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Corporate Magazine der Pfleiderer Gruppe | Ausgabe 1 2016 | DE
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Solutions 17<br />
Viele Architekten<br />
bedenken das Thema<br />
Wohnraumluft gar nicht,<br />
nur wenige kennen sich<br />
wirklich aus und nur in<br />
den seltensten Fällen<br />
werden Messungen<br />
gemacht“, weiß Mario Drees aus Er-<br />
besondere Herausforderung, hat sich ihr<br />
Unternehmen doch ohnehin dem ökologischen<br />
Bauen mit Holz verschrieben.<br />
Als Generalunternehmer bekam er den<br />
Zuschlag für den Bau des Flüchtlingsheimes<br />
und entschied sich als Alternative<br />
zur OSB-Platte für die LivingBoard<br />
von Pfleiderer. „Zu 90 Prozent wird diese<br />
Platte aus harzarmer Fichte und einem<br />
formaldehydfreien Bindemittel hergestellt“,<br />
berichtet Thorsten Strothmann, bei<br />
fahrung, denn „bislang gibt es in Deutsch-<br />
Pfleiderer zuständiger Gebietsmanager<br />
land keine verbindlichen Regeln, was die<br />
Konstruktive Holzwerkstoffe. Die Platte<br />
Luftqualität von Wohnräumen betrifft,<br />
besteht aus Hölzern, die aus nachhaltig<br />
lediglich Empfehlungen vom Bundesum-<br />
bewirtschafteten Wäldern stammen, und<br />
weltamt“.<br />
auch in Sachen Biegefestigkeit, Dickenquellung<br />
und mechanische Festigkeiten<br />
Der Betriebs- und Bauleiter der Zimme-<br />
überzeugt die LivingBoard mit Top-Wer-<br />
rer-Profibau GmbH in Preußisch Oldendorf<br />
ten. Die VOC-Emissionen (VOC = volatile<br />
war deshalb auch besonders froh, dass<br />
organic compounds / flüchtige orga-<br />
die Stadt Lübbecke in ihrer Ausschrei-<br />
nische Verbindungen) sind so niedrig,<br />
bung für den Bau einer Flüchtlingsunter-<br />
dass sie höchsten Anforderungen genü-<br />
kunft ausdrücklich die Verwendung öko-<br />
gen. Das Umweltzeichen „Blauer Engel“<br />
logisch unbedenklicher Hölzer verlangte.<br />
und das Zertifikat „PREMIUM Qualität“<br />
Auch der Einsatz von Styropor oder Mine-<br />
(s. News) sind sichtbare Zeichen für die<br />
ralwolle waren No-Gos.<br />
Qualität. Thorsten Strothmann: „Seit 1978<br />
wurde in mehr als 460.000 Wohneinheiten<br />
Diese klare Formulierung in der Ausschrei-<br />
die LivingBoard eingesetzt. Daher haben<br />
bung ist selten, denn in mehr als 90 Prozent<br />
aller Fälle kommt beim Innenausbau<br />
eine Standard OSB-Platte zum Einsatz. Ein<br />
wir langjährige Erfahrung mit dem Material<br />
und wissen, wie anwendungssicher die<br />
LivingBoard als besonders nachhaltiger<br />
Mario Drees (Mitte, graues Hemd) und sein Team<br />
setzen auf ökologisches Bauen. Für das Flüchtlingsheim<br />
in Lübbecke war im Innenausbau die LivingBoard<br />
von Pfleiderer für sie erste Wahl.<br />
günstiger Preis, schnelle Verfügbarkeit<br />
Werkstoff ist.“<br />
und hohe Festigkeit zeichnen die Platte<br />
Eine<br />
gesunde<br />
und nachhaltige<br />
im Wesentlichen aus. Ihr ökologischer<br />
Nachteil: Sie wird fast ausschließlich aus<br />
Kiefernholz hergestellt. Das Kiefernholz<br />
setzt gesundheitsgefährdende Terpene<br />
frei und das teilweise in so hohen Konzentrationen,<br />
dass Gebäude gar nicht erst<br />
bezogen werden dürfen oder nachträglich<br />
geschlossen werden können – sofern<br />
Gemeinsam mit Mario Drees hat Strothmann<br />
alle Details für den Bau des Flüchtlingsheimes<br />
besprochen und Pfleiderer<br />
intern die entsprechenden Prozesse in<br />
Gang gesetzt. Anfang Februar 2017 wird<br />
das Gebäude in Lübbecke fertig sein, bestehend<br />
aus zwei Wohnblöcken, die über<br />
eine Überdachung und ein Treppenhaus<br />
in den sozialen Wohnungsbau der Stadt<br />
überführt werden soll. „Für mich ist Holz<br />
der Werkstoff des 21. Jahrhunderts für<br />
ökologisches, nachhaltiges Bauen. Die<br />
Bedeutung der Qualität der Wohnraumluft<br />
gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung.<br />
Die Stadt München hat zum Beispiel<br />
generell untersagt, terpenhaltige Platten<br />
denn Messungen stattfinden.<br />
miteinander verbunden sind. Für drei bis<br />
einzubauen. Eine Entscheidung, die kein<br />
Lösung<br />
Text: Guido Klinker<br />
Fotos: modul A – Stefan Röhler<br />
Für Mario Drees und sein Team waren<br />
die Ausschreibungsbedingungen keine<br />
vier Jahre bietet das Gebäude dann bis<br />
zu 35 Flüchtlingen ein sicheres und gesundes<br />
Zuhause, ehe das Gebäude dann<br />
Einzelfall bleiben wird“, ist sich Mario<br />
Drees sicher. Das neue Flüchtlingsheim in<br />
Lübbecke ist ein gutes Beispiel dafür.