Festschrift, FWS Frankenthal
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Freie Waldorfschule <strong>Frankenthal</strong> 2017<br />
01<br />
<strong>Festschrift</strong> zum<br />
30-jährigen Schuljubiläum
02<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Waldorfschulverein <strong>Frankenthal</strong>-Pfalz e.V.<br />
vertreten durch den Vorstand<br />
Julius-Bettinger-Straße 1 · 67227 <strong>Frankenthal</strong><br />
Telefon 0 62 33-6005 20<br />
Telefax 0 62 33-6005 220<br />
waldorfschule@fwsft.de<br />
www.waldorfschule-frankenthal.de<br />
Redaktion<br />
Eckhard Bachert, Carsten Felgenhauer,<br />
Claudia Hoepke, Beate Rauch-Goschke,<br />
Katrin Schopp<br />
Grafische Gestaltung<br />
Toni Becker-Glajcar, Nieder-Olm<br />
www.becker-glajcar.de<br />
Fotos<br />
Heike Rödel (Klassen, Verwaltung,<br />
Architektur 2017, Schulgarten, Eurythmie,<br />
Projektkonzert, Kunst + Handwerk)<br />
Beate Rauch-Goschke, Claudia Hoepke,<br />
Katrin Schopp (Archivaufnahmen,<br />
Jahresverlauf, Architektur, Kindergarten)<br />
Christian Leiner (Circus, Abitur 2017)
03<br />
Grußwort<br />
Als die Freie Waldorfschule vor 30 Jahren in <strong>Frankenthal</strong> gegründet wurde, war vieles von dem, was sich bis heute hier<br />
und in der Welt ereignet hat, längst nicht absehbar – auch die Erfolgsgeschichte der Schule selbst noch nicht. Dank des<br />
Engagements und der Tatkraft der Schulgemeinschaft ist die Schule in diesen drei Jahrzehnten ein fester Bestandteil<br />
und eine Bereicherung der Schullandschaft in <strong>Frankenthal</strong> geworden. Stadt und Land haben sie dabei unterstützt.<br />
30 Jahre Freie Waldorfschule <strong>Frankenthal</strong> – das ist ein schöner Anlass zum Feiern! Meine Glückwünsche gehen an alle,<br />
die zu diesem Erfolg beigetragen haben, an die Lehrkräfte, an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an die Eltern, die sich<br />
aktiv am Schulleben beteiligen, an alle langjährigen Unterstützerinnen und Unterstützer und an die Schülerinnen und<br />
Schüler, die die Schule mit Leben erfüllen.<br />
Besonderer Dank gilt jenen Eltern, die vor mehr als 30 Jahren den Wunsch hatten, ihren Kindern ein besonderes schulisches<br />
Angebot zu machen, und den Mut und die Zuversicht, dafür eigens eine Schule zu gründen.<br />
Die Freie Waldorfschule fördert neben intellektuellen Fähigkeiten in besonderem Maße auch die musisch-künstlerischen,<br />
handwerklichen und gestalterischen Fertigkeiten junger Menschen und ermöglicht ihnen gleichzeitig alle staatlichen<br />
Schulabschlüsse von der Berufsreife bis zum Abitur.<br />
Die Schule hat sich nie mit einmal erreichten Zielen zufrieden gegeben, sondern sich stetig weiterentwickelt. Sehen lässt<br />
sich das ganz konkret an dem architektonisch ansprechenden Schulgebäude, der Einrichtung der Ganztagsschule und –<br />
damit verbunden – dem Ausbau und der Umgestaltung des Schulgeländes.<br />
Seit der Errichtung der ersten Waldorfschule vor fast 100 Jahren – das nächste große Jubiläum wirft also seine Schatten<br />
schon voraus – sind individuelle Förderung, Verbalbeurteilungen und früher Fremdsprachenunterricht feste Elemente der<br />
Waldorfpädagogik. Im Mittelpunkt des pädagogischen Handelns stehen die Bildung und Entfaltung starker Persönlichkeiten<br />
– eine der wichtigsten Grundlagen unserer pluralistischen Gesellschaftsordnung.<br />
Der Freien Waldorfschule <strong>Frankenthal</strong> wünsche ich für die Zukunft weiterhin ein entschlossenes, engagiertes und erfolgreiches<br />
Wirken zum Wohle ihrer Schülerinnen und Schüler – und damit auch zum Wohle unserer Gesellschaft.<br />
Dr. Stefanie Hubig<br />
Ministerin für Bildung<br />
Foto: Georg Banek
04<br />
Grußwort<br />
30 Jahre Freie Waldorfschule <strong>Frankenthal</strong>. Wahrlich ein Grund zum Feiern. Und wir befinden uns damit im „besten Alter“.<br />
Dies trifft sicherlich auch auf die Waldorfschule zu. Viele „Kinderkrankheiten“ der Gründungsphase, wie das Finden des<br />
richtigen Standortes einer Waldorfschule und die Möglichkeit der Finanzierung eines solchen Vorhabens, wurden gemeistert.<br />
Aber ist die Freie Waldorfschule <strong>Frankenthal</strong> damit nach 30 Jahren schon fertig? Ja und nein. Die nachfolgenden Bilder<br />
geben einen guten Überblick über unsere wunderschöne Schule im Jubiläumsjahr 2017. Vieles ist hier schon perfekt.<br />
Aber einiges ist auch noch zu erledigen. Immer noch gibt es Winkel und Ecken, die noch auf ihre Fertigstellung warten.<br />
Und auch neue Projekte, wie z.B. der Neubau unseres Kindergartens, brauchen häufig längere Zeit als uns lieb und oft<br />
auch von außen betrachtet nicht immer nachvollziehbar ist.<br />
Aber auch inhaltlich ist eine Waldorfschule nie „fertig“ und voller Dynamik. Sie wird getragen von der Idee, dass eine<br />
Gemeinschaft von Eltern und LehrerInnen sich zusammen findet und die Entwicklung und Erziehung unserer Kinder,<br />
getragen von den Grundsätzen der Waldorfpädagogik, gestalten wollen. Hier geht es um weit mehr als Unterrichten und<br />
Wissensvermittlung. Allein das Lernen von Wissen lehrt uns, wie etwas funktioniert. Aber verstehen wir es auch? Reines<br />
Wissen in menschliches Verstehen zu erheben, ist ein fortwährender Prozess der niemals endet, der aber in der Kindheit<br />
angelegt wird. Hierzu will die Waldorfpädagogik einen Beitrag leisten, wobei die Entwicklung der Beziehungsfähigkeit zu<br />
anderen Menschen hierbei unabdingbar ist.<br />
Und auch nur mit dieser Fähigkeit kann eine Waldorfgemeinschaft, welche sich damals vor 30 Jahren gebildet hat, auch<br />
heute noch mit oftmals anderen Personen gelingen. Jedes Jahr kommen neue Schüler und damit auch häufig neue Eltern.<br />
Eine Entwicklung vollzieht sich auch fortwährend im Kollegium. Somit verändern sich auch im Laufe der Zeit die Beziehungen<br />
zueinander. Müssen neu gestaltet werden, immer unter Achtung des Anderen und dessen Wünschen, Vorstellungen und Nöten.<br />
