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Individuell abgestimmte Entwurfsserien nach Farb - Deutsches ...

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Annette IUner<br />

<strong>Individuell</strong> <strong>abgestimmte</strong><br />

<strong>Entwurfsserien</strong><br />

<strong>nach</strong> <strong>Farb</strong>- und Formvorlieben<br />

ausgewählter Personen<br />

Die hier veröffentlichte Arbeit wurde während der <strong>Farb</strong>tagung de Deutschen <strong>Farb</strong>enzentrums, der FARB-INFO '89,<br />

an der Fachhochschule in Saarbrücken von einer internationalen Jury im Karl-Miescher·Ausstellungswettbewerb<br />

zur <strong>Farb</strong>enlehre mit dem 1. Preis ausgezeichnet<br />

1. Einleitung<br />

Design - ein Begriff, der immer deutlicher<br />

einen autonomen Platz im öffentlichen<br />

Bewußtsein einnimmt, fordert zunehmend<br />

vom Designer ein Mehr an Kreativität,<br />

Flexibilität und Sensibilität.<br />

Wo früher funktionale Formgebung und<br />

ein allgemein »guter Geschmack« weitgehend<br />

»gutes Design« garantierten, erwartet<br />

heute der Konsument einerseits<br />

vom Designer innovative Impulse, andererseits<br />

die Akzeptanz und Realisierung<br />

seiner individuellen Ansprüche.<br />

Zwar wird im Verlauf eines designbezogenen<br />

Studiums dem Studierenden diese<br />

Problematik durchaus bewußt gemacht.<br />

Die Anforderungen der beruflichen<br />

Praxis erweisen sich jedoch diesbezüglich<br />

als deutlich härter. In der hier<br />

in Auszügen vorgestellten Diplomarbeit<br />

(Betreuung Prof. Gerhard Böhm) gab es<br />

folgende Ziele:<br />

- sich mit diesem Komplex auseinanderzusetzen<br />

- die Balance zu finden zwischen persönlichem<br />

Stil und den individuell geprägten<br />

Vorstellungen der ausgewählten<br />

Testpersonen.<br />

2. Ausgangsmaterial:<br />

Für die Befragung sollten den Testpersonen<br />

sowohl formale als auch farbliche<br />

Vorlagen geliefert werden. Dadurch sollte<br />

die Auswahl der eigenen Vorlieben<br />

aus einem ausreichend breiten Spektrum<br />

geWährleistet werden.<br />

Im formalen Bereich entschied ich mich<br />

für Schwarzweißfotografien, deren syntaktische<br />

Spannweite differenziert genug<br />

erschien, ohne aber gleichzeitig Ab-<br />

10 FARBE + DESIGN 48<br />

strahierung und Verfremdung vorwegzunehmen.<br />

Insgesamt wurden 46 Fotografien erarbeitet:<br />

Es galt, Motive zu den Begriffen<br />

geometrisch, graphisch, organisch, vegetativ<br />

bzw. Technik, Architektur, Landschaft,<br />

Stil leben, Pflanzen aufzuspüren<br />

und entsprechend unter Berücksichtigung<br />

von Komposition, Licht, Perspektive<br />

etc. zu fotografieren. Gegebenenfalls<br />

wurden während der Laborarbeit noch<br />

geeignete Ausschnitte gewählt.<br />

Das <strong>Farb</strong>material erstellte ich an Hand<br />

des <strong>Farb</strong>körpers von Dr. Aemilius Müller<br />

unter Berücksichtigung der reinen, hellund<br />

dunkelklaren, getrübten und unbunten<br />

<strong>Farb</strong>bereiche (inklusive Gold und Silber).<br />

Die so erzeugte <strong>Farb</strong>tafel enthielt<br />

80 Auswahlmöglichkeiten.<br />

3. Versuchspersonen:<br />

Die Auswahl führte auf neun Testpersonen<br />

- vier Frauen, fünf Männer - in der<br />

Altersstufe von 20 bis 30 Jahren. Dabei<br />

legte ich Wert darauf, Unterschiede in Interesse<br />

