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DER SALZBURGER - Landesfeuerwehrverband Salzburg

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Nr. 07/2011<br />

MITTEILUNGSBLATT DES LANDESFEUErWEHrVErBANDES SALZBUrG<br />

n Großbrand im Zentrum von Zell am See<br />

n Neue Feuerwehrhäuser<br />

www.feuerwehrverband-salzburg.at<br />

<strong>DER</strong> <strong>SALZBURGER</strong><br />

FLORIAN<br />

n Chlorgasaustritt im Krankenhaus Tamsweg<br />

Erscheinungsort <strong>Salzburg</strong> | Verlagspostamt 5020 <strong>Salzburg</strong> | GZ 02Z030548M. / P.B.B.


EINSÄTZE VERBAND EINSÄTZE<br />

VERBAND<br />

Sicherheit braucht Zukunft - Zukunft braucht Sicherheit Auszeichnung durch den Bundeskanzler<br />

In Arbeitskreisen wurden verschiedene<br />

Zukunftsthemen diskutiert.<br />

Am Samstag, dem 19.11.2011 fand in<br />

der Mehrzweckhalle beim Gemeindezentrum<br />

Altenmarkt unter dem<br />

Motto „Sicherheit braucht Zukunft<br />

- Zukunft braucht Sicherheit - <strong>Salzburg</strong>er<br />

Feuerwehren für die Zukunft<br />

gerüstet“ eine Zukunftskonferenz<br />

des <strong>Landesfeuerwehrverband</strong>es<br />

<strong>Salzburg</strong> statt.<br />

Diese Veranstaltung ist der Beginn einer<br />

ganzen Reihe von Workshops, Diskussionsrunden<br />

und Arbeitsgruppen, um auf<br />

breiter Basis mit den <strong>Salzburg</strong>er Feuerwehren<br />

neue Ideen und Strategien<br />

zu entwickeln, damit auch in Zukunft,<br />

Herausforderungen sicher, rasch, effizient<br />

aber auch kostenbewusst gemeistert<br />

werden können. Am allgemeinen<br />

Spardruck wird auch die Feuerwehr<br />

nicht vorbei kommen, Bund, Länder und<br />

Gemeinden müssen eisern sparen, und<br />

das wird längerfristig auch seine Auswirkungen<br />

auf das Feuerwehrwesen<br />

haben. Landesfeuerwehrkommandant<br />

Leopold Winter konnte bei dieser Konferenz<br />

über 100 Funktionäre aus allen<br />

Ebenen des <strong>Salzburg</strong>er Feuerwehrwe-<br />

Mehr als 100 Funktionäre aller Feuerwehren <strong>Salzburg</strong>s waren der Einladung nach Altenmarkt gefolgt.<br />