Das dies auch in Zukunft gelingen möge, wünsche ich der ganzen Schulgemeinschaft der Freien Waldorfschule <strong>Frankenthal</strong>.<br />
Ich werde mein Möglichstes dazu tun und bin mir sicher, dass auch Sie zum weiteren „Gelingen“ unserer Schule beitragen<br />
werden.<br />
Hierfür einen herzlichen Dank<br />
Carsten Felgenhauer<br />
Geschäftsführung<br />
(seit 01. August 2009)
05<br />
Inhalt<br />
02 Impressum<br />
03 Grußwort · Ministerium für Bildung<br />
04 Grußwort · Geschäftsführung<br />
05 Inhalt<br />
06 Motto zur Schulgründung<br />
07 Chronik 30 Jahre Freie Waldorfschule <strong>Frankenthal</strong><br />
10 Unsere Architektur<br />
15 Gedicht von Herrn Bachert<br />
16 Schuldurchgang-Kurzfassung<br />
18 Jahresverlauf – ein Schuljahr<br />
22 Einblicke Schuljahr 2016/2017<br />
• Epochenhefte<br />
• Kunst und Handwerk<br />
• Eurythmie<br />
• Circus Albireo<br />
• Erlebnisse Praktika<br />
• Projektkonzert<br />
30 Gesammelte Theaterplakate<br />
34 Einrichtungen<br />
• Kindergarten Sterntaler<br />
• Schulgarten<br />
• Hort und Ganztagsschule<br />
• Klassen 1-12<br />
• Abiturklasse 2017<br />
47 Mitarbeiter<br />
• Kollegium<br />
• Verwaltung / Vorstand<br />
• Elternrat<br />
• Hausmeister<br />
• Küche<br />
52 Sichtweisen<br />
• Sichtweise als Abiturientin 2017<br />
• ... als Waldorflehrerin<br />
• ... als frühere Waldorfschülerin und<br />
heutige Waldorfmutter<br />
• ... als ehemaliger Schüler<br />
• ... als Gründungseltern<br />
61 Schlusswort Redaktion<br />
62 Sponsoring<br />
64 Einschulung im 30. Jubiläumsjahr
06 Motto zur Schulgründung<br />
Das Kind muss wachstumsfähige Bilder bekommen,<br />
die ganz etwas anderes werden nach zehn bis zwanzig Jahren.<br />
Nur wenn man ihm solche wachstumsfähigen Bilder überliefert, regt man es an,<br />
sich empfindend einzuleben in das, was in den Tiefen<br />
einer anderen menschlichen Individualität oft verborgen ist.<br />
Wir lernen zu den Menschen ein tieferes Verhältnis dadurch zu gewinnen,<br />
dass uns in der Jugend das seelische Wachsen möglich gemacht wird …<br />
Deshalb ist das Wichtigste, dass wir eine Erziehung ausprägen,<br />
durch welche die Menschen wiederum miteinander leben lernen.<br />
Man kann das nur durch eine Erziehungskunst,<br />
die auf wahrer Menschenkenntnis begründet ist.<br />
Begleitendes Motto bei der Schulgründung der Waldorfschule in <strong>Frankenthal</strong>.<br />
(Aus: Rudolf Steiner, Jugendkurs, 11. Vortrag, 13. Oktober 1922)
Chronik<br />
07<br />
Chronik 30 Jahre Freie Waldorfschule <strong>Frankenthal</strong><br />
1982 - 1987<br />
1982 Elterninitiative ruft Gründungsversammlung ins Leben.<br />
Öffentlicher Vortrag „Erziehung zur Freiheit“ vor mehr als 400<br />
interessierten Teilnehmern von Herrn Prof. Dr. Schuberth (Freie<br />
Hochschule für Anthroposophische Pädagogik, MA).<br />
Gründungsausschuss wird gebildet und trifft sich wöchentlich<br />
für den Satzungsentwurf.<br />
1983 <strong>Frankenthal</strong>er Bürgermeister Peter Popitz begrüßt 123 Damen und<br />
Herren der Gründungsversammlung. Die Vereinssatzung wird per<br />
Handzeichen von allen Anwesenden angenommen. Der damalige<br />
Vorstand: Herr Dr. Förster, Herr Körner, Herr Kübler, Frau Poppe und<br />
Frau Sylvester. Zeitgleich wird der erste Arbeitskreis gegründet:<br />
Der Basarkreis, den Frau Sylvester und Frau Regenauer, viele lange<br />
Jahre betreuen.<br />
Erster Weihnachtsbasar im Dezember 1983 in der Neumayer-Schule.<br />
1984 Der Schulverein darf 3 Räume in der <strong>Frankenthal</strong>er Schmiedgasse<br />
übernehmen. Diese Räume werden in Eigeninitiative gründlich<br />
renoviert und liebevoll ausgestaltet. Die erste pädagogische Arbeit<br />
mit Kindern zwischen dem 5. und 9. Lebensjahr begann.<br />
Kindernachmittage wurden unter Leitung eines Lehrers und<br />
Studenten angeboten.<br />
Erstbesuch und Vorstellung beim Bund der Freien Waldorfschulen<br />
mit dem Ergebnis im Schuljahr 1987/1988 mit zwei Klassen die<br />
„Freie Waldorfschule Vorderpfalz“ zu beginnen.<br />
März 1987 Das Mainzer Kultusministerium genehmigt das Raumprogramm<br />
für eine einzügige Waldorfschule. Nach langer Suche weist die<br />
Stadt <strong>Frankenthal</strong> das alte Schulhaus im Stadtteil Flomersheim<br />
und danach Räume in der Erkenbertschule in <strong>Frankenthal</strong> zu.<br />
Juni 1987<br />
Sept. 1987<br />
Die Schulgenehmigung erfolgt durch die Bezirksregierung Rhein-<br />
Hessen-Pfalz<br />
41 Kinder und Eltern versammeln sich freudig am 07. September<br />
1987 zum ersten Schultag<br />
Lehrer der ersten Stunde sind: Verena Maier als Gründungslehrerin,<br />
Wolfgang Schäfer als Klassenlehrer der ersten Klasse, Ulrike Wünnenberg<br />
als Klassenlehrerin der zweiten Klasse, Winnifried Schäfer<br />
für die Fächer Englisch und Französisch, Jutta Reddig (heute noch<br />
an unserer Schule tätig) für die Fächer Spielturnen und Handarbeit<br />
sowie Anneliese Keller-Winter für das Fach Eurythmie.
08 Chronik<br />
1990 – 1999<br />
März 1990 Der erste Spatenstich für unser heutiges Gebäude in der<br />
Julius-Bettinger-Straße<br />
Mai 1990 Grundsteinlegung<br />
Juni 1991 Das Richtfest fand im Rohbau der heutigen Turnhalle statt<br />
Seit 1991 Innenausbau mit einem unermüdlichen Arbeitseinsatz der<br />
Eltern<br />
Dezember 1992 Einzug in das neue Schulgebäude während der Weihnachtsferien<br />
Herbst 1996 Abschluss zweiter Bauabschnitt (siehe Gedicht von Herrn<br />
Bachert, Seite 15)<br />
1993 Gründung des Kindergartens Sterntaler durch eine Elterninitiative<br />
in den unteren Räumen der Schule. Frau S. Eicher ist<br />
von Anfang an als Erzieherin dabei und somit bis heute<br />
die Seele des Kindergartens.<br />
Oktober 1997 10-jährige Jubiläumsfeier<br />
1998 Erster Waldorfschulabschluss<br />
1999 Erstes Abitur<br />
In dieser Gruppe des ersten Abiturjahrgangs waren auch<br />
die Kinder von Familie Sylvester, Familie Regenauer, Familie<br />
Andermann und 2000 auch das Kind von Familie Reddig.
