Schadensreduktion durch optimierte Betriebsführung - TK Consult AG
Schadensreduktion durch optimierte Betriebsführung - TK Consult AG
Schadensreduktion durch optimierte Betriebsführung - TK Consult AG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
• Phase I –Vorabsenkung: Für den Hochwasserschutz ist von Bedeutung, dass die Vorabsenkung<br />
zeitgerecht <strong>durch</strong>geführt wird, so dass im entscheidenden Moment das gesamte Retentionsvolumen<br />
zur Verfügung steht. Dabei sind jedoch häufig auch andere Aspekte zu berücksichtigen (z.B.<br />
Energiewirtschaft, Wahrscheinlichkeit des erwarteten/prognostizierten Hochwassers).<br />
• Phase II – Wartephase:In dieser Phase wird mit abgesenktem Wasserstand auf den optimalen<br />
Zeitpunkt des Wiederaufstaus gewartet.<br />
• Phase III – Wiederaufstau: Die entscheidende Phase - sind Zeitpunkt und Geschwindigkeit richtig<br />
gewählt, wird die Spitze der Hochwasserwelle im Stauraum zurückgehalten. Diese Parameter<br />
bestimmen, wie stark der Hochwasserabfluss reduziert wird.<br />
DURCHFLÜSSE MINIMIEREN – SCHÄDEN REDUZIEREN<br />
Die konkrete Unterstützung für die Hochwasserbewirtschaftung am Lech erfolgt <strong>durch</strong> das sog. Online-<br />
Modell Lech, welches vom LfW in der Hochwasservorhersagezentrale (HVZ) am WWA Kempten betrieben<br />
wird. Das Online-Modell basiert auf einem instationären 1D-Modell des gesamten Lechs, das mit<br />
FluxD SS/DESIGNER erstellt wurde, mit FLORIS 2000 als Rechenkern. Als Input übernimmt das Modell die<br />
aktuellen Wasserstände der zu optimierenden Staustufen sowie die mit einem N/A-Modell errechneten<br />
Durchflussganglinien für 13 Zuflüsse. Durch mathematische Optimierung nach Marquardt-Levenberg<br />
werden mit diesen Daten jene Parameter für Vorabsenkung und Wiederaufstau ermittelt, für welche sich<br />
eine optimale Reduktion der Hochwasserwelle ergibt. Dabei stehen zwei Optimierungskriterien zur<br />
Verfügung:<br />
• Minimierung des maximalen Durchflusses in ausgewählten Querschnitten Im konkreten Fall wurde<br />
das Querprofil nach der Einmündung der Wertach als maßgeblich definiert. Grundsätzlich ist es aber<br />
möglich; auch mehrere Querprofile anzugeben und diese bei der Optimierung unterschiedlich zu<br />
gewichten.<br />
• Minimierung der Schäden im gesamten Lechtal Grundlage für diesen Ansatz sind Schadensfunktionen,<br />
die im Rahmen des Projektes für das gesamte Lechtal unterhalb des Forggensees erstellt<br />
wurden. Schadensfunktionen berücksichtigen potenzielle Schäden an Infrastruktur und Gebäuden,<br />
aber auch Schäden, die bei Dammbrüchen als Folge einer Überströmung von Dämmen auftreten<br />
können.<br />
Reduktion der Scheitelabflüsse<br />
DAS ONLINE-MODELL IN DER PRAXIS<br />
Das Online-Modell ist so konzipiert, dass es voll-automatisch laufen kann und Rechenergebnisse und<br />
Bewirtschaftungsvorschläge in konzentrierter Form darstellt. Die Simulations-/Optimierungsläufe und alle<br />
erforderlichen Schritte werden von einem internen Timer gestartet. Darüber hinaus bietet das System<br />
dem Anwender aber die Möglichkeit, eigene Strategien zu testen, um diese mit den <strong>optimierte</strong>n<br />
Vorschlägen zu vergleichen. Alle Informationen und Eingabemöglichkeiten, welche für die<br />
Entscheidungsfindung erforderlich sind, werden dem Anwender über ein speziell entwickeltes Tool<br />
(Flux OPTIMIZER+ ) zur Verfügung gestellt.<br />
SCHLUSSFOLGERUNG<br />
Analysen und Testrechnungen im Zuge des Projektes machen deutlich, welche grundsätzlichen<br />
Möglichkeiten die aktive Bewirtschaftung von Hochwasserwellen bietet, dies gilt positiv (Reduktion des<br />
Maximalabflusses) wie negativ (Verstärkung der Hochwasserwelle). Dabei hat sich gezeigt, dass die<br />
Ergebnisse deutlich sensitiver auf Zeitpunkt und Geschwindigkeit des Wiederaufstaus reagieren, als<br />
erwartet.