sens begrüßen. Die Teilnehmer aller 119<br />

Freiwilligen Feuerwehren und der übergeordneten<br />

Führungsebenen beteiligten<br />

sich aktiv an diesem Auftakt. In mehreren<br />

Gruppen wurden Themen aufgeworfen,<br />

die es gilt, in den kommenden Wochen<br />

und Monaten aufzuarbeiten. Das Feuerwehrwesen<br />

im Bundesland <strong>Salzburg</strong> hat<br />

eine langjährige Tradition, es ist wichtig,<br />

diese zu bewahren, aber auch den Anforderungen<br />

dieser schnelllebigen Zeit,<br />

unter dem Aspekt „Bewährtes erhalten<br />

– die Zukunft erkennen – Neues zulassen“<br />

gerecht zu werden, so Landesfeuerwehrkommandant<br />

Leopold Winter in<br />

seiner Aufforderung an die Funktionäre,<br />

sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen.<br />

Es wird die Möglichkeit geschaffen,<br />

dass alle Mitglieder der <strong>Salzburg</strong>er<br />

Feuerwehren ihre Anregungen und<br />

Meinungen in dieses Projekt einbringen<br />

können. Die erzielten Ergebnisse<br />

sollen dann in enger Abstimmung und<br />

Einbindung mit allen Partnern bzw. Entscheidungsgremien<br />

(z.B. Gemeinden,<br />

Land <strong>Salzburg</strong>, Verwaltung, usw.) des<br />

<strong>Salzburg</strong>er Feuerwehrwesens diskutiert<br />

und umgesetzt werden.<br />

Im Vorfeld des Nationalfeiertages 2011<br />

stellte Bundeskanzler Werner Faymann<br />

die Feuerwehren und ihre Freiwilligen<br />

Mitglieder in den Vordergrund.<br />

Dazu hatte der Bundeskanzler den<br />

Präsidenten des ÖBFV, KR LBD Josef<br />

Buchta und führende Funktionäre aus<br />

ganz Österreich zu einer kurzen Gesprächsrunde<br />

über die vielfältigen und<br />

sich stets verändernden Aufgabe der<br />

Feuerwehr eingeladen. Im Anschluss<br />

daran verlieh Bundeskanzler Faymann<br />

den anwesenden Feuerwehr-Funktionären<br />

das österreichische „Bundes-<br />

Ehrenzeichen“. „Diese Verleihung ist<br />

für mich eine Möglichkeit, mich zu<br />

bedanken und die vielfältigen Leistungen<br />

für die Gesellschaft zu würdigen“,<br />

so Faymann. Aus dem Bereich<br />

des LFV <strong>Salzburg</strong> konnten folgende<br />

Tennengau: Günter Trinker ist neuer Bezirksfeuerwehrkommandant<br />

Am 22. November 2011 fand die Wahl<br />

des neuen Bezirksfeuerwehrkommandanten<br />

des Tennengaues unter<br />

dem Vorsitz von Bezirkshauptmann<br />

Mag. Helmut Fürst in den Amtsräumen<br />

der Bezirkshauptmannschaft<br />

Hallein statt. Der amtierende Bezirksfeuerwehrkommandant<br />

OBR Anton<br />

Schinnerl stand altersbedingt und<br />

nach zehn Jahren Amtszeit in dieser<br />

Funktion nicht mehr zur Verfügung.<br />

Zur Wahl in dieses höchste Amt der<br />

Feuerwehr im Bezirk stellten sich der<br />

OFK der Gemeinde Adnet, HBI Günter<br />

Trinker, sowie der Halleiner OFK, BR<br />

Otto Miller. Mit einem Vertrauensbeweis<br />

von zehn zu sieben Stimmen fiel<br />

die Wahl auf HBI Trinker, dieser nahm<br />

das Votum an. Ungültige Stimmen bzw.<br />

Stimmenthaltungen gab es nicht.<br />

Wahlberechtigt waren die Kommandanten<br />

der 13 Tennengauer Gemeinden,<br />

der Kommandant der Betriebsfeuerwehr<br />

Schweighofer Fiber und die drei<br />

Abschnittsfeuerwehrkommandanten.<br />

Von Links: ÖBFV-Präsident LBD KR Josef Buchta, OBI Johann Noppinger,<br />

BR Peter Listberger, OBR Hermann Kobler und Bundeskanzler Werner Faymann<br />

Funktionäre das Bundes-Ehrenzeichen<br />

entgegennehmen: LBD-Stv. Hermann<br />

Kobler, BR Peter Listberger und OBI<br />

Johann Noppinger. Diese drei Funk-<br />

Bezirkshauptmann Mag. Fürst, Landesfeuerwehrkommandant<br />

LBD Leo<br />

Winter und der Vorsitzende der Tennengauer<br />

Bürgermeisterkonferenz, Dr.<br />

Christian Stöckl, gratulierten dem neugewählten<br />

BFK. Die offizielle Amtsübergabe<br />

