Jahresbericht 2017
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>2017</strong><br />
01.10.2016 – 30.09.<strong>2017</strong><br />
Starke Frauen, sichere Geburten,<br />
Heilung von Fisteln
Editorial................................................. 1<br />
Wer wir sind......................................... 2<br />
International<br />
Wie wir arbeiten.................................. 5<br />
Wichtigste Kennzahlen...................... 6<br />
Wo wir arbeiten................................... 7<br />
Überblick Partner und Projekte........ 7<br />
Afghanistan........................................... 8<br />
Bangladesch......................................... 11<br />
Äthiopien............................................... 12<br />
Tschad................................................... 19<br />
National<br />
Sensibilisierungsarbeit...................... 20<br />
Einsatz von Ehrenamtlichen<br />
und Freiwilligen................................... 23<br />
Finanzbericht........................................ 24<br />
Leistungsbericht.................................. 30<br />
2
Veränderungen mit 14<br />
Im vergangenen Mai hat meine Tochter Andrina ihren 14. Geburtstag gefeiert. Ein aufgewecktes<br />
Teenagermädchen voller Lebensfreude und Tatendrang auf dem Weg zum Erwachsenwerden.<br />
Ein Weg, der viele Veränderungen mit sich bringt und manchmal auch anstrengend sein kann.<br />
Wir kennen sie, die Pubertät mit all ihren Facetten, den Hochs und Tiefs, dem Wechselbad der<br />
Gefühle und der zunehmenden Abgrenzung von den Eltern. Die Ausbildung und die Frage der Berufswahl<br />
nehmen viel Raum ein. Loslassen und bereit sein für Neues, das sich anbahnt. Zunehmende<br />
Freiheiten geniessen und gleichzeitig mehr Verantwortung übernehmen; ein spannender<br />
Lebensabschnitt zwischen Unsicherheiten und klaren Vorstellungen.<br />
Weltweit werden auch dieses Jahr unzählige Mädchen 14 Jahre alt. Viele feiern ihren Geburtstag<br />
nicht, da sie das Datum ihrer Geburt nicht kennen. Viele haben keine Möglichkeiten, sich über<br />
Ausbildung und Berufswahl Gedanken zu machen. Auch die Zeit, um körperlich und emotional<br />
erwachsen zu werden, ist ihnen nicht vergönnt. Vielmehr erleben sie in ihren Teenagerjahren<br />
einschneidende Veränderungen. Oft besteht der Alltag aus harter Arbeit, und es gilt, Verantwortung<br />
zu übernehmen; dies jedoch ohne dabei Freiheiten zu gewinnen. In unseren Projektländern<br />
ist es leider immer noch weit verbreitet, dass Mädchen im Teenageralter verheiratet werden.<br />
Schwangerschaften und Geburten in diesem Alter führen oft zu Komplikationen oder gar zum<br />
Tod. Veränderungen, die zur Verbesserung ihrer Lebensumstände führen, sind dringend nötig.<br />
Auch Women’s Hope International (WHI) feierte im Dezember <strong>2017</strong> den 14. Geburtstag. Der 2003<br />
gegründete Verein, welcher sich für Operationen bei Mädchen und Frauen mit Geburtsverletzungen<br />
engagiert, ist zu einem Hilfswerk herangewachsen. Projekte zur Stärkung der Frauen in der<br />
Gesellschaft, zur Förderung von sicheren Geburten und für Operationen von Frauen mit Fisteln<br />
werden gemeinsam mit Partnerorganisationen in vier Ländern durchgeführt. Längst liegt die<br />
operative Verantwortung nicht mehr in den Händen von freiwilligen Helfern, die ihre beschränkte<br />
Freizeit neben Beruf und Familie für WHI einsetzen. WHI ist auf gutem Weg, erwachsen zu<br />
werden. Dies bedeutet auch bei einer Organisation Veränderungen im Spannungsfeld zwischen<br />
klaren Vorstellungen und Unsicherheiten. Die gute Zusammenarbeit zwischen Geschäftsstelle<br />
und Vorstand sowie das unermüdliche Engagement der Freunde von WHI machen dies möglich.<br />
Lesen Sie im vorliegenden <strong>Jahresbericht</strong>, wie es gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen<br />
und engagierten Mitmenschen vor Ort gelungen ist, im vergangenen Jahr für viele Betroffene<br />
positive Veränderungen zu bewirken.<br />
Dr. med. Martin Leimgruber<br />
Präsident<br />
1
Wer wir sind<br />
Women’s Hope International ist ein Schweizer Hilfswerk, das sich für die<br />
Verbesserung der Mütter- und Kindergesundheit in Afrika und Asien engagiert.<br />
Mädchen und Frauen werden während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett<br />
fachkundig begleitet. Geburtstraumatischen Verletzungen wird vorgebeugt;<br />
Frauen mit Geburtsfisteln werden behandelt. Mädchen und Frauen werden in<br />
ihrer gesellschaftlichen Stellung gestärkt. Wir bekämpfen Kinderehen und<br />
setzen uns dafür ein, dass Teenagerschwangerschaften nicht mehr vorkommen.<br />
Auf der Basis christlicher Ethik erfüllen wir unseren Auftrag zusammen<br />
mit unseren Partnern fachlich kompetent, wirkungsvoll und effizient.<br />
Unsere Vision<br />
Wir setzen uns dafür ein …<br />
... dass alle Mädchen und Frauen mit einer Geburtsfistel<br />
medizinische, soziale, psychologische und seelsorgerliche<br />
Hilfe erfahren und nicht länger körperlich leiden,<br />
ausgestossen und verachtet werden.<br />
... dass keine Frau ihr Kind unter unmenschlichen und<br />
demütigenden Bedingungen gebären muss.<br />
… dass nicht mehr alle zwei Minuten eine Mutter während<br />
der Geburt stirbt, sondern dass die Müttersterblichkeit<br />
weltweit auf den tiefen Stand von Industrieländern<br />
sinkt.<br />
… dass Mädchen nicht als Kinder und unter Zwang verheiratet<br />
werden.<br />
... dass Mädchen zur Schule gehen können und nicht<br />
durch eine Teenagerschwangerschaft daran gehindert<br />
werden.<br />
... dass Sexualität nicht mehr zur Demütigung und Ausübung<br />
von Macht missbraucht wird.<br />
… dass Frauen selbstbewusst und gleichberechtigt ihre<br />
Beziehungen mitgestalten können.<br />
Unsere Werte<br />
Unser Auftrag<br />
Heilung von Fisteln<br />
Heilung von Frauen mit geburtstraumatischen Verletzungen<br />
Wir engagieren uns in der Identifikation, Behandlung, Rehabilitation<br />
und Reintegration von Mädchen und Frauen<br />
mit Geburtsfisteln.<br />
Sichere Geburten<br />
Fachkundige Begleitung während Schwangerschaft, Geburt<br />
und Wochenbett; Geburtskliniken<br />
Wir unterstützen die fachkundige Begleitung von Mädchen<br />
und Frauen während Schwangerschaft, Geburt und<br />
Wochenbett. Dazu bilden wir Hebammen aus, bauen<br />
funktionstüchtige Geburtskliniken auf und stellen sicher,<br />
dass bei einer akuten Notsituation operative Geburtshilfe<br />
möglich ist.<br />
Starke Frauen<br />
Frauen-Empowerment<br />
Wir fördern und stärken Mädchen und Frauen in ihrer<br />
gesellschaftlichen Stellung und ermöglichen Eigenständigkeit<br />
und Selbstbestimmung. Dazu gehört auch die Beratung<br />
in Fragen der reproduktiven Gesundheit inklusive<br />
Familienplanung. Wir setzen uns ein, dass Kinderehen<br />
und Teenagerschwangerschaften nicht mehr vorkommen.<br />
• Wir handeln auf der Basis der Grund- und Menschenrechte,<br />
