<br />
(Schwankung der Blüte bzw. des Fruchtertrages im zweijährigen<br />
Rhythmus), ob die Bienen im Frühjahr kalte Füße<br />
hatten oder sogar Frost die Blüten schädigt, schwanken<br />
die Erträge erheblich. In manchen Jahren gibt es sogar<br />
auch fast nur Äpfel oder nur Birnen. Äpfel gab es z.B. 2<strong>01</strong>3<br />
in Rottenburg sehr wenige, dafür Berge von Birnen – genau<br />
richtig für einen zünftigen „Williams“-Obstler. Wobei<br />
Klaus Hartmann gern auf alte, regionale Sorten setzt.<br />
„Ich finde es wichtig, für regionale Produkte auch regionale<br />
Rohstoffe zu verwenden. Leider holen Brennereien<br />
zunehmend Obstmaische aus anderen Regionen, wie<br />
etwa Südtirol, verkaufen dies dann aber als hiesige Brände.<br />
Das nützt unseren Streuobstwiesen aber gar nichts.“<br />
Freiwillige Helfer für die Ernte zu finden, ist das<br />
nächste Problem für Klaus Hartmann, weil es aufwändig<br />
ist, Obst aus dem Gras per Hand aufzusammeln. Als<br />
Rettung erwies sich die Obstauflesemaschine, die er vor<br />
zwei Jahren gekauft hat. Sie schafft durchaus bis zu 10 t<br />
20
NÄGELIS, PALMISCH & CO.<br />
Der eigentliche Vorgang des Brennens verlangt viel Erfahrung<br />
und Fingerspitzengefühl. Tricks und Kniffe sind<br />
daher nicht für die Zeitung bestimmt, wie Klaus Hartmann<br />
verschmitzt einfließen lässt. Seine Brenntechnik<br />
sowie die Halle für Brennerei, Lager und Verkaufsraum<br />
sind nagelneu, weil die vorherige Anlage ebenfalls der<br />
Brandkatastrophe 2<strong>01</strong>1 zum Opfer fiel. Das Kontingent<br />
seiner Brennerei beträgt 300 l reinen Alkohols. Um seine<br />
Anlage besser auslasten zu können, brennt er quasi<br />
im Lohn auch für die so genannten „Stoffbesitzer“, also<br />
Landwirte mit Streuobstwiesen und Brennrecht von<br />
rund 50 l/Jahr.<br />
Streuobstwiesen prägen die Gemarkung Oberndorf<br />
und die Region um Rottenburg/Neckar.<br />
pro Tag, und zwar ohne nennenswerte Beimengungen,<br />
wie Gras oder Äste. Aber sie ist nicht auf allen Flächen<br />
einsetzbar, sodass es doch nicht ohne Handarbeit geht.<br />
An das Obst stellt Landwirt Hartmann strenge Bedingungen,<br />
denn nur so gelingt ein guter Obstbrand: „Ich<br />
ermahne meine Helfer, nur vollreife und unbeschädigte<br />
Früchte einzusammeln. Es dürfen keine braunen, faulen<br />
Stellen zu sehen sein.“<br />
Mit seiner Kleinbrennanlage verarbeitet Klaus Hartmann nicht nur eigenes Obst.<br />
Das Brennen beginnt allerdings nicht gleich nach der<br />
Obsternte. Zuerst wird es gemahlen, gemaischt und luftdicht<br />
in Fässern verschlossen. Die Fässer ruhen dann je<br />
nach Sorte und Umgebungstemperatur. Damit die Maische<br />
jedoch wunschgemäß gärt, braucht es mindestens<br />
8°C. Im Gärraum ist dies der Fall, aber dort reicht der<br />
Platz nicht für die gesamte Menge. „Einige Fässer lagere<br />
ich deshalb draußen, teilweise bis zu sechs Monate. Doch<br />
es kommt nicht nur auf die Temperatur an! Steinobst wie<br />
Mirabelle, Zwetschge oder Kirsche brenne ich wegen der<br />
Blausäureproblematik früher, oft schon vor Weihnachten,<br />
während Kernobst wie Birnen, Äpfel oder Quitten<br />
frühestens ab Januar gebrannt werden“, berichtet der<br />
Landwirt.<br />
Die bisherige Brennverordnung läuft übrigens 2<strong>01</strong>7<br />
aus, was in Sachen Steuern einige Veränderungen mit<br />
sich bringt, so seine Einschätzung. Klaus Hartmann stellt<br />
sich ebenfalls darauf ein, doch er ist unbesorgt. „Ich werde<br />
vermehrt sortenreine Brände herstellen, denn diese<br />
haben mehr Qualität. Um genügend Most für einen<br />
sortenreinen Obstbrand zu bekommen, benötigt man<br />
natürlich ausreichend Obst einer Sorte. Daher pflanze<br />
ich bereits jetzt neue Bäume, wie z.B. die Birnensorten<br />
Oberösterreichische Weinbirne, Nägelisbirne oder Palmischbirne,<br />
sozusagen die schwäbische Variante der<br />
Williamsbirne. Schauen Sie sich diese Landschaft an – sie<br />
wäre nur halb so schön ohne diese wundervollen Streuobstwiesen.“<br />
21
MENSCHEN WISSEN<br />
BiG-Line-Fertigung<br />
TRAUM-FABRIK<br />
Was gibt es Schöneres, als bei einer Konstruktion<br />
mit einem weißen Blatt Papier<br />
beginnen zu können? So ist es den Planern<br />
der neuen Fertigungslinie für die BiG-Line<br />
Selbstfahrertechnik ergangen. Die Redaktion<br />
hat für Sie exklusive Einblicke in die<br />
neue „Traum-Fabrik“ bekommen.<br />
22
Dr. Uwe Hansult ist seit Februar 2<strong>01</strong>3 Geschäftsführer bei<br />
der Maschinefabrik Krone und verantwortet die Bereiche<br />
Logistik, Einkauf und Produktion. Davor war er 22 Jahre in<br />
leitenden Funktionen bei MAN tätig, zuletzt als Leiter der<br />
Motorenproduktion.<br />
In den letzten Jahren ist viel Geld in den Standort<br />
Spelle geflossen. Neben dem Bau des neuen Schulungszentrums<br />
sowie eines neuen Bürogebäudes für ca.<br />
500 Mitarbeiter aus Konstruktion, After-Sales, IT und<br />
Produktmanagement entstand außerdem innerhalb von<br />
nur neun Monaten Bauzeit die neue Produktionslinie für<br />
die BiG-Line Selbstfahrer. „Mit dem Bau der – wie wir sie<br />
nennen – Selbstfahrerfabrik wollen wir den zukünftigen<br />
Anforderungen des Marktes gerecht werden“, blickt<br />
Dr. Uwe Hansult, Geschäftsführer für die Produktion der<br />
Maschinenfabrik Krone, in die Zukunft und ergänzt: „Die<br />
Stückzahlen werden in den nächsten Jahren wachsen.<br />
Entsprechend mussten wir die Kapazität unserer Produktion<br />
erhöhen.“<br />
Bisher wurden in Spelle pro Jahr 300 bis 350 Häcksler<br />
des oberen Leistungssegments gefertigt. Durch die<br />
Ausweitung der Produktpalette nach unten in die 500<br />
bis 600 PS-Klasse erwartet Krone jedoch ein Wachstum<br />
der Stückzahlen auf bis zu 600 Maschinen in den<br />
nächsten Jahren. Hinzu kommen ca. 150 BiG M Mähaufbereiter-Selbstfahrer,<br />
die ebenfalls auf dieser Montagelinie<br />
gefertigt werden. „Diese Stückzahl können wir im<br />
Einschichtbetrieb mit der neuen Produktion realisieren.<br />
Sollte die Nachfrage darüber hinaus wachsen, können<br />
wir die Schichten entsprechend anpassen und dadurch<br />
die Produktion weiter erhöhen“, erklärt der Geschäftsführer.<br />
STRAFF UND EFFIZIENT<br />
Die Elektronik für die Verbesserung des Arbeitsprozesses<br />
sowie zur Fahrerentlastung nimmt auch in der Landtechnik<br />
einen immer größeren Stellenwert ein. Entsprechend<br />
war es laut Dr. Hansult für Krone notwendig, den<br />
gesamten Produktionsprozess im Werk zu überdenken:<br />
„In der Vergangenheit mussten zum Teil nach dem eigentlichen<br />
Bau der Maschine technische Systeme nachgerüstet<br />
werden. Die Maschinen laufen jetzt komplett<br />
mit der vom Kunden bestellten Technik und elektronischen<br />
Ausstattung vom Band.“<br />
In der neuen Montage arbeiten aktuell ca. 50 Mitarbeiter.<br />
Hinzu kommen bis zu 18 Mitarbeiter in der Logistik.<br />
„In der Vergangenheit waren 60 Personen in der Montage<br />
beschäftigt. Sie mussten allerdings auch nicht-wertschöpfende<br />
Tätigkeiten, wie z.B. um- und auspacken, erledigen.<br />
Diese Aufgaben übernehmen heute die Logistiker,<br />
während sich die Monteure auf ihre Kernaufgabe – das<br />
Montieren – konzentrieren können“, so der Geschäftsführer.<br />
Um die Fabrik zum Laufen zu bekommen, wurde die<br />
gesamte Logistik umgekrempelt. Heute wird das Material<br />
kommissioniert an das Band geliefert. „Wir bilden jetzt<br />
im Lager sogenannte Teile-Sets, die jeweils zum notwendigen<br />
Zeitpunkt an das Band geliefert werden“, erklärt er.<br />
1<br />
Ziel sei es, die Produktion insgesamt besser zu strukturieren,<br />
die Effizienz zu verbessern und außerdem die<br />
Qualität zu steigern. „Das funktioniert nur mit sehr gut<br />
ausgebildeten Mitarbeitern, die dieses Produktionssystem<br />
annehmen. Entsprechend wurde und wird die<br />
Mannschaft zurzeit trainiert“, berichtet Dr. Hansult. Theoretisch<br />
