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intitiative_präsentation - Architektenkammer Sachsen-Anhalt

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LANDESINITIATIVE<br />

ARCHITEKTUR UND BAUKULTUR<br />

IN SACHSEN-ANHALT


INHALT<br />

3<br />

5<br />

7<br />

8<br />

10<br />

12<br />

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37<br />

HINTERGRÜNDE<br />

ANLIEGEN UND ZIELE<br />

PROJEKTE<br />

PERMANENT<br />

Tag der Architektur<br />

Architekturpreis des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Architektur macht Schule<br />

Journalistenreisen<br />

AKTUELL<br />

Neue Architektur in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Architektonisch-Künstlerische Interventionen im Stadtraum – Workshop<br />

Bauherrenbroschüre „Mein Haus“<br />

Architektou ren durch <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Baukultur in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> – Erbe, Tradition, Zukunft<br />

Fotowettbewerb „wie gewohnt“<br />

Architekturstadtpläne für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Greenways<br />

Stadtentwicklung und Baukultur in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

AUSBLICK<br />

Wettbewerbe in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Gebaut in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> – Baukultur im Internet erlebbar<br />

Neue Pflegelandschaften<br />

RÜCKBLICK<br />

Zukunftsgerechte Planungs- und Architekturqualität sichern<br />

Architektur und Medien<br />

Ausstellung New York – Moskau<br />

Ausstellungen<br />

Pflege internationaler Kontakte<br />

Präsentation neuer Architektur aus <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> auf dem UIA-<br />

Kongress in Istanbul 2005<br />

Fotos und Abbildungen<br />

Impressum<br />

2


HINTERGRÜNDE<br />

Die Initiative Architektur und Baukultur in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ist die regionale<br />

Umsetzung der vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen<br />

im Jahr 2000 gestarteten Bundesinitiative gleichen Namens.<br />

Die Bundesinitiative war vom damaligen Bundesbauminister Klimmt gemeinsam<br />

mit dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der<br />

Bundesarchitektenkammer, den Architekten- und Ingenieurverbänden und<br />

der Bundesingenieurkammer auf den Weg gebracht worden. Sie hatte zum<br />

Ziel, zukunftsgerechte Planungs- und Architekturqualität und die Vorbildfunktion<br />

des öffentlichen Bauherrn zu sichern. Weiterhin sollte das Innovationspotenzial<br />

von Wohnungs- und Städtebau und die Ressourcen der Nutzung<br />

und Entwicklung des kulturellen Erbes ausgelotet werden. Es galt außerdem<br />

die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Architekten, Planer und<br />

Ingenieure zu verbessern.<br />

Während die Bundesinitiative vorerst nur auf ein Jahr angelegt war und im<br />

Kongress „Baukultur in Deutschland“ am 3.–5. Dezember 2001 in Köln<br />

einen ihrer Höhepunkte mit der Vorlage des Statusberichtes zur Lage der<br />

Architektur und Baukultur in Deutschland fand, waren die sachsen-anhaltischen<br />

Aktivitäten von vornherein auf einen weitaus längeren Zeitraum ausgerichtet.<br />

Die <strong>Architektenkammer</strong> hat die auf <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> bezogene Landesinitiative<br />

angeregt.<br />

3


Im Mai 2001 wurde die Initiative in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ins Leben gerufen,<br />

offiziell wurde sie auf dem 3. <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>ischen Architektentag bekannt<br />

gegeben. Als Schirmherr der Initiative konnte damals der amtierende<br />

Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner gewonnen werden.<br />

Die <strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> als Träger der Initiative unterbreitet<br />

Vorschläge für verschiedene Projekte, sie bereitet Planungen zu Veranstaltungen<br />

und anderen Aktivitäten vor und koordiniert die Akteure. Bereits erfolgreich<br />

laufende Projekte der <strong>Architektenkammer</strong> wurden in die Landesinitiative<br />

integriert. Die neue Landesregierung griff die Idee im Jahr 2002 auf und<br />

qualifizierte gemeinsam mit der <strong>Architektenkammer</strong> das Programm und die<br />

Zielrichtung.<br />

Seit dem Jahr 2003 wird die Landesinitiative finanziell durch das Ministerium<br />

für Bau und Verkehr unter Leitung von Dr. Karl-Heinz Daehre unterstützt.<br />

Dadurch wurde es möglich, „Baukultur“ in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> stärker als bisher<br />

öffentlich zu präsentieren und zu thematisieren.<br />

oben: Im Landesfunkhaus des MDR wurde im Jahr 2001<br />

der Start der Landesinitiative bekanntgegeben.<br />

4


ANLIEGEN UND ZIELE<br />

PROF. RALF NIEBERGALL<br />

Die Lebensqualität in unseren Städten, die technische und die soziale Infrastruktur<br />

im Lande werden zunehmend die wichtigsten Faktoren, um Investitionen<br />

voranzubringen, attraktive Wirtschaftsansiedlungen anzulocken und<br />

die Identifikation vor allem junger Menschen mit ihrem Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

als Zukunftsstandort zu fördern. Hierbei spielen Architektur und Baukultur<br />

eine herausragende Rolle. Baukultur ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe,<br />

die nur im gemeinsamen Interesse von Politik in allen Bereichen, der Öffentlichkeit<br />

und den Architekten und Planern zum Erfolg geführt werden kann.<br />

5


Die Initiative hat zwei Zielrichtungen:<br />

Öffentlichkeit<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> hat ein ungewöhnlich reiches baukulturelles Erbe. Dies<br />

