Seminarprogramm 2018 des Bundesverband WindEnergie

Verbote sollten nur so ausgelegt
werden, wie es dem Ziel des
Artenschutzes dient. Natur ist
dynamisch, verändert sich und
kann sich nur aus der Veränderung
heraus regenerieren.
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des Naturschutzes, trotzdem betrachten wir
jetzt einzelne Todesfälle als Problem, zum Beispiel
beim Seeadler. Der Bestand von Rotmilan
und Mäusebussard hat seit einigen Jahren die
Kapazität der Umwelt erreicht. Es können nicht
mehr wesentlich mehr Tiere werden, weil die
Ressourcen fehlen.
Aber es gibt eine Studie, die besagt,
dass der Rotmilan mit wachsendem
Windkraftanteil in Brandenburg
zurückgegangen ist, während er sich
ansonsten ausgedehnt hat.
–
Jochen Bellebaum hat in seiner theoretischen
Studie eine Extrapolation von 10.000 Prozent
vollzogen, um zu solchen Ergebnissen zu kommen.
Es wurden drei tote Tiere gefunden und
das Ergebnis dann auf 300 vermeintliche Schlagopfer
hochgerechnet. Reale Kontrolldurchgänge,
die durchgeführt wurden, belegen an keiner
Stelle diese extrem hohen Zahlen. Wenn es
wirklich so viele tote Tiere gegeben hätte, hätte
man mehr gefunden. Die fehlerhafte Hochrechnung
beruht auf falschen Grundannahmen.
Wird der Naturschutz
für Planer immer mehr
zum Hemmschuh?
–
Tatsächlich sehe ich keine Öffnungsperspektiven.
Es ist vielmehr so, dass wir immer neue
Arten diskutieren – die Waldschnepfe etwa.
Da wird festgestellt, dass Tiere dieser Art nicht
mehr in der Nähe von Windkraftanlagen fliegen.
Daraus wird ein artenschutzrechtliches Problem
für die Genehmigung von Windkraftanlagen
im Wald, ohne dass die entsprechende Studie
einmal seriös verifiziert worden ist – sie hat erhebliche
Mängel. Selbst die Gerichte haben das
aufgegriffen. Dennoch haben wir eine neue Art,
die zu raumgreifenden Maßnahmen führt. •