geleitet durch eine christliche Ethik.<br />
• Unser Handeln ist getragen durch den Respekt vor<br />
dem Leben und dem Eintreten für sozial Benachteiligte.<br />
• Wir sind besonders der sozialen Gerechtigkeit sowie<br />
der Gleichberechtigung von Frauen und Männern verpflichtet.<br />
• Wir engagieren uns für Menschen unabhängig von<br />
Alter, Herkunft, Sprache, Religion, Kultur, gesellschaftlicher<br />
Stellung und politischer Überzeugung.<br />
2
EINE HEBAMME IN EINEM GESUNDHEITS-<br />
ZENTRUM UNSERES PARTNERS CUAMM IN<br />
ÄTHIOPIEN PRÜFT DIE GEWICHTSZUNAHME<br />
BEI EINEM KIND.<br />
3
SCHWANGERSCHAFTSVORSORGEUNTER-<br />
SUCHUNG IN PARBATIPUR, BANGLADESCH.<br />
4
International<br />
Wie wir arbeiten<br />
Durch Prävention und einen umfassenden Behandlungsansatz<br />
für Frauen, die bereits unter Geburtsverletzungen<br />
leiden, bekämpft WHI die Problematik der Geburtsfisteln<br />
auf eine ganzheitliche Art und Weise. Im Fokus stehen<br />
Mädchen und Frauen, die auf Grund von sozioökonomischen<br />
und kulturellen Faktoren sowie mangelndem<br />
Zugang zu einer adäquaten Gesundheitsversorgung in<br />
Gefahr sind, vor, während oder nach der Geburt zu sterben<br />
oder eine Geburtsfistel zu entwickeln.<br />
Das langfristige Ziel besteht in einer markanten Reduktion<br />
der Müttersterblichkeit sowie in der Eliminierung von<br />
Geburtsfisteln. Mädchen und Frauen sollen ihre Selbstbestimmung<br />
wahrnehmen können und in allen Lebensbereichen<br />
respektiert und geachtet werden. Kinderehen sollen<br />
nicht mehr vorkommen.<br />
In der Umsetzung unserer Projekte und Programme in<br />
Afghanistan, Bangladesch, Äthiopien und im Tschad<br />
orientieren wir uns an den folgenden Prinzipien:<br />
• Wir erfüllen unseren Auftrag fachlich kompetent, wirkungsvoll<br />
und effizient.<br />
• Wir arbeiten mit zivilgesellschaftlichen und staatlichen<br />
Akteuren zusammen, die unsere Programme umsetzen.<br />
• Langfristiges Ziel ist die Umsetzung unserer Arbeit<br />
mit einem Länder-Programmansatz, mit thematischen<br />
und geographischen Schwerpunkten und geeigneten<br />
Koordinationsstrukturen für das jeweilige Einsatzland.<br />
• Wir überprüfen unsere Projekte und Programme regelmässig<br />
nach folgenden Kriterien: Relevanz, Effizienz,<br />
Effektivität, Nachhaltigkeit und Wirkung.<br />
Komitee für die Überprüfung von Programmen<br />
(Programme Review Committee)<br />
Ein Komitee von externen Fachpersonen trifft sich periodisch,<br />
um neue Projekte zuhanden des Vorstandes zu<br />
begutachten und zu empfehlen oder abzulehnen.<br />
Folgende Personen sind Mitglieder des Komitees:<br />
• Dr. Alexander Bischoff, Institut für Pflegewissenschaft,<br />
Universität Basel<br />
• Dr. Susanna Hausmann-Muela, Partners for Applied<br />
Social Sciences (PASS)<br />
• Dr. Kate Molesworth, Schweizerisches Tropen- und<br />
Public Health-Institut<br />
• Helena Zweifel, ehem. Geschäftsführerin Medicus<br />
Mundi Schweiz<br />
• Wir arbeiten partnerschaftlich auf der Basis gemeinsamer<br />
Ziele, stärken unsere Partner langfristig und<br />
verhelfen ihnen zu einer hohen fachlichen Kompetenz.<br />
• Unsere Programme sind innovativ und nachhaltig. Sie<br />
werden nach Möglichkeit mit dem staatlichen Gesundheitssystem<br />
koordiniert.<br />
Was ist eine Geburtsfistel? Eine Geburtsfistel ist eine unnatürliche Verbindung<br />
zwischen der Scheide und der Blase oder dem Enddarm. Sie entsteht, wenn<br />
die Geburt viel zu lange dauert, weil das Köpfchen des Kindes im Verhältnis<br />
zum Becken der Mutter zu gross ist. Das Kind kann nicht geboren werden;<br />
sein Kopf drückt stundenlang auf das umliegende Gewebe, welches schliesslich<br />
abstirbt. Ein Loch entsteht. Als Folge fliessen Urin oder Stuhl unkontrolliert<br />
durch die Scheide aus. Diese Inkontinenz macht es für die Betroffenen fortan<br />
unmöglich, ein normales Leben zu führen. Häufig werden sie gemieden, geschieden<br />
und ausgestossen. Die Erkrankung kommt nur in Entwicklungsländern<br />
vor und ist bedingt durch einen Mangel an geburtshilflicher Versorgung<br />
und das junge Alter vieler werdender Mütter. Weltweit leiden schätzungsweise<br />
zwei Millionen Mädchen und Frauen an einer Geburtsfistel. Jedes Jahr erleiden<br />
neu zwischen 50’000 bis 100’000 Frauen eine Geburtsfistel.<br />
5
Wichtigste Kennzahlen<br />
für das Jahr 2016/<strong>2017</strong><br />
(Oktober 2016 bis September <strong>2017</strong>)<br />
Durch die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnerorganisationen<br />
konnte WHI vor Ort viel bewirken. Die folgenden zusammenfassenden Zahlen<br />
zeigen die Wirkung der Programmarbeit in den wesentlichsten Kernbereichen<br />
während des Berichtsjahres.<br />
• Anzahl durchgeführte Operationen (Fisteln<br />
und Beckenbodenerkrankungen): 408<br />
• Anzahl unterstützte Hebammenstudentinnen<br />
(direkt und indirekt): 163<br />
• Anzahl fachlich begleitete Frauen mit<br />
Risikoschwangerschaft in Wartehäusern: 872<br />
• Anzahl im Aufbau unterstützte<br />
Gesundheitszentren/Geburtskliniken: 31<br />
6
Wo wir arbeiten<br />
Afghanistan<br />
Bangladesch<br />
Äthiopien<br />
Tschad<br />
Überblick Partner und Projekte<br />
Afghanistan<br />
Partner Projekt Überweisung an Partner in CHF<br />
CURE International Hospital Vorbeugung und Behandlung von<br />
119‘152.50<br />
Geburtsverletzungen<br />
Première Urgence<br />
Internationale (PUI)<br />
Bangladesch<br />
Studie über erschwerten Zugang zu<br />
Gesundheitsdiensten für Mütter<br />
29‘000.00<br />
Partner Projekt Überweisung an Partner in CHF<br />
Lutheran Aid Medicine in<br />
Bangladesh (LAMB)<br />
Äthiopien<br />
Reproduktive Basisgesundheit und ganzheitliche<br />
Behandlung von Frauen mit Geburtsfisteln<br />
309‘240.10<br />
Partner Projekt Überweisung an Partner in CHF<br />
Attat Catholic Hospital Wartehaus für Frauen mit Risikoschwangerschaft 94‘330.80<br />
CUAMM Gesundheit für Mutter und Kind 115‘426.00<br />
Hamlin Fistula Ethiopia Hebammenausbildung 68‘000.00<br />
Stärkung von Müttergesundheitsdiensten 20‘260.10<br />
St. Luke Catholic Hospital Hebammenausbildung 37‘465.65<br />
Women and Health Alliance<br />
(WAHA)<br />
Wartehaus für Frauen mit Risikoschwangerschaft 6‘236.90<br />
Unterstützung für die Behandlung<br />
von Geburtsfisteln<br />
24‘253.05<br />
7
International<br />
Afghanistan<br />
In Afghanistan arbeitet WHI seit 2007 mit CURE International Hospital zusammen und seit 2014<br />
mit Première Urgence Internationale<br />
Projekt mit CURE International:<br />
Vorbeugung und Behandlung von<br />
Geburtsverletzungen<br />
Unsere Partnerorganisation, CURE International Hospital,<br />
ist ein privates Ausbildungsspital mit 104 Betten. Das<br />
Behandlungszentrum für Frauen mit Fisteln ist Teil des<br />
Spitals und hat eine nationale Ausstrahlung. Frauen mit<br />
Geburtsfisteln kommen aus allen Teilen des Landes, um<br />
