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Kompetenz - bwp@ Berufs- und Wirtschaftspädagogik - online

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cherung <strong>und</strong> Optimierung von Prozessabläufen sowie Dienstleistungs- <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enorientierung.<br />

Damit bestimmen die Geschäftsprozesse nunmehr die Ausbildungsberufe <strong>und</strong> ihre Inhalte,<br />

eine Tendenz, die auch im schulischen Teil der <strong>Berufs</strong>ausbildung bereits mit der Etablierung<br />

des Lernfeldkonzeptes ihren Niederschlag fand (Vgl. BORCH/ WEISSMANN 2003;<br />

TRAMM 2004).<br />

Eine derartige Neugestaltung der Ausbildung machte auch eine entsprechende Neugestaltung<br />

der Abschlussprüfung erforderlich.<br />

Das bedeutet z.B., dass Prüfungsformen geschaffen werden mussten, die vor allem dem Gebot<br />

der Arbeits- <strong>und</strong> Geschäftsprozessorientierung Geltung verschafften.<br />

Beispielgebend sind hier die neuen Prüfungsformen der IT – Berufe geworden. Ihr innovatives<br />

Prüfungskonzept mit seinem Übergang vom handlungsorientierten zum prozessorientierten<br />

Prüfen etablierte Prüfungsformen, die sich deutlich von den Strukturen traditioneller Abschlussprüfungen<br />

unterscheiden. Die neuen Prüfungsteile A (Projektarbeit) <strong>und</strong> B (Ganzheitliche<br />

Aufgaben I <strong>und</strong> II) sind gerichtet auf berufstypische Handlungssituationen im Kontext<br />

der dazugehörigen Arbeits- <strong>und</strong> Geschäftsprozesse. Damit wird die traditionelle Trennung<br />

von Fertigkeiten <strong>und</strong> Kenntnissen, von Theorie <strong>und</strong> Praxis aufgehoben, so dass mit der Prüfung<br />

vor allem auch Qualifikationen im Sinne ganzheitlichen <strong>und</strong> problemlösenden Denkens<br />

<strong>und</strong> Handelns erfasst werden können.<br />

Das im Teil B der Prüfung enthaltene Konzept der „Ganzheitlichen Aufgabe“ kann als neuer<br />

Prototyp der Situationsaufgabe betrachtet werden. Der entsprechende Verordnungstext eröffnet<br />

Spielraum für die Ausgestaltung dieser Aufgaben. Sie müssen den Anforderungen entsprechen,<br />

die zum einen aus dem dynamischen <strong>und</strong> zukunftsoffenen Verständnis der beruflichen<br />

<strong>Kompetenz</strong> resultieren, die den IT-Ordnungen zugr<strong>und</strong>e liegen.<br />

„Zum anderen greifen sie auf den mit diesem Verständnis korrespondierenden Ansatz der<br />

‚starken Lernumgebungen‘ zurück. Das Ziel dieses Ansatzes besteht darin, Lernprozesse zu<br />

initiieren, die nicht zu trägem Wissen, sondern zu Wissensbasen führen, die in der konkreten<br />

Anwendung flexibel genutzt werden können. Von den Prinzipien für die Gestaltung starker<br />

Lernumgebungen werden insbesondere das der Authentizität <strong>und</strong> das der Situiertheit aufgegriffen.<br />

Authentizität bezieht sich dabei auf den Realitätsgehalt von Aufgaben <strong>und</strong> Problemstellungen,<br />

Situiertheit richtet sich auf die Einbettung einer Einzelaufgabe in einen Gesamtzusammenhang“<br />

(EBBINGHAUS 2004, 67f.).<br />

Aus der Übertragung dieser beiden Prinzipien aus dem Kontext des Lernens auf den des Prüfens<br />

resultieren dann die Anforderungen an ganzheitliche Aufgaben, die sich auf berufstypische<br />

Problemstellungen beziehen, die der Prüfling analysieren <strong>und</strong> im betrieblichen Gesamtzusammenhang<br />

sehen <strong>und</strong> lösen soll (BMBF 2000, 72).<br />

Damit sind nun auch hohe Ansprüche an die Entwicklung von situierten Prüfungsaufgaben<br />

gestellt. Die Evaluationsberichte zu den IT- Prüfungen (EBBINGHAUS/GÖRMAR/STÖHR<br />

© REETZ (2005) www.bwpat.de <strong>bwp@</strong> Nr. 8; ISSN 1618-8543 20

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