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TITELTHEMA<br />

Mit Bauch- und Herzgefühl dabei<br />

Seit über 30 Jahren leistet die Wusterhausenerin Ruth Rauhöft ihren ehrenamtlichen<br />

Dienst als Lektorin.<br />

„Es war schon etwas ungewohnt, selber am Altar der<br />

großen St. Peter-und-Paul-Kirche zu stehen“, erinnert<br />

sich Ruth Rauhöft. Angst hatte sie dennoch keine, als<br />

sie Anfang der 80er Jahre ihren ersten Lesegottesdienst<br />

hielt. „Ich kannte doch alle Menschen, die dort vor mir<br />

sitzen“, so die gebürtige Wusterhausenerin. Bereits ihre<br />

Eltern waren der Kirchengemeinde verbunden, sie selber<br />

ist dort in die Christenlehre gegangen, getauft und<br />

konfirmiert worden. Nach vielen Jahren Berufstätigkeit<br />

als Laborantin arbeitet Ruth Rauhöft nun seit 2008 im<br />

Wusterhausener Gemeindebüro.<br />

Schon mit 20 war die heute 59Jährige von ihrer damaligen<br />

Pfarrerin hin und wieder gebeten worden, die Lesung<br />

im Gottesdienst zu übernehmen. Sie ermunterte<br />

Ruth Rauhöft dann auch, an der Lektorenausbildung<br />

im damaligen Kirchenkreis Kyritz-Wusterhausen<br />

Ich kannte doch alle<br />

Menschen, die dort vor<br />

mir sitzen.“<br />

teilzunehmen. Bis zu zwei Mal monatlich steht sie seither<br />

in einer Kirche vor der Gemeinde und gestaltet den<br />

Gottesdienst. Ihre Einsätze werden regelmäßig im Lektorenkonvent<br />

besprochen. Manchmal erhält sie auch<br />

zwischendurch Anfragen. Bei den Gemeinden erlebt sie<br />

große Dankbarkeit. „Oft hätte dort ohne meinen Einsatz<br />

als Lektorin kein Gottesdienst stattfinden können“,<br />

sagt sie. So an größeren Feiertagen, wenn an vielen Orten<br />

ein Gottesdienst gewünscht wird, oder bei Urlaub<br />

und Krankheit einer Pfarrerin oder eines Pfarrers.<br />

Ihre Lektorentätigkeit empfindet Ruth Rauhöft über<br />

den ehrenamtlichen Dienst hinaus als persönliche Bereicherung.<br />

„Bei der Vorbereitung der Gottesdienste<br />

beschäftige ich mich intensiv mit theologischen Zusammenhängen.<br />

Dadurch bekomme ich viele Anregungen<br />

für mein eigenes Leben“, beschreibt sie ihre Erfahrung.<br />

Ausführlich bereitet sie jeden Gottesdienst vor: mit Lesepredigt,<br />

Liturgie, passenden Liedern und Gebeten.<br />

Drei bis vier Stunden dauert es, bis für sie alles stimmt<br />

– und wenn ihr die auf der CD empfohlene Lesepredigt<br />

nicht zusagt, weicht sie von den vorgegebenen<br />

Vorschlägen ab und sucht sich einen Text auf entsprechenden<br />

Plattformen im Internet heraus. „Predigt und<br />

liturgischer Ablauf müssen zu mir passen, damit ich<br />

mein Bauch- und Herzgefühl hineinlegen kann“, betont<br />

Ruth Rauhöft.<br />

Mit mehr als 30 Jahren als Lektorin steht sie inzwischen<br />

fest im Thema. Trotzdem liest sie jeden Gottesdienst ein<br />

paar Tage vorher zu Hause probehalber vor. „Dann ist<br />

mein Ehemann die Gemeinde“, meint sie augenzwinkernd.<br />

Die St. Peter-und-Paul-Kirche in Wusterhausen.<br />

Ruth Rauhöft im Wusterhausener Gemeindebüro.<br />

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