wäre mit diesem System sogar eine vollchaoti-<br />
23
MENSCHEN WISSEN<br />
sche Produktion in der neuen Fabrik möglich. Das heißt,<br />
zuerst würde ein Häcksler Typ A produziert, dann ein<br />
selbstfahrender Mäher und anschließend ein Häcksler<br />
Typ B. „Wir fahren jedoch kleine Losgrößen von ca. zehn<br />
gleichen bzw. sehr ähnlichen Maschinen. Das erleichtert<br />
uns die Materiallogistik und Einarbeitung der Monteure“,<br />
gibt er zu bedenken. Zurzeit entspricht diese Anzahl<br />
etwa einer Wochenproduktion.<br />
AUF HERZ UND NIEREN<br />
Sämtliche Komponenten, die in die Montagelinie einfließen,<br />
werden vorher modulweise getestet. Dadurch<br />
verspricht sich Krone eine weitere Qualitätsverbesserung.<br />
Zum Beispiel entstehen Komponenten wie der<br />
Einzug eines Häckslers neben dem Band in einer eigenen<br />
kleinen Montage. Die Funktion des Einzuges wird dann<br />
vor der Endmontage am Häcksler in einem Prüfstand<br />
getestet. „Wir verbauen ausschließlich getestete Komponenten,<br />
was uns Nacharbeiten in Zukunft weitgehend<br />
erspart“, verspricht der Geschäftsführer Produktion.<br />
Die letzte Station am Produktionsband nimmt der<br />
„End-of-Line“-Prüfstand ein, dessen Kosten sich allein<br />
auf 2,2 Mio. Euro belaufen. Alle Selbstfahrer werden hier<br />
abschließend auf Herz und Nieren geprüft. Es handelt<br />
sich dabei um einen Nabenprüfstand, d.h. die Maschine<br />
wird mit angebauten Rädern aufgebockt, anschließend<br />
werden Bremsmotoren an den Naben und am<br />
Einzugsantrieb montiert. „Damit können wir sämtliche<br />
Fahr- sowie Häckselfunktionen nach einem definierten<br />
und wiederholbaren Prüfmuster testen. Einen großen<br />
Teil nehmen bei der abschließenden Prüfung die elektronischen<br />
Systeme ein“, beschreibt Dr. Uwe Hansult das<br />
neue Prüfverfahren und ergänzt: „Wir haben in der Vergangenheit<br />
die Maschinen ebenfalls geprüft – allerdings<br />
mit einer Prüffahrt. Diese hat sehr viel Zeit in Anspruch<br />
genommen. Darüber hinaus mussten wir große Teile des<br />
Prüfverfahrens draußen auf dem Gelände durchführen.<br />
Jetzt können wir alles innerhalb unserer Prüfhalle – ähnlich<br />
wie in einer Autoproduktion – testen.“ Die Dauer der<br />
Prüfung beträgt ca. zwei Stunden pro Häcksler.<br />
Die Energie, die über die Bremsmotoren des Prüfstandes<br />
erzeugt wird, fließt übrigens in das Stromnetz der Fabrik<br />
zurück. Die gesamte Abwärme aus dem Prüfstand<br />
dient darüber hinaus zum Heizen der Sozialräume sowie<br />
zur Warmwasseraufbereitung. Zusätzlich passt sich die<br />
Helligkeit der LED-Beleuchtung in der neuen Produktion<br />
automatisch an das Tageslicht an. „Das ist unser Beitrag<br />
zur nachhaltigen Produktion“, ergänzt Dr. Uwe Hansult<br />
abschließend nicht ohne Stolz.<br />
1 Die Komponentenfertigung – hier der Hydrauliksteuerblock<br />
– erfolgt in kleinen Montagelinien neben der<br />
eigentlichen Produktionslinie.<br />
2 25 % der Gesamtbausumme von 8,5 Mio. Euro sind<br />
allein in den Prüfstand geflossen. Zu einem ausführlichen<br />
Test werden die Maschinen hier aufgebockt<br />
3 Ein „richtiges“ Kreuzgelenk“ – mittels Bremsmotoren,<br />
die im Prüfstand an die Naben montiert werden,<br />
lassen sich die Hydromotoren testen.<br />
2 3<br />
24
Krone EasySelect<br />
EINFACH<br />
KONFIGURIERT<br />
Per Mausklick zur<br />
Wunschmaschine<br />
von Krone – der<br />
Produktkonfigurator<br />
„EasySelect“ macht<br />
es möglich. Vorteil:<br />
Der Kunde hat alle<br />
Optionen und dabei<br />
Kosten und Nutzen<br />
fest im Blick.<br />
Sie interessieren sich für eine neue Grünfuttererntemaschine?<br />
Auf der Homepage<br />
von Krone gibt es einen bequemen Weg,<br />
sich mit ein paar Klicks im Online-Konfigurator<br />
„EasySelect“ seine maßgeschneiderte<br />
Maschine zusammenzustellen<br />
(www.krone.de/easyselect). Dabei führt<br />
ein intuitives Menü durch das Programm.<br />
Der Konfigurator unterstützt bei der<br />
Wahl der Maschinenausstattung. Achsen<br />
werden beispielsweise nur mit passender<br />
Bereifung zugelassen und optional<br />
erhältliches Zubehör gelistet. Grüne „I“-<br />
buttons schaffen Zugang zu weiteren<br />
ausführlichen Informationen. Der Preis<br />
der Maschine wird mit jeder Änderung<br />
automatisch aktualisiert.<br />
„Die Resonanz auf EasySelect ist sehr gut“,<br />
sagt Reiner Möller, Produktmanager im<br />
Unternehmen Krone. „Die übersichtliche<br />
Darstellung aller Maschineninfos ist nicht<br />
nur für den Interessenten komfortabel,<br />
sondern bietet auch unseren Verkäufern<br />
bestmögliche Unterstützung“, freut sich<br />
Reiner Möller. „Das tolle an EasySelect ist,<br />
dass sich mit einer einzigen IT-Lösung die<br />
Kundenanfragen, die Angebotsaufstellung<br />
durch den Händler sowie die Auftragsdurchführung<br />
gleichzeitig abbilden<br />
lassen“, so Möller.<br />
Sobald ein Kunde die Anfrage via Internet<br />
versendet, wird diese automatisch anhand<br />
der Postleitzahl an den zuständigen<br />
Vertriebsmitarbeiter geleitet, der sich um<br />
den weiteren Kontakt zum Kunden kümmert.<br />
Auch der endgültige Auftrag wird<br />
mittels EasySelect an die Firma Krone<br />
nach Spelle gesendet. Bisher haben rund<br />
50.000 Internetnutzer den Produktkonfigurator<br />
auf der Krone-Homepage angeklickt.<br />
Er ist allerdings vorerst nur für<br />
Deutschland verfügbar. „Für unsere Kunden<br />
und Händler aus der Schweiz und in<br />
Österreich wird EasySelect voraussichtlich<br />
im kommenden Jahr einsatzbereit<br />
sein“, sagt Möller. Ziel ist es, langfristig<br />
den Konfigurator für alle Exportländer zu<br />
erschließen.<br />
.<br />
25
26
27
MENSCHEN INTERNATIONAL<br />
Alpine Grünfutterernte<br />
FLAGGSCHIFF A<br />
Das Grünland der Schweizer<br />
Alpen bietet bestes Futter. Das<br />
Heu bei bis zu 35 % Steigung zu<br />
bergen, ist allerdings nicht ganz<br />
einfach. Marco Schnider gelingt<br />
es dennoch und versorgt mit<br />
dem Futter seine Angus-Mutterkuhherde.<br />
28
M HANG<br />
DDie Berge der Schweizer Alpenregion Graubünden<br />
sind im Winter fest in der Hand der Skitouristen;<br />
im Sommer teilen sich die Wanderer die Almen<br />
mit grasenden Kühen. Eine dieser Herden gehört Marco<br />
Schnider aus Obersaxen-Valata. Er ist Landwirt mit 25<br />
Angus Mutterkühen plus Nachzucht, die er mit eigenem<br />
Futter versorgt. Sein Betrieb ist ein reines Familienunternehmen,<br />
sowohl seine Frau und die Kinder als auch seine<br />
Eltern helfen kräftig mit. Den 50 ha Betrieb hat der Vater<br />
aufgebaut und zu gleichen Teilen an seine zwei Söhne<br />
vererbt. Marco Schnider und sein Bruder arbeiten eng<br />
zusammen, denn jeder hält Rinder in Mutterkuhhaltung<br />
und bewirtschaftet 25 ha.<br />
Marco Schnider wohnt einige Kilometer oberhalb seines<br />
Betriebes mit einer wunderschönen Aussicht auf die<br />
Sonnenseite des Vorderrheintals. „Wir wohnen hier auf<br />
einer Höhe von 1.200 m und unsere Kühe treiben wir im<br />
Sommer auf die Alm. Sie liegt auf 1.700 – 2.300 m Höhe<br />
und dort bleiben die Kühe etwa 90 Tage lang. In dieser<br />
Zeit ist es hier unten etwas ruhiger ohne die Tiere“, erzählt<br />
er. Auf der Alm sind die Tiere aber nicht sich selbst<br />
überlassen. Mindestens jeden zweiten Tag muss er,<br />
meistens aber sein Bruder, die Zäune der Weiden kontrollieren.<br />
Keine leichte Aufgabe, denn er hat vier Koppeln<br />
gepachtet, und jede Koppel umfasst ca. 10 ha.<br />
29
MENSCHEN INTERNATIONAL<br />
1<br />
KURZE<br />
VEGETATIONSPERIODE<br />
Dennoch hat er es einfacher als sein Vater, der vor 40 Jahren<br />
Milchkühe hielt, oder die Milchbauern. „Drei Milchbauern<br />
gibt es heute im Ort und diese müssen die Tiere<br />
jeden Tag melken. Dieser Aufwand wäre mir zu groß und<br />
steht in keinem guten Verhältnis zum Milchpreis. Mein<br />
Vater war damals einer der ersten in der Schweiz, der von<br />
