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01-52-FN-Ausgabe-August 2017-ALLES

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GELESEN<br />

buchtipps<br />

Walt whitman<br />

Jack Engles Leben und Abenteuer<br />

Das Programm des Manesse Verlages ist<br />

eine wahre Wundertüte qualitativ hochwertiger<br />

Literatur aus Gegenwart und Vergangenheit,<br />

aus Ost und West. Viele der<br />

Bücher sind mit großer editorischer Sorgfalt<br />

verlegt. Und gelegentlich finden sich<br />

literarische Kostbarkeiten oder aber Funde,<br />

die die Herzen mancher Leser höher<br />

schlagen lassen. Der schmale Band „Jack<br />

Engles Leben und Abenteuer“ des amerikanischen<br />

Nationaldichters Walt Whitman<br />

gehört sicher dazu! 165 Jahre nachdem der<br />

frühe Roman in der 3-Cent-Zeitung „Sunday<br />

Dispatch“ in Fortsetzungen erschien,<br />

wurde er im Nachlass entdeckt. Es ist die<br />

Geschichte des Waisenjungen Jack, der sein<br />

Glück in der Großstadt sucht, als Vagabund<br />

lebt und am Ende ins bürgerliche Leben<br />

findet. Ein Roman, das trotz seines Alters<br />

so aktuell erscheint. Er besticht vor allem<br />

durch seine Beschreibung New Yorks, einer<br />

Stadt, die damals schon multikulturell gewesen<br />

ist, und in dem sich schließlich Iren<br />

und Spanier, Katholiken, Juden und Quäker<br />

zusammentun, um den entrechteten Waisenkindern<br />

Jack und Martha zu ihrem Recht<br />

zu verhelfen.<br />

Nevfel Cumart<br />

Manesse Verlag, 2<strong>01</strong>7. 231 S.<br />

Jaroslav Kalfar<br />

Eine kurze Geschichte der...<br />

„In was für einem Roman bin ich denn hier<br />

gelandet?“, fragt sich der Rezensent nach<br />

82 Seiten. Also zieht er ein Interview mit<br />

dem Autor zu Rate, in dem dieser auf die<br />

Frage antwortet: „Es ist ein literarischer,<br />

historischer Science-Fiction-Roman mit<br />

einer Neigung zum Philosophischen und<br />

steht in einer romantischen Tradition.“ Anders<br />

gesagt: Der 28-jährige Jaroslav Kalfar<br />

hat uns mit seinem Debüt um den kauzigen<br />

Astrophysiker Jakub Prochazka, der<br />

aus einer Kollaborateursfamilie stammt,<br />

eine originelle, wahnwitzige und verrückte<br />

Geschichte abgeliefert. Jakub wird mit dem<br />

ersten tschechischen Raumschiff JanHus1<br />

von einem Kartoffelacker aus ins Weltall<br />

geschickt, um eine kosmische Staubwolke<br />

zu untersuchen. Blöd nur, dass an Bord<br />

auch ein außerirdisches Spinnenwesen<br />

mit 34 Augen und einem Hang zu Nutella<br />

befindet. Und ebenso blöd, dass Jakubs<br />

Frau Lenka per Video-Chat mit ihm Schluss<br />

macht. Was folgt ist eine skurrile Odyssee<br />

im Weltraum!<br />

Nevfel Cumart<br />

Tropen Verlag, 2<strong>01</strong>7. 364 S.<br />

Guillaume Musso<br />

Das Mädchen aus Brooklyn<br />

Kaum eine Stadt ist derzeit so angesagt<br />

wie New York City und dank der Hipster-<br />

Szene steht der Stadtteil Brooklyn aktuell<br />

ganz oben auf der Beliebtheitsliste. Dieser<br />

Sommerschmöker bekommt also schon<br />

mal Pluspunkte, weil er an einem so angesagten<br />

Schauplatz spielt – schließlich geht<br />

es beim Lesen auch immer darum, in ein<br />

anderes Leben einzutauchen. Der Roman<br />

beginnt allerdings an der Côte d’Azur (auch<br />