umfasst nicht nur den Schatz mittelalterlicher Bauwerke und historischer<br />

Stadtensembles, sondern auch die Rolle, die <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> mit dem Bauhaus<br />

in Dessau und wichtigen Zeugnissen der Architektur der Moderne für<br />

die zeitgenössische Architekturentwicklung weltweit gespielt hat. Die<br />

Ergebnisse der bisher vergebenen Architekturpreise des Landes <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong> belegen unter anderem, dass auch die zeitgenössische Architektur<br />

in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> den Vergleich mit anderen Regionen keineswegs scheuen<br />

muss. Die kulturelle Bedeutung von Architektur im öffentlichen Bewusstsein<br />

zu verankern bleibt eine wichtige Aufgabe. „Architektur macht Schule“,<br />

Ausstellungen und Veröffentlichungen, die zeitgenössische Architektur<br />

thematisieren, sollen die öffentliche Diskussion über Architektur anregen.<br />

Architekturstadtpläne für die großen Städte unseres Landes und touristische<br />

Angebote in Gestalt von Architekturreisen durch <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> werden im<br />

In- und Ausland noch mehr Interesse für den Kulturraum <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

wecken und auch einen Beitrag zur Wirtschaftsförderung durch Architektur<br />

leisten.<br />

Politik und Wirtschaft<br />

Baukultur und Architekturqualität können nicht allein der Wirkung von<br />

Marktmechanismen überlassen werden. Der öffentliche Bauherr hat die<br />

Verantwortung, als Vorbild für nachhaltiges, qualitätsvolles Bauen, für die<br />

sinnvolle Nutzung von Ressourcen, für die Städtebau- und Eigentumsförderung<br />

sowie für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung zu wirken. Hier wird es darauf<br />

ankommen, dass im Dialog von Ministerien und Kommunen, politischen<br />

Verantwortungsträgern im Landtag, den Stadt- und Kreistagen sowie Architekten<br />

und Planern Leitlinien für die Entwicklung von Städtebau und Architektur,<br />

für politische Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Umsetzbarkeit der<br />

Konzepte entwickelt werden. Dialoge mit den Entscheidungsträgern auf der<br />

Ebene parlamentarischer Begegnungen, die Entwicklung von Konzepten aus<br />

den reichen Erfahrungen der Ministerien für Bau und Verkehr, für Finanzen<br />

und für Kultur und Bildung, sind wichtige Instrumente, um diese Leitlinien<br />

fachlich zu untersetzen.<br />

6


PROJEKTE<br />

7


TAG DER ARCHITEKTUR<br />

Seit 1996 wird am „Tag der Architektur“ eine Reihe neuer Bauvorhaben der<br />

Öffentlichkeit im Rahmen von Führungen landesweit vorgestellt. Es erfolgen<br />

Diskussionen und Veranstaltungen vor Ort. Der „Tag der Architektur“ findet<br />

traditionell am letzten Wochenende im Juni eines jeden Jahres statt und<br />

erfährt von Jahr zu Jahr einen größeren Zuspruch.<br />

Das ist u.a. einem aktuellen vielseitigen Programm geschuldet, das sich in<br />

Inhalt und Form über die Jahre weiterentwickelt hat. Die Möglichkeit,<br />

gemeinsam mit Architekten und Bauherren auf Baustellen oder in den<br />

verschiedenen Objekten ins Gespräch zu kommen, wird gern genutzt.<br />

Besonderes Interesse finden Gebäude, die in der Regel nicht für jedermann<br />

geöffnet sind.<br />

Die bundesweite Auftaktveranstaltung zum „Tag der Architektur“, die es seit<br />

2002 gibt, fand auf Initiative der <strong>Architektenkammer</strong> im Jahr 2004 in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> statt. Die Baustelle des Umweltbundesamtes in Dessau war<br />

als Veranstaltungsort ein Besuchermagnet. In den Jahren der Stadtjubiläen<br />

sind Magdeburg und Halle Schwerpunkte des „Tages der Architektur“.<br />

Veranstalter:<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

oben: 2003, Seniorenheim, Magdeburg<br />

Fotos rechte Seite<br />

oben: 2003, Max-Planck-Institut, Halle (Saale)<br />

mitte: 2002, Experimentelle Fabrik, Magdeburg<br />

unten: 2002, Landeszentralbank, Halle (Saale)<br />

8


ARCHITEKTURPREIS DES LANDES SACHSEN-ANHALT<br />

Der Architekturpreis wird seit 1995 alle drei Jahre vergeben und ist eine<br />

sehr erfolgreiche Einrichtung zur Förderung der Diskussion über die Architektur<br />

und die städtebauliche Entwicklung im Land. Aus diesem Grund – darüber<br />

sind sich die Auslober einig – ist es von großer Bedeutung, dass der Architekturpreis<br />

eine feste Institution für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> bleibt. Die im Zusammenhang<br />

mit dem Architekturpreis entstandenen Ausstellungen und Broschüren<br />

stellen die bauliche Entwicklung seit 1990 in besonderer Weise dar.<br />

Im März 2004 wurden die Preisträger des Architekturpreises sowie die<br />

Anerkennungen zum Architekturpreis von einer unabhängigen Jury bestimmt.<br />

Erstmals gab es auch einen Publikumspreis.<br />

Die Ausstellungen des aktuellen Architekturpreises, aber auch die Gesamtausstellung<br />

aller Preise, wird an verschiedenen Orten <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s und<br />

auch außerhalb des Landes gezeigt. Eine Internet<strong>präsentation</strong> gibt einen<br />

hervorragenden Überblick zu den bisherigen Preisen.<br />

Auslober:<br />

Ministerium für Bau und Verkehr des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