sich dort operieren zu lassen.<br />
Oberziel<br />
Die Anzahl der Frauen, welche mit einer Geburtsfistel<br />
leben, ist signifikant reduziert. Weniger Frauen erleben<br />
eine traumatische Geburtsverletzung.<br />
Ziele<br />
• Fistelchirurginnen sind ausgebildet.<br />
• Gynäkologinnen schliessen eine Weiterbildung ab.<br />
• Frauen mit einer Geburtsfistel sind erfolgreich operiert.<br />
• Gesundheitspersonal in den Provinzen ist bezüglich<br />
Geburtsfisteln sensibilisiert.<br />
Was wurde erreicht?<br />
Trotz der verschärften Sicherheitslage im Land konnte<br />
durch das Projekt viel erreicht werden. Im letzten Jahr<br />
erzielte CURE in Zusammenarbeit mit WHI folgende<br />
Wirkung:<br />
• Im Berichtsjahr wurden im Spital 151 Fisteloperationen<br />
durchgeführt mit einer Erfolgsrate von 91%.<br />
• Fünf Ärztinnen und Ärzte absolvierten ihre Weiterbildung<br />
als Assistenzärzte in den Bereichen Fistelchirurgie,<br />
Geburtshilfe und Gynäkologie.<br />
• Fünf Hebammen aus verschiedenen Provinzen absolvierten<br />
eine dreiwöchige Weiterbildung zur Prävention,<br />
Diagnostik und Behandlung von Fisteln.<br />
• Zusammen mit dem nationalen Hebammenverband<br />
organisierte CURE ein Tages-Seminar zu Geburtsfisteln,<br />
an dem 45 Hebammen und andere Gesundheitsmitarbeitende<br />
teilnahmen.<br />
Gesamtjahresbetrag des Projektes: CHF 773’729<br />
Beitrag von WHI an das Projekt im Berichtsjahr: CHF 119’153<br />
Projekt mit Première Urgence<br />
Internationale (PUI):<br />
Studie über erschwerten Zugang zu<br />
Gesundheitsdiensten für Mütter<br />
PUI ist seit vielen Jahren in der Provinz Kunar tätig und<br />
ist zuständig für den Betrieb von 45 Gesundheitszentren,<br />
die in der Provinz verstreut sind. Gesundheitsdienste für<br />
Mütter und Kinder sind ein grosses Bedürfnis.<br />
Was wurde erreicht?<br />
Die Studie ist weiter in Bearbeitung und ist noch nicht<br />
abgeschlossen.<br />
Gesamtjahresbetrag des Projektes: CHF 29’000<br />
Beitrag von WHI an das Projekt im Berichtsjahr: CHF 29’000<br />
Ziel<br />
In der Studie geht es darum herauszufinden, welche<br />
Barrieren (ökonomisch, geographisch, sozio-kulturell)<br />
Mütter in der Provinz Kunar überwinden müssen, um<br />
Familienplanungs- und Gesundheitsdienste in Anspruch<br />
nehmen zu können.<br />
8
EINE FISTELOPERATION AM CURE<br />
INTERNATIONAL HOSPITAL IN KABUL,<br />
AFGHANISTAN.<br />
9
DIESE MÄDCHENGRUPPE AUS BANGLADESCH TRIFFT SICH<br />
REGELMÄSSIG, UM SICH FÜR DIE VERBESSERUNG DER<br />
GESUNDHEIT VON JUGENDLICHEN UND GEGEN KINDER-<br />
HEIRATEN EINZUSETZEN.<br />
10
International<br />
Bangladesch<br />
Projekt mit LAMB: Reproduktive<br />
Basisgesundheit und ganzheitliche<br />
Behandlung von Frauen mit<br />
Geburtsfisteln<br />
Schwangere, Jugendliche, behinderte Kinder und Frauen<br />
mit Geburtsfisteln sind die Zielgruppen des Programmes.<br />
In zehn Bezirken des Teildistriktes von Parbatipur mit<br />
rund 300‘000 Einwohnern erfolgt die Umsetzung des<br />
Programmes in enger Zusammenarbeit mit der Lokalregierung<br />
und den staatlichen Gesundheitsdiensten. Das<br />
Programm zeichnet sich durch einen ganzheitlichen<br />
Ansatz aus.<br />
Oberziel<br />
Verbesserte Gesundheit und Resilienz für Mütter, Kinder<br />
und Jugendliche aus den ärmsten Teilen der Bevölkerung.<br />
Ziele<br />
• Elf Geburtskliniken haben einen 24-Stunden-Betrieb.<br />
• Die elf Geburtskliniken werden durch ehrenamtliche<br />
Management-Teams geführt.<br />
• Die Mehrzahl der Schwangeren gebären in einer<br />
Geburtsklinik oder bei Komplikationen im Spital.<br />
• 600 Frauengruppen übernehmen Verantwortung<br />
bezüglich ihrem Recht auf adäquate Gesundheitsversorgung:<br />
Sie fordern Gesundheitsdienste vom staatlichen<br />
Gesundheitssystem ein und initiieren eigene<br />
Aktionen zur Gesundheitsförderung.<br />
• 1’100 Teenager sind als Gruppenleitende ausgebildet<br />
und übernehmen Verantwortung in der Aufklärung bezüglich<br />
sexueller Gesundheit und gegen Zwangsheirat<br />
resp. Kinderehen: Sie stellen sich selbst gegen eine<br />
Zwangsverheiratung und setzen sich auch bei ihren<br />
Freunden dagegen ein.<br />
• 600 Kinder, die infolge von Schwangerschafts- und<br />
Geburtskomplikationen behindert sind, sind medizinisch<br />
betreut und in Schulen integriert.<br />
• 300 Frauen mit einer Geburtsfistel sind operiert und<br />
gesellschaftlich reintegriert.<br />
Was wurde erreicht?<br />
Im Berichtsjahr erreichte LAMB in Zusammenarbeit mit<br />
WHI folgende Wirkung:<br />
• Elf Geburtskliniken sind voll funktionsfähig und werden<br />
von ehrenamtlichen Management-Teams geführt.<br />
• Insgesamt wurden in den elf Geburtsklinken 1‘758<br />
Babys geboren.<br />
• Insgesamt sind nun 600 Frauengruppen aktiv mit insgesamt<br />
12‘000 Mitgliedern.<br />
• 1’100 Teenager (962 Mädchen und 138 Jungen) erhielten<br />
eine Ausbildung als «Peer Educators». Sie treffen<br />
sich nun regelmässig mit ihren Freunden in einer<br />
Gruppe, um über Themen der reproduktiven Gesundheit<br />
auszutauschen und sich gegen Kinderehen einzusetzen.<br />
• In 46 Schulen erhielten Jugendliche Informationen über<br />
reproduktive und sexuelle Gesundheit sowie über die<br />
Gefahren und Risiken von Kinderehen durch 60 speziell<br />
ausgebildete Lehrer.<br />
• 107 Frauen mit einer Geburtsfistel wurden operiert.<br />
Das Projekt «Reproduktive Basisgesundheit und ganzheitliche<br />
Behandlung von Frauen mit Geburtsfisteln» wird<br />
unter anderem von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung<br />
unterstützt.<br />
Gesamtjahresbetrag des Projektes: CHF 309‘240<br />
Beitrag von WHI an das Projekt im Berichtsjahr: CHF 309‘240<br />
11
International<br />
Äthiopien<br />
In Äthiopien arbeitet WHI mit fünf Partnerorganisationen und setzt mit ihnen sieben Projekte um. WHI ist seit 2004 in<br />
Äthiopien tätig.<br />
Projekt mit Attat Catholic Hospital:<br />
Wartehaus für Frauen mit<br />
Risikoschwangerschaft<br />
Die Hauptzielgruppe des Projektes sind Frauen mit einer<br />
Risikoschwangerschaft und ihre Kinder. Diese Frauen<br />
laufen Gefahr, dass vor oder während der Geburt Komplikationen<br />
auftreten oder sie daran sterben. Rund 25<br />
Gesundheitszentren mit jeweils fünf Gesundheitsposten<br />
sind Zuweiser für das 65-Betten-Spital Attat. Im Wartehaus<br />
auf dem Spitalgelände haben Risikoschwangere<br />
jederzeit Zugang zu operativer Geburtshilfe. Sie können<br />
sich dort zwei bis drei Wochen vor der Geburt optimal<br />
auf die Niederkunft vorbereiten.<br />
Oberziel<br />
Frauen mit erhöhtem Risiko während Schwangerschaft<br />
und Geburt gebären ihre Kinder ohne Komplikationen. Die<br />
Müttersterblichkeit und die Sterberate von Neugeborenen<br />
sind im Projektgebiet signifikant reduziert.<br />
Ziele<br />
• Die Geburtsvorbereitung für Frauen mit einer Risikoschwangerschaft<br />
geschieht auf optimale Art und<br />
Weise.<br />
