Mehr Energie für Sie dank Stress-Management
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Business-<br />
Kommunikation<br />
<strong>für</strong> Führungskräfte<br />
Authentisch auftreten und führen <strong>für</strong> mehr Erfolg im Beruf<br />
Wissenswertes über<br />
<strong>Stress</strong><br />
Die Grundlagen 2<br />
Negativer <strong>Stress</strong><br />
So versetzt er Ihren Körper<br />
in den Alarmzustand 3<br />
<strong>Stress</strong>-Check<br />
Welches <strong>Stress</strong>profil haben<br />
<strong>Sie</strong>? 7<br />
SONDERAUSGABE<br />
MAI 2017<br />
<strong>Energie</strong> <strong>für</strong> Ihren Kopf<br />
Mit diesen Tipps laden <strong>Sie</strong><br />
sich wieder auf 10<br />
Thema: <strong>Mehr</strong> <strong>Energie</strong> <strong>für</strong> <strong>Sie</strong> <strong>dank</strong> <strong>Stress</strong>management<br />
Überforderung spielt bei der Entstehung von <strong>Stress</strong>situationen häufig eine große Rolle.<br />
„Mensch, bin ich im <strong>Stress</strong>!“ Wie oft hören wir diese oder ähnliche Aussagen<br />
oder sprechen gar selbst so? <strong>Stress</strong> ist weit verbreitet, ein Mensch ohne <strong>Stress</strong><br />
erscheint fast uninteressant. Aber: <strong>Stress</strong> mindert unsere Leistungsfähigkeit,<br />
raubt uns <strong>Energie</strong> und verschlechtert unsere Arbeitsergebnisse. Gerade in Zeiten<br />
höchster Anforderung sind wir häufig in unserer Leistung gebremst. Wie ein<br />
Auto mit Vollgas bei gleichzeitig angezogener Handbremse. Vielleicht sind <strong>Sie</strong><br />
auch oft unkonzentriert oder fühlen sich schon am Nachmittag ausgelaugt? Was<br />
<strong>Stress</strong> ist, wie <strong>Sie</strong> mit <strong>Stress</strong> umgehen und wie <strong>Sie</strong> Ihre <strong>Energie</strong> und Leistungsfähigkeit<br />
verbessern, erfahren <strong>Sie</strong> in dieser Sonderausgabe. Und natürlich zeige ich<br />
Ihnen auch einige Leistungs-Optimierer. Damit kommen <strong>Sie</strong> schnell und gesund<br />
aus einer <strong>Stress</strong>phase heraus und tanken gleichzeitig frische <strong>Energie</strong>.<br />
Mein Beispiel aus der Praxis:<br />
Stellen <strong>Sie</strong> sich diese Situation einmal vor: <strong>Sie</strong><br />
kommen am Montagmorgen in Ihr Büro und<br />
Ihre Sekretärin bombardiert <strong>Sie</strong> schon an der<br />
Tür mit einer Hiobsbotschaft. Ihr Mitarbeiter<br />
Frank Müller, der heute eine wichtige Präsentation<br />
halten soll, hat sich krankgemeldet. Ihr<br />
Chef ruft <strong>Sie</strong> an, aber kurz bevor <strong>Sie</strong> den Hörer<br />
abnehmen wollen, legt er auf. Nun möchten<br />
<strong>Sie</strong> vor dem ersten Meeting schnell noch Ihre<br />
E-Mails checken, doch Ihr Rechner streikt. Im<br />
Vorzimmer beschwert sich ein Mitarbeiter<br />
lautstark, dass er schon wieder keinen Urlaub<br />
bekommt, weil das Projekt immer vorgehe<br />
und <strong>Sie</strong> als Projektleiter angeblich keine Ahnung<br />
von Planung hätten. Ansonsten würde<br />
das ja nicht ständig passieren. Dann kommt<br />
noch Norbert Nagel zur Tür herein und fragt<br />
in rüdem Ton, wo der Bericht bleibe, den er<br />
schon vor einer Woche angefordert habe. Die<br />
Geschäftsleitung wolle ihn jetzt sofort sehen.<br />
<strong>Sie</strong> reagieren sarkastisch: „Da bist du ja wieder<br />
rechtzeitig dran, wie immer! Wie wäre<br />
es, wenn du dich früher und selbst kümmern<br />
würdest, statt immer alles auf mich abzuwälzen?“<br />
Als Norbert Nagel beleidigt Ihr Büro<br />
verlässt, bleiben <strong>Sie</strong> erschrocken über Ihre<br />
eigene Reaktion zurück.<br />
Es kann noch schlimmer kommen, sagen<br />
<strong>Sie</strong>? Richtig! Und genau <strong>für</strong> diese Fälle habe<br />
ich die aktuelle Sonderausgabe <strong>für</strong> <strong>Sie</strong> vollgepackt<br />
mit Tipps und Tricks rund um das<br />
Thema „<strong>Stress</strong>management“.
Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter<br />
Alles Wissenswerte über <strong>Stress</strong> – die<br />
Grundlagen<br />
Es gibt keinen <strong>Stress</strong> im allgemeinen Sinn. Entscheidend ist, wie jemand eine Situation oder Lage subjektiv erlebt, denn<br />
was den einen belastet, empfindet ein anderer als Motivationskick. Erst wenn Situationen wie die im Beispiel als „nicht<br />
mehr steuerbar“ erlebt werden, schaden sie langfristig unserer Gesundheit. Und auch hier gilt: Die Dosis macht das<br />
Gift. Daher gibt es auch keine <strong>Stress</strong>bewältigung „von der Stange“. Prüfen <strong>Sie</strong> also bitte Ihren individuellen <strong>Stress</strong>level:<br />
Selbst-Test: Wie gehen <strong>Sie</strong> mit <strong>Stress</strong> um?<br />
Nie bis<br />
selten (0 P.)<br />
Manchmal<br />
(1 P.)<br />
Normalerweise<br />
(2 P.)<br />
Meistens bis<br />
immer (3 P.)<br />
1. Ich komme mit meinem Arbeitspensum<br />
£ £ £ £<br />
zurecht.<br />
2. Ich habe <strong>für</strong> meine Aufgaben ausreichende Kenntnisse. £ £ £ £<br />
3. Ich trinke maßvoll oder gar keinen Kaffee. £ £ £ £<br />
4. Ich treibe Sport. £ £ £ £<br />
5. Ich gönne mir ab und zu einen Ruhetag. £ £ £ £<br />
6. Ich komme mit meiner Zeit zurecht. £ £ £ £<br />
7. Ich empfinde meine Arbeit als Heraus forderung. £ £ £ £<br />
8. Ich schlafe ausreichend lange. £ £ £ £<br />
9. Ich ernähre mich gesund. £ £ £ £<br />
10. Ich bin ein Optimist. £ £ £ £<br />
11. Ich fühle mich kraftvoll und ausgeglichen. £ £ £ £<br />
12. Ich fühle mich ausreichend gefordert. £ £ £ £<br />
13. Ich trinke maßvoll oder gar keinen Alkohol. £ £ £ £<br />
14. Ich achte auf mein Gewicht. £ £ £ £<br />
15. Ich kann anderen Menschen meine Sorgen anvertrauen.<br />
£ £ £ £<br />
16. Ich komme mit ungewohnten Situationen gut zurecht. £ £ £ £<br />
17. Die Arbeit macht mir Spaß. £ £ £ £<br />
18. Ich komme ohne Zigaretten aus. £ £ £ £<br />
19. Ich nutze bei <strong>Stress</strong> gezielt Entspannungs techniken. £ £ £ £<br />
20. Ich achte darauf, dass ich mich keinem<br />