Chronik<br />
09<br />
2000 – 2017<br />
2000 Circus Albireo wird gegründet.<br />
Des Weiteren gründet die Elterninitiative (z.B. mit Familie<br />
Kalb) „Hortinitiativkreis“ den Hort an unserer Schule,<br />
zunächst mit einer Kernzeitbetreuung (Frau Kaden) nach<br />
Unterrichtsschluss. Später erfolgt eine Ausdehnung der<br />
Betreuungszeit sowie auch Ferienbetreuung wurden<br />
angeboten.<br />
März 2002 Die neue Schulküche wird eingeweiht. Eine Elterninitiative<br />
übernimmt das Kochen.<br />
März 2004 Die Delegiertentagung der Freien Waldorfschulen findet<br />
erstmals in unserer Schule statt<br />
April 2005 Große Pflanzaktion der Schulgemeinschaft für unser Außengelände<br />
September 2007 20-jährige Jubiläumsfeier<br />
November 2009 Einzug von 75 Schülern in das neu errichtete Ganztagsschulgebäude.<br />
In den Jahren danach wurde durch sehr viel Elterninitiative<br />
das Außengelände um die Ganztagsschule angelegt.<br />
2015 Zusammenschluss des Kindergartens Sterntaler mit dem<br />
Schulverein<br />
September 2016 Eine Eltern-Kind-Gruppe für Kleinkinder bis zum Kindergartenalter<br />
findet nun wöchentlich in den Räumen der<br />
Ganztagsschule statt.<br />
September 2017 30-jährige Jubiläumsfeier<br />
Quellen: <strong>Festschrift</strong> zum 10-jährigen & 20-jährigen Schuljubiläum
10 Architektur
11<br />
Unsere Architektur<br />
Mit den Architekten Pentzek und Knierim war es möglich, die Architektur nicht<br />
nur als praktische Erfüllung von Funktionen zu planen, sondern einen bildhaften,<br />
das innere Leben des Menschen und seiner jeweiligen Entwicklung bereichernden<br />
und unterstützenden Bau zu schaffen.<br />
Das Ziel auch aus der Elternschaft war, einen organisch gestalteten Baukörper<br />
für die Kinder zu errichten.<br />
Da der Baugrund und die ganze Örtlichkeit überwiegend aus Sand besteht,<br />
entstand die Überlegung ein kompaktes Schulgebäude entstehen zu lassen,<br />
um dem „rieselnden Sand“ etwas entgegen zu setzen. Der Baukörper erstreckt<br />
sich in der Ost – Westachse und in der Mitte ist der künstlerisch gestaltete<br />
Haupteingang mit dem anschließenden Treppenaufgang.<br />
Links angeordnet sind überwiegend die Unterstufe, rechts die Mittel- und die<br />
Oberstufe untergebracht. Die Klassenräume sind meist nach Süden, dem Tageslicht<br />
zugewandt, angelegt.<br />
Wenn man das Portal betrachtet, sind links und rechts zwei stützende Säulen<br />
zu sehen, die jedoch nicht statisch, sondern scheinbar bewegt ein kräftiges<br />
Lasten bewältigen. Der sonst klassische Architrav wird hier verwandelt erlebt,<br />
nimmt die Kräfte des darauf lastenden Hauptgebäudes auf und scheint links<br />
und rechts mit der Fassade zu verschmelzen.<br />
Mit dem oberen Teil des Einganges erstrecken sich zwei erkerartige Stockwerke,<br />
die mit einem kuppelartigen Dach abschließen.<br />
Schon so manche bewusst ins Schulhaus kommende Kinder und Erwachsene<br />
erlebten diese bildhafte Fassade als einen lebenden Organismus, erinnernd an<br />
ein gewaltiges menschliches Haupt, welches einen in Empfang nimmt.<br />
Im Innern des Schulgebäudes erlebt man in den Fluren, die sich facettenartig<br />
weiten oder verengen, wie freilassend die führenden Wände beim Durchschreiten<br />
dem Ein- und Ausatmen Raum geben.
12 Architektur<br />
Die jeweiligen Klassenräume, deren Wände mit stumpfen Winkeln im Grundriss<br />
sehr individuell angeordnet sind, beruhen auf der Erkenntnis des anthroposophischen<br />
Menschenbildes. Bei der Fragestellung, wie ist die jeweilige geistigseelische<br />
Entwicklungsstufe der Kinder beschaffen und welche Raumesform<br />
kann diese unterstützen, wurde eine in sich nach und nach entwickelnde<br />
Raumgestaltung gefunden. Von Hülle gebenden, langsam streckenden und<br />
polarisierenden Formen metamorphosiert, zum Ende hin wieder zu einer verwandelten<br />
Hülle der Ausgewogenheit oder gar Reife kommend.<br />
Mit vielen, vielen Arbeitsstunden haben Eltern die jeweiligen Klassenräume<br />
mit einer individuell gestalteten Holzdecke und mit einer entsprechenden Farbgebung<br />
der Wände vollendet.<br />
Bei den jeweiligen Fachräumen ist es den Architekten gelungen, in Anlehnung an<br />
das, was jeweils schwerpunktmäßig – nicht nur dem Zweck entsprechend – stattfinden<br />
soll, auch mit einem künstlerischen Anspruch weitgehend auszugestalten.<br />
Da möchte ich nur einige Räume nennen: die der Naturwissenschaft oder die<br />
Turn- und Veranstaltungsräume, aber auch die sehr gelungene, heimelige Bibliothek<br />
mit ihrer hoch komplizierten Dach- und Deckenkonstruktion. Hier mussten<br />
für die Ausführung erfahrene Zimmermannsleute zu Rate gezogen werden.<br />
Wenn ich täglich die vielen Stufen der Treppenhäuser auf oder ab gehe, so verliere<br />
ich nie das Staunen, welche fast musikalisch, klanghafte Formgebärde mir<br />
beim Anblick in die Höhe entgegen kommt. Dieses Erlebnis wird im Betrachter<br />
noch gesteigert durch die lasierte Wandgestaltung, die sich immer wieder zu<br />
verwandeln scheint. Dieses Farbenspiel vermehrt sich noch im künstlerisch gestalteten<br />
Farbfenster des mittleren Treppenaufgangs.
13
14<br />
Die vielen Menschen, die dazu beitrugen, diese angemessene künstlerische Ausformung<br />
zu verwirklichen, ermöglichen Schülern und Lehrern sich wohl zu fühlen.<br />
Unser Schulbau ist ein sichtbarer und angemessener Ort des Lernens. Er lässt<br />
Raum für Leichtigkeit und Humor in einer Schule, wo gleichermaßen Kopf, Herz<br />
und Hand zur Entfaltung kommen wollen.<br />
Die Außengestaltung greift größtenteils die Formgebärde des Baues auf und lässt<br />
Orte der Ruhe genauso entstehen, wie Möglichkeit des gemeinsamen Spielens<br />
und Arbeitens.<br />
Alles begann vor 27 Jahren mit der Grundsteinlegung in einer riesigen Sandgrube.<br />
Und wenn man genau hinschaut, sieht man im Foyer in der Mitte eine<br />
eingefasste pentagrammgeformte Steinplatte. Dies ist die Stelle, wo in der Tiefe<br />
der Grundstein unserer Schule verborgen liegt mit dem Grundsteinspruch der<br />
ersten Waldorfschule.<br />
Siegfried Kreißl
Gedicht<br />
15<br />
Die Schule, die immer baute!<br />
Zur Einzugsfeier in den<br />
Zweiten Bauabschnitt am 5. Oktober 1996<br />
Das Bauen hält bekanntlich fit,<br />
so auch der Zweite Bauabschnitt,<br />
und wenn dazu die Mittel rar,<br />
wie das bei uns anscheinend war,<br />
da bleibt allein nur der Entschluss,<br />
dass man jetzt zupacken muss.<br />
Noch floss der Regen in den Bau,<br />
auf Wände, die teils rauh, teils blau,<br />
im Keller war es oft recht nass,<br />
die Ratten hatten ihren Spaß!<br />
Das schwarze Dach wuchs langsam zu,<br />