SALEG Die Landesentwicklungsgesellschaft mbH<br />

Fotos rechte Seite<br />

oben: Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Magdeburg, Architekturpreis des Landes<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, 1998<br />

mitte: Juridicum, Halle (Saale), Architekturpreis des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, 2001<br />

unten: Eingangshalle Lutherhaus, Lutherstadt Wittenberg, Architekturpreis des Landes<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, 2004<br />

10


ARCHITEKTUR MACHT SCHULE<br />

Die gebaute Umwelt bestimmt unser tägliches Leben und prägt unseren<br />

Alltag. Sie bewirkt, dass wir uns in unseren Städten und Dörfern wohl fühlen<br />

oder uns nach einer anderen Umgebung sehnen.<br />

Das Projekt „Architektur macht Schule“ soll dazu beitragen, bei den Bürgern<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s, insbesondere bei den jungen Bewohnern, ein besseres<br />

Verständnis für die Bedingungen des Planens und Bauens zu wecken. Durch<br />

die Angebote soll eine Schulung des „Sehens“ und ein altersgemäßes „Verstehen“<br />

der vielfältigen Bedingungen und Zusammenhänge der stadtplanerischen<br />

und baulichen Entwicklungen gefördert werden.<br />

Eines der wichtigsten Anliegen ist, sich auch mit der neuen Architektur in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> zu befassen. Unsere gebaute Umwelt wahrzunehmen, Entwicklungen<br />

zu registrieren und zu diskutieren, will gelernt sein.<br />

Begonnen wurde bereits mit der Fortbildung von Kunsterziehern, denn sie<br />

wirken als Multiplikatoren. Außerdem werden Architekten gemeinsam mit<br />

Lehrern den Unterricht, Projektwochen und Exkursionen unter dem Motto<br />

„Architektur macht Schule“ gestalten.<br />

Zu den Angeboten der <strong>Architektenkammer</strong> ist ein Faltblatt erschienen. Es<br />

kann in der Geschäftsstelle der <strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong> <strong>Anhalt</strong> abgefordert<br />

bzw. aus dem Internet heruntergeladen werden.<br />

Projektträger:<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

12


JOURNALISTENREISEN<br />

Im Auftrag der Landesmarketinggesellschaft führt die <strong>Architektenkammer</strong><br />

seit dem Jahr 2004 Journalistenreisen zum Thema „Architektur und Baukultur“<br />

in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> durch.<br />

Im Mittelpunkt der bisherigen Reisen stand der Bau des neuen Umweltbundesamtes<br />

in Dessau. Ein wichtiges Ziel der Journalistenfahrten, an der<br />

Vertreter der überregionalen Presse und der Fachpresse teilnahmen, war,<br />

Architektur als Markenzeichen <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s zu etablieren und über die<br />

Grenzen hinaus bekannt zu machen. Auch Vertretern der regionalen Medien<br />

konnte auf den Fahrten viel Neues geboten werden. Neben Dessau standen<br />

Magdeburg, Halle (Saale), Haldensleben, Lutherstadt Wittenberg sowie das<br />

Industrielle Gartenreich auf den bisherigen Programmen. Interessantes Thema<br />

war auch die IBA Stadtumbau <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 2010, deren Aufgaben in der<br />

Geschäftsstelle am Bauhaus Dessau vorgestellt wurden.<br />

Wichtigstes Anliegen der Veranstalter ist die Darstellung der Verbindung von<br />

Tradition und Zukunft des Landes. Dabei konnte der Bogen zwischen Altem<br />

und Neuem erfolgreich gespannt werden. Die neue Nutzung alter Substanz,<br />

eine wichtige Aufgabe der Architekten im Land, stand im Vordergrund.<br />

Auftraggeber:<br />

Durchführung:<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

oben:<br />

Journalistenreise 2005, Besuch Ferropolis<br />

13


NEUE ARCHITEKTUR IN SACHSEN-ANHALT<br />

Das im Juli 2004 im Michael Imhof Verlag erschienene Buch „Neue Architektur<br />

in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>“ zeigt eine bisher einmalige Zusammenstellung zeitgenössischer<br />

Architektur in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>: behutsam sanierte und im historischen<br />

Kontext ergänzte Gebäude, qualitätsvolle Neubauten und umgestaltete Landschaft.<br />

Der Umbau der sachsen-anhaltischen Städte ist noch lange nicht abgeschlossen,<br />

es war an der Zeit, Zwischenbilanz zu ziehen, um die Aufgaben<br />

für morgen zu formulieren.<br />

Kern dieser Dokumentation sind alle mit Architekturpreisen des Landes<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ausgezeichneten Objekte. Der seit 1995 im Rhythmus von<br />

drei Jahren vergebene Preis ist ein Spiegel für die Entwicklung im Land von<br />

der Boomphase der frühen neunziger Jahre bis zur behutsamen, auf Nachhaltigkeit<br />

gerichteten Stadtentwicklung unter den Bedingungen schrumpfender<br />

Städte. Darüber hinaus wurden Gebäude und neu gestaltete Freiräume aufgenommen,<br />

die exemplarisch für die vielschichtigen Aspekte der Gestaltung<br />

zeitgemäßer Lebensumwelt in einem traditionsreichen Land stehen. Insgesamt<br />

95 Objekte in 32 Orten geben einen Einblick in die architektonische Qualität<br />

und Vielfalt, die in der Region entstanden sind.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong> <strong>Anhalt</strong><br />