zu starken <strong>Stress</strong> aussetze.<br />
£ £ £ £<br />
Gesamtpunkte<br />
Auswertung:<br />
• z 0 bis 30 Punkte: <strong>Sie</strong> können Ihren Umgang mit <strong>Stress</strong> wesentlich effektiver gestalten. Es gibt <strong>für</strong> <strong>Sie</strong> viele Möglichkeiten,<br />
Ihren <strong>Stress</strong> abzubauen. Nutzen <strong>Sie</strong> die.<br />
• z 31 bis 45 Punkte: Ihr <strong>Stress</strong>wert entspricht dem Durchschnitt. Probieren <strong>Sie</strong> mal neue Techniken zur <strong>Stress</strong>bewältigung aus.<br />
Hier erhalten <strong>Sie</strong> zahlreiche Anregungen.<br />
• z 46 bis 60 Punkte: Ein Lob <strong>für</strong> Ihre <strong>Stress</strong>bewältigung. Ob <strong>Sie</strong> im Detail noch etwas verbessern können? Das erfahren <strong>Sie</strong> in<br />
dieser Sonderausgabe.<br />
❱<br />
SEITE 2 <br />
BUSINESS-KOMMUNIKATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE
<strong>Stress</strong>management<br />
<strong>Stress</strong> – Ihr Körper im Ausnahme zustand<br />
<strong>Stress</strong> ist ein Zustand hoher körperlicher und seelischer Anspannung.<br />
<strong>Stress</strong> beschreibt also den Erregungszustand –<br />
nicht dessen Ursachen. Das sind die sogenannten <strong>Stress</strong>oren.<br />
<strong>Stress</strong>oren sind alle inneren und äußeren Einwirkungen und<br />
Anforderungen, die bei uns positive oder negative Reize auslösen.<br />
<strong>Stress</strong> kann sich also negativ, aber auch positiv auswirken.<br />
Hier ein Beispiel <strong>für</strong> beide Varianten:<br />
Negativer <strong>Stress</strong>: Dirk Unruh ist 42 Jahre und Leiter einer<br />
Entwicklungsabteilung. Gerade erklärt er im Telefonat<br />
mit dem Geschäftsführer die Vorteile eines neuen softwaregestützten<br />
Layout-Systems, als er im Nebenzimmer<br />
die laute Stimme des aufgebrachten Fertigungsleiters<br />
hört, der sich bei der Assistentin beschwert. Er warte schon<br />
seit Stunden auf die Bestückungspläne und das passiere<br />
schon zum dritten Mal. Dirk Unruh wird nervös. Unruhig<br />
rutscht er auf seinem Stuhl hin und her und verfolgt mit<br />
halbem Ohr das Gespräch im Nebenzimmer. Er argumentiert<br />
schlechter, wirkt nicht mehr überzeugend.<br />
Die Folge: Sein Chef lehnt das neue System ab. Dirk Unruh<br />
konnte seine Idee nicht mehr gut verkaufen, obwohl sie<br />
super war.<br />
Positiver <strong>Stress</strong>: Jan Kuhlmann ist 44 Jahre und ebenfalls<br />
Entwicklungsleiter. Auch er erklärt seinem Chef die Vorteile<br />
des neuen Softwaresystems, als er im Nebenzimmer<br />
den aufgebrachten Fertigungsleiter wahrnimmt. Ruhig<br />
sagt er am Telefon: „Entschuldigung, ich muss mal kurz unterbrechen<br />
– Herr Hitzig wartet nebenan dringend auf Pläne,<br />
die ich ihm geben muss. Ich rufe <strong>Sie</strong> in ein paar Minuten zurück.“<br />
Während er zum Fertigungsleiter geht, um ihn zu beruhigen,<br />
denkt sein Chef: „Prima, der Mann setzt die richtigen<br />
Prioritäten. Und das mit dem neuen System klang auch nicht<br />
dumm, ich bin gespannt auf die Fortsetzung.“<br />
So reagiert Ihr Körper auf <strong>Stress</strong><br />
Die Quellen und Ursachen von erlebten Belastungen sind genauso<br />
unterschiedlich wie die Reaktionen darauf. Es gibt jedoch<br />
ähnliche Grundmuster. Eine Umfrage zum Thema „Was<br />
verbinden <strong>Sie</strong> mit dem Begriff <strong>Stress</strong>?“ würde sicher recht ähnliche<br />
Antworten ergeben:<br />
• z Körperliche Reaktionen wie Schwitzen, Herzklopfen<br />
und -stechen, „trockener Mund“, Zittern, Magendrücken,<br />
Schlafstörungen, ein mit Pickeln übersätes Gesicht, Kopfschmerzen/Migräne<br />
oder der berühmte „Kloß im Hals“;<br />
Dauerhafter <strong>Stress</strong> stellt ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar.<br />
• z emotionale Reaktionen wie Ärger, Wut, Angst oder<br />
Panik;<br />
• z ge<strong>dank</strong>liche Reaktionen wie Selbstzweifel („Das schaffe<br />
ich nie“), stumme Anklagen („Warum muss immer ich das<br />
machen?“) und Selbstanklagen oder auch Konzentrationsstörungen;<br />
• z Verhaltensreaktionen wie Rauchen, Schreien, Alkoholkonsum,<br />
„Rumzappeln“, komplettes Zurückziehen<br />
(„Einigeln“) oder Aggressionen (z. B. Türenschlagen).<br />
Diese oder vergleichbare <strong>Stress</strong>reaktionen sind darauf angelegt,<br />
den Menschen in Gefahrensituationen auf körperliche<br />
Auseinandersetzungen optimal vorzubereiten. In solchen<br />
Situationen kommt es vor allem darauf an, möglichst schnell<br />
und reflexartig zu reagieren. Für diese Reaktionen ist in unserem<br />
Gehirn der älteste Teil zuständig, das Stammhirn.<br />
Der Neokortex (Großhirn), der entwicklungsgeschichtlich<br />
jüngste Teil des Gehirns, wird in <strong>Stress</strong>situationen und bei<br />
emotionaler Erregung vernachlässigt. Vereinfacht gesagt:<br />
ausgeschaltet.<br />
❱<br />
SONDERAUSGABE MAI 2017 SEITE 3
<strong>Stress</strong>management<br />
❱<br />
So sind unsere <strong>Stress</strong>reaktionen zu erklären. Im nächsten<br />
Schritt geht es darum, Ihr persönliches <strong>Stress</strong>muster herauszufinden:<br />
<strong>Stress</strong>-Check: Welches <strong>Stress</strong>profil<br />
haben <strong>Sie</strong>?<br />
Besonders schwer ist es oft, sich selbst beim Thema <strong>Stress</strong> auf<br />
die Schliche zu kommen. Ich kenne das aus eigener Erfahrung.<br />
Daher: Machen <strong>Sie</strong> sich klar, welche „<strong>Stress</strong>persönlichkeit“ <strong>Sie</strong><br />
sind, indem <strong>Sie</strong> die folgenden Sätze (schriftlich) zu Ende führen:<br />
Selbst-Test: Wie stark beeinflusst <strong>Sie</strong> <strong>Stress</strong>?<br />
„Ich werde nervös, wenn …“<br />
„Nichts ärgert mich mehr als …“<br />
„Ich mache mich aus dem Staub, wenn …“<br />
„Hilflos fühle ich mich bei …“<br />
„Am stärksten komme ich ins Grübeln, wenn …“<br />
Bilden <strong>Sie</strong> noch einige weitere Sätze, die Ihr typisches <strong>Stress</strong>erleben<br />
