KB41 - 2017
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Seite 10 Kevelaerer Leben Kevelaerer Blatt Nr. 41 vom 12. Oktober <strong>2017</strong><br />
Kurz gemeldet<br />
KKV Kevelaer<br />
fährt nach Kleve<br />
Kevelaer. Der KKV Kevelaer hat<br />
für Donnerstag, 19. Oktober, eine<br />
Fahrt nach Kleve zu Radio Antenne<br />
Niederrhein organisiert. Die<br />
Führung ist für 16 Uhr vorgesehen.<br />
Nach Ankunft in Kleve bleibt erst<br />
Zeit zum Spaziergang durch Kleves<br />
Einkaufstraßen zum Shoppen<br />
und Verweilen. Die Fahrt erfolgt<br />
mit dem Bus ab Bleichstraße/<br />
Am Schenken um 13.30 Uhr. Der<br />
Kostenbeitrag beträgt 10 Euro,<br />
für Gäste 12 Euro. Anmeldungen<br />
bei Alfred Plönes unter Telefon:<br />
02832/3032 Alfred Plönes oder<br />
alfred.ploenes@gmx.de<br />
Überzeugend reden<br />
ohne Lampenfieber<br />
Kevelaer. Ein Kompaktkurs<br />
„Rhetorik - Überzeugend reden<br />
ohne Lampenfieber“ wird am<br />
Samstag, 14. Oktober, von 9.30<br />
bis 16.45 Uhr, bei der VHS in der<br />
Begegnungsstätte angeboten.<br />
Das eintägige Intensiv-Training<br />
vermittelt im Wechsel von theoretischen<br />
Inputs und praktischen<br />
Übungen „kurz und knackig“ die<br />
wesentlichen Voraussetzungen,<br />
um vor anderen Menschen sicher<br />
und souverän aufzutreten, sie für<br />
sich einzunehmen und mit guten<br />
Argumenten zu überzeugen. Nicht<br />
der perfekte Redner ist dabei<br />
gefragt, sondern der menschlich<br />
und inhaltlich fesselnde Vortragende.<br />
Eine Anmeldung zu dem<br />
Kurs ist unter der Telefonnummer:<br />
02823/6060 möglich.<br />
Am Samstag kam das Sams nach Kevelaer<br />
Das Mülheimer Figurentheater Wodo Puppenspiel präsentierte eine gelungene Aufführung<br />
Wolfgang und Dorothee Wellfonder mit „Herrn Taschenbier“ und dem „Sams“.<br />
Kevelaer. Die Kinderbücher rund<br />
um das kleine, freche, rothaarige<br />
Sams mit Rüsselnase und im Taucheranzug<br />
begeistern Kinder schon<br />
seit Jahrzehnten. Es sagt nicht nur,<br />
was es denkt, sondern kann über<br />
seine blauen Wunschpunkte auch<br />
Wünsche wahr werden lassen. Am<br />
vergangenen Samstag wurde das<br />
dritte Sams-Buch von Paul Maar,<br />
„Neue Punkte für das Sams“, vom<br />
Mülheimer Figurentheater Wodo<br />
im Niederrheinischen Museum für<br />
Volkskunde und Kulturgeschichte<br />
aufgeführt und begeisterte viele<br />
Kinderherzen.<br />
Seit 1983 machen Dorothee Wellfonder<br />
und Wolfgang Kaup-Wellfonder<br />
Figurentheater und inszenieren<br />
dabei hauptsächlich beliebte<br />
Kindertheaterstücke, wie das Sams,<br />
Conni, Nulli und Priesemut, Hexe<br />
Lilli, Lauras Stern oder Pippi Langstrumpf.<br />
Dorothee Wellfonder<br />
zählt als Figurenspielerin sogar zu<br />
den besten zehn Deutschlands. Die<br />
Texte ihrer Inszenierungen stammen<br />
aus der Feder ihres Mannes<br />
Wolfgang Kaup-Wellfonder. Über<br />
die ersten Silben ihrer beiden Vornamen<br />
kamen sie auf den Künstlernamen<br />
Wodo. Jedes Jahr geben<br />
die beiden rund 200 Vorstellungen<br />
und treten regelmäßig auch in Kevelaer<br />
auf. Jetzt wurde zum ersten<br />
Mal auch das Sams in Kevelaer<br />
aufgeführt.<br />
Die vielen kleinen und großen<br />
Stühle waren schnell besetzt und<br />
Groß und Klein verfolgte die unterhaltsame<br />
Inszenierung. Wolfgang<br />
Kaup-Wellfonder trat immer wieder<br />
als Erzähler vor das Publikum<br />
und ließ die vielen anwesenden<br />
Kinder mitraten und mitmachen.<br />