ISBN 3-937251-30-8<br />

oben: Universitätsplatz, Halle (Saale)<br />

Fotos rechte Seite<br />

oben: Landeszentralbank, Halle (Saale)<br />

mitte: Büro- und Werkstattgebäude, Halle (Saale)<br />

unten: Wohnanlage, Magdeburg<br />

14


ARCHITEKTONISCH-KÜNSTLERISCHE INTERVENTIONEN<br />

IM STADTRAUM – WORKSHOP<br />

In Vorbereitung des Magdeburger Stadtjubiläums wurde im Januar 2005 ein<br />

Workshop zu Möglichkeiten von architektonisch-künstlerischen Interventionen<br />

im Magdeburger Stadtraum veranstaltet. Überraschend offen war der Blick<br />

der 30 Teilnehmer, die in Teams aus Architekten, Landschaftsarchitekten,<br />

Künstlern und Stadtplanern arbeiteten. Sie hatten sich Zeit genommen, um<br />

im unmittelbaren Zentrum der Stadt Orte zu erspüren, die für kürzere oder<br />

auch längere Zeit im Blick der Öffentlichkeit stehen könnten.<br />

Mit einem kritischen Blick wurden verschiedene Plätze und Situationen der<br />

Stadt unter die Lupe genommen, um zu überlegen, welche Funktion ihnen,<br />

unter Umständen auch nur kurzzeitig, zuteil werden sollte. Die Teilnehmer<br />

kamen aus Berlin, Halle und Magdeburg. Das Stadtplanungsamt hatte 18<br />

Orte zur Überformung oder zur temporären Inbesitznahme vorgeschlagen.<br />

Die Arbeiten reichten von Vorschlägen für Events mit den Bürgern über<br />

einfache Installationen an den verschiedensten Orten und Arbeiten mit Licht<br />

für Bürger bis hin zur Benennung konkreter Beispiele, in denen Orte zur<br />

Bühne werden. Die Umsetzung der Ideen ist nur durch Sponsoring möglich.<br />

Der „Tag der Architektur 2005“ war Auftakt zur Präsentation der Interventionen.<br />

„Eine Spanische Treppe in Magdeburg“, die Idee des Landschaftsarchitekten<br />

Matthias Därr, ließ italienisches Flair in einem sonst eher vernachlässigten<br />

Stadtraum aufkommen. Eine ähnliche Veranstaltung wird es zum Stadtjubiläum<br />

in Halle geben.<br />

Veranstalter:<br />

Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Magdeburg<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

links: „12 Seerosen für Magdeburg“<br />

Fotos rechte Seite<br />

oben: „BAR-KLANG-BRÜCKE“<br />

mitte: „Eine Spanische Treppe in Magdeburg“,<br />

Planung<br />

unten: „Eine Spanische Treppe in Magdeburg“,<br />

Umsetzung<br />

16


BAUHERRENBROSCHÜRE „MEIN HAUS“<br />

Im Jahr 2000 erschien die Broschüre „Mein Haus“, die in diesem Jahr in<br />

überarbeiteter und aktualisierter Fassung neu herausgegeben wird.<br />

Um zu zeigen, dass sich Architektenhäuser durch eine ganz vielfältige<br />

individuelle Note auszeichnen, werden Beispiele von Häusern in <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong> gezeigt, die nach den Wünschen der Bauherren gemeinsam mit Architekten<br />

geplant und gebaut wurden. Und dass es nicht immer das neu gebaute<br />

Haus sein muss, sieht man am Beispiel schöner alter Häuser oder auch ehemaliger<br />

Scheunen oder Werkstätten, die bei einem geschickten Umbau zu<br />

Kleinodien wurden. Die persönlichen Wohnwünsche können sich mit der besonderen<br />

Atmosphäre eines alten Hauses und vielleicht auch einer nicht alltäglichen,<br />

liebenswerten Umgebung gekonnt verbinden. Auch der Bau von<br />

maßgeschneiderten Häusern in der Innenstadt wird beschrieben.<br />

Die Broschüre wendet sich an alle, die den Bau eines Eigenheimes planen<br />

oder die beabsichtigen eine Immobilie zu erwerben, diese zu sanieren oder<br />

umzubauen. Damit das Haus gelingt und für lange Jahre zum eigenen Heim<br />

wird, gibt das mehr als 100 Seiten umfassende Buch nützliche Hilfestellungen<br />

und Tipps. Es versteht sich als Leitfaden durch das Dickicht von Finanzierung,<br />

Baurecht, Verträgen und Abwicklung, von dem das Traumhaus zunächst<br />

umgeben ist. Die vorgestellten Häuser werden in der Neuauflage beschrieben<br />

und erschließen sich dadurch für Laien noch besser.<br />

Erscheinungstermin: 2005<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

ISBN 3-937251-59-6<br />

oben: Umbau in Butterhorst<br />

Fotos rechte Seite<br />

oben: Neubau in Halle (Saale)<br />

mitte: Umbau und Ergänzung in Halle (Saale)<br />

unten: Neubau in Ackendorf<br />

18


ARCHITEKTOUREN DURCH SACHSEN-ANHALT (2. AUFLAGE)<br />

Ein großer Erfolg war die Veröffentlichung der Broschüre „Architektouren<br />

durch <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>“, die im Jahr 2002 in der ersten Auflage erschien.<br />

Die „Architektouren“ führen durch die drei großen Städte <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s:<br />