und -empfinden gut beschreiben. Füllen <strong>Sie</strong> dann den<br />
Test aus:<br />
Nie<br />
(1 P.)<br />
Selten<br />
(2 P.)<br />
Manchmal<br />
(3 P.)<br />
Öfter<br />
(4 P.)<br />
1. Ich habe hohe Ansprüche an mich selbst. £ £ £ £ £<br />
2. Ich habe zu viel zu tun. £ £ £ £ £<br />
3. Ich trage viel Verantwortung. £ £ £ £ £<br />
4. Ich bin überpünktlich. £ £ £ £ £<br />
5. Ich erwarte von mir selbst 100%ige Ergebnisse. £ £ £ £ £<br />
6. Für mich ist es wichtig, dass andere mit meiner £ £ £ £ £<br />
Arbeit zufrieden sind.<br />
7. Andere erledigen meiner Ansicht nach Arbeiten oft £ £ £ £ £<br />
zu oberflächlich.<br />
8. Ich sage zu schnell Ja. £ £ £ £ £<br />
9. Ich arbeite häufig auch am Wochenende. £ £ £ £ £<br />
10. Vor wichtigen Dingen (Gespräche, Termine)<br />
mache ich mir viele Ge<strong>dank</strong>en.<br />
£ £ £ £ £<br />
11. Ich erwarte perfekte Ergebnisse von anderen. £ £ £ £ £<br />
12. Für Sport bin ich zu bequem. £ £ £ £ £<br />
13. Ich bin sehr gewissenhaft. £ £ £ £ £<br />
14. Ich ärgere mich leicht über Kleinigkeiten. £ £ £ £ £<br />
15. Ich esse sehr schnell. £ £ £ £ £<br />
Meist<br />
(5 P.)<br />
Punkte:<br />
Auswertung:<br />
• z 0 bis 40 Punkte: <strong>Sie</strong> sind kein <strong>Stress</strong>typ. Haben <strong>Sie</strong><br />
dennoch <strong>Stress</strong>, muss das an akuten Problemen liegen.<br />
Finden <strong>Sie</strong> heraus, welche das sind, und lösen <strong>Sie</strong> sie.<br />
• z 41 bis 65 Punkte: Ihre <strong>Stress</strong>resistenz lässt sich verbessern.<br />
Versuchen <strong>Sie</strong>, <strong>Stress</strong> möglichst zu vermeiden. Für die<br />
<strong>Stress</strong>situationen, die unvermeidlich sind, wappnen <strong>Sie</strong><br />
sich mit unseren Tipps.<br />
• z 66 bis 90 Punkte: <strong>Sie</strong> sind ein echter <strong>Stress</strong>typ, d. h.,<br />
<strong>Sie</strong> können mit <strong>Stress</strong> nicht gut umgehen. Suchen <strong>Sie</strong><br />
Möglichkeiten des <strong>Stress</strong>abbaus und das regelmäßig, z. B.<br />
Sport, Entspannungsübungen.<br />
Hintergrund: Darum ist <strong>Stress</strong> ein<br />
wichtiges Alarmsignal<br />
Wenn <strong>Sie</strong> die Entwicklungsgeschichte der Menschheit betrachten,<br />
macht <strong>Stress</strong> durchaus Sinn. <strong>Stress</strong> signalisiert dem<br />
Körper, dass Gefahren drohen.<br />
In grauer Vorzeit waren die Menschen ständig großen Gefahren<br />
ausgesetzt: Ein Steinzeitmensch begegnet einem Löwen.<br />
❱<br />
SEITE 4 <br />
BUSINESS-KOMMUNIKATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE
<strong>Stress</strong>management<br />
❱ Die Sinnesorgane nehmen das Tier wahr, das Gehirn erkennt<br />
die Gefahr.<br />
Der Mensch ist nun perfekt entweder auf Kampf oder Flucht<br />
eingestellt. Wichtig ist: Der Mensch reagiert auf die Gefahrensituation.<br />
In diesem Fall wäre Flucht das Vernünftigste, da ein<br />
Kampf wohl aussichtslos wäre. Sobald die Gefahr dann vorbei<br />
ist, verschwinden die <strong>Stress</strong>symptome. Nach einer Ruhepause<br />
tritt wieder der Normalzustand ein.<br />
Reiz<br />
Körper<br />
und Psyche<br />
in Alarmzustand<br />
<strong>Stress</strong>abbau<br />
Reaktion<br />
Genau dieser Abbauprozess funktioniert heute oft nicht mehr.<br />
Wenn <strong>Stress</strong> zur Belastung wird<br />
Ruhe<br />
Wenn wir keine Möglichkeit haben, <strong>Stress</strong> abzubauen, fühlen<br />
wir uns mehr und mehr unwohl. Und das ist in unserem beruflichen,<br />
aber auch privaten Alltag leider immer öfter so: zu<br />
wenig Zeit <strong>für</strong> den <strong>Stress</strong>abbau, oft auch zu viele <strong>Stress</strong>reize in<br />
zu kurzer Zeit. Die Anspannung steigt, die körperlichen Reaktionen<br />
und der psychische Druck ebenfalls.<br />
Die Folge: Die körperlichen Auswirkungen sind nicht mehr<br />
positiv und lebensrettend, sondern gefährden die Gesundheit.<br />
Diese Erkenntnis lässt uns noch angespannter werden und die<br />
schon vorliegenden gesundheitlichen Schäden (z. B. Schlafstörungen)<br />
werden selbst zu einem neuen <strong>Stress</strong>reiz. Er verstärkt<br />
den Druck weiter und potenziert den <strong>Stress</strong>. Die <strong>Stress</strong>kurve<br />
sieht dann etwa so aus:<br />
Anpassung<br />
Ruhe<br />
<strong>Stress</strong>pegel<br />
Erschöpfung<br />
Zeit<br />
Warum wir uns vor <strong>Stress</strong> nicht mehr<br />
natürlich schützen<br />
Kollegen, Vorgesetzte oder Besucher schätzen es nicht, wenn<br />
wir in Gesprächen hochfahren, um den Tisch herumspringen<br />
oder sie gar attackieren. Das wäre jedoch eine gesunde<br />
menschliche Reaktion, mit der wir „Dampf ablassen“ könnten.<br />
Das heißt: Unsere natürliche, biologisch in uns verankerte<br />
<strong>Stress</strong>reaktion, um <strong>Stress</strong> abzubauen, dürfen wir nicht mehr<br />
ausleben. Doch der <strong>Stress</strong> ist da und er muss abgebaut werden.<br />
Tun wir dies nicht, potenziert sich der Druck. Wir werden<br />
immer nervöser, gereizter, unkonzentrierter, aggressiver und<br />
schließlich ernsthaft krank.<br />
Mein persönlicher Tipp<br />
Kommt noch die Angst vor Fehlern dazu, nimmt der <strong>Stress</strong>pegel<br />
meist noch einmal zu. Die Perfektionismus-Falle<br />
schnappt zu, da <strong>Sie</strong> sich enorm unter Druck setzen. Häufig<br />
entstehen dadurch Fehler, die Ihnen sonst gar nicht unterlaufen<br />
wären. Und das führt dann wieder zu neuer Unsicherheit<br />
und <strong>Stress</strong>.<br />
Gehen <strong>Sie</strong> relaxter damit um: Wenn <strong>Sie</strong> einen Fehler machen,<br />
nutzen <strong>Sie</strong> ihn als Gelegenheit, nach Verbesserungen zu suchen.<br />
Jemand, der zu seinen Fehlern steht, findet oft sehr viel<br />
mehr Anerkennung als jemand, der scheinbar gar keine Fehler<br />
macht. Und entspannter ist es auch noch!<br />
Die Konsequenz<br />
Da uns die gesunde und natürliche <strong>Stress</strong>bewältigung versagt<br />
bleibt, wählen wir eine andere Variante. Die hilft aber<br />