Milchvieh auf Mutterkuhhaltung umstellte. Im Sommer<br />
suchen sich meine Tiere ihr Futter selbst auf den Bergweiden,<br />
den Rest des Jahres füttere ich sie im Stall.“ Im<br />
großen Offenstall streut er mit Stroh ein. Dieses kauft er<br />
in Deutschland zu. Im Frühjahr wird der Mist auf die wenigen<br />
Ackerflächen ausgebracht oder im Herbst durch<br />
den Maschinenring auf den Wiesen verteilt.<br />
2 2<br />
Die Bedingungen, unter denen Marco Schnider sein<br />
Heu bzw. seine Silage presst, sind etwas Besonderes.<br />
Hanglagen mit bis zu 35 % Gefälle machen die Bergung<br />
nicht immer einfach. Hinzu kommt die sehr kurze Vegetationsperiode<br />
in den Alpen. „Bis zum 15. Mai rechnen<br />
wir mit Frost und oft gibt es im September schon den<br />
ersten Schnee“, erzählt er. „Wir pressen beim 1. Schnitt<br />
zwischen 10 - 15 Rundballen/ha, beim 2. Schnitt nur noch<br />
ungefähr fünf Ballen/ha. In Regionen bis zu 700 m ist ein<br />
2. Schnitt mit 10 Ballen/ha möglich.“ Mit seinem Fendt<br />
Vario 413 und einer Krone Comprima V 150 XC Ballenpresse<br />
ist er am Hang unterwegs und bezeichnet das<br />
Gespann als sein `Flaggschiff‘. Nicht nur der Schlepper,<br />
sondern vor allem die Presse muss für ihn mit den Bedingungen<br />
am Berg zurechtkommen.<br />
30
3<br />
BALLEN-SERVICE<br />
SCHNIDER<br />
Mit der Presse ist der gelernte Landmaschinenmechaniker<br />
nicht nur für den eigenen Betrieb unterwegs, sondern<br />
er presst auch für andere Landwirte im Umkreis von<br />
25 km. Während der Ernte muss die Maschine deshalb<br />
störungsfrei laufen. Wartung und Reparatur übernimmt<br />
er weitgehend selbst, denn der nächste Händler ist 65<br />
km entfernt. Marco Schnider setzt dennoch auf Krone,<br />
denn er schätzt das große Engagement des Krone Importeurs<br />
GVS, aber auch des Herstellers selbst.<br />
3<br />
4<br />
Im Jahr presst Marco Schnider etwa 4.000 Ballen:<br />
3.500 für andere und 500 für seinen eigenen Betrieb. Etwa<br />
90 % seiner Ballen sind Silageballen mit einem Durchmesser<br />
von 1,25 m. Früher mit Netzbindung, doch mittlerweile<br />
verwendet er Folienbindung, weil damit eine noch<br />
bessere Futterqualität erreicht wird. Das Wickeln der Ballen<br />
erfolgt in einem zweiten Schritt und wird von einem<br />
weiteren Lohnunternehmer erledigt. Heu presst er zu<br />
einer Ballengröße zwischen 1,40 m und 1,50 m. Das Heu<br />
des ersten Schnittes hat eine bessere Futterqualität. Der<br />
spätere Grünlandaufwuchs beeinhaltet häufig faserreichere<br />
Pflanzen, wie Doldenblütler, zu denen der Giersch<br />
oder die Wilde Möhre gehören. Die Silage ist durch den<br />
Fasergehalt schlechter verdaulich.<br />
1 Marco Schnider bewirtschaftet zusammen mit seinem<br />
Bruder rund 50 ha eigenes Grünland plus 40 ha gepachtete<br />
Almwiesen.<br />
2 Die teilweise sehr steilen Hanglagen stellen hohe Anforderungen<br />
an Fahrer und Technik.<br />
3 Die 25 Mutterkühe plus Kälber und Jungrinder finden<br />
Platz in zwei Ställen mit freiem Auslauf.<br />
4 Der Betrieb Schnider liegt auf etwa 1.200 m Höhe, die<br />
Almen reichen auf bis zu 2.300 m hinauf.<br />
31
MENSCHEN INTERNATIONAL<br />
Der 2. Schnitt ist qualitativ schlechter<br />
als der erste, denn er beeinhaltet faserreiche<br />
Pflanzen.<br />
Arbeiten, wo andere Urlaub<br />
machen – Kanton Graubünden.<br />
Ein Futterzukauf lohnt sich für Marco Schnider nicht.<br />
Zwar baut er auf einer kleinen Fläche Mais an, doch dieser<br />
kommt unter den klimatischen Bedingungen oft nur bis<br />
zur Milchreife. „Die Aussaat ist in der Regel frühestens<br />
in der 1. Maiwoche möglich, und ab September droht der<br />
erste Schnee. Für eine halbwegs vernünftige Abreife des<br />
Mais sind deshalb zwei oder drei Frosttage im Herbst<br />
schon sinnvoll“, erzählt er. Ist es dennoch nötig, kauft er<br />
Futter zu, denn die Versorgung seiner Tiere ist ihm sehr<br />
wichtig.<br />
ORDENTLICHER<br />
FLEISCHPREIS<br />
90 % seiner Tiere sind Angus-Rinder, zum Teil mit Einkreuzungen<br />
anderer Rassen. Die Kälber, die keine Nachzuchten<br />
sind, werden mit 5,5 oder 10 Monaten geschlachtet.<br />
Im Schnitt behält er vier Kälber für die Nachtzucht,<br />
den Rest verkauft er. Die Ausschlachtung beträgt etwa<br />
56 %. Für das Kilogramm erhält er 10 Franken und für Natura-Veel<br />
15 Franken, etwas mehr als für normale Rinder<br />
mit 8 – 8,50 Franken/kg. Für deutsche Ohren klingt das<br />
nach einem ordentlichen Preis, aber man muss wissen,<br />
dass Lebensmittel in der Schweiz eine deutlich höhere<br />
Wertschätzung erfahren und somit auch einen höheren<br />
Preis als z.B. in Deutschland haben.<br />
Das Fleisch vermarktet er über die Vianco AG als<br />
„Natura-Veel“ oder „Natura-Beef“. Die Genossenschaft<br />
ist ein Zusammenschluss von mehreren Landwirten, die<br />
ihr Fleisch an die Einzelhandelskette Coop in der Schweiz<br />
verkaufen. Mit dieser Lösung ist der Landwirt sehr zufrieden<br />
und vermarktet nur etwa 1-2 Kälber direkt in der<br />
Umgebung: „Ich bin zufrieden mit dem Verkauf, denn<br />
mein Fleisch ist Biofleisch und die Preise sind seit etwa<br />
fünf Jahren stabil. Jedoch sind 25 Mutterkühe und 25 ha<br />
sicherlich an der Grenze zur Rentabilität – größer wäre<br />
besser.“ Er fügt jedoch hinzu, dass ein 40 ha-Betrieb in<br />
der Region „am Anschlag“ ist, was die Arbeitsbelastung<br />
angeht.<br />
Veränderungen für die Zukunft sind abzusehen, wie<br />
Marco Schnider berichtet: „In den nächsten fünf Jahren<br />
hört sicherlich ein Drittel der 30 Betriebe hier auf. Wir<br />
bekommen dadurch die Chance, unseren Betrieb zu vergrößern.“<br />
32
Praxis-Tipp zur Maschineneinstellung<br />
DER RICHTIGE<br />
DREH<br />
Der Schwader gilt im Vergleich zu Presse<br />
oder Häcksler als technisch „einfache“ Maschine.<br />
Trotzdem ist die richtige Einstellung<br />
wichtig für ein optimales Arbeitsergebnis.<br />
Wenn über Grünfutterertrag und<br />
-qualität oder Leistung der maschinellen<br />
Erntekette diskutiert wird, stehen<br />
meist Schlüsselmaschinen wie Presse<br />
oder Häcksler im Mittelpunkt. Der<br />
Schwader wird dabei gern vergessen.<br />
Es ist ja „nur“ der Schwader, der läuft<br />
ja von allein, dazu muss man ja weiter<br />
nichts beachten. So jedenfalls die häufig<br />
zu hörende Meinung. Aber weit gefehlt!<br />
Zu kleine Schwade bremsen die<br />
Erntemaschine aus. Und ist das Gerät<br />
falsch eingestellt, sind Bröckelverluste<br />
und Futterverschmutzung die Folge<br />
bzw. es bleibt zu viel Material liegen.<br />
Kurzum: falsche Einstellung kostet<br />
richtig Geld.<br />
Dabei kommt es auf Fingerspitzengefühl<br />
an – aber gern auch auf einen<br />
dicken Daumen und das nicht nur im<br />
übertragenen Sinn. Warum? Als Richtwert<br />
kann gelten: Beträgt der Abstand<br />
zwischen Zinkenende und Boden mindestens<br />
eine Daumenbreite (besser<br />
wären zwei), wird das Futter optimal<br />
mitgenommen. Eine erste Voreinstellung<br />
ist dabei auf festem Boden möglich,<br />
etwa auf Beton. Die endgültige<br />
33
MENSCHEN WISSEN<br />
Rech- und Arbeitshöhe der Kreisel lässt<br />
sich aber exakt nur auf dem Feld einstellen.<br />
Die Querneigung sollte zum Schwad hin<br />
etwas tiefer ausfallen, weil dort das größere<br />
Futtervolumen zu bewältigen ist. Das<br />
gilt für Ein- wie für Mehrkreiselschwader,<br />
bei letzteren dann für jeden Kreisel<br />
separat eingestellt. Empfehlenswert ist<br />
laut Hersteller zudem, die Schwaderräder<br />
dort, wo es möglich ist, nicht exakt in der<br />
Schlepperspur, sondern etwas versetzt<br />
laufen zu lassen. Das gilt nicht nur bei<br />
Fahrten am Hang. Nicht vergessen: Bei<br />
Mehrkreiselschwadern sollten die Auslegerarme<br />
der Kreisel generell beim Schwaden<br />
in Schwimmstellung eingestellt sein,<br />
damit sich die Maschine bestmöglich an<br />
die Bodenkontur anpassen kann. Bei Einkreiselschwadern<br />