• Frauen mit einer Risikoschwangerschaft haben jederzeit<br />
Zugang zu fachkundiger und operativer Geburtshilfe.<br />
• Risikoschwangerschaften werden rechtzeitig erkannt.<br />
Was wurde erreicht?<br />
Im Berichtsjahr konnte das Attat-Spital zusammen mit<br />
WHI folgendes bewirken:<br />
• 675 Frauen mit einer Risikoschwangerschaft wurden<br />
ins Wartehaus überwiesen und haben ein gesundes<br />
Kind geboren. Davon kamen 269 Kinder durch einen<br />
Kaiserschnitt zur Welt.<br />
Gesamtjahresbetrag des Projektes: CHF 94’331<br />
Beitrag von WHI an das Projekt im Berichtsjahr: CHF 94’331<br />
Projekt mit CUAMM:<br />
Gesundheit für Mutter und Kind<br />
Die Zielgruppen des Projektes sind einerseits das Gesundheitspersonal<br />
der 20 Gesundheitszentren inklusive<br />
deren Satellitenkliniken, anderseits Mütter und Kleinkinder<br />
sowie Schwangere in den drei Distrikten der meist<br />
ländlichen Bevölkerung.<br />
Oberziel<br />
Die Mütter- und Kindersterblichkeit in drei Distrikten ist<br />
signifikant reduziert.<br />
Ziele<br />
• In 20 Gesundheitszentren werden Gesundheitsdienste<br />
für Mütter, Neugeborene und Kinder verbessert. Die<br />
Gesundheitszentren verfügen über adäquate Verwaltungs-<br />
und Management-Systeme.<br />
• Schwangere und Mütter wissen um die vorhandenen<br />
Gesundheitsdienste und benutzen sie. Die Nachfrage<br />
für diese Gesundheitsdienste nimmt zu.<br />
• Die Regionalstelle des öffentlichen Gesundheitsministeriums<br />
hat die Kapazität, um notwendige Gesundheitsdienste<br />
zu planen, umzusetzen, laufend zu überprüfen<br />
und zu evaluieren.<br />
Was wurde erreicht?<br />
Im Berichtsjahr konnte CUAMM zusammen mit WHI<br />
folgendes bewirken:<br />
• Dank der Verbesserung der Gesundheitsdienste in den<br />
Distrikten besuchten im letzten Jahr 85% aller Schwangeren<br />
mindestens eine Vorsorgeuntersuchung.<br />
• 43% aller Schwangeren haben alle vier obligaten<br />
Schwangerschaftskontrollen absolviert.<br />
• 62% aller Schwangeren haben in einem der neu renovierten<br />
Gesundheitszentren, in einem Gesundheitsposten<br />
oder im Spital ihr Kind zur Welt gebracht.<br />
• 63% der Mütter mit einem Neugeborenen gingen nach<br />
der Geburt zur Abschlusskontrolle.<br />
Gesamtjahresbetrag des Projektes: CHF 319‘651<br />
Beitrag von WHI an das Projekt im Berichtsjahr: CHF 115‘426<br />
12
BEI EINER SCHWANGERSCHAFTSVORSORGE-<br />
UNTERSUCHUNG MISST EINE HEBAMME EINER<br />
WERDENDEN MUTTER DEN BLUTDRUCK.<br />
13
EINE HEBAMMENSTUDENTIN DES HAMLIN COLLEGE OF<br />
MIDWIVES AUF VISITE WÄHREND IHRES PRAKTIKUMS.<br />
14
International<br />
Äthiopien<br />
Projekt 1 mit Hamlin Fistula Ethiopia:<br />
Hebammenausbildung<br />
Die Zielgruppe des Projektes sind Hebammenstudentinnen,<br />
die aus fünf Regionen des Landes ausgewählt<br />
werden. Nach der Ausbildung werden sie in ihre Region<br />
zurückkehren, um als Hebammen in einem staatlichen<br />
Gesundheitszentrum auf dem Land zu arbeiten.<br />
Oberziel<br />
Das Hamlin College of Midwives leistet einen signifikanten<br />
Beitrag, dass alle werdenden Mütter in Äthiopien<br />
Zugang zu einer kompetenten Geburtshilfe haben und<br />
Geburtskomplikationen vermieden werden.<br />
Was wurde erreicht?<br />
Im Berichtsjahr erzielte Hamlin Fistula Ethiopia zusammen<br />
mit WHI folgende Wirkung:<br />
• 20 Hebammenstudentinnen haben ihre 4-jährige Ausbildung<br />
mit einem Bachelor abgeschlossen und nahmen<br />
in ihrer Herkunftsregion eine Arbeit als Hebamme<br />
auf.<br />
• Insgesamt waren 86 Hebammenstudentinnen Teil des<br />
Ausbildungsprogrammes der Schule.<br />
Ziele<br />
• Jedes Jahr schliessen 23 Hebammenstudentinnen ihre<br />
4-jährige Ausbildung erfolgreich mit einem Bachelor ab.<br />
• Sie sind mit den nötigen theoretischen und praktischen<br />
Fähigkeiten ausgerüstet.<br />
• In der Regel erreichen die Absolventinnen 100 geleitete<br />
Geburten während ihrer Ausbildung.<br />
Gesamtjahresbetrag des Projektes: CHF 357‘044<br />
Beitrag von WHI an das Projekt im Berichtsjahr: CHF 68‘000<br />
Projekt 2 mit Hamlin Fistula Ethiopia:<br />
Stärkung von Müttergesundheitsdiensten<br />
Die Zielgruppe sind schwangere Frauen und ihre Kinder<br />
in der ländlichen Umgebung der 17 Gesundheitszentren,<br />
wohin die Hebammen nach der Ausbildung entsandt<br />
werden. Darüber hinaus profitieren die Familien, die im<br />
Einzugsgebiet der Zentren wohnen.<br />
Oberziel<br />
Die Mütter- und Säuglingssterblichkeit im Umkreis von<br />
17 ländlichen Gesundheitszentren ist signifikant reduziert.<br />
Was wurde erreicht?<br />
Im Berichtsjahr erzielte Hamlin Fistula Ethiopia zusammen<br />
mit WHI folgende Wirkung:<br />
• In den 17 Gesundheitszentren wurden 9‘708 Babys<br />
geboren.<br />
• In den 17 Zentren wurde Folgendes durchgeführt:<br />
• 7‘718 Frauen haben die vier obligaten Schwangerschaftskontrollen<br />
absolviert.<br />
• 12‘399 Frauen kamen mit ihrem Neugeborenen zur<br />
Abschlusskontrolle.<br />
• 47‘181 Frauen erhielten Verhütungsmittel.<br />
Ziele<br />
• Die geburtshilfliche Versorgung in 17 staatlichen<br />
Gesundheitszentren in fünf Regionen ist signifikant<br />
verbessert.<br />
• Jährlich werden neu ausgebildete Hebammen in staatliche<br />
Gesundheitszentren entsandt, welche sich jeweils<br />
für mindestens drei Jahre verpflichten.<br />
• Die Grundausrüstung und Medikamente für eine adäquate<br />
Geburtshilfe sowie Transportmöglichkeiten im<br />
Falle einer notfallmässigen Überweisung sind gewährleistet.<br />
Gesamtjahresbetrag des Projektes: CHF 225’314<br />
Beitrag von WHI an das Projekt im Berichtsjahr: CHF 20‘260<br />
15
International<br />
Äthiopien<br />
Projekt 1 mit St. Luke<br />
Catholic Hospital:<br />
Wartehaus für Frauen mit<br />
Risikoschwangerschaft<br />
Die Hauptzielgruppe des Projektes sind Frauen mit einer<br />
Risikoschwangerschaft und ihre Kinder. Diese Frauen<br />
laufen Gefahr, dass vor oder während der Geburt Komplikationen<br />
auftreten oder sie daran sterben. Rund 20<br />
Gesundheitszentren mit jeweils fünf Gesundheitsposten<br />
sind Zuweiser für das St. Luke Spital mit 200 Betten.<br />
Im Wartehaus auf dem Spitalgelände haben Frauen mit<br />
Risikoschwangerschaft jederzeit Zugang zu chirurgischer<br />
Geburtshilfe. Sie können sich dort zwei bis drei Wochen<br />
vor der Geburt optimal auf die Niederkunft vorbereiten.<br />
Oberziel<br />
Frauen mit erhöhtem Risiko während Schwangerschaft<br />
und Geburt gebären ihre Kinder ohne Komplikationen. Die<br />
Müttersterblichkeit und die Sterberate von Neugeborenen<br />
sind im Projektgebiet signifikant reduziert.<br />
Ziele<br />
• Die Geburtsvorbereitung für Frauen mit einer Risikoschwangerschaft<br />
geschieht auf optimale Art und<br />
Weise.<br />
• Frauen mit einer Risikoschwangerschaft haben jederzeit<br />
Zugang zu fachkundiger und operativer Geburtshilfe.<br />
Was wurde erreicht?<br />
Im Berichtsjahr erzielte das St. Luke Spital zusammen<br />