nur kurzfristig und nur uns selbst. Da<strong>für</strong> schadet sie unserem<br />
Umfeld und belastet unsere sozialen Beziehungen: die Verlagerung.<br />
Wir bauen beispielsweise in einem Gespräch mit dem Vorgesetzten<br />
<strong>Stress</strong> auf und lassen den Druck an Personen ab, die<br />
sich nicht oder nur schlecht wehren können – zum Beispiel an<br />
unterstellten Mitarbeitern oder Familienangehörigen.<br />
Die Folgen: ein sehr schlechtes Gewissen, Missstimmung oder<br />
vielleicht sogar Streit. Beides verursacht neuen <strong>Stress</strong> und kostet<br />
weitere <strong>Energie</strong>.<br />
Mein persönlicher Tipp<br />
zum <strong>Stress</strong>abau<br />
Gehen <strong>Sie</strong> bewusst mit Ihrem <strong>Stress</strong> um. Machen <strong>Sie</strong><br />
sich den Druck bewusst, kanalisieren <strong>Sie</strong> ihn und bauen<br />
<strong>Sie</strong> ihn möglichst rasch nach dem Auftreten durch<br />
körperliche Aktivitäten wie Sport oder Entspannungstechniken<br />
ab. In dieser Sonderausgabe zeige<br />
ich Ihnen zahlreiche Anti-<strong>Stress</strong>-Tipps. Zwei meiner<br />
Lieblings-Power-Techniken stelle ich Ihnen auf den<br />
folgenden Seiten vor.<br />
❱<br />
SONDERAUSGABE MAI 2017 SEITE 5
<strong>Stress</strong>management<br />
❱<br />
<strong>Energie</strong>: So tanken <strong>Sie</strong> schnell wieder auf<br />
Manchmal muss es einfach schnell gehen − auch bei der Entspannung. Und das ist kein Problem. Niemand muss<br />
langwierig schwierige Techniken lernen, um neue <strong>Energie</strong> zu tanken. Mit diesen beiden Power-Tipps können <strong>Sie</strong><br />
sofort loslegen:<br />
Leistungsplus-Power-Tipp 1:<br />
Mit der Power-Atmung extrem schnell<br />
entspannen<br />
1. Setzen <strong>Sie</strong> sich bequem, aber aufrecht auf einen Stuhl:<br />
Halten <strong>Sie</strong> Ihre Wirbelsäule dabei möglichst gerade.<br />
2. Schließen <strong>Sie</strong> die Augen, decken <strong>Sie</strong> mit dem Daumen der<br />
rechten Hand Ihr rechtes Nasenloch ab.<br />
3. Durch das linke Nasenloch atmen <strong>Sie</strong> ganz langsam aus.<br />
4. Nach einer kurzen Pause atmen <strong>Sie</strong> durch das linke Nasenloch<br />
wieder ein, ohne irgendein Geräusch zu erzeugen,<br />
und decken das linke Nasenloch mit dem Mittel- und<br />
Ringfinger der linken Hand ab.<br />
5. Dann öffnen <strong>Sie</strong> das rechte Nasenloch wieder, um ausatmen<br />
zu können. Atmen <strong>Sie</strong> ruhig und vollständig durch<br />
das rechte Nasenloch aus und machen <strong>Sie</strong> erneut eine<br />
kurze Pause.<br />
6. Atmen <strong>Sie</strong> anschließend durch das rechte Nasenloch<br />
wieder ein.<br />
Wiederholen <strong>Sie</strong> diesen Vorgang einige Minuten lang mehrmals.<br />
Beenden <strong>Sie</strong> schließlich die Übung, indem <strong>Sie</strong> links ein<br />
letztes Mal ein- und danach durch beide Nasenlöcher ausatmen.<br />
Bleiben <strong>Sie</strong> noch 1 oder 2 Minuten ruhig sitzen, bevor <strong>Sie</strong><br />
sich wieder an die Arbeit machen.<br />
Vermeiden <strong>Sie</strong> bei dieser Atemübung jegliche Anstrengung.<br />
Falls Ihnen anfangs etwas schwindlig wird, unterbrechen <strong>Sie</strong><br />
die Übung, bis es Ihnen wieder gut geht. Wenn Ihnen diese<br />
Technik gefallen hat, probieren <strong>Sie</strong> außerdem die folgende<br />
Übung. Auch sie bringt Ihnen viel <strong>Energie</strong> <strong>für</strong> den weiteren<br />
Tag:<br />
Leistungsplus-Power-Tipp 2:<br />
<strong>Energie</strong> auf Knopfdruck − der Powernap<br />
Besser als jede Tasse Kaffee – und angeblich bereits erfolgreich<br />
praktiziert von Napoleon Bonaparte, Albert Einstein und Salvador<br />
Dalí: der Powernap.<br />
Powernaps steigern die Reaktionsfähigkeit und die Aufmerksamkeit.<br />
<strong>Sie</strong> helfen, komplexe Methoden schneller zu lernen<br />
und präziser zu arbeiten. Außerdem erhöht der Powernap<br />
Kreativität und Wohlbefinden, reduziert die Ausschüttung<br />
von <strong>Stress</strong>hormonen und macht insgesamt ausgeglichener.<br />
So funktioniert der Powernap:<br />
Powernapping ist das kurze, gezielte, zeitlich auf maximal<br />
20 Minuten begrenzte „Ruhen“. Der traditionelle „Mittagsschlaf“<br />
und der Powernap sind nicht das Gleiche. Beim Powernap<br />
schlafen <strong>Sie</strong> nicht richtig ein, sondern befinden sich<br />
nur in der Phase größter Entspannung kurz vor der Tiefschlafphase.<br />
In vielen Unternehmen gibt es Sozialräume, die da<strong>für</strong> genutzt<br />
werden können. Während der Mittagspause ist das oft völlig<br />
unproblematisch. Bei auswärtigen Meetings nutzen <strong>Sie</strong> Ihr<br />
Hotelzimmer! Haben <strong>Sie</strong> ein Homeoffice, können <strong>Sie</strong> sogar Ihr<br />
eigenes Sofa <strong>für</strong> den Powernap nutzen.<br />
Achten <strong>Sie</strong> auf die Powernapping-Zeit.<br />
Das Nickerchen soll nicht länger als 20–30 Minuten dauern.<br />
Wenn es länger dauert, kommt man in die sogenannte Tiefschlafphase.<br />
Dann gibt es keine Power mehr, sondern dann ist<br />
man so richtig fertig und braucht wieder eine Weile, um munter<br />
zu werden.<br />
Deshalb ist die Zeitvorgabe so wichtig. Ich persönlich powernappe<br />
meist nur 10–20 Minuten, das ist <strong>für</strong> mich ideal.<br />
Mein persönlicher Tipp<br />
Falls <strong>Sie</strong> be<strong>für</strong>chten, richtig einzuschlafen: Nehmen<br />
<strong>Sie</strong> einfach einen Schlüsselbund in die Hand,<br />
der beim Einschlafen herunterfällt und <strong>Sie</strong> weckt.<br />
Stellen <strong>Sie</strong> zur Sicherheit einen Teller aus Porzellan<br />
auf den Boden. Wenn der Schlüssel dort hineinfällt,<br />
werden <strong>Sie</strong> garantiert wach, auf eine angenehme<br />
Art und Weise. Zur Sicherheit können <strong>Sie</strong> sich natürlich<br />
auch den Wecker Ihres Handys stellen. Denn<br />
wenn <strong>Sie</strong> in die Tiefschlafphase kommen, entspannen<br />