ist Schwimmen entsprechend<br />
für die Traktorunterlenker angesagt.<br />
1<br />
4<br />
Gutes Arbeitsergebnis und geringe Verschmutzung<br />
beim Schwaden sind übrigens<br />
auch direkt von der Schnitthöhe des<br />
Erntegutes bzw. der Stoppellänge abhängig.<br />
Während 5-7 cm auf Grünland als Minimum<br />
gelten, sollten es bei Ackerfutter<br />
durchaus 9 cm und mehr sein. Und wo wir<br />
gerade bei Verschmutzung sind: Regelmäßiges<br />
Prüfen der Zinken-Befestigung vermeidet<br />
eisenhaltiges Futter in der Presse<br />
oder im Häcksler…<br />
Als Knackpunkt erweist sich in der Praxis<br />
gern auch das Thema Tempo. Landläufige<br />
Meinung: geringe Fahr- und hohe Kreiselgeschwindigkeit<br />
sorgen für besonders gut<br />
geräumte Fläche. Pustekuchen, das Gegenteil<br />
ist der Fall, zumindest bei leichtem<br />
und kurzem Futter. Liegt vor den Zinken zu<br />
wenig Material, rutscht vermehrt etwas<br />
durch. Beim Fahren dürfen es – je nach<br />
Futterart und -menge – gern mindestens<br />
7-10 km/h sein. Bei der Zapfwellendrehzahl<br />
hingegen reichen 350 bis 450 U/min<br />
völlig aus, es braucht also keineswegs 540<br />
U/min oder mehr. Das schont auch die<br />
Dieselrechnung und verringert Futterverluste<br />
bzw. -verschmutzungen. Sollten Sie<br />
sensibles Futter (mit dem Risiko hoher<br />
Bröckel- und Rechverluste) schwaden, wie<br />
zum Beispiel Luzerne, dann macht es Sinn,<br />
noch ein Quäntchen schneller zu fahren<br />
und die Drehzahl zu reduzieren.<br />
Weniger ist übrigens auch mehr beim<br />
Luftdruck der Reifen. Wenig bekannt dürfte<br />
sein, dass der Reifenluftdruck bei neuen<br />
Schwadern mit bis zu 2,5 bar werksseitig<br />
meist deutlich höher ist, als für den späteren<br />
Praxiseinsatz sinnvoll wäre. Als ideal<br />
gelten dafür etwa 1,2 bar, sodass die Räder<br />
stabil rollen, aber nicht zum Springen<br />
neigen und eine gewisse Federung und<br />
Dämpfung des Gerätes ermöglichen.<br />
Stichwort abfedern: Für vorbildliche Arbeit<br />
von Pressen, Ladewagen und Häckslern ist<br />
es notwendig, dass die Pickup eine möglichst<br />
gleichmäßiges Schwad aufnehmen<br />
kann. Das gilt nicht nur in der Längsrichtung,<br />
sondern auch für das Schwadprofil.<br />
Zum Tragen kommt dies vor allem bei den<br />
34
2<br />
– an sich sehr effizienten – Doppelschwaden.<br />
Sind beide „Dämme“ unterschiedlich<br />
hoch und breit, sorgt dies für ein ungleichmäßiges<br />
Arbeitsergebnis der Folgemaschine.<br />
Hier kommt es allerdings nicht nur auf<br />
den gut eingestellten Schwader an, sondern<br />
auch auf den Fahrer. Denn durch sein<br />
Know-how entscheidet er maßgeblich<br />
über die Leistung der Erntekette!<br />
3<br />
1 Gut einen Daumen Luft zwischen Zinken<br />
und Boden – dann ist die Neigung der Kreisel<br />
optimal eingestellt.<br />
2 Die Kreiselarme der Krone-Schwader sind<br />
wartungsfrei gelagert und müssen nicht<br />
abgeschmiert werden.<br />
3 Ein Seilzug in Kombination mit einem Steuerungsventil<br />
(nicht im Bild) ermöglicht bei<br />
Seitenschwadern das versetzte Ausheben<br />
des hinteren Kreisels.<br />
4 Viele Einstellungen lassen sich bei größeren<br />
Schwadertypen auch von der Schlepperkabine<br />
aus vornehmen.<br />
5 Für ein optimales Arbeitsergebnis reichen<br />
relativ niedrige Zapfwellendrehzahlen.<br />
5<br />
35
MENSCHEN PRAXIS<br />
Hofgut Ratzenberg<br />
„FAUL IS ER NET “<br />
Dr. Alexander Eisenmann hat nach einer Lehre zum Industriemechaniker<br />
und einem BWL-Studium fünf Jahre<br />
an der betriebswirtschaftlichen Fakultät in München<br />
gelehrt. Jetzt bewirtschaftet er einen Hof, züchtet alte<br />
Haustierrassen und baut mit anderen Landwirten einen<br />
Hofladen mit Schaukäserei, denn wir sind im Allgäu!<br />
36
Von den Ferienwohnungen<br />
des Hofguts Ratzenberg hat man<br />
einen herrlichen Blick ins Allgäu.<br />
Mitten im Allgäu liegt auf etwa 750 m Höhe das<br />
Hofgut Ratzenberg. Durchquert man das Hoftor,<br />
erblickt man alte Obstbäume, einige Gebäude und<br />
Stallungen. Auf den Hügeln grasen Schafe; Gänse und<br />
Enten schwimmen auf einem kleinen Teich. Aus dem<br />
angrenzenden Wald kommt eine Kutsche, gezogen von<br />
zwei Schwarzwälder Kaltblütern, Richtung Hof gefahren.<br />
Auf dem Wagen sitzt Alexander Eisenmann mit einigen<br />
Feriengästen. Eigentlich waren wir etwas früher verabredet.<br />
„Entschuldigen Sie die Verspätung. Aber ich fahre<br />
gerne mit meinen Gästen zum Hof auf der anderen Seite<br />
des Waldes, wenn es die Zeit erlaubt. Und diese Tour hat<br />
länger gedauert als geplant“, erklärt er.<br />
Alexander Eisenmann ist promovierter Betriebswirt<br />
und hat nach seinem Studium fünf Jahre an der Universität<br />
München gelehrt. Der Hof gehörte dem Großvater<br />
und er selbst hat einen Teil seiner Kindheit dort verbracht.<br />
Als er den Hof im Jahr 2000 geerbt hat, stellte<br />
sich die Frage, wie es weiter gehen soll. Verpachten war<br />
die eine Option, den Hof selbst bewirtschaften und investieren<br />
die andere. Er entschied sich für die zweite<br />
Variante und zog im Jahr 2005 mit seiner Frau aus der<br />
Großstadt München auf den Bauernhof am Ratzenberg<br />
bei Lindenberg. Die drei Kinder des Paares wurden also<br />
bereits im ländlichen Umfeld geboren.<br />
37
MENSCHEN PRAXIS<br />
1<br />
BIO, REGIONAL UND FAIR<br />
In der dritten Generation bewirtschaftet Alexander Eisenmann<br />
nun eine Fläche von 175 ha, davon 130 ha Wald<br />
und etwa 45 ha Grünland. Im Wald werden im Jahr rund<br />
900 fm Holz geschlagen und die zwei Kaltblüter nutzt er<br />
zum Holzrücken. Zwei feste Angestellte helfen auf dem<br />
Hof mit, indem sie sich um die Ferienwohnungen und die<br />
Arbeiten auf dem Hof kümmern. Sein Ziel beschreibt er<br />
so: „Bio, regional und fair; fair zu den Kunden und fair zu<br />
den Mitarbeitern.“<br />
Zur Bewirtschaftung seiner Grünlandflächen kommt<br />
ein Fendt 307C zum Einsatz, an den er zwei Krone-Scheibenmähwerke<br />
hängt. Etwa dreimal im Jahr mäht er damit<br />
seine Flächen. Mit einem neuen Krone-Kreiselwender<br />
und einem Doppelschwader sowie einer neuen Rundballenpresse<br />
– beide ebenfalls von Krone – produziert er das<br />
Grünfutter für seine Tiere. Er ist sich bewusst, dass eine<br />
Ballenpresse für 45 ha etwas übermechanisiert ist, aber<br />
er möchte eine gute Futterqualität für seine Tiere und<br />
deshalb in Ruhe selber pressen.<br />
„Ich darf mich ja offiziell nicht als Landwirt bezeichnen,<br />
sondern aufgrund der fehlenden Fachausbildung<br />
lediglich als Bauer“, meint er mit einem Augenzwinkern.<br />
Und fügt hinzu: „In der Anfangszeit bin ich sehr wohl<br />
auf Skepsis der Anwohner gestoßen, doch habe ich in<br />
den vergangenen 14 Jahren viel gelernt.“ Um anerkannt<br />
zu werden, verschließt sich Alexander Eisenmann nicht,<br />
sondern informiert gerne über seinen Hof und die Pläne<br />
für die Zukunft. Infotafeln an den Tierställen erklären,<br />
um welche Rassen es sich handelt und wie sie gezüchtet<br />
werden. „Unser Hofgut liegt an einem öffentlichen Weg<br />
und die Langlaufloipe verläuft im Winter hier vorbei. Zunächst<br />
war es irritierend, dass die Menschen über unser<br />
Gelände laufen. Das hat sich jedoch als Vorteil herausgestellt,<br />
denn die Einheimischen konnten sehen, dass sich<br />
auf dem Hof etwas bewegt. Nach und nach haben wir<br />
Gebäude restauriert, Weiden für die Tiere angelegt und<br />
in neue Technik investiert.“ Das höchste Lob ist für ihn,<br />
wenn er von den Landwirten hört „Faul is er net!“.<br />
» Käse gehört zum<br />
Allgäu. In Schottland<br />
erwarten die Touristen<br />
schliesslich auch Whisky<br />
und keinen Rotwein«<br />
Dr. Alexander Eisenmann<br />
38
2 3<br />
BUNTE MISCHUNG<br />
Dass er das nicht ist, zeigt die Entwicklung des Hofes in<br />
den vergangenen Jahren. Mit dem Ziel, alte Haustierrassen<br />