nicht schlecht). Der erfolgreiche Schriftsteller<br />

Raphaël hat sich in die schöne Anna<br />

verliebt. Nach einem halben Jahr möchte<br />

er sie heiraten. Alles ist geplant und doch<br />

steht auf einmal alles Kopf: Während eines<br />

eigentlich romantisch geplanten Wochenendes<br />

an der Côte d’Azur kommt es<br />

zu einem heftigen Streit und Anna gesteht<br />

Raphaël den Mord an drei Menschen.<br />

Kurz darauf ist Anna spurlos verschwunden.<br />

Raphaël ist entsetzt! In wen hat er<br />

sich da verliebt, wer ist „Das Mädchen aus<br />

Brooklyn“? Gemeinsam mit seinem Freund<br />

Marc, einem ehemaligen Polizisten, geht er<br />

auf Spurensuche. Clever geschrieben und<br />

spannend zu lesen! Sabine Mahler<br />

Pendo Verlag, 2<strong>01</strong>7, 496 S.<br />

N. Cumart, U. Waas<br />

Orient und Okzident...<br />

Nevfel Cumart ist nicht nur ein begnadeter<br />

Lyriker, er setzt sich auch seit vielen<br />

Jahren mit großer Leidenschaft für die<br />

Verständigung zwischen den unterschiedlichen<br />

Kulturen und Religionen ein. Für<br />

dieses Engagement erhielt der Bamberger<br />

mit türkischen Wurzeln vor drei Jahren<br />

das Bundesverdienstkreuz. Sein aktuelles<br />

Werk unterstreicht seine bisherige Arbeit:<br />

Gemeinsam mit Ulrich Waas wirft<br />

er mit „Orient und Okzident – die andere<br />

Geschichte“ einen ganz neuen Blick<br />

auf Morgenland und Abendland. Viele<br />

Menschen sehen heute in der Beziehung<br />

zwischen Orient und Okzident einen wohl<br />

nie endenden Konflikt, der sich durch die<br />

Geschichte zieht: Griechen gegen Perser,<br />

Kreuzzüge und islamistischer Terror. Aber<br />

das ist nur ein sehr unvollständiger Eindruck.<br />

Es hat über viele Jahrhunderte einen<br />

umfassenden kulturellen Austausch<br />

zwischen Ost und West gegeben. Die beiden<br />

Autoren wollen zeigen, welches Potential<br />

dieses Zusammenwirken hatte und<br />

wie bereichernd eine „gemeinsame“ Zukunft<br />

im Zeichen des Dialogs sein könnte.<br />

Absolute Leseempfehlung. Sabine Mahler<br />

Herder Verlag, 2<strong>01</strong>7. 240 S.<br />

Veranstaltungen im <strong>August</strong><br />

Helmut Vorndran 30.08.2<strong>01</strong>7<br />

live bei Hübscher<br />

„Der Jade-Sauropsid“<br />

Der Autor präsentiert seinen<br />

neuen Krimi<br />

Beginn: 20 Uhr, Einlass: 19.30 Uhr<br />

Eintritt: € 7,- / ermäßigt € 4,-<br />

Kartenvorverkauf: Hübscher Bamberg<br />

Tel.: 0951-982 250 & BVD Kartenservice<br />

Weitere Infos zu den Veranstaltungen unter: www.huebscher.de<br />

Künstler haben es schwer,<br />

vor allem wenn sie nächtens in Hotelzimmern ermordet<br />

aufgefunden werden. Ein eigentlich alltäglicher Fall<br />

für Haderlein, Lagerfeld, Riemenschneider und Co.<br />

– wenn man von den heraus-geschnittenen Augen,<br />

der blutigen Botschaft an der Wand und dem geöffneten<br />

Brustkorb des Opfers einmal absieht. Was<br />

zuerst wie ein grausamer, aber einmaliger Mord daherkommt,<br />

entpuppt sich wenig später als Anfangstat<br />

eines Serientäters. Es beginnt ein blutiger Kampf<br />

gegen die Zeit und einen Mörder, der erbarmungslos<br />

und zielgerichtet vorgeht.<br />

hübscher jetzt auch bei<br />

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