Ihre Muskeln und Ihre Hand öffnet sich. Das ist<br />
dann auch genau der richtige Zeitpunkt, um wieder<br />
wach zu werden.<br />
❱<br />
SEITE 6 <br />
BUSINESS-KOMMUNIKATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE
<strong>Stress</strong>management<br />
❱ Die Vorteile des Powernaps:<br />
• z Der Powernap muss nicht extra gelernt oder trainiert<br />
werden. Allerdings können ein hoher <strong>Stress</strong>pegel,<br />
Übermüdung und innere Unruhe es erschweren oder<br />
gar verhindern, dass <strong>Sie</strong> tatsächlich zur Ruhe kommen.<br />
Dann helfen Entspannungstechniken. Zum Beispiel die<br />
progressive Muskelentspannung nach Jacobson, die ich<br />
Ihnen noch zeige.<br />
• z Powernapping ist kein Schlafersatz, da <strong>Sie</strong> nicht richtig<br />
einschlafen und schon gar nicht die Tiefschlafphase<br />
erreichen, in der Ihr Körper sich regeneriert. Aktivitäten,<br />
Ge<strong>dank</strong>en, Erfahrungen und Gelerntes werden in den<br />
Tiefschlafphasen verarbeitet. Das Gehirn ordnet komplexe<br />
Zusammenhänge ein und das Immunsystem wird<br />
gestärkt – aber eben nur im Tiefschlaf.<br />
• z Keine Sorge: Powernapping beeinträchtigt das abendliche<br />
Einschlafen nicht, im Gegenteil: Als erfahrener Powernapper<br />
sind <strong>Sie</strong> in der Lage, gezielt zu entspannen. Das hilft<br />
Ihnen auch beim abendlichen Einschlafen: Der Körper<br />
„fährt schneller herunter“ und wechselt leichter in den<br />
Schlafmodus.<br />
Haben <strong>Sie</strong> sich entspannt? Und ist Ihnen aufgefallen, dass<br />
manche Menschen schneller und besser entspannen als andere?<br />
Das ist eine wichtige Erfahrung. Denn genauso ist es auch<br />
mit dem <strong>Stress</strong>. Das Empfinden kann völlig unterschiedlich<br />
sein:<br />
Warum erlebt jeder Mensch <strong>Stress</strong><br />
anders?<br />
Sowohl Dirk Unruh als auch Jan Kuhlmann in unseren Beispielen<br />
haben solche körperlichen Veränderungen erlebt – aber<br />
was unterscheidet sie?<br />
Es gibt stets zwei Arten, mit <strong>Stress</strong> und Überforderung umzugehen.<br />
Jan Kuhlmann: durch positiven <strong>Stress</strong> zu<br />
Höchstleistungen<br />
Jan Kuhlmann erlebt die Situation als Herausforderung. In<br />
seiner Vorstellung handelt es sich um eine Bewährungsprobe,<br />
die er meistern wird. Er ist voller <strong>Energie</strong> und arbeitet hoch<br />
konzentriert auf sein Ziel hin. Die <strong>Stress</strong>situation spornt ihn<br />
zu Höchstleistungen an. Er befindet sich in einem positiven<br />
Erregungszustand, in dem „Glückshormone“ ausgeschüttet<br />
werden, die sogenannten Endorphine. Er ist in einem Zustand,<br />
in den auch Extremsportler geraten, dem sogenannten Flow.<br />
Jan Kuhlmann fühlt sich darin wohl.<br />
Nutzen <strong>Sie</strong> <strong>Stress</strong>situationen positiv – fordern <strong>Sie</strong> sich selbst heraus.<br />
Dirk Unruh: durch negativen <strong>Stress</strong> zum<br />
Leistungsabfall<br />
Dirk Unruh geht zögerlich an seine Aufgaben heran, denkt<br />
nicht klar und reagiert deshalb auch falsch. Zudem ist er weniger<br />
leistungsfähig. Auf Dauer drohen ihm sogar gesundheitliche<br />
Schäden. Der angestaute Druck, die Erregung verschwinden<br />
nicht von allein, sie müssen abgebaut werden. Geschieht<br />
dies nicht, wird Dirk Unruh nervös, gereizt oder aggressiv.<br />
• z Dirk Unruh und Jan Kuhlmann unterscheiden sich in ihrer<br />
Einstellung. Für den einen ist die Situation ein Problem,<br />
<strong>für</strong> den anderen eine Herausforderung, in der er sein<br />
Können beweisen wird. Mit <strong>Stress</strong> positiv umzugehen<br />
erfordert also, die Einstellung zum <strong>Stress</strong>or zu verändern.<br />
Und zwar so:<br />
2 Anti-<strong>Stress</strong>-Tipps bei Überforderung<br />
Anti-<strong>Stress</strong>-Tipp 1: Prüfen <strong>Sie</strong> Ihre Einstellung. Betrachten <strong>Sie</strong><br />
das Geschehen oder die Situation nicht als Problem, sondern als<br />
Herausforderung. Freuen <strong>Sie</strong> sich über die Bewährungsprobe.<br />
❱<br />
SONDERAUSGABE MAI 2017 SEITE 7
<strong>Stress</strong>management<br />
❱ <strong>Sie</strong> wachsen daran. Arbeiten <strong>Sie</strong> an Ihrer mentalen Einstellung −<br />
zum Beispiel mit der progressiven Muskelentspannung. Dabei<br />
werden einzelne Muskelgruppen kurz angespannt und wieder<br />
entspannt.<br />
Der Vorteil: <strong>Sie</strong> können sie sofort und überall anwenden. Ganz<br />
einfach geht es mit einer Übungs-CD. Die Techniker Krankenkasse<br />
bieten <strong>für</strong> die Jacobson‘sche Muskelentspannung einen<br />
kostenlosen Download der CD im Internet an:<br />
https://www.tk.de/tk/broschueren-und-mehr/cd-und-dvd/<br />
cd-progressive-muskelentspannung/49432<br />
Eine weitere Möglichkeit: Autogenes Training. Einige Unternehmen<br />
bieten innerbetriebliche Kurse an oder geben ihren<br />
Mitarbeitern da<strong>für</strong> einen finanziellen Zuschuss.<br />
<strong>Sie</strong> sollten diese Technik unbedingt in einem Kurs erlernen,<br />
denn es dauert etwas, bis <strong>Sie</strong> sich damit entspannen können.<br />
Nach 3–6 Wochen Training ist es dann aber so weit. Dann können<br />
<strong>Sie</strong> blitzschnell relaxen, zum Beispiel auch direkt auf dem<br />
Bürostuhl am Arbeitsplatz. Und niemand wird Ihre kurze Power-Entspannung<br />
bemerken.<br />
Anti-<strong>Stress</strong>-Tipp 2: Oft haben wird dort Probleme, wo wir<br />
unsicher sind oder keine Lösung sehen. Begegnen <strong>Sie</strong> diesem<br />
<strong>Stress</strong>, indem <strong>Sie</strong> sich mit der Situation vertraut machen. Bei<br />
Dirk Unruh hilft möglicherweise ein Führungskräfte-Seminar<br />
zum Thema „Delegieren“, ein Zeitmanagement-Seminar oder<br />
ein Coaching. Dann würde ihn seine Situation nicht mehr so<br />
stressen. Und er hätte dazu auch noch seinen Horizont erweitert.<br />
Routine und Wissen helfen, <strong>Stress</strong> zu vermeiden und die<br />
Leistung zu steigern.<br />