und Beruf zu ' repräsentieren.<br />

Um ein optisches Bezugsnetz zwischen<br />

Testperson, Betrachter und Entwurf zu<br />

spannen, wurden im Rahmen der Arbeit<br />

Porträtaufnahmen erstellt, die Persönlichkeit<br />

und Temperament zu umreißen<br />

versuchen. Von vier Testpersonen sind<br />

im folgenden jeweils einige Daten zur<br />

Persönlichkeit neben dem Portraitbild<br />

angegeben.<br />

4. Befragung:<br />

In den Befragungen sollte sich jede<br />

Testperson drei Fotografien und neun<br />

<strong>Farb</strong>en in Rangfolge - auf neutralem<br />

weißem Grund präsentiert - aussuchen.<br />

Die Auswahl bezog sich zunächst<br />

nur auf Formen und <strong>Farb</strong>en. Jewei Is<br />

zwei Fotografien sind jeder Versuchsper.son<br />

zugeordnet. Die <strong>Farb</strong>wahl der<br />

Versuchspersonen ergab die durch »<strong>Farb</strong>igkeit«<<br />

zugeordnete Beschreibung, die<br />

neben den Bildern gedruckt ist.<br />

Der Aspekt der späteren praktischen<br />

Verwendung als Textilentwurf wurde<br />

hier noch nicht genannt, um eventuell<br />

beeinflussende Assoziationen wie bereits<br />

vorhandene Räumlichkeiten, Einrichtungsgegenstände,<br />

Modetrends etc_<br />

zu vermeiden.<br />

5. Visualisierung:<br />

Hierbei wurden die Fotografien von mir<br />

zunächst farbig in Skizzen umgesetzt.<br />

Ein differenziertes Ideenmaterial verdeutlicht<br />

die Polarisierungsmöglichkeiten<br />

'der Kombination von Formen und<br />

<strong>Farb</strong>en.<br />

6_ Diskussion:<br />

Ein Zwischentermin mit jeder Testperson<br />

ergab bei Vorlage der angefertigten<br />

Skizzen die erste Konfrontation - im<br />

positiven Sinn - zwischen den Vorstellungen<br />

der Testperson und meinen Realisierungsvorschlägen.<br />

Jede Seite war<br />

nun gehalten, ihre Sicht zu formulieren<br />

bzw. zu präzisieren. Eine entgültige Entscheidung<br />

für drei Skizzen, wobei jeder<br />

Formvorlage eine Skizze gegenübergestellt<br />

wurde, mußte gefällt werden. Konkrete<br />

Anwendungswünsche wurden genannt,<br />

auf ihre Durchführungsmöglichkeite<br />

hin untersucht und die entsprechenden<br />

Qualitäten in etwa festgelegt.<br />

Wir diskutierten Aspekte wie Format,<br />

Testpersonen Nr. 1 und 2 mit individuellen <strong>Farb</strong>vorlieben<br />

<strong>Farb</strong>igkeit:<br />

- vier reine Töne<br />

- Bereich Rot-Violett bis Grün u. Gold<br />

- zu vier <strong>Farb</strong>en eine farbtongleiche<br />

Variante<br />

- insgesamt kräftige <strong>Farb</strong>igkeit<br />

Formanmutung:<br />

- geometrisch-gebaut<br />

- organisch-gewachsen 6.<br />

<strong>Farb</strong>igkeit:<br />

- vier reine <strong>Farb</strong>en<br />

- <strong>Farb</strong>bereich Rot bis Grün<br />

- Kalt-Warm-Effekt<br />

Formanmutung:<br />

- geometrisch-graphisch<br />

- organisch-gebaut<br />

Ausgangsfotografie:<br />

Ausgangsfotografie:<br />

12 FARBE + DESIGN 48<br />

. zu EntwurfA<br />

zu EntwurfA<br />

Testperson Nr. 1:<br />

Name: Birgit B.<br />

Alter: 28 Jahre<br />

Beruf: Ärztin<br />

Hauptanliegen: ihr eigener <strong>Farb</strong>klang<br />

Testperson Nr. 2:<br />

Name: Martin K.<br />

Alter: 24 Jahre<br />

zu EntwurfB<br />

Beruf: Philosophiestudent<br />

Hauptanliegen: freies Spiel mit Formen<br />

zu Entwurf B

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