die Fensterlöcher auch im Nu!<br />
Da dachte man: es ist geschafft!<br />
Doch war das Geld hinweggerafft,<br />
und jeder sah jetzt das Malheur:<br />
Wer kümmert sich ums Interieur?<br />
Der Baukreis tagte und er rief<br />
die Eltern auf den Plan per Brief.<br />
Obwohl der Brief recht deutlich war,<br />
kam trotzdem nur ’ne kleine Schar.<br />
Und mancher sprach mit Unterton:<br />
„Die Anne ist am Telefon!“<br />
Und mit Isolde eng im Bund<br />
ging es im Team schon wieder rund.<br />
Noch klang der letzte Maurermeißel,<br />
da kam auch schon Gestaltungs-Kreißl.<br />
Fortan wurde ganz unbeirrt,<br />
zumindest schon einmal lasiert,<br />
in Lemniskaten, das versteht sich,<br />
und nicht wie üblich sonst, im Strich.<br />
So wird der Raum sehr verlebendigt,<br />
wer später nur die Schüler bändigt?<br />
Die Schwelle von Bau eins nach zwei<br />
die grenzt fast schon an Zauberei!<br />
Hier weist der Architekt mit Sinn<br />
auf die erhöhte Stufe hin:<br />
Dem Schüler wird auf Anhieb klar:<br />
Hier bin ich nicht mehr, der ich war!<br />
Nur wenn ich hebe meine Hufe,<br />
erreiche ich die Oberstufe!<br />
Seit diesem Schuljahr haben wir<br />
den Unterricht mit offner Tür!<br />
Das fördert den Gemeinsinn sehr,<br />
weil ich den anderen deutlich hör:<br />
Wenn in der 6. die Türe knallt,<br />
aus 11 die Leontescu schallt<br />
und mancher, der zur 10. lief,<br />
vergeblich suchte nach dem Griff.<br />
Doch Türen sind unnötiger Kram.<br />
Auf die Möblierung kommt es an!<br />
Wie kann man Schule doch verschönern,<br />
wenn Polster das Gesäß verwöhnen:<br />
Das Sofa als Begegnungsplatz<br />
gefällt so manchem Waldorfschatz.<br />
Wie sind die Lehrer doch so hart,<br />
dass sie nichts finden an der Art,<br />
wie man durch Polster und durch Kissen<br />
vermehren kann das Schülerwissen.<br />
Denn, hat nicht Steiner schon gesagt.<br />
„Macht‘s dass den Kindern es behagt!“<br />
Eckhard Bachert, Lehrer seit 1994
16 Schuldurchgang-Kurzfassung<br />
Exemplarischer Schuldurchgang-Kurzfassung<br />
Aufnahme<br />
In die 1. Klasse<br />
Epochenunterricht<br />
Der Epochenunterricht gliedert sich in einen künstlerisch-rhythmisch<br />
aktivierenden Teil, einen kognitiven<br />
Arbeitsteil und einen Erzählteil, in dem das<br />
Kind sich gefühlsmäßig mit Inhalten der Kulturgeschichte<br />
verbinden kann. Auf diese Weise soll<br />
im Epochenunterricht der ganze Mensch im Kind,<br />
der Wille, der Verstand und das Gefühl angesprochen<br />
werden. Eine Epoche ist eine Unterrichtseinheit,<br />
die im morgendlichen Hauptunterricht über drei<br />
bis vier Wochen dauert.<br />
Das Epochenheft wird von jedem Schüler selbst<br />
gestaltet. Anstelle fertiger Bücher nimmt es den<br />
Extrakt einer Unterrichtsepoche auf. Die eigene<br />
schriftliche Wiedergabe wird durch Bilder und Zeichnungen<br />
vertieft.<br />
Medizinisch-therapeutische Unterstützung<br />
Durch unserer eigene Schulärztin Frau Ritter<br />
sowie freiberufliche Therapeuten, bieten wir eine<br />
individuelle Förderung der Entwicklungmöglichkeiten.<br />
und Quereinsteiger<br />
Schulinternes Verfahren<br />
Tagesablauf<br />
Morgenspruch<br />
Rhythmischer Teil<br />
Hauptunterricht<br />
Frühstückspause<br />
Fachunterricht<br />
Mittagessen<br />
Nachmittagsunterricht<br />
zunehmend ab 7. Klasse<br />
Unterstufe 1. - 4. Klasse<br />
Sozialverhalten in der Schule<br />
Rechnen, Schreiben, Lesen<br />
Formenzeichen<br />
Heimatkunde<br />
Fachunterricht<br />
Musik<br />
Spielturnen/Eurythmie<br />
Englisch/Französisch<br />
Religion<br />
Handarbeit
Schuldurchgang-Kurzfassung<br />
17<br />
Mittelstufe 4. - 8. Klasse<br />
Rechnen, Schreiben, Lesen<br />
Geometrie<br />
Geschichte und Geografie<br />
Fachunterricht<br />
Musik<br />
Spielturnen, Eurythmie<br />
Englisch/Französisch<br />
Religion<br />
Handarbeit<br />
Werkunterricht<br />
Gartenbau<br />
Menschenkunde, Tierkunde ab 4. Klasse, Pflanzenkunde ab<br />
5. Klasse, Mineralkunde 6. Klasse, Anthropologie 7. - 8. Klasse<br />
Physik 6. - 8. Klasse: Akustik, Optik, Wärmelehre,<br />
Magnetismus, Elektrizität, Mechanik<br />
Chemie ab 7. Klasse: Verbrennung, Salzbildung<br />
8. Klasse: Stärke, Fette, Eiweiße<br />
Achtklass-Spiel<br />
Achtklass-Arbeit<br />
Oberstufe 9. - 12. Klasse<br />
Deutsch, Mathematik<br />
Geometrie<br />
Geschichte und Geografie<br />
Fachunterricht<br />
Musik<br />
Sport, Eurythmie<br />
Englisch, Französisch<br />
Religion<br />
Handwerklich-künstlerische Schwerpunkte<br />
Werkunterricht<br />
Landwirtschaftspraktikum 9. Klasse<br />
Biologie: von Bewegungs- und Sinnesorgane<br />
bis Innere Organe, Botanik-Zoologie<br />
Physik: Vertiefung Akustik, Optik, Wärmelehre,<br />
Magnetismus, Elektrizität, Mechanik, Radioaktivität<br />
Chemie 9. Klasse: Chemie des Lebens<br />
10. Klasse: Säuren/Basen/Salze/Mineralogie<br />
11. Klasse: Quantitative Chemie<br />
12. Klasse: Biochemie<br />
11. Klasse – Abschluss Berufsreife<br />
Betriebs- und Sozialpraktikum<br />
12. Klasse – Qualifizierter Sekundarabschluss I<br />
12. Klasse – Waldorfabschluss: Theaterprojekt, Eurythmieabschluss,<br />
Jahresarbeit, Kunstreise<br />
13. Klasse<br />
Allgemeiner Hochschulabschluss<br />
(Abitur mit 2 Fremdsprachen)<br />
Fachabitur (schulischer Teil)<br />
mit 1 Fremdsprache
18 Jahresverlauf – ein Schuljahr<br />
Ein Jahresrhythmus<br />
August/September<br />
Oktober/November<br />
• Martinsbasar<br />
• Einschulung<br />
• Klassenspiel der 12. Klasse<br />
• Tag der offenen Tür im Herbst<br />
mit Monatsfeier<br />
• Michaelifest 29. September
Jahresverlauf – ein Schuljahr<br />
19<br />
Dezember/Januar<br />
• Schulkonzert zum Advent<br />
Februar/März<br />
• Klassenspiel der 8. Klasse<br />
• Schulfasching<br />
• Oberuferer<br />
Weihnachtsspiele<br />
• Projektkonzerte<br />
• Tag der offenen Tür im<br />
Frühling mit Monatsfeier<br />
• Tag der offenen Tür ’Kindergarten‘<br />
• Präsentationen der Jahresarbeiten<br />
der 12. Klasse
20 Jahresverlauf – ein Schuljahr<br />
April/Mai<br />
• Bautagung<br />
Juni<br />
• Eurythmieabschluss der 12. Klasse<br />
• Olympische Spiele der 5. Klasse<br />
• Frühlingskonzert<br />
• Bauepoche 3. Klasse<br />
• Circus Albireo<br />
• Fahrradprüfung 5. Klasse
Jahresverlauf – ein Schuljahr<br />
21<br />
• Landwirtschaftspraktikum<br />
Juli<br />
der 9. Klasse • Abiturfeier • Waldorfschulabschlussfeier<br />
• Berufs- und Sozialpraktikum<br />
der 11. Klasse<br />
• Vermessungspraktikum<br />
der 10. Klasse<br />
• Präsentation<br />
der Jahresarbeiten<br />
8. Klasse<br />
• Sommerfest Kindergarten<br />
• Kunstreise der<br />
12. Klasse<br />
• Sommerfest Elternrat