erfolgt am 28. Dezember 2011.<br />

tionäre sind im Bundesland <strong>Salzburg</strong><br />

jeweils am längsten als Bezirks-, Abschnitts-,<br />

bzw. Ortsfeuerwehrkommandant<br />

tätig.<br />

Mit 10:7 Stimmen wählten die Delegierten Günther Trinker (4. v. r. vorne)<br />

zum neuen BFK Tennengau<br />

Der „Florian“ wird darüber berichten,<br />

den neuen Bezirksfeuerwehrkommandanten<br />

Trinker vorstellen und auf zehn<br />

Jahre BFK Schinnerl zurückblicken.<br />

Text und Bild: BI Josef Tschematschar


VERBAND<br />

Der gute Umgang mit Einsatzbelastungen -<br />

„Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen (SvE)“<br />

Dr. Wolfgang Worlicek, OBR Harald Kreuzer<br />

Feuerwehrfrauen und -männer suchen den Einsatzdienst als Herausforderung,<br />

oftmals auch verbunden mit großen persönlichen Belastungen. Hat<br />

man einen Einsatzauftrag gut erledigt, stellt sich eine Zufriedenheit ein<br />

(„Eustress“). Bei allen Einsätzen ist Selbstschutz das oberste Gebot, jede<br />

eingesetzte Einsatzkraft muss den Einsatz körperlich unversehrt beenden.<br />

Wie sieht es aber mit einsatzbedingten<br />

seelischen Belastungen von<br />

Einsatzkräften der Feuerwehr aus?<br />

Man bemerkt z. B. beim Kameraden<br />

vielleicht schon bei der Anfahrt zum<br />

Einsatzort sein Schwitzen, seine<br />

schnelle Atmung, eine Veränderung<br />

in seiner Sprache, besondere Unruhe<br />

oder auffällige Zurückgezogenheit,<br />

und am Einsatzort kann man mit ihm<br />

auch nicht „vernünftig“ reden.<br />

Solche und ähnliche Stresssymptome<br />

kann man auch an sich selber beobachten,<br />

sie sind eine normale Reaktion<br />

des Körpers auf eine extreme Herausforderung<br />

während des Einsatzes<br />

und verschwinden im Allgemeinen<br />

nach Einsatzende rasch wieder. Einige<br />

Zeit nach dem Einsatzende, wenn<br />

„der Helm schon längst wieder im<br />

Spind liegt“, klingen einzelne Eindrü-<br />

Schulungsunterlage<br />

für die Feuerwehren<br />

cke (z.B. Bilder, Geräusche, Gerüche)<br />

noch nach, aber nach einigen Stunden<br />

bis wenigen Tagen verschwinden<br />

auch sie und es stellt sich wieder<br />

Normalität ein. Kameradschaft unter<br />

Einsatzkräften ist ein wesentlicher<br />

Faktor, um Einsatzbelastungen gut zu<br />

bewältigen und das Erlebte „zu den<br />

Akten legen zu können“. Gespräche<br />

vor allem mit den Kameraden nach<br />

Einsätzen sind meistens eine effiziente<br />

Unterstützung, um das Auftreten<br />

von Belastungssymptomen wie<br />

z.B. intensive Wiedererinnerungen,<br />

Schlaflosigkeit, Rückzug im Feuerwehrdienst<br />

zu vermeiden bzw.<br />

abzumildern. Vermehrter Suchtmittelgenuss<br />

(Alkohol, Medikamente,<br />

Drogen) bietet keine geeignete Unterstützung<br />

zur Verarbeitung der Eindrücke.<br />

Psychische Schutzmechanismen<br />

schützen Einsatzkräfte meistens<br />

davor, dass das im Einsatz Erlebte<br />

(z.B. Verletzungen, Tod, Verlust der<br />

Lebensgrundlage) nicht allzu sehr „zu<br />

Herzen geht“, denn sonst könnte die<br />

Handlungsfähigkeit im Einsatz bedenklich<br />

eingeschränkt werden. Eine<br />

gute Aus- und Fortbildung spielen<br />

eine wichtige Rolle zur Stressprävention.<br />

Hilflosigkeit am Einsatzort wird<br />

vermieden, denn erlebte Hilflosigkeit<br />

ist für Einsatzkräfte eine enorme Belastung.<br />

Ein weiterer präventiv unterstützender<br />

Faktor ist ein in der Ausbildung<br />

erworbenes Basiswissen über<br />

die (eigene) Stressbelastung im Einsatzdienst<br />

(„Primäre Prävention“).<br />

Beobachtet man im Einsatz Sym-<br />

OBR Harald Kreuzer, LFK LBD Leo Winter, Landeshauptfrau Mag. Gabi<br />

Burgstaller und Dr. Peter Obermüller bei der Präsentation des Filmes<br />

„Hilfe für die Helfer“<br />