mit WHI folgende Wirkung:<br />
• 197 Frauen mit einer Risikoschwangerschaft wurden<br />
ins Wartehaus eingewiesen und haben ein gesundes<br />
Kind geboren. Davon kamen 75 Kinder durch einen<br />
Kaiserschnitt zur Welt.<br />
Gesamtjahresbetrag des Projektes: CHF 6‘237<br />
Beitrag von WHI an das Projekt im Berichtsjahr: CHF 6‘237<br />
Projekt 2 mit St. Luke<br />
Catholic Hospital:<br />
Hebammenausbildung<br />
Die Zielgruppe des Projektes sind Hebammenstudentinnen<br />
und Pflegefachstudentinnen, welche in der Region<br />
ausgewählt werden. Nach der Ausbildung arbeiten sie<br />
entweder auf der Geburtsabteilung des St. Luke Spitals<br />
oder in einem ländlichen, staatlichen oder privaten Gesundheitszentrum<br />
in der Region.<br />
Oberziel<br />
Das College of Nursing and Midwifery des St. Luke<br />
Hospitals leistet einen signifikanten Beitrag, dass alle<br />
werdenden Mütter in Äthiopien Zugang zu fachkundiger<br />
Begleitung haben und dadurch Geburtskomplikationen<br />
vermieden werden können.<br />
Ziele<br />
• Insgesamt durchlaufen pro Jahr 90 Studentinnen<br />
das Ausbildungsprogramm. Jedes Jahr schliessen 15<br />
Hebammenstudentinnen und 15 Pflegefachfrauen ihre<br />
3-jährige Ausbildung erfolgreich mit einem Diplom ab.<br />
Sie sind mit den nötigen theoretischen und praktischen<br />
Fähigkeiten ausgerüstet.<br />
• Die Ausbildungsqualität der Schule ist verbessert.<br />
Die Lehrpersonen weisen die notwendigen fachlichen<br />
und didaktischen Fähigkeiten auf, um das notwendige<br />
Fachwissen zu vermitteln. Die Unterrichtsmaterialien<br />
sind für die Ausbildung adäquat.<br />
• Zusätzliche Finanzierungsquellen sind erschlossen,<br />
um die Selbstfinanzierung der Schule nachhaltig zu<br />
sichern.<br />
Was wurde erreicht?<br />
Im Berichtsjahr erzielte das St. Luke Spital zusammen<br />
mit WHI folgende Wirkung:<br />
• 92 Studentinnen haben an der Hebammenschule<br />
ihre Ausbildung durchlaufen.<br />
• 30 Studentinnen konnten nach drei Jahren ihre<br />
Ausbildung erfolgreich abschliessen und arbeiten<br />
nun in einer Gesundheitsinstitution in der Region.<br />
Gesamtjahresbetrag des Projektes: CHF 131‘730<br />
Beitrag von WHI an das Projekt im Berichtsjahr: CHF 37‘466<br />
16
DIESE JUNGE FRAU WARTET IM GEBURTS-<br />
WARTEHAUS IN ATTAT DARAUF, DASS DIE<br />
WEHEN EINSETZEN.<br />
17
International<br />
Äthiopien<br />
Projekt mit WAHA:<br />
Unterstützung für die Behandlung<br />
von Geburtsfisteln<br />
Die Expertinnen von WAHA haben eine langjährige und<br />
grosse Expertise in der Behandlung von Frauen mit<br />
einer Geburtsfistel oder einem Gebärmuttervorfall. Das<br />
WAHA-Behandlungszentrum ist dem Arsi Universitätsspital<br />
in Asella angegliedert. Die Zielbevölkerung sind Frauen<br />
mit einer Geburtsfistel oder einem Gebärmuttervorfall<br />
im südöstlichen Teil der Oromia-Region.<br />
Oberziel<br />
Das Vorkommen von Geburtsfisteln oder einem Gebärmuttervorfall<br />
im südöstlichen Teil der Oromia-Region ist<br />
rückgängig.<br />
Was wurde erreicht?<br />
Im Berichtsjahr konnte WAHA zusammen mit WHI folgendes<br />
bewirken:<br />
• 150 Operationen konnten durchgeführt werden.<br />
• 101 Frauen mit einer Geburtsfistel und 49 Frauen mit<br />
einem Gebärmuttervorfall wurden operiert und psychologisch<br />
betreut.<br />
Gesamtjahresbetrag des Projektes: CHF 111‘937<br />
Beitrag von WHI an das Projekt im Berichtsjahr: CHF 24‘253<br />
Ziele<br />
• Die qualitativ hochstehende Behandlung von Frauen<br />
mit einer Geburtsfistel oder einem Gebärmuttervorfall<br />
ist gewährleistet.<br />
• Gynäkologinnen, Medizinstudentinnen und Pflegefachpersonen<br />
sind bezüglich der Behandlung von Geburtsfisteln<br />
gut ausgebildet.<br />
• Hindernisse für die Behandlung von betroffenen Frauen<br />
sind durch die Vergütung von Transportkosten beseitigt.<br />
• Stigmata und Missverständnisse in der Bevölkerung<br />
bezüglich Geburtsfisteln und Gebärmuttervorfälle sind<br />
grösstenteils überwunden.<br />
18
FRAUEN, DIE IN ASELLA OPERIERT UND<br />
VON IHRER GEBURTSFISTEL ODER EINEM<br />
GEBÄRMUTTERVORFALL GEHEILT WERDEN<br />
KONNTEN.<br />
International<br />
Tschad<br />
Zurzeit werden im Tschad keine Projekte umgesetzt.<br />
Während des Berichtjahres war WHI mit der Vorbereitung von neuen Projektvorhaben beschäftigt.<br />
Durch eine Studie wurde eine neue Partnerorganisation identifiziert.<br />
19
National<br />
Sensibilisierungsarbeit<br />
Viele Frauen auf der Welt haben noch immer keinen Zugang zu qualitativ<br />
guten Gesundheitsdiensten während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett.<br />
Ihre gesellschaftliche Gleichstellung wird ihnen vielerorts nach wie vor<br />
abgesprochen. Women’s Hope International ist es ein Anliegen, die Menschen<br />
in der Schweiz für die Lebens- und Gesundheitssituation von Mädchen<br />
und Frauen in anderen Ländern zu sensibilisieren und ihre Hilfsbereitschaft<br />
zu fördern. Zu diesem Zweck informiert WHI regelmässig über die Projekte,<br />
erzählt aus dem Leben von Menschen in den Projektländern, führt Vorträge<br />
durch und organisiert Veranstaltungen.<br />
Vorträge<br />
Im vergangenen Jahr konnten zwei Vorträge mit der<br />
international bekannten Fistelchirurgin Dr. Mulu Muleta<br />
aus Äthiopien durchgeführt werden – im Frühling in<br />
Langenthal und im Herbst in Winterthur. Beide Anlässe<br />
stiessen auf reges Interesse. Die Erzählungen von<br />
Dr. Mulu Muleta haben die Zuhörerinnen und Zuhörer<br />
sichtlich berührt.<br />
Aktionstage Geburtsfisteln<br />
Im März fanden in Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule,<br />
Fachbereich Gesundheit, zwei Aktionstage<br />
zum Thema Geburtsfisteln statt. Am ersten Tag hielt<br />
Claudia Leimgruber, Hebamme und Gründerin von WHI,<br />
einen Fachvortrag für die Studenten der Fachhochschule<br />
und weitere Interessenten. Am Folgetag wurde der Film<br />
„A Walk to Beautiful“ über fünf Frauen aus Äthiopien, die<br />
an einer Geburtsfistel litten, gezeigt.<br />
Vortrag mit der Fistelchirurgin Dr. Mulu Muleta in Winterthur.<br />
20
Frauenlauf <strong>2017</strong><br />
Frauenlauf<br />
Bereits zum vierten Mal in Folge liefen engagierte Mädchen<br />
und Frauen für die WHI-Projekte am Frauenlauf in<br />
Bern mit. Der Anlass gilt als der grösste Frauensportanlass<br />
der Schweiz. Die 20 Läuferinnen kombinierten<br />
Sport mit Engagement und rannten bei strahlendem<br />
Sommerwetter für «starke Mädchen und Frauen, sichere<br />
Geburten und Heilung von Geburtsfisteln». Am 10. Juni<br />
2018 findet der nächste Frauenlauf statt. Wir freuen uns<br />
auf möglichst viele Läuferinnen.<br />
Mitgliedschaft<br />
WHI ist als Verein konstituiert. Die Mitglieder tragen die<br />
Vision von WHI mit und verleihen den Anliegen von WHI<br />
Gewicht in der Öffentlichkeit. Ende Geschäftsjahr <strong>2017</strong><br />