22 Einblicke · Schuljahr 2016/2017<br />
Epochenhefte
Einblicke · Schuljahr 2016/2017<br />
23
24 Einblicke · Schuljahr 2016/2017<br />
Kunst und Handwerk<br />
Wenn wir auf die Entwicklung des<br />
werdenden Menschen blicken, so ist<br />
zu verstehen, dass die sich als notwendig<br />
ergebenden künstlerischen<br />
Angebote der Waldorfschule nicht<br />
nur angenehmer Ausgleich für die<br />
Lernfächer sind, ...<br />
..., sondern dass sie selbst zur<br />
Methode werden, um für die Schüler<br />
eine Brücke zu bauen, über die sie<br />
aus ihrer eigenen Welt in die Welt<br />
der späteren Wirksamkeit schreiten<br />
können.<br />
Auszug, <strong>Festschrift</strong> 1997, S. Kreißl
Einblicke · Schuljahr 2016/2017<br />
25
26<br />
Einblicke · Schuljahr 2016/2017<br />
Eurythmie<br />
Der Eurythmieunterricht begleitet und unterstützt die Entwicklung<br />
der Kinder vom Kindergarten bis in die 12. Klasse.<br />
Dabei wird der ganze Mensch mit seinen drei Seelentätigkeiten<br />
Denken, Fühlen und Wollen aktiviert:<br />
• Der Schüler ist gefordert, die verschiedenen Aufgabenstellungen,<br />
Gesetze und Bewegungsformen gedanklich zu durchdringen und<br />
sich innerlich einen Überblick zu verschaffen.<br />
• Aus dieser inneren Klarheit heraus folgt der Impuls, das Verstandene<br />
zielgerichtet und präsent in die Bewegung, d.h. in die<br />
Tat umzusetzen.<br />
• Dabei ist es entscheidend, gleichzeitig zu fühlen, ob die Bewegungen,<br />
sowohl in den Formen als auch in den Gebärden, mit der Musik<br />
oder den gesprochenen Worten in Einklang sind. Außerdem geht<br />
es darum, die eigene Bewegung harmonisch in die Gesamtbewegung<br />
einzufügen. Dadurch wird ein Gefühl für soziale Abläufe<br />
entwickelt.<br />
• Die Eurythmie fordert ständig, über sich selbst und seine persönliche<br />
Befindlichkeit hinauszuwachsen, d.h. sich innerlich und äußerlich<br />
aufzurichten und wach und beweglich auf das zu reagieren, was<br />
die augenblickliche Situation bzw. die Musik und Sprache vorgibt.<br />
Das entwickelt die Fähigkeit, sich zu verwandeln und kreative<br />
Impulse geistesgegenwärtig aufzugreifen. So wird durch diese<br />
Arbeit die werdende oder vorhandene Ich-Kraft gestärkt.<br />
Die Arbeit mündet am Ende der 12. Klasse in einer abschließenden<br />
Bühnenaufführung, dem so genannten Eurythmieabschluss, als eine<br />
der vier Säulen des Waldorfabschlusses.
Einblicke · Schuljahr 2016/2017<br />
27<br />
Kostüm – Akrobatik 2017 zum Circus Musical “Zwei Welten“<br />
Zutaten:<br />
• 300 m Trikotstoff<br />
• ungeklärte Anzahl Garnrollen<br />
• zwei Overlock<br />
• diverse normale Nähmaschinen<br />
• unzählige verworfene und realisierte Ideen<br />
• säckeweise Federboas, Federn<br />
• Pfeifenputzer<br />
• diverse Mappenmodelle<br />
• 10 Rollen Packpapier<br />
• 5 Packungen Stäbe für die Heißklebepistole<br />
• Acrylfarben<br />
• Lackspray<br />
• übergroße Luftballons<br />
• 15 m Fellstoff<br />
• Schaumstoffe<br />
• Futterstoffe<br />
• Hosenträger<br />
• Handschuhe<br />
• Strumpfhosen<br />
• Gummiband<br />
• Organza und Tüll, Tüll und nochmals Tüll.<br />
Mitwirkende:<br />
Hilde, Nina, Kerstin, Monika, Anik, Beate, Angelika, Pia<br />
Ergebnis:<br />
Schweiß, gelegentliche Verwirrung, Freude, Erschöpfung und Kostüme für 160 Mitwirkende.<br />
Eine atemberaubende Vorstellung und glückliche Kinderaugen. Alle waren mit ihren Kostümen sichtlich zufrieden.<br />
Da waren u.a. die süßen akrobatischen Küken, die seilspringenden Frösche, die hochseiltanzenden Flamingos,<br />
die schwebenden Paradiesvögel am Cube, die unzähligen Affen und die zwei langsamen Faultiere, die Schlangen<br />
am V-Tuch, die laufenden Ameisen, die akrobatischen Sonne, Mond und Sterne, sowie die darstellende LIEBE<br />
am Trapez in ROT, die Einrad-rennenden Schnecken inkl. Schneckenschleim, die Moskitos, und Spinnen im Netz in<br />
schwindelnder Höhe, die Tukane am Ringtrapez, sowie der Papagei am Kunstrad.<br />
Pia Hardt
28<br />
Einblicke · Schuljahr 2016/2017<br />
Erlebnisse Praktika<br />
Berufs- und Sozialpraktikum<br />
Beispiel von Julian Schattner im Juni 2017 bei<br />
der SPE GmbH in Bürstadt:<br />
SPE ist ein Gummi- und Kunststoff verarbeitendes<br />
Unternehmen. Man sieht Julian bei der<br />
Montage von Kunststoffbügeln für Großwäschereien<br />
und an der Spritzgießmaschine mit der<br />
die zu montierenden Teile hergestellt werden.<br />
Feldmesspraktikum der<br />
10. Klasse<br />
Landwirtschaftspraktikum<br />
der 9. Klasse<br />
„Besonders gut hat mir gefallen, dass meine<br />
Freundin und ich täglich die Eier aus dem<br />
Hühnerstall holen durften. Der Rekord lag bei<br />
280 Eiern an einem Tag!“<br />
„Hier sieht man mich am Hoffest mit Kindern,<br />
denen ich alles zum Thema Legehühner und<br />
Hähne erklärt habe.“<br />
„Als ich meinen Eltern und meinem Bruder am<br />
Telefon erzählte, dass es auf dem Hof sogar einen<br />
Lamborghini gibt,<br />
staunten sie nicht<br />
schlecht … und erst<br />
recht, als sie ihn<br />
beim Besuch des<br />
Hoffestes selbst<br />
gesehen haben.“
Einblicke · Schuljahr 2016/2017<br />
29<br />
Sopranistin: Giorgia Capello, Altistin: Johanna Kunzmann, Tenor: Johannes Franken, Bass: Laurin Hess<br />
The Armed Man: A Mass for Peace-Projektkonzert 2017<br />
Seit 2005 ist ein Schuljahr ohne Projektkonzert nicht weg zu denken. In Gemeinschaftsarbeit<br />
von Eltern - Lehrern - Schülern - Ehemaligen und Freunden wurden<br />
so schon besondere Stücke wie Schubert´s „Unvollendeter“, Mendelssohn´s<br />
„Hebriden-Overtüre“ oder Bach´s „Brandenburgisches Konzert“ aufgeführt.<br />
The Armed Man, ist eine Messe des walisischen Komponisten Karl Jenkins, mit<br />
dem Untertitel „A Mass for Peace“ („Friedensmesse“). Wie Benjamin Brittens<br />
„War Requiem“ ist es ein Antikriegsstück. Es basiert auf Texten der katholischen<br />
Messliturgie, die Jenkins mit anderen Quellen, vor allem dem zu einem Volkslied<br />
gewordenen Soldatenlied L’homme armé aus dem 15. Jahrhundert, verband.<br />
Es wurde für einen vierstimmigen gemischten Chor mit zwei Solisten (Sopran<br />
und Muezzin) und sinfonische Orchesterbesetzung geschrieben.<br />
Unter der Leitung von Dr. Harald Buchta und Tobias Volz-Wagner fanden am<br />
17. März in der schönen Kulisse der Liebfrauenkirche in Worms und am Sonntag,<br />
den 19. März in der Thomas-Morus-Kirche in <strong>Frankenthal</strong>/Flomersheim die<br />
zwei Konzerte statt.<br />
Die Presse schrieb:<br />
„Chor und Orchester boten über die ganze Aufführung einen kompakten anpassenden<br />
Klang. Ein Lob verdienten sich die Bläser und Schlagzeuger, die ihre<br />
Dynamik an die Streicher und Sänger anpassten. Eindruck macht der Sopran<br />