ptome, wertet man diese als normale Reaktion und kann<br />

rechtzeitig gegensteuern, um eine Überforderungssituation<br />

zu vermeiden. Daher wird bereits im Grundlehrgang<br />

und in den Führungslehrgängen diese Thematik behandelt.<br />

Manche Einsätze können „Belastenden Einsätzen“ werden<br />

(„Disstress“), wenn z.B. ein Kamerad verletzt worden oder<br />

zu Tode gekommen ist, man selber in einer lebensgefährlichen<br />

Situation gewesen ist oder z.B. Kinder betroffen waren.<br />

Dann versagen auch einmal die Schutzmechanismen.<br />

Die Gespräche mit den eigenen Kameraden bringen keine<br />

nachhaltige Entlastung und man kann das Erlebte nicht<br />

einfach zu den Akten legen. Es gehen über längere Zeit<br />

einzelne Bilder oder Geräusche nicht aus dem Sinn, man<br />

bekommt einen Geruch nicht mehr aus der Nase oder man<br />

ist ungeduldiger als früher. Man kann sich auf die Arbeit<br />

nicht hinreichend konzentrieren, man wacht in der Nacht<br />

schweißgebadet auf, weil man nach diesem „Belastenden<br />

Einsatz“ eine Situation nochmals „real“ durchlebt hat.<br />

Beobachtet eine Einsatzkraft am Kameraden oder an sich<br />

selbst über mehrere Tage oder Wochen solche Veränderungen,<br />

besteht Handlungsbedarf. Eine qualifizierte fachliche<br />

Unterstützung ist hier sinnvoll und notwendig, um<br />

zur Normalität zurückkehren zu können. Dazu hat der LFV<br />

<strong>Salzburg</strong> für die Kameraden ein SvE-System (SvE = Stressverarbeitung<br />

nach „Belastenden Einsätzen“) ins Leben gerufen,<br />

um bei Bedarf Kameraden beim Umgang mit Stress-<br />

situationen nach „Belastenden Einsätzen“ sinnvoll und<br />

effizient helfen zu können. Ein wesentlicher Bestandteil davon<br />

sind feuerwehreigene Peers. Dies sind besonders geschulte<br />

Feuerwehrmitglieder, die ihre eigenen Kameraden<br />

nach „Belastenden Einsätzen“ z.B. in strukturierten Einzel-<br />

oder künftig auch Gruppengesprächen auf kameradschaftlicher<br />

Ebene unterstützen. Falls erforderlich stellen sie auch<br />

Kontakt zu externen Fachleuten her.<br />

Nach mehreren Ausbildungsveranstaltungen stehen<br />

seit September insgesamt 51 Peers in den<br />

einzelnen Bezirken zur Verfügung, die sich wie folgt<br />

aufteilen:<br />

Flachgau 16 Tennengau 6<br />

Pongau 5 Pinzgau 17<br />

Lungau 7<br />

Die Anforderung eines Peer kann durch Einsatzleiter, Ortsfeuerwehrkommandanten<br />

oder Organe des LFV über die<br />

LAWZ erfolgen. Der Peer setzt sich zur Abklärung der genauen<br />

Lage und Vereinbarung eines Treffens mit der anfordernden<br />

Person telefonisch in Verbindung. Es besteht auch<br />

die Möglichkeit, dass betroffene Personen selbst über die<br />

LAWZ einen Peer anfordern können. Derzeit wird ein Medienpaket<br />

für die Peers erarbeitet, um die Thematik Stressbelastung<br />

bei Einsätzen im Rahmen von Schulungen in den<br />

einzelnen Feuerwehren zu behandeln und Feuerwehrmitglieder<br />

und Führungskräfte dafür zu sensibilisieren. Als<br />

erstes Produkt dieses Medienpaketes wurde eine DVD<br />

VERBAND<br />

Belastend für die Einsatzkräfte: Suchaktionen mit ungewissem<br />

oder tödlichem Ausgang.<br />

Schwere Verkehrsunfälle werden für einige Feuerwehren<br />

schon zur Gewohnheit, für die Mannschaft aber immer<br />

wieder eine schwierige Situation<br />

mit Unterstützung von ORF und Peter Obermüller erstellt,<br />

welche an alle Feuerwehren übergeben wurde.<br />

Ziel des gesamten Systems ist es, „das Unfassbare fassbar<br />

zu machen, um es zu den Akten legen zu können“, damit<br />

die Feuerwehrkameraden wieder unbelastet und mit Freude<br />

ihren Einsatzdienst in der Feuerwehr sowie Ihren beruflichen<br />

und privaten Alltag verrichten können.

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