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01-56-Fraenkische-Nacht-November-2017-ALLES

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Mäc Härder über sein<br />

neues Kabarettprogramm<br />

„Wir haben nicht gegoogelt,<br />

wir haben überlegt!“<br />

„Seit 30 Jahren beweise ich,<br />

Arbeit kann<br />

Spaß machen!“<br />

Er hat sich zum „König von Franken“ gekürt, und<br />

hat „Viva la Heimat!“ vor einem Kuhmotiv gerufen,<br />

jetzt tourt Mäc Härder mit seinem neuen Kabarettprogramm<br />

„Wir haben nicht gegoogelt, wir haben<br />

überlegt“ durch fränkische Lande. Wer Bambergs<br />

bekannteste Lästerzunge googelt, weiß, auf was er<br />

sich nach rund 3 000 Auftritten und 23 Programmen<br />

da einlässt: Der Jongleur, Kabarettist und Fernseh-<br />

Moderator wusste schon oft zu provozieren – mit<br />

seiner Oberbürgermeisterkandidatur, mit seinem<br />

Angebot, DfB-Bundestrainer zu werden oder im sogenannten<br />

„Gereuth-Skandal“, wo er einen ganzen<br />

Ortsteil zur Weißglut trieb. Die FN entlockte in einem<br />

äußerst nüchternen Interview dem Meister des<br />

fränkischen Wortwitzes die Peinlichkeiten seines<br />

Bühnenlebens – und entdeckte auch seine romantische<br />

Seite (seufz)...<br />

Nächste Termine:<br />

Fr., 5. Jan. 2<strong>01</strong>8, Bamberg, Theater am Michelsberg<br />

Sa., 6. Jan. 2<strong>01</strong>8, Hallstadt, Kulturboden<br />

Karten unter 0951 – 23 837 und BVD<br />

Was findest du an einem solchen<br />

Interview lustig?<br />

Mäc Härder: Das ist nicht die<br />

entscheidende Frage. Manchmal<br />

entdecke ich durch Interviews<br />

neue, interessante Gedanken, die<br />

ich so noch nicht geäußert habe.<br />

Oder ich werde an Geschichten<br />

erinnert, die ich längst vergessen<br />

hatte. Ich komme ja langsam in<br />

ein Alter, wo Themen und Humor<br />

eins werden.<br />

Du gehst ja inzwischen auch<br />

stramm auf die 60 zu. Rufen die<br />

Groupies noch: „Mäc, ich will ein<br />

Kind von dir?“<br />

Gerufen haben früher nur die<br />

Frauen, erstaunlicherweise nie die<br />

Männer. Und ich nähere mich ja<br />

eigentlich der 50, nur von der falschen<br />

Seite.<br />

Welche immer wieder gestellte<br />

Frage darf ich dir nicht<br />

stellen?<br />

Die meist gestellte Frage: Kann<br />

man von Kabarett leben?<br />

Und kann man?<br />

Ja! Und die zweithäufigste Frage:<br />

Wo nimmst du deinen Ideen her?<br />

Und wo hast du sie her?<br />

(lacht) Wenn ich wüsste, der Toilettengang<br />

würde mich inspirieren,<br />

dann würde ich mein Büro<br />

ins Badezimmer verlegen.<br />

„Wir haben nicht gegoogelt,<br />

wir haben überlegt!“ heißt dein<br />

neues Programm. Ist das nun<br />

ein Angriff auf die Generation<br />

Smartphone?<br />

Ja, ein bisschen. Es gibt eine ganz<br />

klare Abhängigkeit von diesen<br />

Dingern, gerade bei den Jüngeren.<br />

Von dieser Abhängigkeit<br />

ist aber auch meine Generation<br />

betroffen. Das Schlimmste an<br />

einem Kartabend oder bei einer<br />

Wanderung ist doch, wenn man<br />

sein Handy nicht dabei hat. Es<br />

geht in meinem Programm darum,<br />

was hat sich verändert. Und<br />

die Veränderungen sind doch gewaltig:<br />

Wir hatten früher ganze<br />

Häuser, darin konnte man telefonieren.<br />

Und wenn man vom Tanz<br />

nach Hause schwankte, konnte<br />

man sich an diesen Telefonzellen<br />

orientieren, denn die waren<br />

die einzigen, wo auf den Käffern<br />

noch nachts Licht brannte.<br />

Du hast mal gekalauert: „Was<br />

der Arzt ist für die Kranken, ist<br />

Mäc Härder für die Franken!“<br />

Siehst du dich eher als Chirurg<br />

oder als Hausarzt, der für die<br />

kleinen Zimperlein zuständig<br />

ist? Oder doch als Therapeut,<br />

der die fränkische Seele auf der<br />

Couch behandelt?<br />

Eher als Therapeut. In meinen<br />

Vorstellungen soll man mal<br />

den Sack voller Sorgen von den<br />

Schultern nehmen, abstellen und<br />

ihn einfach mal vergessen. Das<br />

ist auch gut so. Das ist wie eine<br />

Reinigung.<br />

Mit Trump, Erdogan oder<br />

dem nordkoreanischen Diktator<br />

gibt es inzwischen weltbekannte<br />

Kabarettisten. Bekommst du da<br />

keine Existenzängste?<br />

Eigentlich nicht. Auch wenn es ein<br />

bisschen komisch ist, wenn sich<br />

ausgerechnet der alte Bush gegen<br />

Trump ausspricht. Aber man<br />

muss heutzutage die Wirklichkeit<br />

herunterreduzieren, um sie kabarettistisch<br />

verarbeiten zu können.<br />

Bist du altersweise geworden?<br />

Hhhm, was ist weise? Weise war<br />

ich früher mal, aber da habe ich<br />

es nicht so raushängen lassen...<br />

Was war denn dein peinlichster<br />

Auftritt?<br />

Da gab es mehrere. Bei einem<br />

Auftritt vor mehr als 60 Managern<br />

riss mir bei der Königsnummer die<br />

Hose. Ich konnte bei der Zugabe<br />

nur noch rückwärts in Trippelschritten<br />

raus. Und dann hatte ich<br />

mal zwei Hänger. Ich wusste nicht<br />

mehr, wie es weiter geht. Das war<br />

für mich mehr als peinlich. Für das<br />

Publikum natürlich nicht. Die Leute<br />

haben gebrüllt vor Lachen, weil<br />

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