waren 87 Personen Mitglied bei Women’s Hope International,<br />
26 durften wir in diesem Jahr neu aufnehmen.<br />
Weitere Mitglieder sind herzlich willkommen.<br />
Mehr Informationen dazu sind zu finden unter<br />
www.womenshope.ch/mitgliedschaft<br />
Personalwechsel im<br />
Bereich Sensibilisierung<br />
Madeleine Herzog hat das WHI-Team aus familiären<br />
Gründen bereits nach ein paar Monaten wieder verlassen.<br />
Seit Juni <strong>2017</strong> ist Regula Abt verantwortlich für die<br />
Sensibilisierungsarbeit von WHI. Sie ist Hebamme mit<br />
mehrjähriger Auslanderfahrung und Aus- und Weiterbildungen<br />
in interkultureller Kompetenz, Gesundheitsförderung<br />
sowie Prävention und Erwachsenenbildung.<br />
Kommunikation<br />
Women’s Hope International informiert Spenderinnen<br />
und Spender sowie Interessierte regelmässig über die<br />
Projekte und liefert Hintergrundwissen zu Themen der<br />
sexuellen und reproduktiven Gesundheit. Im Geschäftsjahr<br />
<strong>2017</strong> publizierte WHI vier Ausgaben der Zeitschrift<br />
WHI News und verschickte dreizehn E-Mail-Newsletter.<br />
Der Newsletter hat im Sommer ein neues Design erhalten.<br />
Die Zeitschrift und der Newsletter können bei der<br />
Geschäftsstelle abonniert werden. Auf der Webseite von<br />
WHI sind Hintergrundinformationen, Lebensgeschichten<br />
und News aus den Projekten zu finden.<br />
Im vergangenen Jahr hat WHI seinen Auftritt in den<br />
sozialen Medien deutlich verstärkt. Auf Facebook wird<br />
zwei Mal pro Woche über Neuigkeiten berichtet. Neu<br />
findet man WHI auch auf Twitter und Instagram. Wir<br />
freuen uns über neue Fans, viele Likes und Interaktionen.<br />
21
EINE MUTTER MIT IHREM NEUGEBORENEN KIND IM<br />
ST. LUKE CATHOLIC HOSPITAL IN ATTAT.<br />
22
Einsatz von Freiwilligen<br />
und Ehrenamtlichen<br />
Ohne die Mithilfe zahlreicher Personen, die sich in ihrer Freizeit auf operativer<br />
oder strategischer Ebene engagieren, könnte sich WHI nicht in dem<br />
heutigen Umfang einsetzen. Mit ihrem Know-how und ihrer Tatkraft helfen<br />
Freiwillige und Ehrenamtliche in verschiedenen Bereichen mit.<br />
Zu den Tätigkeitsbereichen von<br />
freiwilligen und ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitenden gehören:<br />
• Spendenerfassung, Finanzen, Buchhaltung<br />
• Mitarbeit bei Publikationen: Redaktion, Layout, Versand<br />
• Programmierungsarbeiten und Unterstützung im<br />
Webbereich<br />
• Organisation von Veranstaltungen<br />
• Vorträge<br />
• Mithilfe bei Standaktionen<br />
• Vorstandsarbeit<br />
Insgesamt wurden von 22 Personen über 798 Stunden<br />
freiwillige und ehrenamtliche Arbeit geleistet. Dies entspricht<br />
rund 94 Arbeitstagen. Weitere Personen führten<br />
eigene Aktionen durch und informierten zum Beispiel<br />
anlässlich ihres Geburtstages oder zur Geburt ihres<br />
Kindes über WHI und baten um Spenden für die Projekte.<br />
WHI dankt allen herzlich, die ihre Zeit investieren, um<br />
die Situation für Mädchen und Frauen in den Entwicklungsländern<br />
des Südens nachhaltig zu verbessern.<br />
23
Bilanz<br />
per 30. September <strong>2017</strong><br />
30.09.<strong>2017</strong> 30.09.2016<br />
CHF % CHF %<br />
AKTIVEN<br />
Konten CHF 554’325.99 89.5% 270’541.64 82.7%<br />
Konten EUR 49’277.55 8.0% 42’955.71 13.1%<br />
Konto USD 10’060.45 1.6% 10’051.12 3.1%<br />
Total Flüssige Mittel 613’663.99 99.1% 323’548.47 98.9%<br />
Forderungen - 0.0% 90.08 0.0%<br />
Aktive Rechnungsabgrenzung 2’400.00 0.4% 500.00 0.2%<br />
UMLAUFVERMÖGEN 616’063.99 99.5% 324’138.55 99.1%<br />
Finanzanlagen 3’000.00 0.5% - 0.0%<br />
Mobile Sachanlagen - 0.0% 3’000.00 0.9%<br />
ANLAGEVERMÖGEN 3’000.00 0.5% 3’000.00 0.9%<br />
TOTAL AKTIVEN 619’063.99 99.5% 327’138.55 100.0%<br />
619’063.99 99.5%<br />
PASSIVEN<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen/Leistungen 2’898.70 0.5% 1’535.30 0.5%<br />
Verbindlichkeiten aus Sozialversicherungen 1’645.95 0.3% 1’588.10 0.5%<br />
Passive Rechnungsabgrenzung 158’059.20 25.5% 250.00 0.1%<br />
KURZFRISTIGES FREMDKAPITAL 162’603.85 26.3% 3’373.40 1.0%<br />
Fonds Äthopien 289’669.05 46.8% 209’007.15 63.9%<br />
Fonds Tschad 346.50 0.1% – 0.0%<br />
Fonds Afganistan 94’566.26 15.3% – 0.0%<br />
Fonds Bangladesch 20’019.03 3.2% 58’341.65 17.8%<br />
Fonds Themen 1’380.00 0.2% 300.00 0.1%<br />
ZWECKGEBUNDENES FONDSKAPITAL 405’980.84 65.6% 267’877.40 81.9%<br />
Erarbeitetes freies Kapital 55’887.75 9.0% 68’595.11 21.0%<br />
Jahres-/Vorjahresergebnis -5’408.45 -0.9% -12’707.36 -3.9%<br />
TOTAL ORGANISATIONSKAPITAL 50’479.30 8.2% 55’887.75 17.1%<br />
PASSIVEN 619’063.99 100.0 % 327’138.55 100.0 %<br />
24
Betriebsrechnung<br />
1. Oktober 2016 – 30. September <strong>2017</strong><br />
1.10.2016 - 30.09.<strong>2017</strong> 1.10.2015 - 30.09.2016<br />
ERTRAG<br />
Spenden natürliche Personen<br />
Spenden juristische Personen<br />
Beiträge Kirchen<br />
Beiträge öffentliche Hand<br />
Total Spenden und Beiträge<br />
davon zweckgebunden<br />
übrige Erträge<br />
TOTAL ERTRAG<br />
CHF % CHF %<br />
300’518.78 22.3% 322’896.65 30.0%<br />
607’682.70 45.1% 361’175.14 33.5%<br />
57’870.90 4.3% 57’362.15 5.3%<br />
354’450.00 26.3% 307’549.85 28.5%<br />
1’320’522.38 97.9% 1’048’983.79 97.3%<br />
905’413.99 67.1% 650’736.51 60.4%<br />
27’865.47 2.1% 28’726.67 2.7%<br />
1’348’387.85 100% 1’077’710.46 100%<br />
AUFWAND<br />
Projekte Ausland<br />
866’140.48 64.2% 860’941.41 79.9%<br />
Personal- und Sachaufwand Ausland<br />
91’779.24 6.8% 78’634.43 7.3%<br />
Total Ausland<br />
957’919.72 71.0% 939’575.84 87.2%<br />
Kommunikation & Sensibilisierung<br />
18’426.00 1.4% 33’173.45 3.1%<br />
Personal- und Sachaufwand K & S<br />
108’770.51 8.1% 50’510.45 4.7%<br />
Total Kommunikation & Sensibilisierung<br />
127’196.51 9.4% 83’683.90 7.8%<br />
Aktionen<br />
3’343.10 0.2% 12’427.68 1.2%<br />
Personal- und Sachaufwand Fundraising<br />
78’715.81 5.8% 67’577.28 6.3%<br />
Total Fundraising<br />
82’058.91 6.1% 80’004.96 7.4%<br />
Personal- und Sachaufwand Administration<br />
49’730.81 3.7% 50’747.19 4.7%<br />
Total Administration<br />
49’730.81 3.7% 50’747.19 4.7%<br />
49’730.81<br />
Zwischenergebnis 1 131’481.90 -76’301.43<br />
Finanzertrag<br />
Finanzaufwand<br />
1’977.47 0.1% 328.60 0.0%<br />
-764.38 -0.1% -570.43 -0.1%<br />
Jahresergebnis vor Fondsergebnis 132’694.99 -76’543.26<br />
Zuweisung zweckgebundene Fonds -905’413.99 -67.1% -650’736.51 -60.4%<br />
Entnahme zweckgebundene Fonds 866’140.48 64.2% 860’941.41 79.9%<br />
Interne Transfer zweckgebundene Fonds -98’829.93 -7.3% -146’369.00 -13.6%<br />
Fondsergebnis -138’103.44 -10.2% 63’835.90 5.9%<br />
Jahresergebnis vor Veränderung Organisationskapital -5’408.45 -12’707.36<br />
Zunahme/Entnahme Organisationskapital 5’408.45 12’707.36<br />
Total Veränderung Organisationskapital 5’408.45 0.4% 12’707.36 1.2%<br />
Jahresergebnis nach Zuweisungen -0.00 -0.00<br />
25
Veränderung des Kapitals<br />