Warum reagieren Menschen<br />
unterschiedlich auf <strong>Stress</strong>?<br />
Warum kommt der eine Mensch mit Belastungen gut zurecht,<br />
der andere nicht? Warum reagiert ein Mensch auf Druck gelassen<br />
und ein anderer auf denselben Druck extrem angespannt?<br />
Die Antwort: Jeder Mensch hat eine unterschiedlich starke<br />
psychische Widerstandsfähigkeit. <strong>Sie</strong> wird im Fachjargon auch<br />
Resilienz genannt.<br />
Die Psychologie arbeitet bereits seit den 50er Jahren mit diesem<br />
Begriff. Doch populär ist er erst in den letzten Jahren geworden.<br />
Die Stärke der Resilienz hängt, vereinfacht gesagt, von<br />
den folgenden 2 Faktoren ab:<br />
Faktor 1: Veranlagung<br />
Einige Menschen reagieren sensibel auf ihre Umwelt und lassen<br />
Dinge nah an sich herankommen. Andere konzentrieren<br />
sich dagegen mehr auf sich und blenden ihr Umfeld aus bzw.<br />
grenzen sich ab.<br />
Wenden <strong>Sie</strong> in Ihrem Alltag regelmäßig Entspannungsübungen an.<br />
Faktor 2: Die momentane Befindlichkeit<br />
Wer souverän, zufrieden, entspannt und glücklich ist, lässt sich<br />
nicht so schnell aus dem Gleichgewicht bringen.<br />
Und umgekehrt gilt: Wer unsicher, unzufrieden, verkrampft<br />
und unglücklich ist, verliert sehr viel schneller sein inneres<br />
Gleichgewicht und wird dadurch auch viel empfänglicher <strong>für</strong><br />
negative Einflüsse.<br />
• z An Ihrer Veranlagung können <strong>Sie</strong> relativ wenig ändern.<br />
Die hier beschriebenen Tipps schaffen gleichwohl in<br />
schwierigen Situationen Erleichterung.<br />
• z An Ihrer Befindlichkeit hingegen lässt sich gezielt arbeiten.<br />
Ob <strong>Sie</strong> souverän, zufrieden, entspannt und glücklich sind, entscheiden<br />
im Wesentlichen <strong>Sie</strong> selbst. Damit liegt es zu einem<br />
großen Teil in Ihrer Hand, ob <strong>Sie</strong> mit einem dickeren Fell durchs<br />
Leben gehen oder dünnhäutig auf Kleinigkeiten reagieren.<br />
Am besten helfen „Resilienz-Seminare“, zu einem robusteren<br />
<strong>Stress</strong>empfinden und zu einem positiveren Denken zu finden.<br />
SEITE 8 <br />
BUSINESS-KOMMUNIKATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE
<strong>Stress</strong>management<br />
<strong>Stress</strong> beeinträchtigt die Denkfähigkeit<br />
Vielleicht kennen <strong>Sie</strong> das: <strong>Sie</strong> sind in einem wichtigen Gespräch,<br />
etwa in einer entscheidenden Verhandlung oder Diskussion.<br />
Der Gesprächspartner will Ihren Argumenten einfach<br />
nicht folgen. <strong>Sie</strong> engagieren sich, doch je mehr <strong>Sie</strong> sich anstrengen,<br />
desto zögerlicher oder ablehnender reagiert er. <strong>Sie</strong> geraten<br />
in <strong>Stress</strong> und verbeißen sich in Ihre Argumente. Ihre Strategie<br />
schlägt fehl und schließlich scheitert die Verhandlung, an deren<br />
erfolgreichem Abschluss <strong>Sie</strong> vorab nicht gezweifelt haben.<br />
Verkaufen <strong>Sie</strong> sich nicht unter Wert<br />
In <strong>Stress</strong>situationen vergessen <strong>Sie</strong> wichtige Argumente, erlernte<br />
Verhandlungstechniken und vorbereitete Strategien,<br />
das Analyse- und Kombinationsvermögen lässt nach. Kurz:<br />
Unser Verhandlungsgeschick leidet und wir „verkaufen“ uns<br />
weit unter Wert oder kaufen eventuell wortwörtlich zu viel<br />
zu schlechten Konditionen. Oder setzen unseren Standpunkt<br />
nicht durch. Verhandlungsprofis haben eine ganz raffinierte<br />
Methode: <strong>Sie</strong> setzen ihren Verhandlungspartner bewusst<br />
unter <strong>Stress</strong> – beispielsweise durch Provozieren oder indem<br />
sie ihn unter Druck setzen. Zum Beispiel, um den Gesprächspartner<br />
so zu unüberlegten Zusagen oder <strong>für</strong> ihn ungünstigen<br />
Abschlüssen zu bringen. Durchbrechen <strong>Sie</strong> diesen Teufelskreis<br />
und steigern <strong>Sie</strong> Ihren Verhandlungserfolg. <strong>Sie</strong> haben es in der<br />
Hand – nutzen <strong>Sie</strong> das folgende aktive <strong>Stress</strong>management:<br />
3 Tipps zum <strong>Stress</strong>management in<br />
Verhandlungen:<br />
1. Bereiten <strong>Sie</strong> sich auf jedes wichtige Gespräch möglichst<br />
gut vor, um <strong>für</strong> alle Eventualitäten gewappnet<br />
zu sein. Nicht nur inhaltlich, sondern möglichst auch<br />
mit einem Powernap oder einer Entspannungstechnik,<br />
beispielsweise der weiter oben beschriebenen<br />
Jacobson‘schen Muskelentspannung oder dem<br />
Autogenen Training.<br />
2. Beobachten <strong>Sie</strong> sich selbst. Achten <strong>Sie</strong> auf <strong>Stress</strong>signale,<br />
die bei Ihnen auftreten. Prüfen <strong>Sie</strong>, was genau<br />
den <strong>Stress</strong> verursacht, und versuchen <strong>Sie</strong>, die Ursache<br />
in den Griff zu bekommen. Häufig genügt bereits das<br />
Wissen um den <strong>Stress</strong>or, damit dieser seine Wirkung<br />
verliert.<br />
3. Nehmen <strong>Sie</strong> eventuell eine Auszeit, um den <strong>Stress</strong><br />
abzubauen und Ihre Strategie entsprechend neu<br />
auszurichten. Manchmal reicht tatsächlich der Gang<br />
zum WC, um sich zu sammeln und neue Ge<strong>dank</strong>en<br />
zu fassen. Oder eine Sauerstoff- bzw. Raucherpause.<br />
Wenn es die Verhandlung zulässt, ziehen <strong>Sie</strong> sich<br />
kurz zurück und überdenken Ihre Positionen, oder<br />
telefonieren <strong>Sie</strong>, um Rat einzuholen.<br />
Mit einer guten Vorbereitung punkten <strong>Sie</strong> nicht nur aus strategischer Sicht – <strong>Sie</strong> entlasten damit auch sich selbst und beugen <strong>Stress</strong> vor.<br />
❱<br />
SONDERAUSGABE MAI 2017 SEITE 9
<strong>Stress</strong>management<br />
❱<br />
Abschalten: Sagen <strong>Sie</strong> den <strong>Stress</strong>oren<br />
„Goodbye“<br />
Unterscheiden <strong>Sie</strong> bei <strong>Stress</strong>oren 3 Kategorien:<br />
1. Daily hassles = die alltäglichen kleinen<br />
Ärgernisse<br />