Gemeinsam mit seiner Frau ließ er<br />
das Sams, Herrn Taschenbier, Frau<br />
März, Frau Rotkohl, Herrn Mohn<br />
und einen Polizisten über Marionetten<br />
Gestalt annehmen.<br />
Zur Geschichte: Herr Taschenbier<br />
war tiefunglücklich, weil er in<br />
seine neue Kollegin Frau März, seine<br />
Herzensdame mit der hübschen<br />
Nase, verliebt war. Leider war er zu<br />
schüchtern, um sie anzusprechen.<br />
Das Sams konnte zwar mit der Liebe<br />
seines „Papas“ zu dieser „Nasenfrau“<br />
wenig anfangen, doch hatte<br />
das Sams noch ein Geheimnis auf<br />
Lager: Es wusste, wie es zu neuen<br />
Wunschpunkten kommen könnte.<br />
Man müsse nur bei Vollmond um<br />
Mitternacht aufs Hausdach steigen<br />
und das Zauberwort „Gatsmas“ rufen.<br />
Da Herr Taschenbier schnell<br />
Foto: ddb<br />
schwindelig war, beschlossen die<br />
beiden, zunächst auf einer Litfaßsäule<br />
zu üben. Genau in dem Augenblick,<br />
als Herr Taschenbier dort<br />
oben saß, kam ein Polizist vorbei.<br />
Dieser vermutete „mutwillige Sachbeschädigung“,<br />
doch das Sams erklärte,<br />
das sei nur eine „gutwillige<br />
Dachbeschädigung“. Als der Polizist<br />
Herrn Taschenbier abführen wollte,<br />
erklärte das Sams dem Polizisten,<br />
sein Papa hätte schon mal gesessen<br />
und auch gestanden. „Ihr seid doch<br />
auch alle gesessen. Wenn ihr aufsteht,<br />
habt ihr auch alle gestanden“,<br />
so die doppeldeutige Einladung an<br />
das Kinderpublikum.<br />
Schließlich wagen beide den<br />
Gang aufs Dach, doch bekommt<br />
dort nicht das Sams, sondern aus<br />
Versehen Herr Taschenbier die<br />
blauen Wunschpunkte. So kann<br />
nicht dieser wünschen, sondern<br />
nur das Sams, das für die Liebesgefühle<br />
seines Papas wenig übrig<br />
hat. Dennoch kommen ganz ohne<br />
Wunschpunkte Herr Taschenbier<br />
und Frau März noch zusammen<br />
und das Sams verschwindet in seine<br />
Samswelt. Zurückbleiben nur<br />
Sams-Rückholtrofen: „Nimmst<br />
du sieben Tropfen ein, kommt<br />
das Sams zur Tür herein“, erklärt<br />
Wolfgang Kaup-Wellfonder zum<br />
Abschluss. Begeisterter Applaus<br />
belohnte die beiden Puppenspieler.<br />
Dorothee Wellfonder zeigte am<br />
Ende noch einigen interessierten<br />
Kindern, wie man das Sams bewegen<br />
kann. Nicht nur an den Händen<br />
und Füßen, auch an der Nase,<br />
so konnte der fünfjährige Johannes<br />
sehen, führte eine unsichtbare<br />
Schnur zur Aufhängung. Er lachte,<br />
als Dorothee Wellfonder das Sams<br />
die Nase rümpfen ließ.<br />
Wer diese Aufführung des Wodo<br />
Figurentheaters versäumt hat, hat<br />
am 9. Dezember <strong>2017</strong> um 15 Uhr im<br />
Kevelaerer Museum die Gelegenheit,<br />
eine Aufführung von Charles<br />
Dickens „Tiny Tim rettet Weihnachten“<br />
zu sehen.<br />
Doris de Boer<br />
Internationale Spezialitäten<br />
Dritte „Fiesta Europa“ wurde vom Regen getrübt<br />
Musical aus der Nachbarschaft<br />
Family Singers Pfalzdorf zeigen ihren Hit „Subway-all-ein“<br />
Kevelaer. Schon der Auftakt ließ<br />
nichts Gutes erahnen. Ein langer<br />
Regenguss empfing die Teilnehmer<br />
der dritten „Fiesta Europa“, die sich<br />
mit ihren Spezialitätenständen drei<br />
Tage lang rund um den Roermonder<br />
Platz versammelt hatten. 14 Anbieter<br />
aus Belgien, den Niederlanden,<br />
Deutschland, Frankreich und<br />
England waren mit von der Partie.<br />
„Wir sind zum dritten Mal in<br />
Kevelaer, allerdings diesmal etwas<br />