Rechnung über die Veränderung des Kapitals 2016/<strong>2017</strong><br />
Beträge in CHF<br />
Anfangs–<br />
bestand<br />
Zuweisung Verwendung Interne<br />
Transfers<br />
Endbestand<br />
Landesprogramm Äthiopien - - - - -<br />
Allgemein Äthiopien - - –1’757.53 1’757.53 -<br />
Behandlung von Geburtsfisteln - 42’300.00 –24’253.05 32’000.00 50’046.95<br />
Hebammenausbildung Hamlin 118’251.25 96’750.00 –68’000.00 –20’200.00 126’801.25<br />
Hebammenausbildung St. Luke - 86’917.50 –37’465.65 6’321.60 55’773.45<br />
Wartehaus für Risikoschwangere St. Luke - 450.00 –6’236.90 5’786.90 -<br />
Wartehaus für Risikoschwangere Attat - 151’378.20 –94’330.80 - 57’047.40<br />
Stärkung von Müttergesundheitsdiensten - - –20’260.10 20’260.10 -<br />
Gesundheit für Mutter und Kind 90’755.90 1’800.00 –115’426.00 22’870.10 -<br />
Müttergesundheit Somaliregion - - –14’220.30 14’220.30 -<br />
Fonds Äthiopien 209’007.15 379’595.70 –381’950.33 83’016.53 289’669.05<br />
Koordinationsarbeit Tschad - - - - -<br />
Nationales KoBü Tschad - - –731.85 731.85 -<br />
Allgemein Tschad - - –17’640.45 17’640.45 -<br />
Projet Souffrance - 346.50 - - 346.50<br />
Fonds Tschad - 346.50 –18’372.30 18’372.30 346.50<br />
Allgemein Afghanistan 228.60 - –1’991.30 1’762.70 -<br />
Vorbeugen und Behandlung Geburtsfisteln - 184’860.00 –119’152.50 28’858.76 94’566.26<br />
Studie Zugang Müttergesundheit - - –34’000.00 34’000.00 -<br />
Fonds Afghanistan 228.60 184’860.00 –155’143.80 64’621.46 94’566.26<br />
Allgemein Bangladesch - - - - -<br />
Repro. Basisgesundheit und Fistelbehandlung 58’341.65 272’351.43 –310’674.05 - 20’019.03<br />
Fonds Bangladesch 58’341.65 272’351.43 –310’674.05 - 20’019.03<br />
Fonds Operationen - 60’858.76 - –60’858.76 -<br />
Fonds Hebammenausbildung - 6’321.60 - –6’321.60 -<br />
Fonds Starke Frauen und Mädchen 300.00 1’080.00 - - 1’380.00<br />
Fonds Themen 300.00 68’260.36 - –67’180.36 1’380.00<br />
Zweckgebundenes Fondskapital 267’877.40 905’413.99 –866’140.48 98’829.93 405’980.84<br />
Erarbeitetes freies Kapital 55’887.75 –5’408.45 50’479.30<br />
Jahresergebnis –5’408.45 5’408.45 –<br />
Organisationskapital 55’887.75 –5’408.45 50’479.30<br />
Anhang zur Jahresrechnung 2016/<strong>2017</strong><br />
Rechnungslegungsgrundsätze<br />
Die vorliegende Jahresrechnung wurde nach Massgabe der<br />
Fachempfehlungen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER<br />
(Kern-FER und FER 21) abgeschlossen und entspricht dem<br />
Obligationenrecht und den Bestimmungen in den Statuten.<br />
Die Jahresrechnung vermittelt ein den tatsächlichen Ver -<br />
hältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und<br />
Ertragslage von Women’s Hope International.<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
sowie Angaben zur Bilanz<br />
Die Buchhaltung wird in Schweizer Franken geführt.<br />
Aktivbestände in fremder Währung werden zum Devisenschlusskurs<br />
am Bilanzstichtag, Geschäftsvorfälle grund -<br />
sätzlich zum jeweiligen Tageskurs umgerechnet. Es gilt<br />
das Prinzip der Einzelbewertung von Aktiven und Passiven.<br />
26
Flüssige Mittel<br />
Diese Position umfasst Post- und Bankkonti und wird<br />
zum Nominalwert bewertet; Fremdwährungen zum Stichtagkurs<br />
per:<br />
Währung 30.09.<strong>2017</strong> 30.09.2016<br />
EURO 1.15 1.10<br />
USD 0.97 0.97<br />
Angaben zur Erfolgsrechnung<br />
Beiträge der öffentlichen Hand<br />
Diese Position umfasst: Kantone CHF 308’000.– (Vorjahr<br />
CHF 258’000.–), und Einwohnergemeinden und Städte<br />
CHF 46’450.– (Vorjahr CHF 34’400.–).<br />
Kostenzuteilung nach Bereichen<br />
Forderungen<br />
Diese Position umfasst das Guthaben aus der Verrechnungssteuer.<br />
Die Bewertung dieser Position erfolgt zum<br />
Nominalwert.<br />
Beträge in CHF<br />
Direkte Kosten<br />
Personalaufwand<br />
Sachaufwand<br />
Abschreibung<br />
Total<br />
Finanzanlagen<br />
Diese Position umfasst das Mietzinskautionskonto<br />
Sachanlagen<br />
Diese Position umfasst IT-Hard- und Software. Die Be wer tung<br />
erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich Abschreibungen.<br />
Die Anlagen werden linear innerhalb von 3 Jahren abge -<br />
schrieben. Die Aktivierungsuntergrenze liegt bei CHF 1’000.–.<br />
Beträge in CHF<br />
Anschaffungswerte<br />
Mobile Sachanlagen 31’596.70 0.00 0.00 0.00 31’596.70<br />
Total 31’596.70 0.00 0.00 0.00 31’596.70<br />
Wertberichtigungen<br />
Anfangsbestand<br />
Mobile Sachanlagen 28’596.70 3’000.00 0.00 0.00 31’596.70<br />
Total 28’596.70 3’000.00 0.00 0.00 31’596.70<br />
Nettobuchwerte 3’000.00 0.00 0.00 0.00 0.00<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen/Leistungen<br />
In dieser Bilanzposition sind kurzfristige Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen enthalten. Die Bilanzierung<br />
erfolgt zum Nominalwert.<br />
Passive Rechnungsabgrenzung<br />
Diese Position umfasst die Abgrenzung von Sach- und<br />
Sozialversicherungsaufwänden.<br />
Fondskapital<br />
Es handelt sich bei dieser Position um Fonds, welche<br />
aus Zuwendungen entstehen, deren Verwendungszweck<br />
von den Spenderinnen und Spendern sowie der öffentlichen<br />
Hand eingeschränkt wird. Die Veränderungen sind<br />
unter den Fondsveränderungen der Betriebsrechnung sowie<br />
in der Rechnung über die Veränderung des Kapitals<br />
ersichtlich. Interne Transfers für unterfinanzierte Projekte<br />
wurden aus Themenfonds und nahestehenden, überfinanzierten<br />
Projekten mit dem gleichen Zweck getätigt.<br />
Organisationskapital<br />
Diese Position enthält ausschliesslich erarbeitetes freies<br />
Kapital. Siehe auch die Rechnung über die Veränderung<br />
des Kapitals.<br />
Zugänge<br />
Abgänge<br />
Umgliederung<br />
Endbestand<br />
Ausland 867’139 78’266 11’704 811 957’920<br />
Kommunikation &<br />
Sensibilisierung<br />
21’732 90’868 13’464 1’133 127’197<br />
Fundraising 4’043 65’562 11’776 678 82’059<br />
Administration 11’016 28’380 9’957 378 49’731<br />
Total 903’930 263’076 46’900 3’000 1’216’906<br />
Unentgeltliche Zuwendungen<br />
Insgesamt wurden durch 22 Personen mehr als 798<br />
Stunden freiwillige und ehrenamtliche Arbeit geleistet.<br />
Dies entspricht rund 94 Arbeitstagen.<br />
Leitende Organe<br />
Alle Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich und beziehen<br />
keine Sitzungsgelder.<br />
Personalvorsorgeeinrichtung<br />
Die angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von<br />
Women’s Hope International sind im Rahmen einer Anschlussvereinbarung<br />
bei der Gemeinschaftsstiftung 21<br />
Plus, Basel, gegen die wirtschaftlichen Folgen von Alter,<br />
Invalidität und Tod versichert. Es handelt sich um einen<br />
beitragsorientierten Plan, bei welchem Arbeitgeber und<br />
Arbeitnehmer feste Beiträge entrichten. Women’s Hope<br />
International erwachsen aus dieser Anschlussvereinbarung<br />
per Bilanzstichtag keinen zusätzlichen wirtschaftlichen<br />