von Georgia Capello, der im Kyrie ebenso wie in „Now the guns have stopped“<br />
von Guy Wilson erstrahlte.“ Rheinpfalz, 20. März 2017
30<br />
Gesammelte Theaterplakate<br />
Gesammelte Theaterplakate
Gesammelte Theaterplakate<br />
31
32 Gesammelte Theaterplakate
Gesammelte Theaterplakate<br />
33
34<br />
Einrichtungen<br />
Kindergarten Sterntaler<br />
Unser Kindergarten Sterntaler wurde im Jahr 1993 von einer Elterninitiative<br />
gegründet. Nächstes Jahr dürfen wir unser 25-jähriges Jubiläum feiern. Wir haben<br />
zwei Gruppen mit je 25 Kindern. Die Räumlichkeiten des Kindergartens befinden<br />
sich im Untergeschoss der <strong>FWS</strong>FT. Ein Neubau des Kindergartens ist für die<br />
Zukunft geplant.<br />
In unserem Kindergarten werden alle Sinne der Kinder gemäß ihrer Entwicklung<br />
angesprochen und gefördert. Die Freude am Tun steht dabei im Vordergrund.<br />
Täglich wird mit den Kindern gebacken oder gekocht und dann gemeinsam am<br />
großen Tisch gefrühstückt. Durch einen kindgerechten, durchschaubaren Zusammenhang,<br />
in dem alle Arbeitsabläufe nachvollziehbar sind (z. B. ”vom Korn<br />
zum Brot”), erwacht der Wille zum Mitmachen. Nicht nur für das leibliche Wohl<br />
wird gesorgt, alle Arbeiten des täglichen Lebens haben hier ihren Platz. So lernen<br />
Kinder die alltäglichen Dinge kennen, achten und damit umzugehen – und greifen<br />
es in ihrem Spiel wieder auf. Das wenig ausgestaltete, natürliche Spielmaterial,<br />
lässt Raum für die eigene Phantasie, die Voraussetzung für späteres schöpferisches<br />
Arbeiten ist.<br />
Während unseres täglichen Reigens, der die Jahres- und Festzeiten begleitet,<br />
werden Rhythmus, Lieder, Bewegung und Sprache gepflegt. Neben dem rhythmisch<br />
gestalteten Tagesablauf, begleiten auch künstlerische Elemente wie<br />
z.B. Bienenwachskneten, Malen mit Frau Hinrichs oder Eurythmie mit Frau Net,<br />
die Kinder im Wochenrhythmus.<br />
Bei Wind und Wetter geht es in unser schön gestaltetes Gärtchen. Die Kinder<br />
können dort springen, schaukeln, klettern, balancieren oder mit Wasser und<br />
Sand spielen. Auch hier können vielfältige Sinneserfahrungen gemacht werden.<br />
Auch die Elternmitarbeit ist in unserem Kindergarten ein wichtiger Bestandteil.<br />
Wie in der Schule, gibt es bei uns auch diverse Arbeitskreise, in denen sich<br />
die Eltern betätigen können. Zum Beispiel der Holzarbeitskreis, der sich einige<br />
Wochen vor dem gemeinsamen Martinsbasar im November trifft. Dort werden<br />
nach Anleitung von Herrn Kreißl Holzspielsachen hergestellt.
Einrichtungen<br />
35<br />
Im vergangenen Jahr gab es einige Erneuerungen in unserem Kindergarten:<br />
Seit September 2016 gibt es eine Eltern-Kind-Gruppe. Diese ist für Kleinkinder<br />
bis zum Kindergartenalter und deren Eltern gedacht. Frau Net, eine erfahrene<br />
Waldorfpädagogin und Eurythmistin, empfängt Eltern und Kinder in den Räumen<br />
der Ganztagsschule immer mittwochs von 09:30 bis 11:00 Uhr. Für interessierte<br />
Eltern schafft es die Möglichkeit, die Waldorfpädagogik kennenzulernen und<br />
Kontakte mit Gleichgesinnten zu knüpfen.<br />
Auch hat sich an unseren Öffnungszeiten etwas verändert: Wir bieten seit<br />
Ende 2016 eine erweiterte Nachmittagsbetreuung für berufstätige Eltern bis<br />
15:30 Uhr an!<br />
Quellenangaben: Infomaterial Kindergarten Sterntaler
36<br />
Einrichtungen<br />
Unser Schulgarten<br />
Im Gartenbau werden die Schüler vor allem durch die Sache selbst belehrt.<br />
Sie erleben die Auswirkungen von Tat und Unterlassung in der Natur. Seit 2001<br />
lässt die Gartenbaulehrerin Maria Große-Hülsewiesche die Schüler ihre eigenen<br />
Gestaltungskräfte im Umgang mit den natürlichen Prozessen erfahren und die<br />
Qualitäten der vier Elemente „Erde, Wasser, Luft und Wärme“ spüren.<br />
Die Unterrichtsaktivitäten reichen vom Vorbereiten der Beete, über das Säen,<br />
Pikieren, Pflanzen, Pflegen bis hin zur Ernte. Die Kinder schaffen einen Lebensraum<br />
für Tiere und Pflanzen und erleben, wie die Ernährungsgrundlage<br />
des Menschen – und damit die Grundlage der menschlichen Kultur – entsteht.<br />
Nach der Ernte werden Obst, Gemüse, Kräuter und Saatgut von den Schülern<br />
verarbeitet, es wird gekocht, gebacken, getrocknet, konserviert und … gegessen,<br />
auch die Schulküche wird zum Beispiel mit frischem Salat beliefert. Es werden<br />
Tees gemischt, Salben und Kosmetik produziert, Herbst- oder Weihnachtsdekoration<br />
für den eigenen Bedarf hergestellt, oder zum Verkauf bei unserem<br />
Martinsbasar angeboten. Die Fülle des Gartens, sowie das floristische Geschick<br />
von Maria Große-Hülsewiesche, ermöglichen uns das ganze Jahr hindurch für<br />
alle Feierlichkeiten wunderschöne Schulhausdekorationen.<br />
In den Üb- und Epochenheften werden die Planungen und Erfahrungen, sowie<br />
die Rezepturen von den Kindern schriftlich und zeichnerisch dokumentiert.<br />
Spezielle Themen der Gartenflora und -fauna werden in Referaten aufgearbeitet<br />
und vorgetragen, so stellt die gärtnerische Tätigkeit Bezüge her zu fast allen<br />
Schulfächern: Biologie, Chemie, Physik, aber auch Mathematik, Deutsch, Kunst<br />
und Werken und sogar zur Musik!<br />
Beate Rauch-Goschke & Claudia Hoepke
Einrichtungen<br />
37 21
38<br />
Einrichtungen<br />
30 Jahre Waldorfschule<br />
17 Jahre Hort<br />
12 Jahre Ganztagsschule in Angebotsform<br />
Wie alles begann …<br />
Im Jahr 2000 gründete eine Elterninitiative, der sog. Horninitiativkreis, den Hort<br />
an der Waldorfschule <strong>Frankenthal</strong>.<br />
Zunächst gab es nur eine Kernzeitbetreuung nach dem Schulunterricht. Nach<br />
kurzer Zeit erweiterten wir bis 15 Uhr und bereits im Jahr 2003 hatten wir Öffnungszeiten<br />
bis 16:30 Uhr und konnten die ersten Ferienbetreuungen anbieten.<br />
Im Schuljahr 2004/05 wurde dann aus dem bestehenden Hort die Ganztagsschule<br />
gegründet. Auf Grund der geänderten Familiensituationen wuchsen die Anfragen<br />
an eine nachmittägliche Kinderbetreuung. Ca. 60 Kinder der Klassenstufen 1 bis 8<br />
besuchten in drei unterschiedlichen Altersgruppen die Ganztagsschule.<br />
Zuvor musste jedoch die bestehende Infrastruktur der Waldorfschule an die<br />
Bedürfnisse der GTS angepasst werden. Dazu gehörte neben der Schaffung der<br />
entsprechenden Räumlichkeiten in der Schule die Erweiterung der Küche, um den<br />
Mehrbedarf von 60 Mittagessen bewältigen zu können.<br />
Weiterhin gab es immer noch eine Kernzeitbetreuung. Die Räume für die insgesamt<br />
4 Gruppen waren im ganzen Schulhaus verteilt unter anderem auch im<br />
derzeitigen Lehrerzimmer.