kleiner“, verwies der Veranstalter<br />
Roland Storms auf eine Parallelveranstaltung<br />
im niederländischen<br />
Purmeren. Das sei aber nur ein Aspekt:<br />
„Wir wollen auch mal ein kleines,<br />
gemütliches Konzept ausprobieren,<br />
ob es auch so funktioniert.“<br />
Karten aus Elefantendung<br />
Frank Cockerville, ein gebürtiger<br />
Engländer mit Wohnsitz im belgischen<br />
Tielt, verkaufte zusammen<br />
mit dem Flamen Mady Sewynhaeve<br />
Karten aus Sri Lanka, hergestellt<br />
aus Elefantendung. „Das ist sehr<br />
ökologisch. Es benötigt keine chemische<br />
Vorbereitung und ist fair<br />
trade“, pries er seine Produkte dem<br />
Publikum an. „Das geht auf einem<br />
Mann aus Sri Lanka zurück, der<br />
sich gegen die Ermordung von Elefanten<br />
wendete“, erläuterte er die<br />
jeweils mit einem kleinen Elefanten<br />
als Kennzeichen verzierten Karten.<br />
Ein paar Meter weiter nutzte der<br />
Niederländer Theo Woctal am „Passionnement<br />
Corsica“ von Joseph<br />
Pantaloni die Gelegenheit, original<br />
korsische Salami zu kosten. „Wir<br />
kommen jedes Jahr her, hier kriegt<br />
man echt leckere Sachen“, erstand<br />
er dazu noch Wildschweinpastete.<br />
„Das kommt alles aus Korsika,<br />
ist ohne Laktose, alles Natur“, zeigte<br />
sich Verkäufer Joseph Pantaloni<br />
Duftbällchen aus Belgien wechseln die Besitzer.<br />
von seiner Kevelaer-Premiere angetan.<br />
„Wahnsinn, ich hab‘s nicht<br />
gewusst, bin ganz entzückt“, freute<br />
sich Besucherin Ulrike Negermann<br />
ob der für sie überraschenden Entdeckung<br />
und stöberte auch in Pantalonis<br />
Angebot aus Nougat und<br />
Karamell.<br />
Der Stralsunder Hubert Sonnenschein<br />
bot Edelsteine und Juwelen<br />
seiner Lebensgefährtin Ulrike<br />
Ostler an und hatte mit belgischen<br />
Duftkugeln eine besondere Note<br />
des Marktes in petto. „Ich verkaufe<br />
die seit acht Jahren in Belgien. Die<br />
sind aus Birkenholz mit natürlichen<br />
Ölen innen, bleiben gut ein Jahr so.“<br />
Ein Ehepaar aus Nettetal kaufte sich<br />
sieben Kugeln und scherzte: „Leider<br />
haben wir kein Opium bekommen.“<br />
Für den exotisch-kulinarischen Genuss<br />
sorgte die in Manchester lebende<br />
Jamaikanerin Odette Green<br />
mit ihrem „Jamaican Food“. Sie<br />
wolle damit auch „jamaikanische<br />
Foto: aflo<br />
Kultur“ den Menschen nahebringen,<br />
erzählte sie. Neben den „Jerk<br />
Chicken“, zubereitet mit einer besonderen<br />
Marinade über rauchigem<br />
Grill, und anderen Köstlichkeiten<br />
gab es Cocktails wie den „Jamaican<br />
Rum Punch“. Über die Kevelaerer<br />
konnte sie persönlich nur Gutes sagen.<br />
„Wir sind erstmals dabei. Die<br />
Leute kommen hier auf uns zu, das<br />
ist alles sehr warmherzig.“<br />
Das Wetter war zu schlecht<br />
Trotzdem konnte Roland Storms<br />
am Ende nur eine durchwachsene<br />
Bilanz ziehen: „Insgesamt war es<br />
okay, nur das Wetter war schlecht.<br />
Samstag haben wir die Stände gegen<br />
19.30 Uhr dicht gemacht und<br />
auch am Sonntagabend.“ So konnte<br />
das Event dieses Mal nicht ganz<br />
das entspannt-multikulturelle Flair<br />
verbreiten.<br />
Alexander Florié-Albrecht<br />
Kevelaer. Am 18. und 19. November<br />
<strong>2017</strong> ist es im Kevelaerer Bühnenhaus<br />
soweit: Am Samstag um<br />
19.30 Uhr und Sonntag um 16.00<br />
Uhr öffnet sich der Vorhang für das<br />
im vergangenen Jahr uraufgeführte<br />
neueste Musical der „Family Singers“<br />
aus Pfalzdorf.<br />