zu erhalten, suchte er gezielt nach seltenen Arten. Auf<br />
dem Hof leben etwa 60 Weideschweine, 70 Auerochsen,<br />
zwölf Wagyu-Rinder, vier Pferde, Schafe, Hühner, Kaninchen<br />
und Katzen. Seine „Westallgäuer Weideschweine“,<br />
so seine eigene Bezeichnung, sind dem ausgestorbenen<br />
Deutschen Weideschwein ähnlich und tragen Gene von<br />
eingekreuzten Rassen wie etwa Wollschweinen oder<br />
Bunten Bentheimern. Die Portion Wildschwein zeigt sich<br />
deutlich an einigen Tieren und den gestreiften Frischlingen,<br />
die im Stroh liegen. Die Tiere leben ganzjährig in einem<br />
großen Offenstall mit Außenbereich und jede Gruppe<br />
darf abwechselnd auf den großen Sauacker am Hang,<br />
um zu buddeln und sich zu suhlen. Den Geschmack des<br />
Fleisches – insbesondere das der Auerochsen - beschreibt<br />
er als wildähnlich.<br />
Mitte des 17. Jahrhunderts als ausgerottet, doch der Phänotyp<br />
konnte rückgezüchtet werden. In Proportionen,<br />
Hörnern und Fellfarben sind sie dem Urtyp sehr ähnlich.<br />
Außerdem ist die Rasse robuster gegenüber vielen<br />
Krankheitserregern und wilder, da sie weitgehend ohne<br />
den Menschen auskommt. Aufgrund dessen erlaubt eine<br />
Genehmigung das Töten der Rinder vor Ort, ohne Transport<br />
in das Schlachthaus. Die Rinder dienen der Fleischproduktion,<br />
auch wenn sie keine typische Fleischrasse<br />
sind. Ein Tier erreicht ein Lebendgewicht von 600 kg, bei<br />
einem Schlachtgewicht von ca. 300 kg. Das Fleisch reift<br />
im sogenannten „Dry Aging-Verfahren“, das bedeutet,<br />
das Fleisch reift trocken und kühl über mehrere Wochen.<br />
Alexander Eisenmann isst nicht nur gerne Fleisch, sondern<br />
er kocht auch gerne und denkt darüber nach, wie<br />
man das wertvolle Fleisch am besten verarbeitet.<br />
Das Stroh kauft Alexander Eisenmann zu oder er verwendet<br />
Heu von Streuwiesen, auf denen saure Pflanzen<br />
mit geringem Futterwert wachsen. Mist fällt vor allem<br />
in der Rinderhaltung an, denn die 70 Auerochsen leben<br />
in einem Offenstall mit Tretmist, der regelmäßig ausgemistet<br />
wird. Die Rinderart gilt in ihrer Wildform seit<br />
1 Dr. Alexander Eisenmann ist promovierter<br />
Betriebswirt und bewirtschaftet nun einen<br />
Hof mit 170 ha Land.<br />
2 Das Stroh für den Offenstall der Westallgäuer<br />
Weideschweine kauft Alexander<br />
Eisenmann zu.<br />
3 Die Herde von 70 Auerochsen lebt ganzjährig<br />
frei auf der Wiese und benötigt nicht<br />
viel Pflege durch den Menschen<br />
39
MENSCHEN PRAXIS<br />
4<br />
HOFLADEN IM AUFBAU<br />
Den derzeitigen Entwicklungsstand des Hofes beschreibt<br />
Bauer Eisenmann mit „abgeschlossener Aufbauphase“.<br />
Für ihn bedeutet es, dass er vier Standbeine<br />
aufgebaut hat, mit denen er in die Zukunft blicken kann.<br />
„Wir haben drei 5-Sterne-Ferienwohnungen, die Direktvermarktung<br />
des Fleisches, eine Photovoltaikanlage auf<br />
dem Dach und eine Hackschnitzelheizung zur Energieversorgung.<br />
Demnächst kommt der neue Hofladen dazu.“<br />
Das Gebäude, in dem der Laden entstehen soll, liegt auf<br />
der anderen Seite des Ratzenbergs. Zusammen mit zwei<br />
Biobauern aus der Region und dem Metzger Josef Fuchs<br />
aus Opfenbach baut er das alte Gebäude um. In einem<br />
Teil soll der Hofladen samt Schaukäserei entstehen. „Wir<br />
sind hier schließlich im Allgäu und da erwarten das die<br />
Touristen regelrecht. Ein Tourist in Schottland erwartet<br />
auch Whisky und keinen Rotwein.“<br />
Alexander Eisenmann meint dazu: „Wenn ich mich<br />
schon für eine Tierhaltung zur Fleischproduktion entscheide,<br />
sollen es besondere Tiere sein, die ich mit gutem,<br />
eigen produziertem Futter versorgen kann.“ Zu weiteren<br />
Tieren auf dem Hof zählen die Bayrischen Landgänse, die<br />
Skudden-Schafe und die Wagyu-Rinder, die hierzulande<br />
eher unter dem Namen Kobe-Rinder bekannt sind. Das<br />
Fleisch der Rinder zeichnet sich durch eine sehr feine<br />
Fettmarmorierung aus und ist bei Feinschmeckern beliebt,<br />
die hohe Preise dafür zahlen. „Ich habe mit sieben<br />
Tieren begonnen und möchte weiter züchten. Das<br />
Fleisch wird dann in unserem neu eröffneten Hofladen<br />
angeboten.“ Im Wald geht er auf die Jagd und das Wildbret<br />
von etwa 30 Rehen pro Jahr wird ebenfalls im Hofladen<br />
angeboten.<br />
5<br />
Für den Fall, dass der Hofladen einmal nicht besetzt<br />
ist, stellt Alexander Eisenmann einen „Regiomat“ auf. An<br />
diesem gekühlten Automaten sollen Kunden Würstchen<br />
oder Fleisch nach dem Prinzip eines Getränkeautomaten<br />
„ziehen“ können. Ein Biergarten wird zudem das Konzept<br />
abrunden. „Ich diskutiere gerade mit der Gemeinde bzw.<br />
der unteren Naturschutzbehörde über einen Wanderweg<br />
zu unserem Hofladen und Biergarten. Im Ort gibt<br />
es keinen g‘scheiten Biergarten und die Bewohner der<br />
Gemeinde und Feriengäste sollen hier die Möglichkeit<br />
auf ein kühles Bier bekommen“, erklärt Alexander Eisenmann<br />
und fügt abschließend hinzu: „Ich sitze nun wieder<br />
häufiger am Schreibtisch und nicht auf dem Trecker,<br />
aber ich sehe mit Freude, dass sich etwas bewegt.“<br />
4 Alexander Eisenmann legt viel Wert auf gutes<br />
Futter und presst das Heu für seine Tiere<br />
mit einer Krone Round Pack.<br />
5 Die Weiden gehören zum Hofgut und sind<br />
umgeben von vielen alten Obstbäumen.<br />
40
Junge Land- und Melktechnik<br />
MARKENZEICHEN<br />
SERVICE<br />
Wer als Fachhändler mit<br />
Melktechnik erfolgreich<br />
ist, weiß, was die Formel<br />
365/7/24 bedeutet, nämlich<br />
Service rund um die Uhr.<br />
Kompetenz, Flexibilität,<br />
gute Produkte und schneller<br />
Service sind jedoch auch<br />
im Landtechnikgeschäft die<br />
Schlüssel zum Erfolg – wie<br />
bei der Junge Landtechnik<br />
in Ankelohe.<br />
41
MENSCHEN PARTNER<br />
1<br />
Firmenjubiläen sind dankbare Anlässe,<br />
die Kunden einzuladen, das Erreichte<br />
Revue passieren zu lassen und natürlich<br />
gemeinsam zusammen zu feiern. Genauso<br />
geschah es auch vor einem Vierteljahr<br />
anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des<br />
Landmaschinen-Fachbetriebs Junge in<br />
Ankelohe bei Bad Bederkesa, nordöstlich<br />
von Bremerhaven. Welche Ausmaße der<br />
Ansturm der Besucher aus nah und fern<br />
jedoch speziell an den beiden Tagen der<br />
Hausausstellung annehmen würde, hätte<br />
sich die Familie Junge bei allem Optimismus<br />
allerdings nicht träumen lassen.<br />
„Wir schätzen, dass an jenem Wochenende<br />
rund 3.000 Kunden und Interessenten<br />
bei uns waren. Die Hausausstellung war<br />
immer sehr gut besucht, aber in diesem<br />
Jahr waren es so viele wie nie zuvor“, erzählt<br />
Firmeninhaber Udo Junge immer<br />
noch begeistert. Und Seniorchef Herbert<br />
Junge fügt schmunzelnd hinzu: „Die Besucher<br />
kamen aus einem Umkreis von<br />
wohl 100 km, ablesbar an den anwesenden<br />
Autokennzeichen. Das hätte ich<br />
mir auch nicht träumen lassen, als ich<br />
im Januar 1954 hier im Ort die Schmiede<br />
übernahm und unter sehr bescheidenen<br />
Verhältnissen mit der Arbeit begann. Damals<br />
gaben die Banken frischgebackenen<br />
Junggesellen wie mir, die sich selbstständig<br />
machen wollten, nicht einfach<br />
so Kredit. Was anzuschaffen war, musste<br />
also erst einmal verdient werden“, um<br />
dann mit hörbarem Stolz hinzuzufügen:<br />
„Und so haben wir es bis heute gehalten.<br />
Der Betrieb ist solide und kontinuierlich<br />
gewachsen. Genau das wissen die Kunden<br />
zu schätzen.“<br />
EIGENE<br />
LEISTUNG ZÄHLT<br />
Typisch für diesen Fachbetrieb ist es, im<br />
sprichwörtlichen Sinne stets mehrere<br />
Eisen im Feuer zu haben – ganz in der<br />
Tradition der Schmiede, sozusagen. Das<br />
Produktprogramm ist sehr vielfältig, wobei<br />
sicher die Landtechnik und die Melktechnik<br />
eindeutig die Schwerpunkte bilden.<br />