Nutzen oder Verpflichtungen.<br />
Angaben zur Geldflussrechnung<br />
Nach Swiss GAAP FER ist die Geldflussrechnung für<br />
kleine 1 Non-Profit-Organisationen nicht vorgeschrieben<br />
(FER 21/16).<br />
1<br />
Wenn zwei der folgenden Kriterien an zwei aufeinanderfolgenden Bilanzstichtagen<br />
nicht erreicht werden: Bilanzsumme von CHF 2 Mio., unentgeltliche Zuwendungen<br />
und Beiträge öffentliche Hand CHF 1 Mio., im Durchschnitt<br />
des Jahres 10 bezahlte Vollzeitstellen.<br />
27
REISEIMPRESSION:<br />
EINE FAMILIE IN DHAKA, BANGLADESCH.<br />
28
Revisionsbericht<br />
29
Leistungsbericht <strong>2017</strong><br />
Zur Leistungsfähigkeit der Organisation verweisen wir insbesondere auch<br />
auf die ausführlichen Informationen im vorderen Teil des <strong>Jahresbericht</strong>s.<br />
Women’s Hope International<br />
Rechtsform: Verein<br />
Gegründet: 4. Dezember 2003, Bern<br />
Vereinszweck<br />
(Unser Auftrag gemäss den Vereinsstatuten)<br />
Der Verein Women’s Hope International ist ein Schweizer<br />
Hilfswerk, das sich für die Verbesserung der sexuellen und<br />
reproduktiven Gesundheit in Afrika und Asien engagiert.<br />
Der Verein betätigt sich in der Identifikation, Behandlung,<br />
Rehabilitation und Reintegration von Frauen und Mädchen<br />
mit geburtstraumatischen Verletzungen.<br />
Der Verein unterstützt die fachkundige Begleitung von<br />
Frauen und Mädchen während Schwangerschaft, Geburt<br />
und Wochenbett.<br />
Weiter fördert und stärkt der Verein Frauen und Mädchen<br />
in ihrer gesellschaftlichen Stellung und ermöglicht ihnen<br />
Eigenständigkeit und Selbstbestimmung, besonders in<br />
ihrer sexuellen und reproduktiven Gesundheit.<br />
Die Hilfe erfolgt unabhängig von Alter, Herkunft, Sprache,<br />
Religion, Kultur und gesellschaftspolitischer Überzeugung.<br />
Der Verein übt seine Tätigkeit auf gemeinnütziger Grundlage<br />
aus. Ein wirtschaftlicher Zweck oder ein finanzieller<br />
Gewinn werden nicht verfolgt.<br />
Mitgliederversammlung<br />
Die Mitgliederversammlung hat die Oberaufsicht über die<br />
Geschäftstätigkeit. Sie ist für die Wahl und die Entlastung<br />
des Vorstands zuständig sowie für die Abnahme des<br />
Tätigkeitsberichts, der Jahresrechnung und des Revisionsberichts<br />
der Organisation.<br />
Revisionsstelle<br />
Mit der Revision der Jahresrechnung wurde die Firma KPB<br />
Treuhand AG beauftragt.<br />
Vorstand<br />
Dem Vorstand von WHI gehörten im Berichtsjahr fünf<br />
Personen an. Der Vorstand ist für die strategische Leitung<br />
der Organisation zuständig und hat die Aufsicht über die<br />
Geschäftsführung inne. Im letzten Jahr traf sich der Vorstand<br />
zu drei Sitzungen und einer ganztägigen Vorstandsretraite,<br />
um die Ausrichtung des Werkes zu besprechen.<br />
Die Vorstandsmitglieder von WHI sind ehrenamtlich tätig.<br />
Sie nehmen keine Entschädigungen respektive Sitzungsgelder<br />
entgegen.<br />
30
Dr. Martin Leimgruber<br />
Präsident, Facharzt FMH für<br />
Chirurgie und Allgemeinmedizin,<br />
Bellach<br />
Dr. Dorothea Hefti-Fliegenschnee<br />
Vizepräsidentin, Fachärztin FMH<br />
für Gynäkologie und Geburtshilfe,<br />
Langenthal<br />
Matthias Lüscher<br />
Sekretär, Leiter Public Relations,<br />
lic. phil. hist., Bern<br />
Madeleine Bolliger<br />
Ethnologin, Basel<br />
Manuela Bracale<br />
Verantwortliche Finanzen und<br />
Business Development, Wilen<br />
Geschäftsstelle<br />
Gerhard Bärtschi ist seit dem 1. Januar 2013 Geschäftsleiter<br />
von Women’s Hope International. Der Geschäftsleiter<br />
hat im Vorstand ein Beratungs- und Antragsrecht, aber<br />
kein Stimmrecht. Damit bleibt die Trennung zwischen<br />
strategischer und operativer Ebene gewahrt. Gerhard<br />
Bärtschi ist neben seiner Geschäftsleitungsfunktion für<br />
den Bereich Internationale Zusammenarbeit zuständig. In<br />
der Geschäftsstelle arbeiten zudem Léonie Reichenecker<br />
als Verantwortliche für den Bereich Mittelbeschaffung und<br />
Kommunikation, seit Juni Regula Abt als Verantwortliche<br />
Sensibilisierung und seit September Muriel Weyermann<br />
als Programmverantwortliche Tschad. Für Finanzen und<br />
Buchhaltung sind drei Freiwillige zuständig. Insgesamt<br />
entfallen auf die Geschäftsstelle 260 Stellenprozent<br />
(Stichtag: 30. September <strong>2017</strong>) von Festangestellten.<br />
Zusätzlich arbeitete im Berichtsjahr eine Praktikantin mit<br />
einem Pensum von 80 Prozent in der Geschäftsstelle.<br />
Mitgliederversammlung<br />
Vorstand<br />
Geschäftsleitung<br />
Finanzen<br />
Internationale<br />
Zusammenarbeit<br />
Sensibilisierung<br />
Mittelbeschaffung<br />
Kommunikation<br />
Administration/<br />
Support<br />
Mitgliedschaften<br />
WHI ist Mitglied bei folgenden Netzwerken und<br />
Organisationen:<br />
• Medicus Mundi Schweiz<br />
• Campaign to End Fistula, UNFPA<br />
• International Obstetric Fistula Working Group (IOFWG)<br />
31
Herzlichen Dank!<br />
Der <strong>Jahresbericht</strong> gibt darüber Rechenschaft, was Women’s Hope International gemeinsam mit seinen Partnern national<br />
und international erreicht hat. Wir freuen uns über jede Person, deren Leben im letzten Jahr durch die Projektarbeit vor<br />
Ort verbessert werden konnte: Frauen, die von ihrer Fistel geheilt wurden; Eltern, die sich über die sichere Geburt ihres<br />
Kindes freuten; Jugendliche, die nicht gegen ihren Willen verheiratet wurden und viele mehr.<br />
WHI dankt allen herzlich, die beigetragen haben, dass im letzten Jahr die Projekte in unseren Einsatzländern verwirklicht<br />
werden konnten. Wir danken insbesondere:<br />
– Unseren Spenderinnen und Spendern für ihr Engagement<br />
– Allen Stiftungen, Kirchgemeinden und Unternehmen für ihre grosszügige Unterstützung<br />
– Den Kantonen, politischen Gemeinden und Städten für ihre Projektbeiträge<br />
– Unseren freiwilligen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren grossen Einsatz<br />
– Allen, die mitgeholfen haben, andere zu sensibilisieren<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: Women’s Hope International (WHI) Redaktion: Regula Abt, Gerhard Bärtschi, Claudia Leimgruber-Neukom,<br />
Matthias Lüscher, Léonie Reichenecker Konzept/Layout: augenweide Werbeagentur GmbH, www.augenweide.so<br />
Druck: Jordi AG, Belp Auflage: 300 Bildnachweis: Alle Bilder Women’s Hope International Copyright: Wiedergabe<br />
von Artikeln und Bildern nur mit Genehmigung Gedruckt auf: Naturpapier matt, FSC (Klimaneutraler Druck)<br />
32
Women’s Hope International<br />
Looslistrasse 15<br />
3027 Bern, Schweiz<br />
Tel: +41 (0)31 991 55 56<br />
www.womenshope.ch<br />
info@womenshope.ch<br />
PC-Konto: 60-522618-6<br />
IBAN: CH77 0900 0000 6052 2618 6<br />
Spendenkonto Deutschland/EU<br />
Women’s Hope International<br />
IBAN: DE72 6905 0001 0024 2557 21<br />
BIC: SOLADES1KNZ<br />
Sparkasse Bodensee<br />
Starke Frauen, sichere Geburten,<br />
Heilung von Fisteln