Das sind die Mikrostressoren. Darunter fallen zum Beispiel der<br />
morgendliche Verkehrsstau auf dem Weg zur Arbeit, die vergebliche<br />
Parkplatzsuche, der Kollege, der nicht grüßt.<br />
2. Kritische Lebensereignisse =<br />
Makrostressoren<br />
Das sind Ereignisse, die unser Leben stark belasten und verändern:<br />
zum Beispiel der Verlust eines nahestehenden Menschen,<br />
Krankheit eines wichtigen Mitarbeiters, Konkurs des<br />
Hauptauftraggebers, ein aggressiver Verhandlungspartner,<br />
der <strong>Sie</strong> persönlich angreift.<br />
3. Chronische Belastungen =<br />
Dauerstressoren<br />
<strong>Sie</strong> treten kontinuierlich und über einen längeren Zeitraum auf.<br />
Grundsätzlich können alle Mikro- und Makrostressoren sich zu<br />
Dauerstressoren entwickeln. Typische Beispiele <strong>für</strong> Dauerstressoren<br />
sind ständige Hetze und Zeitnot, ständige Lärmbelastung,<br />
dauernde Überarbeitung oder Überforderung.<br />
Mein persönlicher Tipp<br />
Organisieren <strong>Sie</strong> Ihren Alltag so, dass <strong>Sie</strong> nicht zu vielen<br />
<strong>Stress</strong>faktoren auf einmal ausgesetzt sind. Wenn<br />
<strong>Sie</strong> eine neue Aufgabe im Beruf übernehmen, sollten<br />
<strong>Sie</strong> zum Beispiel nicht zeitgleich mit dem Bau eines<br />
Hauses beginnen. Denn Ihrem Körper ist es egal, ob<br />
es beruflicher oder privater <strong>Stress</strong> ist. Er muss ihn in<br />
Summe ertragen.<br />
Machen <strong>Sie</strong> sich Ihre persönlichen <strong>Stress</strong>oren bewusst. Das<br />
Erkennen und Benennen der eigenen <strong>Stress</strong>oren ist der erste<br />
Schritt auf dem Weg zum Ausschalten der <strong>Stress</strong>oren. Und genau<br />
das ist der Weg, den <strong>Sie</strong> gehen müssen, um all Ihre <strong>Energie</strong><br />
konstruktiv und zielführend einzusetzen.<br />
Mein persönlicher Tipp<br />
Listen <strong>Sie</strong> Ihre <strong>Stress</strong>oren auf. Legen <strong>Sie</strong> anhand der<br />
oben stehenden Kategorien eine Liste mit Ihren persönlichen<br />
<strong>Stress</strong>oren an.<br />
Zeitnot – einer der schlimmsten<br />
<strong>Stress</strong>faktoren<br />
Einer der größten <strong>Stress</strong>oren: die permanente Zeitnot. Überfüllte<br />
Terminkalender, häufige Unterbrechungen durch Anrufe<br />
oder Kollegen und unvorhergesehene Ereignisse erzeugen<br />
Arbeitsdruck, Zeitmangel und Hektik. Mangelnde Übersicht,<br />
fehlende Planung und zu viele Anforderungen lösen <strong>Stress</strong><br />
aus und rauben <strong>Energie</strong>. Durchbrechen <strong>Sie</strong> den Teufelskreis<br />
von Aktionismus, <strong>Stress</strong> und <strong>Energie</strong>verlust mit den folgenden<br />
goldenen Regeln:<br />
5 goldene Regeln <strong>für</strong> den <strong>Stress</strong>abbau<br />
Goldene Regel Nr. 1: Planen <strong>Sie</strong> Ihre Arbeit bereits am Vortag,<br />
indem <strong>Sie</strong> Prioritäten setzen und Zeiträume festlegen.<br />
Dies lässt <strong>Sie</strong> abends ruhiger den Tag beschließen und morgens<br />
entspannter und energiegeladener beginnen, denn so<br />
haben <strong>Sie</strong> die Unsicherheiten reduziert und dem <strong>Stress</strong> vorgebeugt.<br />
Goldene Regel Nr. 2: Schaffen <strong>Sie</strong> sich Pufferzeiten. Eine Faustregel<br />
besagt: Maximal 60 % der Zeit verplanen. Eingeplante<br />
Zeitpuffer stellen sicher, dass Termine, die länger dauern, <strong>Sie</strong><br />
Impressum<br />
Print<br />
wirkt –<br />
lesen macht<br />
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Fax: (0228) 3 69 64 80.<br />
❱<br />
SEITE 10 <br />
BUSINESS-KOMMUNIKATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE
<strong>Stress</strong>management<br />
❱<br />
nicht in Organisationsprobleme oder starken Zeitdruck bringen.<br />
Goldene Regel Nr. 3: Sagen <strong>Sie</strong> strikt:<br />
„Nein, es tut mir leid, da<strong>für</strong> habe ich keine Zeit.“<br />
… wenn Ihnen jemand Ihre Zeit und <strong>Energie</strong> stehlen will.<br />
Goldene Regel Nr. 4: Schieben <strong>Sie</strong> Unangenehmes nicht unnötig<br />
vor sich her. Die Aussicht auf unerfreuliche Aufgaben<br />
verursacht <strong>Stress</strong>, raubt <strong>Energie</strong> und beeinträchtigt alle Arbeiten<br />
negativ, die in der Zwischenzeit zu erledigen sind.<br />
Goldene Regel Nr. 5: Gönnen <strong>Sie</strong> sich am Feierabend etwas<br />
Schönes. Die Vorfreude auf etwas Angenehmes hilft, den Tagesstress<br />
besser zu bewältigen und den Anforderungen energievoller<br />
zu begegnen.<br />
3 Präventionsstrategien, um <strong>Stress</strong>oren zu<br />
vermeiden<br />
Die einfachste Art, mit <strong>Stress</strong> umzugehen, ist, ihn gar nicht erst<br />
entstehen zu lassen. Das bedeutet:<br />
Präventionsstrategie Nr. 1: <strong>Stress</strong>oren vermeiden oder ausschalten<br />
Diese Strategie funktioniert vor allem bei den „daily hassles“.<br />
Gehen <strong>Sie</strong> – wenn möglich – den <strong>Stress</strong>oren aus dem Weg.<br />
<strong>Sie</strong> regen sich über den Berufsverkehr auf ?<br />
Vermeiden <strong>Sie</strong> den <strong>Stress</strong>or Stau, indem <strong>Sie</strong> zum Beispiel früher<br />
losfahren, eine andere Strecke wählen oder öffentliche<br />
Verkehrsmittel nutzen. <strong>Stress</strong>oren, die <strong>Sie</strong> vermeiden, rauben<br />
Ihnen keine <strong>Energie</strong>n.<br />
Präventionsstrategie Nr. 2: Die Umwelt verändern<br />
Nicht immer können oder wollen <strong>Sie</strong> Situationen oder Personen<br />
meiden. Oftmals können <strong>Sie</strong> jedoch die Situation ändern<br />
oder beeinflussen, anstatt sie hinzunehmen.<br />
Beispiel: Frau Jammeritz gibt Ihnen die notwendigen Informationen<br />
immer auf den letzten Drücker. Dieser <strong>Stress</strong>or<br />
lässt sich wahrscheinlich abschalten: Sagen <strong>Sie</strong> ihr,<br />
dass es Ihnen sehr helfen würde, wenn <strong>Sie</strong> die Informationen<br />
früher übermittelt bekämen:<br />