Magdeburg, Dessau und Halle, in denen sich architektonische Schätze des<br />

20. Jahrhunderts in einer Fülle finden, die ihresgleichen sucht. In Magdeburg<br />

sind es vor allem die Wohnsiedlungen der 1920-er Jahre, die sich durch ihr<br />

soziales Anliegen wie auch durch die überraschende, expressive Farbgebung<br />

auszeichnen. Auf die Periode des „Bunten Magdeburg“ aus der Zeit des<br />

Stadtbaurats Bruno Taut nehmen auch neuzeitliche Architekturen wieder<br />

thematischen Bezug.<br />

Die Bauhausstadt Dessau steht als „Architekturmuseum der Moderne“ für<br />

den Einfluss, den das Bauhaus weltweit auf die Architektur und das Design<br />

der Neuzeit ausgeübt hat. Sie ist gleichzeitig Mittelpunkt einer ehemals<br />

gebeutelten Industrieregion im Wandel.<br />

In Halle finden sich in besonderer Dichte gelungene Beispiele dafür, wie<br />

zeitgenössische Architektur, sensibel in eine historische Stadtlandschaft<br />

eingefügt, zur Entwicklung einer modernen, lebenswerten Stadt beitragen<br />

kann. Die neuen Gebäude der Martin-Luther-Universität setzen dabei viel<br />

beachtete Maßstäbe für hohe architektonische Qualität.<br />

Erscheinungstermin: 2005<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

ISBN 3-86568-037-2<br />

oben: Siedlung Cracau, Magdeburg<br />

20


BAUKULTUR IN SACHSEN-ANHALT<br />

ERBE, TRADITION, ZUKUNFT<br />

Das Faltblatt erschien zur Messe „Denkmal 2004“.<br />

Reich bebildert wird das baukulturelle Erbe <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s von den<br />

Anfängen bis zur Gegenwart in den Kontext zur Geschichte und zur kulturellen<br />

Entwicklung gestellt. Es gibt einen interessanten Überblick für die Bewohner<br />

und die Gäste des Landes. Es kann im Rahmen des Projektes „Architektur<br />

macht Schule“ verwendet werden.<br />

Eine Präsentation, die von der <strong>Architektenkammer</strong> zur Verfügung gestellt<br />

wird, gibt die Inhalte des Faltblattes wieder. Ein Plakat rundet die Dokumentation<br />

ab.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

oben: Bauhaus Dessau<br />

21


FOTOWETTBEWERB „WIE GEWOHNT“<br />

„Wie wollen wir wohnen?“, diese Frage wird eine der spannendsten im<br />

Rahmen des zukünftigen Umbaus der Städte sein. Ein öffentlicher Fotowettbewerb,<br />

der sich in seinem Verfahren an den bereits 1999 durchgeführten<br />

Wettbewerb „behaust“ anlehnte, wurde im November 2004 ausgelobt. Der<br />

Wettbewerb, der sich gleichermaßen an Fotoprofis wie an Amateure <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong>s richtete, wurde im Februar 2005 entschieden.<br />

Auslober:<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Verband der Wohnungsgenossenschaften <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />

Verband der Wohnungswirtschaft <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e.V.<br />

Schirmherr:<br />

Dr. Karl-Heinz Daehre<br />

oben: 1. Preis, Gesine Schlesinger, Halle (Saale) „Und ewig lockt die Traumwohnung …“<br />

unten links: 2. Preis, Jürgen Schmidt, Bitterfeld „Am Filmband“<br />

unten rechts: 3. Preis, Frieder H. Wolfram, Niemberg „wie (ab-)gewohnt, ausgezogen, aufgemessen,<br />

ausgebaut“<br />

22


ARCHITEKTURSTADTPLÄNE FÜR SACHSEN-ANHALT<br />

Im Jahr 2005 ist anlässlich des 1200-jährigen Stadtjubiläums ein erster<br />

Architekturstadtplan in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> für Magdeburg erschienen. Der Plan<br />

ist ein interessantes Angebot für individuell reisende Kulturtouristen, Architektenvereine,<br />

Hochschulen, ausländische Kammern und Vereine und natürlich<br />

für die Bewohner der Stadt.<br />

Im Jahr 2006 ist ebenfalls aus Anlass des 1200-jährigen Stadtjubiläums<br />

ein Architekturstadtplan für Halle (Saale) geplant.<br />

Herausgeber:<br />

Landeshauptstadt Magdeburg<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

ISBN 3-86568-038-0<br />

23


GREENWAYS<br />

„Grüne Wege durch neue Landschaften“ – ein Faltblatt – ist eine Ergänzung<br />

zum Projekt „Gartenträume“, das die historischen Parks <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s<br />

überregional bekannt machen soll.<br />

Die Landschaft in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> hat ihr Gesicht grundlegend verändert.<br />

Die durch Industrialisierung, militärische Nutzung oder Tagebau geprägten<br />

Regionen wurden in den zurückliegenden Jahren umgestaltet und aufgewertet.<br />

Sie werden zu Orten der Entspannung und Erholung. Geschickt wird die Geschichte<br />

reflektiert und weiterhin erlebbar.<br />

Auch Straßen und Plätze in den Städten wurden den aktuellen Bedürfnissen<br />

angepasst. Sie verleihen den urbanen Orten heute eine neue Ausstrahlung<br />

und eine neue Akzeptanz.<br />

Neben der Pflege der Gartendenkmale ist die neue „Landschaftsarchitektursprache“<br />

mit zeitgenössischen Gestaltungsansätzen eine folgerichtige Ergänzung.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

oben: Wissenschafts- und Innovationspark Heide-Süd, Halle (Saale)<br />

Fotos rechte Seite<br />

oben: Seepromenade „Concordia See“, Schadeleben<br />

mitte: „Thüringer Bahnhof“, Halle (Saale)<br />

unten: Agora, Kulturlandschaft Goitzsche, Halbinsel Pouch<br />

24


STADTENTWICKLUNG UND BAUKULTUR IN SACHSEN-ANHALT<br />

Im Frühjahr 2005 begann eine Veranstaltungsreihe, getragen von der<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, dem Ministerium für Bau und Verkehr<br />

und der Vertretung des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> beim Bund in Berlin, die sich<br />

dem Thema „Stadtentwicklung und Baukultur“ widmet. In loser Reihenfolge<br />

sind mit verschiedenen Partnern Veranstaltungen über das Jahr 2005 hinaus<br />

geplant. Ausstellungen und Themenabende ziehen das Berliner Publikum<br />

und die Gäste der Bundeshauptstadt an.<br />

Erfolgreich liefen bisher:<br />

15. März 2005<br />

Ausstellungseröffnung<br />

„Architekturpreise des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 1995–2004“<br />