Zusätzlich finden die Kunden aber<br />
auch eine breite Auswahl an Motor- und<br />
Gartengeräten sowie Fahrräder. „Diese<br />
Vielfalt ist sicher eine Herausforderung<br />
im Verkauf. Aber sie sorgt auch für eine<br />
gute Kundenfrequenz im Betrieb. Außerdem<br />
kann man bekanntlich auf mehreren<br />
Beinen besser stehen, als auf einem“, begründet<br />
Udo Junge die Vorgehensweise.<br />
Der Vertrieb ist im Wesentlichen seine<br />
Domäne, wobei ihm zusätzlich ein Mitarbeiter<br />
unterstützt.<br />
Im Laufe der 60 Jahre kam es durchaus<br />
wiederholt zum Wechsel wichtiger Lieferanten,<br />
etwa bei Traktoren oder Melktechnik,<br />
daraus macht der Fachhändler keinen<br />
Hehl. Fast immer lag die Initiative bei den<br />
Herstellern, erzählt er rückblickend und<br />
zumeist seien Änderungen der „großen<br />
Vertriebsstrategie“ die Ursache gewesen.<br />
„Da werden klassische Familienbetriebe<br />
schnell zum Spielball und fallen auch mal<br />
durchs Raster. Das hat sich leider bis heute<br />
nicht wirklich geändert. Umso schöner<br />
ist es, dass sehr viele unserer Kunden uns<br />
über Jahrzehnte die Treue gehalten haben.<br />
Daran wird für mich erkennbar, dass<br />
die Leistung des Fachbetriebs wichtiger<br />
ist als die Marke, die er gelistet hat. Und<br />
das ist Leitlinie unserer Arbeit.“<br />
Als herausragendes Beispiel für gute und<br />
langjährige Zusammenarbeit nennt der<br />
Unternehmer die Maschinenfabrik Krone,<br />
die in Ankelohe seit über 50 Jahren vertreten<br />
wird. Anfangs standen Bodenbearbeitungsgeräte,<br />
Miststreuer und Kipper<br />
im Mittelpunkt, die Herbert Junge „in<br />
42
auen Mengen“ verkaufen konnte. In den<br />
Neunzigerjahren verschob sich dies komplett<br />
in Richtung Grünlandtechnik. Heute<br />
vertritt Junge das komplette Sortiment<br />
aus Spelle, mit Ausnahme von BiG M und<br />
BiG X. Allerdings schließt der Fachhändler<br />
nicht aus, in Zukunft diese Produkte<br />
auch „anpacken“ zu wollen. „Im Service<br />
trauen wir uns die Kundenbetreuung für<br />
diese Maschinen schon zu. Aber speziell<br />
im Vertrieb ist der Aufwand für ein vergleichsweise<br />
geringes Maschinenpotenzial<br />
an Selbstfahrern in unserem Kerneinzugsgebiet<br />
schon immens, gerade auch<br />
mit Blick auf Inzahlungnahmen“, meint<br />
Udo Junge. Wobei die Vermarktung von<br />
Gebrauchttechnik für ihn sonst ein sehr<br />
erfolgreiches Steckenpferd ist, wie er findet,<br />
und der Maschinenbestand meist zügig<br />
umgeschlagen wird.<br />
LAND- UND<br />
MELKTECHNIK<br />
Generell ist guter Service für ihn und sein<br />
Team das A und O, sozusagen das Markenzeichen<br />
bei Junge, wie er ausdrücklich<br />
hervorhebt. Trotz der immerhin 26 Mitarbeiter<br />
gibt es im Ankeloher Familienbetrieb<br />
keine „langen Dienstwege“, sodass<br />
2<br />
3<br />
die Kunden stets und schnell den richtigen<br />
Ansprechpartner haben. „Außerdem<br />
kennen wir die Kunden bestens, sodass<br />
wir stets die aus ihrer Sicht beste Lösung<br />
finden können“, unterstreicht der Fachhändler.<br />
Marktanteile in der Grünfuttererntetechnik,<br />
die er auf 20 und 30 % in<br />
einem sehr harten Wettbewerbsumfeld<br />
beziffert, sind für ihn Bestätigung genug,<br />
mit seiner Haltung und Arbeitsweise auf<br />
einem guten Weg zu sein.<br />
Als Vorteil erweist sich seines Erachtens<br />
in diesem Zusammenhang die Melktechnik,<br />
wie er noch ergänzt: „365 Tage pro<br />
Jahr, 24 Stunden täglich – wer diese Disziplin<br />
beherrscht und die Kunden nie im<br />
Regen stehen lässt, bleibt auch zu anderen<br />
Anlässen positiv in Erinnerung.“ Um<br />
hier die richtige Schlagzahl an den Tag<br />
legen zu können, sind sieben Mitarbeiter<br />
ausschließlich in der Melktechnik tätig,<br />
sowohl bei der Installation neuer Anlagen<br />
als auch bei Wartung und Reparatur. Seit<br />
2<strong>01</strong>3 agiert dieses Team zudem im Rahmen<br />
einer eigenen GmbH.<br />
Diese Weiche wurde auch unter einem<br />
langfristigen Gesichtspunkt so gestellt:<br />
der Unternehmensnachfolge. Denn Tochter<br />
Ninja möchte voraussichtlich 2<strong>01</strong>7<br />
ebenfalls im elterlichen Betrieb aktiv<br />
werden. Nach einer dualen Ausbildung inklusive<br />
Studium in BWL und Personalmanagement<br />
arbeitet sie derzeit in der Maschinenfabrik<br />
Krone in Spelle. Von Beginn<br />
ihrer Ausbildung an war für sie aber klar,<br />
langfristig irgendwann das Ruder in Ankelohe<br />
zu übernehmen. „So weit reichende<br />
Schritte wollen natürlich sorgfältig<br />
vorbereitet sein. Da macht eine Aufteilung<br />
in zwei Unternehmensteile durchaus<br />
Sinn. So wären die Aufgaben klar<br />
verteilt. Die jungen Leute können sich<br />
nach eigenem Wunsch entfalten, und<br />
ich werde mich dann auf die Melktechnik<br />
konzentrieren“, schildert Udo Junge seine<br />
Pläne, um abschließend anzumerken:<br />
„Organisatorisch sind und bleiben wir alle<br />
aber weiterhin ein Team – im Dienste unserer<br />
Kunden.“<br />
1 Hier wagte Herbert Junge vor<br />
60 Jahren den Schritt in die<br />
Selbstständigkeit.<br />
2 Drei Generationen für den<br />
Fachbetrieb: Herbert, Ninja<br />
und Udo Junge<br />
3 26 Mitarbeiter sind bei Junge<br />
heute tätig, davon mehr als<br />
20 im Land- und Melktechnikservice.<br />
4 Das Ersatzteillager ist ein<br />
Schlüsselfaktor für guten<br />
Service.<br />
4<br />
43
MENSCHEN TELEGRAMM<br />
NEWS-TICKER<br />
Ente in<br />
Krone-Design<br />
Der französische Landmaschinenhändler<br />
Michel Bellamy (r.) schaffte eine besondere<br />
Leistung: Er verkaufte seit 2004 mehr<br />
als 100 BiG X in Frankreich. Dafür erhielt er<br />
von Bernard Krone (2.v.l.)ein besonderes<br />
Geschenk: Einen Citroën 2CV in einzigartiger<br />
Krone-Optik.<br />
IbizaCamp<br />
Die Young Dealers Trophy – eine gemeinsame<br />
Aktion von Krone und der Redaktion<br />
Agrartechnik – wurde erstmals auf der Agritechnica<br />
2<strong>01</strong>3 an die besten sechs kaufmännischen<br />
Auszubildenden der Landmaschinenhändler<br />
vergeben. Im IbizaCamp<br />
wurden die Gewinner jetzt in den Bereichen<br />
Selbstpräsentation, Rhetorik und<br />
Teamfähigkeit gecoacht.<br />
Lese-Trailer<br />
Der Jugendbuchautor Stefan Gemmel<br />
nutzt einen Krone-Auflieger für seine Lesungen.<br />
Rund zwei Schulklassen passen in<br />
den Trailer, den Gemmel gerne als „rollende<br />
Lesehöhle“ bezeichnet. Darin tauchen<br />
die Kinder gemeinsam mit dem Autor ab in<br />
das magische Reich der „Schattengreifer“<br />
Trilogie. www.stefan-gemmel.de<br />
Grassland & Muck<br />
Über 15.000 Besucher und 240 Aussteller<br />
auf 77 ha Fläche bei bestem Wetter im<br />
britischen Stoneleigh Park – das sind die<br />
Fakten zur Ausstellung „Grassland & Muck<br />
2<strong>01</strong>4“, bei der auch Krone wieder vertreten<br />
war. Bei Fragen rund um Maschinen und<br />
Unternehmen stand u.a. auch Bernard<br />
Krone vielen Besuchern Rede und Antwort.<br />
Grünlandabend<br />
in Lievelde<br />
Mehr als 1.100 Interessenten besuchten<br />
den Krone-Grünlandabend im niederländischen<br />
Lievelde. Viele Lohnunternehmer<br />
und große Milchviehhalter schauten<br />
sich an, wie die Krone-Technik auch unter<br />
schwierigen Bedingungen Top-Leistungen<br />
zeigte.<br />
LVD Krone baut neu<br />
Mit dem ersten Spatenstich begannen im<br />
April die Bauarbeiten zum neuen Standort<br />
des LVD Krone an der Portlandstraße<br />
in Spelle. Auf dem neuen Betriebsgelände<br />
sollen bis zum Frühjahr 2<strong>01</strong>5 eine hochmoderne<br />
Landtechnik-Werkstatt, Verwaltungs-<br />
und Schulungsräume sowie ein<br />
professionelles Ersatzteillager entstehen.<br />
44
Triple Threat Tour<br />
Unter diesem Namen lief kürzlich die Vorführtour<br />
der neuen Triple-Mähwerke in<br />
Amerika und Kanada. Das EasyCut B1000<br />
CV und das F 360 CV überzeugten auf<br />
der ganzen Linie: Neben der vorbildlichen<br />