Einrichtungen<br />
39<br />
Schnell wuchs der Wunsch nach einem eigenen Gebäude mit Außengelände.<br />
Im Jahr 2007 gingen wir in die „heiße“ Planungsphase, am 16. Juni 2008 begann<br />
die Bebauung „südlich der Waldorfschule“ mit dem 1. Spatenstich.<br />
Am 14. November 2009 konnten 75 Ganztagsschüler der Klassen 1 - 8 in das neue<br />
Gebäude einziehen. Im März 2014 kam die Kernzeitbetreung mit ca. 60 Kindern<br />
dazu. Mit sehr viel Engagement von Eltern wurde das Außengelände der GTS<br />
angelegt.<br />
Leben in der GTS bedeutet für die Kinder Gemeinschaft erleben, Verantwortung<br />
übernehmen, Mithilfe bei den täglichen Arbeiten, gemeinsames Essen, Hausaufgaben<br />
machen, Freispiel und Feste feiern. Zudem bereichern Angebote wie<br />
Turnen, Backen, Schnitzen, Filzen und andere kreative Tätigkeiten das Leben in<br />
der Ganztagsschule.<br />
Durch Zugehörigkeit in Gruppen mit festen Bezugspersonen, freies Spiel zur<br />
Förderung der sozialen Kompetenz, Kreativität und Fantasie, sowie durch den<br />
Aufenthalt im Freien mit viel Bewegung und Umgang mit den Elementen,<br />
schaffen wir die Grundlagen für eine gesunde Entwicklung, regen die Sinne an<br />
und pflegen sie.<br />
Monika Ditsch
40<br />
Einrichtungen<br />
Schulklassen 2016/2017<br />
Einschulungsjahrgang 2015/2016 · 2. Klasse<br />
Vordere Reihe v. l.: Justin Volz, Jonathan Uhl, Moriz Bauer, Anna Keller,<br />
Amelie Henrich, Tjark Knierim, Felix Eschenfelder, Madeleine Hirsch, Paul Lenz,<br />
Gabriel Vollmer, Philipp Bauer, Noel Kornisch, Lena Enders, Mia Bremmes,<br />
Sarah Schurr, Rubin Eichin<br />
Hintere Reihe v.l.: Max Litte (Klassenlehrer), Carolina Riha, Tara Kirchgässner,<br />
Zuzanna Piatkowska, Linus Wolf, Noah Sonnenfroh, Marlene Anspach, Tyler Marnet,<br />
Maximilian Tschirschwitz, Julia Heckers, Sabiha Rehmann, Tim Haase,<br />
Chloe Dangelo, Miley Braun, Salome Schurr, Marlon Lippke<br />
Klassenlehrer Herr M. Litte<br />
Einschulungsjahrgang 2016/2017 · 1. Klasse<br />
Hier die alphabetische Namensliste dazu: Nele Albers, Laura Alessi,<br />
Lelia Alt, Mert Aykac, Marisa Jasmin Birzle, Anna-Isabel Böhn-Bertram,<br />
Leon-Dominic Braun, Aaron Azair Chheena, Haley Eblinger, Lucie Eicher,<br />
Luke Eicher, Eveline Leonore Ellmer, Maya Thara Felice Enders,<br />
Dila Gedikli, Finnja Gläser, Leopold-Valentin Elia Habanetz, Paul Hetz,<br />
Hanna Solveig Hörtel, Lennart Henry Hübler, Henry Kastner,<br />
Dina Klein, Karl Henri Krug, Samira Linke, Jamila Nawra, Marielle Pletsch,<br />
Bianca Rohe, Tim Schwabe, Alexander Tschirschwitz, Konrad Waßmer,<br />
Anna Weber<br />
Klassenlehrer Herr D. Gräber-Armbrüster
Einrichtungen<br />
41<br />
Einschulungsjahrgang 2013/2014 · 4. Klasse<br />
Hintere Reihe v.l.: Björn Giesdorf, Aeneas Junge, Til Hochstetter,<br />
Nathanael Felgenhauer, Pauline Hetterling, Johan Hörtel, Mona Keal,<br />
Romy Zimmermann-Rödel, Annalena Bender, Simon Oesch, Marcel Lewalter,<br />
Renée Manka, Isabell Frank, Leon Schulz<br />
Mittlere Reihe v. l.: Lea Kraljik, Lena Zieleit-Banach, Jaluana Schömel,<br />
Max Bernhard, Herr Leins, Sinan Dostmann, Samuel Friedel, Maximilian Raquet,<br />
Jeremy Twardy, Paul Schmieh, Finn Nießner, Samantha Schneider, Emily Dreyer,<br />
Patricia Reiß<br />
Einschulungsjahrgang 2014/2015 · 3. Klasse<br />
Hintere Reihe v. l.: Arda Aykac, Henri Ziesche, Leonie Fritz, Emily Rheindorf,<br />
Lara Evita Valdes-Lang, Ben Gläser, Till Pohlmann, Anton Rosenberger,<br />
Belinda Schneider, Giada Capizzi, Allegra Vricciariello, Penelope Graf, Lea Zapp<br />
Vordere Reihe v.l.: Max Diebold, Jonas Schiedheim, Samuel Schurr,<br />
Julien Treiber, Noel Schneider, Sophie Weber, Federico Dangelo,<br />
Robin Schreiner, Romy Summers, Jarmuna Schömel, Zoe Lisiecki<br />
Klassenlehrer Herr P. Rieger<br />
Vordere Reihe v. l.: Kimberly Claus, Konrad Bonkat, Leander Bayer,<br />
Marie Haczkiewicz, Felicitas Alvarez, Julia Jung<br />
Klassenlehrer Herr G. Leins
42 Einrichtungen<br />
Einschulungsjahrgang 2012/2013 · 5. Klasse<br />
Einschulungsjahrgang 2011/2012 · 6. Klasse<br />
Obere Reihe v. l.: Paloma Avendano Alvarez, Natalie Hermenau-Puhlvers,<br />
Jessica Reiß, Klara Strasser, Mia Hochstetter, Nele Ziesche, Henry Morio, Till Bauer,<br />
Simael Diemer, Leonie Hardt, Lilien Reis, Emma Leinhos, Emma Schimek,<br />
Lisa Lippke<br />
Letzte Reihe v.l.: Jamie Grünert, Tim Schöner, Liam Vormehr,<br />
Michelle Ester, Elias Belakoute, Johanna Sandel, Martha Gronenberg,<br />
Laura Edelhäuser, Helene Rosenberger<br />
Mittlere Reihe v.l.: Chiara Meyer, Marie-Sophie Kereit,<br />
Sonia Dottore, Emilia Habanetz, Marie Sandel, Elisabeth Nowakowski,<br />
Hanna Mansmann, Amelie Leiner, Friederike Liebisch<br />
Erste Reihe v.l.: Vincent Hindenberger, Ben Stöckert, Moritz Manstein,<br />
Luis Nonato Reichert, Cansin Kara, Mats Schrem, Lukas Eschenfelder,<br />
Mika Nied, Georg Kastner<br />
Es fehlen: Jonas Edelhäuser, Lara Enders, Safeer Rana, Luisa Vricciariello<br />
Klassenlehrerin Frau K. Schaum<br />
Vordere Reihe v. l.: Frau Karin Hille, Giulianna Hacker, Acelya Kökden, Helen Herter,<br />
Ameli Merz, Julienne Eblinger, Federica Hertweck Ossa, Jaden Müller, Lene Herrle,<br />
Fida Rana, Aamir Rana, Elias Schröder, Yassir Mamam Kouta<br />
Kniend v. l.: Marco Büttner, Claudius Mayer, Karlsson Schick, Lennard Fink<br />