19. Mai 2005<br />

Das Wirken von Bruno Taut in Magdeburg und Berlin<br />

13. Juni 2005<br />

Die anderen Städte – Die IBA Stadtumbau 2010 präsentiert sich in Berlin<br />

Veranstaltungsort:<br />

Landesvertretung <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> beim Bund<br />

Berlin, Luisenstraße 18<br />

oben: 13. Juni 2005, Innenhof Luisenstraße<br />

26


WETTBEWERBE IN SACHSEN-ANHALT<br />

Aufbauend auf einer bereits von der <strong>Architektenkammer</strong> konzipierten und<br />

mehrfach präsentierten Ausstellung wird eine mit verschiedenen aktuellen<br />

Projekten erweiterte Broschüre „Wettbewerbe in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>“ erstellt,<br />

um die guten Ergebnisse der Wettbewerbe zu dokumentieren, die in <strong>Sachsen</strong>-<br />

<strong>Anhalt</strong> zu beachtenswerten Ergebnissen führten.<br />

In der Publikation wird die Vielfältigkeit der eingereichten Entwürfe und die<br />

hohe Qualität der umgesetzten Planungen deutlich. Die Broschüre soll auch<br />

dazu dienen, das Interesse von öffentlichen und privaten Auslobern an der<br />

Durchführung von Wettbewerben zu fördern und die Verantwortung der<br />

öffentlichen Hand für die Qualität der Baukultur heraus zu stellen.<br />

Erscheinungstermin: 2005<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

oben: Wettbewerbsmodell, Umweltbundesamt Berlin<br />

27


GEBAUT IN SACHSEN-ANHALT –<br />

BAUKULTUR IM INTERNET ERLEBBAR<br />

Dieses Projekt soll in den Jahren 2005 und 2006 realisiert werden. Es<br />

beinhaltet die technische Aufbereitung der bisherigen Publikationen „Neue<br />

Architektur in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>“ und „Architektouren durch <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>“<br />

sowie aller Objekte des Architekturstadtplanes Magdeburg für eine multimediale<br />

Darstellung im Internet.<br />

Begleitend ist eine Erarbeitung von Tourenplänen durch das Land vorgesehen.<br />

Verknüpfungen zum Landesportal <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, dem Ministerium für Bau<br />

und Verkehr und zum Internetauftritt der Landesmarketinggesellschaft sind<br />

geplant.<br />

Projektträger:<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

oben: Studentenwohnungen am Landrain, Halle (Saale)<br />

28


NEUE PFLEGELANDSCHAFTEN<br />

Der Anteil der älteren Bevölkerung nimmt ständig zu. Dem Bedarf entsprechend<br />

war es deshalb in den zurückliegenden Jahren notwendig, Einrichtungen für<br />

Senioren zu modernisieren und neu zu bauen. Eine großzügige Förderung<br />

durch Bund und Land wirkte dabei unterstützend. Mitte der 1990er Jahre<br />

wurde eine Vielzahl von offenen Architektenwettbewerben durch das Land<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> initiiert, in deren Ergebnis eine völlig neue Qualität in der<br />

Pflegelandschaft <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>s erreicht werden konnte, die in der<br />

Bundesrepublik ihresgleichen sucht. Durch diese Wettbewerbe bekamen<br />

auch junge, noch nicht etablierte Büros die Chance, ihre Ideen und Entwürfe<br />

zu präsentieren und umzusetzen.<br />

In intensiven Gesprächen während der Planungsphase setzten sich Architekten<br />

und Träger mit den spezifischen Anforderungen an altersgerechtes Wohnen<br />

und Pflege auseinander. Gemeinsam wurden die Wettbewerbsergebnisse<br />

weiterentwickelt. Es sind vielfältige Angebote in der Pflege und dem betreuten<br />

sowie altengerechten Wohnen vernetzt umgesetzt worden.<br />

Die Unterschiedlichkeit der realisierten Häuser zeigt die Abkehr von vorgeprägten<br />

Standards. Es fanden sich interessante städtebauliche und architektonische<br />

Lösungen für die jeweiligen Standorte, die eine Lebens- und<br />

Aufenthaltsqualität für das Wohnen im Alter sichern.<br />

Anliegen der geplanten Broschüre ist, ausgewählte Alten- und Pflegeheime,<br />

die diesen Weg in eine neue Pflegelandschaft aufzeigen, zu dokumentieren<br />

und in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> sowie über das Bundesland hinaus bekannt zu<br />

machen.<br />

oben: Seniorenheim, Haldensleben<br />

29


ZUKUNFTSGERECHTE PLANUNGS-<br />

UND ARCHITEKTURQUALITÄT SICHERN<br />

… ist gemeinsames Anliegen der <strong>Architektenkammer</strong> und der Ingenieurkammer.<br />