„Frau Jammeritz, vielen Dank <strong>für</strong> die Informationen. Eine Frage<br />
habe ich noch <strong>für</strong> das nächste Mal. Mir würde es sehr helfen, die<br />
Informationen etwas früher zu bekommen. Ein Tag würde da<br />
vollkommen ausreichen, dann wäre es <strong>für</strong> mich sehr entspannt.<br />
Ist das möglich?“<br />
Präventionsstrategie Nr. 3: Ändern <strong>Sie</strong> Ihre Einstellung zum<br />
<strong>Stress</strong>or<br />
Wenn <strong>Sie</strong> weder den <strong>Stress</strong>or vermeiden noch die Umwelt ändern<br />
können, dann ändern <strong>Sie</strong> Ihre Einstellung zum <strong>Stress</strong>or.<br />
Das heißt, <strong>Sie</strong> machen aus einem <strong>Stress</strong>or einen Reiz, der neutral<br />
oder gar positiv auf <strong>Sie</strong> wirkt.<br />
Beispiel: Für viele Mitarbeiter bedeutet es <strong>Stress</strong>, wenn der<br />
Vorgesetzte sie zu einem dringenden Gespräch bittet. Der<br />
<strong>Stress</strong> resultiert aus der Angst, dass der Vorgesetzte etwas<br />
Unangenehmes sagen, Schwieriges verlangen oder Negatives<br />
über sie denken könnte. Ein so gestresster und gehemmter<br />
Mitarbeiter geht energielos und schlapp in das Gespräch mit<br />
dem Vorgesetzten. Es ist unwahrscheinlich, dass er darin brilliert<br />
oder auch nur positiv auftritt. Und wahrscheinlich werden<br />
sich einige der Be<strong>für</strong>chtungen sogar bewahrheiten. Der <strong>Stress</strong>or<br />
existiert nicht real, sondern erst einmal in Ihrem Kopf. Daher<br />
liegt es an Ihnen, die <strong>Stress</strong>oren neu zu bewerten:<br />
So ändern <strong>Sie</strong> Ihre <strong>Stress</strong>oren:<br />
Statt:<br />
„Bei mir geht alles schief.“<br />
„Ich bin vom Pech verfolgt.“<br />
Besser:<br />
„Das kann mal vorkommen,<br />
beim nächsten Mal klappt<br />
es wieder.“<br />
„Ich bin ein gefragter Mann<br />
und leiste eine Menge.“<br />
Erweitern <strong>Sie</strong> diese Liste um Beispiele aus Ihrem eigenen<br />
„<strong>Stress</strong>denken“.<br />
Mein persönlicher Tipp<br />
Trainieren <strong>Sie</strong> Ihre Kreativität bei der Wortwahl. Je<br />
schneller <strong>Sie</strong> die richtigen Worte finden, desto souveräner<br />
wirken <strong>Sie</strong> auf Ihr Gegenüber. Trainieren <strong>Sie</strong><br />
deshalb Ihre Kreativität zum Beispiel auf dem Weg<br />
zur Arbeit. Je mehr <strong>Sie</strong> sie trainieren, desto besser<br />
werden <strong>Sie</strong>. Deshalb hier eine kleine Übung: Nehmen<br />
<strong>Sie</strong> ein beliebiges Hauptwort, das Ihnen einfällt - und<br />
denken <strong>Sie</strong> blitzschnell an gegenteilige drei Dinge.<br />
Beispiel: <strong>Sie</strong> denken an „Sonne“ und assoziieren sofort:<br />
Nacht, Dunkelheit, Mond. Oder Ihnen fällt das Wort<br />
„Wald“ ein. Dann assoziieren <strong>Sie</strong> vielleicht als Gegensatz<br />
Tannenbaum, Wüste und Fluss. Suchen <strong>Sie</strong> positive Alternativen.<br />
Machen <strong>Sie</strong> nun bitte den finalen Test. Halten<br />
<strong>Sie</strong> die Ergebnisse fest und wiederholen <strong>Sie</strong> den Test ruhig<br />
nach einiger Zeit.<br />
❱<br />
SONDERAUSGABE MAI 2017 SEITE 11
<strong>Stress</strong>management<br />
❱<br />
Selbst-Test: Wie sieht es mit Ihrer aktuellen <strong>Stress</strong>belastung aus?<br />
Nie<br />
(1 P.)<br />
Selten<br />
(2 P.)<br />
Manchmal<br />
(3 P.)<br />
Öfter<br />
(4 P.)<br />
1. Ich fühle mich wie unter Strom. £ £ £ £ £<br />
2. Ich habe Schlafstörungen. £ £ £ £ £<br />
3. Ich denke zu Hause oft über die Arbeit nach. £ £ £ £ £<br />
4. Ich rege mich schnell auf. £ £ £ £ £<br />
5. Ich fresse Ärger in mich hinein. £ £ £ £ £<br />
6. Ich fühle mich überfordert. £ £ £ £ £<br />
7. Ich fühle mich unterfordert. £ £ £ £ £<br />
8. Ich habe finanzielle Probleme. £ £ £ £ £<br />
9. Ich habe familiäre Probleme. £ £ £ £ £<br />
10. Ich habe berufliche Probleme. £ £ £ £ £<br />
11. Ich habe Probleme mit meinen Vorgesetzten. £ £ £ £ £<br />
12. Ich habe Probleme mit meinen Mitarbeitern. £ £ £ £ £<br />
13. Ich habe zu viel zu tun. £ £ £ £ £<br />
14. Ich trinke zu viel Alkohol und/oder rauche zu viel. £ £ £ £ £<br />
15. Ich mache viele Überstunden. £ £ £ £ £<br />
Meist<br />
(5 P.)<br />
Gesamtpunkte:<br />
Auswertung:<br />
• 0 bis 40 Punkte: <strong>Sie</strong> sind zurzeit relativ ausgeglichen. Erhalten <strong>Sie</strong> diesen Zustand.<br />
• 41–59 Punkte: Einige Punkte sprechen <strong>für</strong> akuten <strong>Stress</strong>. <strong>Sie</strong> müssen ihm nicht aus dem Weg gehen, brauchen aber Instrumente,<br />
um diesen <strong>Stress</strong> abzubauen (Sport o. Ä.).<br />
• 60–75 Punkte: <strong>Sie</strong> sind in einer akuten <strong>Stress</strong>situation. Ziehen <strong>Sie</strong> die Notbremse.<br />
Mein Fazit<br />
<strong>Sie</strong> sehen, es gibt viele Gründe, <strong>Stress</strong> zu haben. Doch mindestens genauso viele Möglichkeiten und Techniken, ihn<br />
sich vom Leib zu halten. Nur eines sollten <strong>Sie</strong> nicht tun: in Schockstarre verfallen – oder Ignoranz. Diese Antworten<br />
höre ich nämlich sehr häufig bei meinen Coachings mit Führungskräften. „Ach ja, das brauche ich alles nicht.<br />
Ich komme ganz gut ohne Powernap und Entspannung aus, der <strong>Stress</strong> gehört einfach dazu.“ Solche Zeitgenossen<br />
überschätzen ihre Belastbarkeit. Packen <strong>Sie</strong> sich lieber eine der vorgestellten Techniken und Tipps mit in die Aktentasche.<br />
So klappt es nicht nur mit Höchstleistungen − <strong>Sie</strong> bleiben auch noch gesund und munter.<br />
An: business-redaktion@stil.de<br />
Betreff: Geschäftsessen: welche Kleidung?<br />
Liebe Chefredaktion,<br />
am 23.06.2017 treffe ich mich mit meinem<br />
Vorgesetzten und zwei wichtigen<br />
Dienstleistern zu einem Geschäftsessen<br />
Haben <strong>Sie</strong> Fragen? <strong>Sie</strong> erreichen uns ab sofort ganz<br />
bequem per Mail unter:<br />
business-redaktion@stil.de<br />
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