1800 begeisterte Zuschauer und<br />
deren minutenlanger frenetischer<br />
Applaus bei den drei ausverkauften<br />
Aufführungen klingen noch<br />
in den Ohren. Die vielen jugendlichen<br />
Teilnehmer, der Kinderchor<br />
aus Kessel, die Schauspieler unter<br />
Leitung von Doro Höing, das grandiose<br />
Orchester, alle sind wieder<br />
an der Bahnstation der U-Bahn in<br />
Berlin und warten auf Mitfahrende.<br />
Die Sopranistin Annette Regnitter,<br />
Rapper Jens (Nesti) Ernesti,<br />
das Streichquartett Converse String<br />
Quartet, haben ihre Tickets bereits<br />
gelöst, genauso wie der Schriftsteller<br />
(Christian Drießen), der Parolendrescher<br />
(Hans-Peter Bause),<br />
der pensionierte Lehrer (Wolfgang<br />
Brakhan), die „ältere“ Dame (Luzia<br />
Brakhan) und viele mehr.<br />
Unermüdliches Engagement<br />
Was gibt es Neues? Das Stück<br />
wird von Doro Höing nochmals<br />
unter die Lupe genommen. Hier<br />
und da gibt es noch Kleinigkeiten<br />
zu verbessern. Mit Aylin Jansen<br />
hat man eine Hip-Hop-Trainerin<br />
gewonnen, die an der Choreographie<br />
des Tanzes feilt. Auch Manuel<br />
Hermsen wird noch einige Liedpassagen<br />
präzisieren und arrangieren.<br />
Für Mitkomponist Daniel Verhülsdonk,<br />
der in diesem Jahr leider<br />
nicht mitmachen kann, reist der<br />
„Tourist“ Jeroen Blok (Leadsänger<br />
von ThreeRedShoes) in die inszenierte<br />
Bundeshauptstadt.<br />
Die „Family Singers“ aus Pfalzdorf<br />
Was ist geblieben? Das unermüdliche<br />
Engagement der Family Singers,<br />
angeführt von der geschäftsführenden<br />
Leiterin Petra Hermsen,<br />
für die Integrationsarbeit vieler<br />
Flüchtlinge. Neun Flüchtlinge wirken<br />
mit.<br />
So engagiert man sich bei „Runden<br />
Tischen“, führt gemeinsame<br />
Kochkurse durch und vieles mehr.<br />
Flüchtlinge helfen beim Silvesterlauf<br />
oder nehmen teil, beim Pfarrfest<br />
unterstützen sie bei Verkaufsständen<br />
und beleben mit ihrer<br />
freundlichen Art die Chorproben.<br />
Viel Zeit zum Proben gibt es allerdings<br />
nicht. In wenigen Workshops<br />
seit September werden die Szenen<br />
wiederholt. Schließlich sitzen die<br />
Texte und Tanzschritte aus dem<br />
Vorjahr noch gut und im Zweifel<br />
schaut man in die DVDs des „Subway-all-ein“-Musicals,<br />
die in 2016<br />
von Boris und Manfred Kretschmer,<br />
bzw. Theo Aymans und Armin Walter<br />
erstellt wurden.<br />
Am 10. Dezember <strong>2017</strong>, 17.00<br />
Uhr, wird das „Subway-all-ein“-Ensemble<br />
abschließend noch in der<br />
Klever Stadthalle zu Gast sein. Die<br />
Bürgermeisterin hat das Musical<br />
aus Anlass der 775-Jahr-Feier in<br />
die Kreisstadt geholt. Zum Eintrittspreis<br />
von 21 Euro/ermäßigt<br />
11 Euro für Kinder bis 14 Jahren<br />
sind die Tickets ab sofort an den<br />
Haltestellen Kevelaer-Marketing<br />
(02832-122150) oder Kulturbühne<br />
Goch (02823-320202) oder Bürgerbüro<br />
Kleve (02821-84600) sowie bei<br />
den Family Singers erhältlich. Da<br />
die Verantwortlichen von einem<br />
schnellen Ausverkauf der Bahnreise<br />
ausgehen, sollte man nicht zu<br />
lange am Bahnsteig warten. Wer<br />
einmal in der U-Bahn der Family<br />
Singers mitgereist ist, kommt immer<br />
wieder gerne.<br />
Mehr Infos online<br />
Foto: privat<br />
Abschießend sei ein Blick auf die<br />
Homepage zum Musical empfohlen.<br />
Unter www.subway-all-ein.de<br />
findet man viele Hintergrundinfos,<br />
Videomitschnitte und Fotos.