Mähqualität waren die Kunden besonders<br />
vom geringen Kraftstoffverbrauch der<br />
Maschine von 6 bis 7 l/ha und der hohen<br />
Flächenleistung von bis zu 14 ha/h positiv<br />
überrascht.<br />
Gewinner-Reise<br />
Die Gewinner des Lohnunternehmen-Marketingpreises<br />
2<strong>01</strong>3, der von den Firmen Krone<br />
und JCB unterstützt wird, reisten im Mai<br />
vier Tage nach Großbritannien. Konkret waren<br />
das die Lohnunternehmen Ley, Hemel,<br />
Osters & Voß sowie Reiff. Ein Highlight der<br />
Reise war der Besuch der „Grassland & Muck<br />
Show“. Auf dem Foto zu sehen sind (v.l.)<br />
Reinhold Kläs (JCB), Dennis Johannleweling,<br />
Andreas Osters, Cornelia Hemel, Heinzbert<br />
Mies (DLG), Romain Fonk, Heinrich Wingels<br />
(Krone), Christof Voß, Josy Reiff, Heike Hartmann<br />
(Krone), Hans-Günter Dörpmund (Redaktion<br />
Lohnunternehmen), Detlev Albrink,<br />
(Fotograf) und Benedikt Ley.<br />
Raupe und Achse<br />
Wie man konventionelle Grünlandtechnik<br />
auch in der Landschaftspflege einsetzt,<br />
und zwar in Gebieten, die nicht einmal<br />
mehr mit Zwillingsreifen zu befahren<br />
sind, zeigt Hans Jörg Fischer am Bodensee.<br />
Er hat sich für die Ausrüstung mit<br />
Raupenbändern entschieden. „Die Umrüstung<br />
unserer Vario Pack auf die Bänder<br />
dauert gerade mal eine Stunde; für<br />
die Umrüstung des Schleppers muss man<br />
einen halben Tag veranschlagen“, so die<br />
Erfahrungswerte des Landschaftspflegespezialisten.<br />
Mehr unter: www.landschaftspflegedienst.de<br />
Zukunftstag 2<strong>01</strong>4<br />
Zum Zukunftstag 2<strong>01</strong>4 begrüßte Krone<br />
insgesamt 37 Schülerinnen und Schüler,<br />
die ihr handwerkliches Geschick u.a. in<br />
der Mechatroniker-Lehrwerkstatt, im Ersatzteillager<br />
und in der Schülerfirma „Re-<br />
LaMa“ unter Beweis stellten. Löten, feilen,<br />
schweißen, bohren und kommissionieren<br />
– das begeisterte die Kids.<br />
Roadshow<br />
goes Europe<br />
Unter diesem Motto zeigt Krone eine Big<br />
Pack HDP XC live in vielen Einsätzen – und<br />
zwar noch bis Mitte September in Spanien,<br />
Frankreich, Deutschland, Österreich,<br />
Ungarn, Tschechien und Großbritannien.<br />
Wann und wo? Siehe http://landmaschinen.krone.de/deutsch/service/termine/<br />
45
MENSCHEN WISSEN<br />
Krone-Nutzfahrzeugsparte<br />
BLAUE WELT<br />
Ist Ihnen an den Lkw vor<br />
Ihnen, dahinter fahrend<br />
oder an der Ampel stehend,<br />
schon mal bewusst<br />
aufgefallen, was an vielen<br />
Trailer-Chassis steht?<br />
Sehr oft der bekannte<br />
KRONE Schriftzug – nur<br />
nicht in grün, sondern in<br />
blau. Richtig, Krone baut<br />
ja auch Nutzfahrzeuge.<br />
Aber wie „tickt“ eigentlich<br />
diese Logistik-Welt?<br />
Wir haben für Sie recherchiert.<br />
Pulverbeschichtung der<br />
KTL-grundierten Chassis<br />
46
Einer dieser Auflieger fährt jetzt vor mir.<br />
Geladen hat er vielleicht Ersatzteile für<br />
den Big X oder Hälften von Schweinen,<br />
die gestern noch im Stall grunzten? Auf<br />
jeden Fall zieht der Lkw einen von insgesamt<br />
28.000 Trailern, die Krone in seinen<br />
Nutzfahrzeugwerken jährlich produziert.<br />
Allein am Standort in Werlte laufen wöchentlich<br />
600 davon vom Band. Damit<br />
gehören die Emsländer übrigens zu den<br />
größten Herstellern in Europa. Wer aber<br />
meint, die rechteckigen „Kästen auf Rädern“<br />
seien eher simple Teile und High-<br />
Tech spiele sich nur in der Zugmaschine<br />
ab, sollte mich beim Rundgang durch die<br />
Produktion im Fahrzeugwerk Werlte begleiten.<br />
DER SATTELAUFLIE-<br />
GER IST DER STAR<br />
Den Löwenanteil bei den Aufbauten<br />
stellen mit nahezu 95 Prozent die Sattelauflieger,<br />
auch Semi-Trailer genannt. Sie<br />
sind es, die auf unseren Straßen das Lkw-<br />
Bild prägen – nicht ohne Grund, denn sie<br />
bieten ein Bündel von Vorteilen. Dazu<br />
gehört u.a. die durchgehende, nicht geteilte<br />
Ladefläche. Sie ist günstiger als ein<br />
Gliederzug und leichter zu rangieren. Fakt<br />
ist außerdem: die Sattelaufbauten sind<br />
genormt. Also immer maximal 4 m hoch,<br />
2,55 m breit und 13,68 m lang, damit das<br />
Gesamtgespann inklusive Zugmaschine<br />
die gesetzlich vorgeschriebene Gesamtlänge<br />
von 16,50 m für Sattelzüge nicht<br />
überschreitet. Im Innenraum ist in einem<br />
Standard-Sattelauflieger immer Platz für<br />
33 bis 34 Paletten. Einige Aufbauten bieten<br />
innen mehr Höhe, haben dann aber<br />
kleinere Räder. Doch es ist dem Satteltrailer<br />
in aller Regel egal, welche Zugmaschine<br />
unter ihm fährt. Die Sattelplatte als<br />
Kopplungspunkt passt immer, auch ein<br />
Riesenvorteil, da kann die Landtechnik<br />
noch lernen.<br />
Die Sattelauflieger spielen auf den Straßen<br />
und bei Krone in Werlte die Hauptrolle.<br />
Aber in der Produktion begegnen mir<br />
auch andere Fahrzeuge, beispielsweise<br />
Anhänger mit wechselbaren Aufbauten.<br />
Das sind so genannte Wechselbrücken,<br />
die auf der Zugmaschine und auf dem Anhänger<br />
gefahren und durch ein stützendes<br />
Lafettensystem gewechselt werden<br />
können. Es ermöglicht einen schnellen<br />
Tausch von beladenen und leeren Aufbauten<br />
und ist vorwiegend in Deutschland<br />
verbreitet, speziell bei den Kurier- und Paketdiensten,<br />
erzählt man mir.<br />
Dieses System mit den Anhängern funktioniert<br />
nur als Gliederzug. Den Grund dafür<br />
hat der Gesetzgeber mit der maximalen<br />
Länge der Fahrzeuge festgelegt. Einer<br />
dieser Wechselaufbauten, auch Wechselkoffer<br />
genannt, ist meistens 7,45 m lang.<br />
Zwei dieser Einheiten plus Zugmaschine<br />
erreichen dann die erlaubte Gesamtlänge<br />
eines Gliederzuges von 18 m. Ein Sattelzug<br />
hingegen darf die Gesamtlänge von<br />
16,50 m nicht überschreiten. Das begrenzt<br />
den Sattelauflieger auf 13,62 m Innenlänge.<br />
Trotzdem sind sie die absoluten Stars<br />
in der Lkw-Landschaft.<br />
Diese „Transport-Talente“ sehen für den<br />
Laien eigentlich alle gleich aus – oder?<br />
Der Widerspruch von den Trailer-Bauern<br />
kommt prompt. Der Unterschied sei zwar<br />
nicht immer auf Anhieb erkennbar, stecke<br />
aber im Material, also Gewicht und Luftwiderstand,<br />
der Zubehörvielfalt und in<br />
der Elektronik.<br />
Wer in Werlte durch die Produktion geht,<br />
dem fällt auf, dass hier kein Metall gebogen<br />
oder geschnitten wird und auch keine<br />
Schweißgeräte Funken sprühen. Es ist<br />
in weiten Teilen eine reine Montage mit<br />
vorgeschalteter Lackierlinie für verschiedenste<br />
Komponenten.<br />
Die mit moderner Elektronik ausgestattete<br />
Bremsanlage wird montiert.<br />
Die Achsen werden direkt mit der richtigen<br />
Spureinstellung eingebaut.<br />
Die Pritsche wird auf einer der Montagespuren<br />
im Werk weiterbefördert.<br />
47
MENSCHEN WISSEN<br />
Viel wird zugekauft, wie zum Beispiel Verdeck,<br />
Stützwinde, Bremsen oder Palettenkasten.<br />
Aus eigener Fertigung kommen<br />
unter anderem das Chassis, also der Rahmen,<br />
der Boden des Trailers, der markante<br />
seitliche Anfahrschutz mit dem Krone-<br />
Logo und künftig auch die Achse – wenn<br />
denn der Kunde das wünscht. Früher hat<br />
Krone sämtliche Achsen zugekauft. In<br />
Zukunft werden die Emsländer durch die<br />
Übernahme des Achsherstellers „Gigant“<br />
auch eigene Achsen anbieten. Überhaupt<br />
gibt es reichlich Auswahl für die Kunden:<br />
Die Liste der möglichen Ausrüstungsvarianten<br />
an einem Krone-Sattelauflieger<br />
ist deutlich länger als bei einer Krone-<br />
Landmaschine, wie dem BiG X oder dem<br />
BiG M, erzählt man mir beim Rundgang.<br />
Die Landmaschine sei deutlich mehr Serienfertigung<br />
als der Lkw-Trailer – für mich<br />
eine ziemlich überraschende Erkenntnis.<br />
INTELLIGENZ<br />
MACHT DEN<br />
UNTERSCHIED<br />
Ähnlich erstaunt es den neugierigen Besucher,<br />