Deshalb hatten sie zu einer Veranstaltung am 22. Mai 2002 in das Kulturhistorische<br />

Museum der Landeshauptstadt eingeladen. Im Mittelpunkt der<br />

Redebeiträge stand die Frage, wie und mit wem man eine zukunftsgerechte<br />

Planungs- und Architekturqualität in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> sichern kann.<br />

Die Befindlichkeit einer Gesellschaft und der Zustand ihrer gebauten Umwelt<br />

stehen in enger Wechselwirkung zueinander. Auch wer niemals von Interesse<br />

an Architektur spricht, will Zukunftshoffnung und Sicherheit in seinem<br />

Lebensraum reflektiert finden. Dafür ist die Sensibilisierung der Bürger für<br />

ihre gebaute Umwelt durch ein gewisses Maß an Bildung als Schulung von<br />

sinnlicher Wahrnehmung notwendig, die in einer immer schnelllebiger<br />

werdenden Gesellschaft zu verarmen droht. Ziel muss sein, dass die Gestaltqualitäten,<br />

die Dauerhaftigkeit und Schönheit von Konstruktion sowie<br />

lebenswerte Aufenthaltsorte in Städten und Gemeinden erhalten bleiben.<br />

Alles Gebaute gehört zur Kultur unserer Zivilisation und zur Identifikation<br />

mit dem eigenen Lebensraum.<br />

Prof. Gert Kähler, Hamburg, der im Auftrag der Bundesregierung den Statusbericht<br />

zur Baukultur in Deutschland erarbeitete, führte in seinem Vortrag<br />

anhand plastischer Beispiele den oft wenig sensiblen, auf Gleichgültigkeit<br />

und Lieblosigkeit beruhenden Umgang mit der gebauten Umwelt vor Augen,<br />

um den vorherrschenden Ist-Zustand zu beschreiben. Er kritisierte die fehlende<br />

Kontrolle der öffentlichen Hand bei Bauten, die von privaten Investoren<br />

gebaut und von Kommunen bis hin zum Parlament der Europäischen Union<br />

gemietet werden. Er sieht dieses als eine Verschlechterung der ästhetischen<br />

Umweltbedingungen. „Wenn der Staat im öffentlichen Bauen die Verantwortung<br />

an andere abgibt, dann zeigen die so entstehenden Bauten nicht Bürgerstolz<br />

und Selbstbewusstsein eines Staates, sondern nur, dass eigentlich alles egal<br />

war.“<br />

oben: Eröffnung des Umweltbundesamtes Dessau – Qualität durch Wettbewerbe<br />

30


ARCHITEKTUR UND MEDIEN<br />

Die Veranstaltung, zu der die <strong>Architektenkammer</strong> und das Ministerium für<br />

Bau und Verkehr am 17. Juni 2003 in das Landesfunkhaus des Mitteldeutschen<br />

Rundfunks nach Magdeburg eingeladen hatten, war ein Annäherungsversuch<br />

an das Thema „Architektur und Medien“.<br />

Das Gebäude des MDR, 2001 mit einer Anerkennung zum Architekturpreis<br />

des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> ausgezeichnet, ist ein Medienhaus, das sich der<br />

Stadt und deren Bürgern öffnet.<br />

Unter Moderation von Kristin Kerstein, 2003 noch stellvertretende Chefredakteurin<br />

des Deutschen Architektenblattes, versuchten sich die Teilnehmer<br />

der Diskussion der Frage zu nähern, ob das Thema Architektur und Stadtumbau<br />

bereits ausreichend in den Medien platziert ist.<br />

Die Architekturentwicklung hat einen positiven Verlauf genommen, ist das<br />

Grund genug darüber zu berichten? Einig war man sich darüber, dass<br />

Architektur ein schwer zu vermittelndes Thema sei. Deshalb ist es wichtig,<br />

nicht nur die Architektur, sondern die Akteure sprechen zu lassen. Vielfach<br />

fänden auch die Architekten nicht die Sprache der Medien und damit des<br />

Publikums, seien dies nun Leser, Zuschauer oder Zuhörer.<br />

Muss Architektur sexy sein, um in den Medien platziert zu werden? Sicherlich<br />

eine Frage, über die sich noch in Zukunft ausführlich diskutieren lässt. Die<br />

Veranstaltung hat den Architekten die Medien und den Medien die Architektur<br />

näher gebracht. Ein erster geglückter Annäherungsversuch – ein wichtiger<br />

Dialog, der nicht abreißen darf.<br />

31


AUSSTELLUNG NEW YORK – MOSKAU<br />

Im Juni 2001 wurden in der Magdeburger „Galerie Himmelreich“ und im<br />

Landesfunkhaus des MDR in Magdeburg parallel Ausstellungen zu „New<br />

York – Moskau“ des Fotografen Frank-Heinrich Müller aus Leipzig gezeigt.<br />

Die großformatigen Fotografien von Gebäuden und städtebaulichen Situationen<br />