wenn das Gespräch auf die Intelligenz<br />
eines solchen Aufbaus kommt.<br />
Gemeint ist die Elektronik, die – wie in<br />
der Landmaschine – immer mehr Funktionen<br />
übernimmt. Das ist natürlich vorneweg<br />
die Telematik. Auch ich kann mir<br />
gut vorstellen, dass der Spediteur nicht<br />
nur wissen will, wo seine Zugmaschine<br />
fährt, sondern auch, wo und in welchem<br />
Zustand sich seine Ladung befindet. Also<br />
nicht die Telematik der Zugmaschine ist<br />
das Maß aller Dinge, sondern die Elektronik<br />
im Aufbau und damit die Überwachung<br />
all der Dinge, die in einem Aufbau<br />
transportiert werden.<br />
Dabei ist die Positionsbestimmung noch<br />
die einfachste Forderung. Der Spediteur,<br />
bzw. sein Kunde, will zu jeder Zeit auch<br />
wissen, welche Temperatur im Trailer<br />
herrscht oder ob das Gewicht stimmt.<br />
„Der Spediteur muss dem Warenempfänger<br />
nachweisen, wie sich die Temperatur<br />
während des Transportes im Innenraum<br />
verhält. Bei verschiedenen Gütern darf<br />
ein bestimmter Temperaturkorridor nicht<br />
verlassen werden. Das lässt sich auch<br />
während der Fahrt von der Dispo des<br />
Spediteurs online überprüfen und steuern.<br />
Wenn der Spediteur die vorgeschriebenen<br />
Temperaturen nicht nachweisen<br />
kann, wird die Ladung gar nicht erst abgenommen.“<br />
Das klingt sinnvoll, nicht nur<br />
bei Lebensmitteln oder Tiefkühlware.<br />
Nun hört und sieht man in den Medien davon,<br />
dass Lkw auch mal ausgeraubt werden.<br />
Ist Diebstahlschutz der Ladung ein<br />
Thema? „Ein sehr großes Thema sogar“,<br />
bestätigen mir die Experten von Krone<br />
und haben gleich ein Beispiel parat: Viele<br />
denken bei wertvoller Fracht erst einmal<br />
an Plasma-Bildschirme. Aber viel wertvoller<br />
noch sind Medikamente. Auf nur<br />
einer Palette stapeln sich schnell Millionenwerte<br />
und in einem Trailer finden bis<br />
zu 34 dieser Paletten Platz. Also logisch,<br />
dass Spediteure hier Sicherheitsbedarf<br />
haben. Das Angebot bei Krone bietet zum<br />
Beispiel besondere Türverschlusssysteme,<br />
die aus dem Aufbau quasi einen Safe machen<br />
und damit die Hürde erhöhen, einen<br />
Aufbruch zu riskieren. Auch hier spielt die<br />
Telematik und Elektronik eine wichtige<br />
Rolle. Der Disponent bestimmt online, an<br />
welchen Standorten eine Öffnung des<br />
Verschlusssystems möglich ist. Also nur<br />
beim Empfänger und nicht während des<br />
Transportes. Außerdem müssen Fahrer<br />
und Disponent gleichermaßen Sicherheits-Codes<br />
eingeben, um eine Öffnung<br />
zu ermöglichen. Somit kann der Fahrer<br />
allein die Türen nicht öffnen.<br />
Die Aufbaumontage beginnt mit der Fixierung<br />
der Stirnwand.<br />
Die Verdeckgestelle werden montiert.<br />
Die Seitenplane wird eingezogen.<br />
48
Eine temperatursensible Ware, wie Lebensmittel oder Medikamente, verlangen spezielle Aufbauten und Überwachungs-Elektronik.<br />
JEDES KILO-<br />
GRAMM ZÄHLT<br />
Wie bei den Maßen, so herrscht in<br />
Deutschland auch bei den Gesamtgewichten<br />
eine klare Obergrenze. Sie liegt<br />
beim Lkw-Zug bei einem Gesamtgewicht<br />
von 40 t. Wer also mehr Kilogramm transportieren<br />
will, für den ist das Gewicht der<br />
Zuladung das Maß aller Dinge. Wie aber<br />
geht das, besonders vor dem Hintergrund,<br />
dass aktuell die neuen Euro-6-Motoren<br />
das Gesamtgewicht des Zuges um rund<br />
300-400 kg nach oben treiben? Muss der<br />
Trailer-Produzent dieses Mehrgewicht der<br />
Zugmaschine ausbügeln? „ Ja, wir müssen<br />
den Trailer leichter machen“, ist die klare<br />
Antwort. Das geht mit leichteren Materialien,<br />
Krone nennt das die „Ultra-Bauweise“,<br />
also ein leichteres Chassis und eine<br />
Alu-Stirn- bzw. Rückwand anstatt Stahl.<br />
Dann geht’s auch schon an die kleinen<br />
Schrauben: Alu- statt Stahlfelgen, Verzicht<br />
auf Reserverad und Werkzeugkiste.<br />
Wer nun aus den Produktionshallen in<br />
Werlte herauskommt und den Ausbau in<br />
seinem Werdegang ein wenig begleitet<br />
hat, fragt sich, wo die Fahrzeuge bleiben.<br />
Sie werden in der Regel auf Bestellung<br />
gebaut, nicht über Händler ausgeliefert,<br />
sondern direkt vom Kunden abgeholt.<br />
INFOS<br />
KRONE Nutzfahrzeugproduktion<br />
Jährliche Produktion: 28.000<br />
Einheiten (2<strong>01</strong>3), Umsatz: 925<br />
Mio. Euro<br />
Produkte: Sattelauflieger,<br />
Wechselaufbauten, Pritschen<br />
Standorte:<br />
Das passiert aber nicht sofort nach Ende<br />
der Fertigung, sondern schon mal Tage<br />
später. Angestrebt ist eine Rückfracht.<br />
Also wohin mit den 600 Einheiten, die<br />
hier wöchentlich vom Band laufen? Auf<br />
dem 30.000 m 2 großen Parkplatz direkt<br />
am Werk stehen aktuell 220 Aufbauten,<br />
die bereits in individueller Farbvielfalt,<br />
Codierung und mitunter auch Kennzeichen<br />
auf die Kopplung mit der Zugmaschine<br />
und die erste Fracht warten.<br />
Werlte: Seit 1964 fertigt Krone<br />
am Standort Werlte im nördlichen<br />
Emsland, zu Beginn als<br />
Erweiterung der Landtechnikproduktion<br />
in Spelle (südliches<br />
Emsland). Produziert wurden<br />
von 1964 bis 1971 Kipper und<br />
Miststreuer, sowie Teile für den<br />
Standort Spelle. 1971 begann in<br />
Werlte die Nutzfahrzeugproduktion<br />
(Anhänger für Motorwagen).<br />
Aktuell werden von<br />
1.000 Mitarbeitern rund 600<br />
Einheiten pro Woche produziert,<br />
vorwiegend Sattelauflieger.<br />
Lübtheen (Kompetenzpartner<br />
Brüggen): 140 Koffer-Kühleinheiten<br />
pro Woche<br />
Herzlake (Kompetenzpartner<br />
Brüggen): 10.000 Wechsel-<br />
Behälter-Brücken pro Jahr<br />
Tire (Türkei): Eigene Krone-Produktion<br />
im Aufbau für Spezialfahrzeuge<br />
für den afrikanischen<br />
Markt<br />
Den Abschluss der Produktion bilden die<br />
Endkontrolle und die Funktionsprüfung.<br />
49
MENSCHEN TELEGRAMM<br />
Factory & Field Days 2<strong>01</strong>4<br />
PRESSE-AUFLAUF<br />
Über 120 Journalisten<br />
aus 21 Ländern erlebten<br />
hautnah die Produktneuheiten<br />
im Feldeinsatz<br />
und erhielten tiefe<br />
Einblicke in die neue<br />
Fertigung bei Krone.<br />
50
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH<br />
Heinrich-Krone-Straße 10<br />
48480 Spelle<br />
Tel.: +49(0)5977/935-0<br />
info.ldm@krone.de<br />
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Verantwortlich i.S.d.P.:<br />
Heinrich Wingels<br />
Redaktion:<br />
Beckmann Verlag GmbH & Co. KG<br />
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31275 Lehrte<br />
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Layout:<br />
Angela Wirtz Grafikdesign<br />
Am Puttenser Felde 5<br />
3<strong>01</strong>67 Hannover<br />
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Druck:<br />
Bonifatius Druckerei<br />
Karl-Schurz-Straße 26<br />
33100 Paderborn<br />
Fotomaterial:<br />
Falls nicht anders angegeben:<br />
Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH<br />
bzw. Redaktion<br />
Seite 30, 32: © lapencia / fotolia (je 1)<br />
Seite 42: Junge Landtechnik (1)<br />
Auflage:<br />
27.000 Exemplare<br />
<strong>XtraBlatt</strong> erscheint halbjährlich für<br />
Kunden in Deutschland und Österreich.<br />
Nachdruck nur mit Genehmigung des<br />
Herausgebers. Dies gilt auch für die<br />
Aufnahme in elektronische Datenbanken<br />
und Vervielfältigung auf CD-ROM.<br />
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The Power of Green<br />
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Zwölf Baureihen für jeden Bedarf und<br />
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Höchster Durchsatz durch<br />
KRONE Active Pick-up<br />
Knallharte Ballen dank VFS- und<br />
HDP-Technologie<br />
Perfekter Schnitt durch KRONE X-Cut<br />
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Tel.: +49(0)5977 935-0 · Fax: + 49(0)5977 935-339<br />
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