in New York entstanden während eines Arbeitsaufenthaltes 1996 in dieser<br />

Stadt. Sie widmen sich verschiedenen Stadtteilen und Themen in New York.<br />

Viele der Bilder sind in einer Höhe von 20 bis 25 Metern aufgenommen und<br />

schauen der Stadt „auf den Bauch“, ohne Horizont, frontal und genau.<br />

Telesichten von höheren Standpunkten aus zeigen die Stadt wie bei einem<br />

Blick in einen Baukasten.<br />

Während eines Moskau-Aufenthaltes im Jahr 1998 entstanden die Moskau-<br />

Fotografien mit ähnlichem Anspruch wie zuvor in New York. So ist ein<br />

Vergleich mit der größten Stadt Europas möglich. Auch hier wurden die<br />

Typologien der großen Häuser, die politischen und öffentlichen Orte sowie<br />

Industrieareale fotografisch dokumentiert.<br />

Veranstalter:<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

SALEG Die Landesentwicklungsgesellschaft mbH<br />

Galerie Himmelreich<br />

oben: Ausstellungskatalog<br />

32


AUSSTELLUNGEN<br />

Um die Diskussion über die Baukultur und die Kultur des Bauens zu beleben,<br />

werden seit vielen Jahren Ausstellungen an verschiedenen Orten und zu<br />

unterschiedlichen Anlässen präsentiert. Neben den Architekturpreisen waren<br />

das u.a. die Präsentation „Baukultur“, die gemeinsam vom Bauministerium<br />

und der Stiftung Bauhaus Dessau getragen wurde. Eine Ausstellung über<br />

Wettbewerbe und die Darstellung neuer Landschaftsarchitektur ergänzen die<br />

Dokumentationen. Durch diese Präsentationen erreicht Architektur die Öffentlichkeit<br />

und regt zur Auseinandersetzung mit dem neuen Bauen in alten<br />

Städten und den Akzenten aktueller Baukultur an.<br />

Immer wichtiger wird es, öffentlich über das Anliegen der Landesinitiative<br />

Architektur und Baukultur bei Veranstaltungen und auf Messen zu informieren<br />

und die Publikationen, die bisher erschienen, vorzustellen. Ein flexibles Ausstellungssystem<br />

mit hohem Wiedererkennungswert macht dieses möglich.<br />

33


PFLEGE INTERNATIONALER KONTAKTE<br />

Seit August 2001 bestehen Kontakte zum „vorarlberger architektur institut“.<br />

Vom 14. Februar bis 17. März 2002 wurde in Dornbirn die Ausstellung<br />

„Architekturpreise des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 1995 bis 2001“ gezeigt.<br />

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung reisten mehrere sachsen-anhaltische<br />

Bürgermeister nach Österreich, um sich dort vom aktuellen Baugeschehen<br />

ein Bild zu machen.<br />

Die Ausstellung „Hypo-Bauherrenpreis“ des Landes Vorarlberg und der<br />

„Vorarlberger Holzbaupreis“ waren im Jahr 2003 im Rahmen eines Holzbaukongresses<br />

im Magdeburger Rathaus zu sehen.<br />

oben: Kindergarten Lustenau, Vorarlberg<br />

34


PRÄSENTATION NEUER ARCHITEKTUR AUS SACHSEN-ANHALT<br />

AUF DEM UIA-KONGRESS IN ISTANBUL 2005<br />

Auf Initiative der <strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> präsentierte sich auf<br />

dem UIA-Kongress in Istanbul am Stand der Bundesarchitektenkammer<br />

Deutschlands aktuelle Architekturszene. In einer abwechslungsreichen<br />

informativen Dokumentation wurden auch 15 Gebäude aus <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

gezeigt. Die umfassende Darstellung gab einen breiten Überblick über<br />

aktuelle Tendenzen des Bauens in Deutschland.<br />

Die Präsentation ergänzte die Ausstellung „Zwei deutsche Architekturen“,<br />

die die unterschiedliche Entwicklung in beiden deutschen Staaten bis 1990<br />

dokumentiert.<br />

Herausgeber:<br />

Bundesarchitektenkammer<br />

oben: Bluebox, Schützenplatz, Zeitz<br />

35


FOTOS UND ABBILDUNGEN<br />

László Ambrus (S. 21)<br />

A. Arft (S. 21)<br />

Clemens Bach (S. 10, 11, 19)<br />

Matthias Därr (S. 26)<br />

Christian Däschler (S. 37)<br />

Alexandra Fröb (S. 35)<br />

Dorothee Gintars (S. 11)<br />

Petra Heise (S. 7, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 22, 23, 36)<br />

André Hellberg (S. 18)<br />

Ulrike Jochum (S. 19)<br />

Werner Kellner (S. 17)<br />

Michael Klante (S. 17, 27, 30)<br />

KSV (S. 31)<br />

Hans-Jürgen Landes (S. 4)<br />

Rainer Mader (S. 13)<br />

Frank Heinrich Müller (S. 34)<br />

Nadine Nocken (S. 27)<br />

Sandra Oheim (S. 19)<br />

Planerzirkel Kleymann (S. 27)<br />

Punktum (S. 13)<br />

Stefan Reinhard (S. 19)<br />

Martina Römer (S. 34)<br />

Jo. Schaller (S. 16, 20, 22, 25, 33)<br />

Ines Schick-Okesson (S. 35)<br />

Gesine Schlesinger (S. 24)<br />

Jürgen Schmidt (S. 24)<br />

Tom Schulze (S. 32)<br />

René Weißbarth (S. 28)<br />

Frieder H. Wolfram (S. 24)<br />

Dirk Zabries (S. 21)<br />

36


IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

Fürstenwall 3, 39104 Magdeburg<br />

www.ak-lsa.de<br />

Redaktion:<br />

Petra Heise, Magdeburg<br />

Redaktionsschluss:<br />

25. Juli 2005<br />

Gestaltung:<br />

Praxis für Gestaltung, Halle (Saale)<br />

Verlag:<br />

Michael Imhof Verlag<br />

Druck:<br />

Grafisches Centrum Cuno, Calbe<br />

© 2005<br />

<strong>Architektenkammer</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

alle Rechte vorbehalten<br />

ISBN 3-86568-069-0<br />

37

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