Es fehlen: Nils Kroh, Seraphine Eichin, Kiara Schroth, Marie Haas, Grit Hülsmann,<br />
Ben Schaarschmidt<br />
Klassenlehrerin Frau K. Hille
Einrichtungen<br />
43<br />
Einschulungsjahrgang 2009/2010 · 8. Klasse<br />
5. Reihe v. l.: Eric Van Damme, Niklas Grosch, Boris Geiß, Luis Breßler,<br />
Daniel Kroh, Paul Rockholz, Simon Wittmann, Onno Ziesche, Jona Kastleiner,<br />
Jakob Julius Rosenberger, Silas Hemmeke, Jonas Jirik<br />
4. Reihe v. l.: Philipp Liebisch, Simon Fichter, Jonathan Wolf, Jakob Till Heeger<br />
3. Reihe v. l.: Sophie Fink, Paula Thum, Jill Sand<br />
2. Reihe v. l.: Frau Andermann, Natalia Harder, Fenja Ganter<br />
1. Reihe v. l.: Uli Becker, Erik Müller, Leonard Hoepke<br />
Zwei Mädchen sind nicht auf dem Klassenfoto: Melissa Tschiedel, Melissa Dörner<br />
Klassenlehrerin Frau I. Andermann<br />
Einschulungsjahrgang 2010/2011 · 7. Klasse<br />
Ganz oben v. l.: Lis-Martha Hindenberger, Fenja Gaussmann, Chiana Claus,<br />
Emanuel Felgenhauer, Kimberly Lippke, Sophie Cleff, Amelie Edelhäuser,<br />
Elena Habecker<br />
Hintere Reihe v.r.: Aurelia Edelhäuser, Sophie Huber, David Pfeifer, Lukas Franken,<br />
Klara Antz<br />
Zweite Reihe v. l.: Frau Siegfried, Jèrome Burger, Marvin Krieglstein,<br />
Maximilian Körner, Lukas Schmieh, Nina Schöner, Maya Oesch, Kathlyn Scheurer,<br />
Fabienne Manka, Sarah Twardy, Charlotte Liebisch, Lyra Da Rocha Krüger,<br />
Klara Rosenberger, Thirza Bayer, Ida Becker, Sophie Hülsmann, Anna Zieleit Banach<br />
Erste Reihe v. r.: Salim Kouyatè, Hashir Rana, Louis-Paul Volkwein, Jonas Frank,<br />
Max Hepp, Mukabu Hutter, Sam Reichert<br />
Klassenlehrerin Frau T. Siegfried
44 Einrichtungen<br />
Einschulungsjahrgang 2007/2008 · 10 Klasse<br />
Alphabetisch: Vincent Bauer, David Braun, Maren Brinkmann, Helena Brodersen,<br />
Nell Gaussmann, Julia Goschke, Marlon Hanewald, Florian Heil, Colombina<br />
Hertweck Ossa, Josephine Hoepke, Christin Huber, Charlotte Jedermann, Lilli Kaden,<br />
Demian Kieft, Marlene Kreyenberg, Marco Lang, Lotta Löb, Charlotte Mayer,<br />
Nina Müller, Tristan Müller, Sarah Reichert, André Sefrin, Lucy Siedler,<br />
Christian Sold, Madeleine Scheurer, Frieda Schimek, Nils Schöner, Léon Schork,<br />
Louisa Thum, Alisa Tschiedel, Aron Wagensommer, Lilly Ziesche<br />
Klassenbetreuer Herr M. Muthreich<br />
Einschulungsjahrgang 2008/2009 · 9. Klasse<br />
Vordere Reihe v. l.: Luisa Drechsel, Sarah Jones, Mona Salz, Lars Maier,<br />
Antoine Rémy Guérin<br />
Mittlere Reihe v. l.: Sophia Leins, Farah Giel, Emma Leiner, Hannah Herter,<br />
Leonie Reis, Gabriel Bennert, Leah Uhl, Marei Holtzhaußer, Merle Nied,<br />
Hismundis Diemer, Larissa Reiß, Amna Haq Rana, Jana Büttner,<br />
Ian Zieleit Banach, Luna Bauer, Louis-Gabriel N´Da Konan, Lehrerin Frau<br />
S. Çomak, Moritz Conner Haczkiewicz, Denis Ehrhard, Karl Wagner<br />
Im Baum v. l.: Noah Felgenhauer, Julian Rink, Markus Glaser,<br />
Cedric Krieglstein, Roman Pfeifer<br />
Nicht auf dem Bild sind: Eva Heisl, Zoé Bayer und Victor Grundmann<br />
Klassenbetreuerin Frau S. Çomak
Einrichtungen<br />
45<br />
Einschulungsjahrgang 2005/2006 · 12. Klasse<br />
1. Reihe v.l.: Emely Rödel, Sophie Kaden, Evelyn Mansel, Julia Haas,<br />
Fabian Schattner, Mara Kuck, Lena Rödl, Sandra Maria Jeremias, Dana Nicklas,<br />
Nicole Scheurer, Eva-Maria Adams, Sophia Claus, Johanna Kunzmann<br />
Rest v.r.: Antonia Nied, Edda Böhm, Marlene Sachse, Julia Webersinn,<br />
Johanna Frederike Burger, Anton Bauer, Lenard Siegfried, Orlando Schmitt,<br />
Tim Schaarschmidt, Leonard Sachse, Emil Breßler, Emmanuel Schäfer, Julian Leins,<br />
Hildegard Bennert, Zoe Schuld, Leonie Schmidt, Anabel Gutermann, Nico Berkler,<br />
Lennart Möller, Salomon Hess, Luz Mehlmer, Louisa Scholz<br />
Klassenbetreuer Herr N. Berkler<br />
Einschulungsjahrgang 2006/2007 · 11 Klasse<br />
Hinten v. l.: Ramon Kästner, Edda Ziesche, Marleen Koch, Peter Geiß,<br />
Michelle Klimanietz, Lena Lülsdorf, Tristan Pfeifer, Noah Dreyer, Sophia Domres,<br />
Joelle De Ruijter, Denise Gradenwitz, Oberstufenlehrer E. Bachert<br />
Mitte: Merlin Rhein (lila T-Shirt)<br />
Vorne v. l.: James Brunner, Celina König, Bastian Rossbach, Valentin Wehner,<br />
Sebastian Müller, Felix Schmidt<br />
Klassenbetreuer Frau A. Riedl
46<br />
Einrichtungen<br />
Abiturklasse 2017<br />
Vordere Reihe v. l.: Susanne Werner, Katharina Lembach, Johanna Brodersen, Charlotte Engelhardt, Dorothee Funk, Alisa Schimmel, Sophie Härtel, Laura Ramser,<br />
Leonie Jöst, Helen Jones<br />
Hintere Reihe v. l.: Jonathan Ehwald, Til Becker, Jonas Salz, Dominik Berlinghoff, Christian Born, Johannes Gans, Lukas Lösche, Lukas Bressler
Mitarbeiter<br />
47<br />
Lehrer-Kollegium<br />
Hintere Reihe v. l.: U. Duda (seit 2016),<br />
E. Bachert (seit 1994), K. Schaum<br />
(seit 2016), J. Leinhos (seit 2014),<br />
D. Gräber-Armbrüster (seit 2000)<br />
6er-Gruppe vorne links: A. Richter<br />
(seit 2006), T. Siegfried (seit 2007),<br />
M. Litte (seit 2015), K. N`Da Konan<br />
(seit 2008), A. Riedl (seit 1994),<br />
J. Reddig (seit 1987)<br />
7er-Gruppe mittig v. l.: A. Bartsch (seit<br />
1999), A. Venyi (seit 2003), S. Wessely<br />
(seit 2011), M. Große Hülsewiesche<br />
(seit 2001), S. Çomak (seit 2014),<br />
Dr. S. Huschenbett (seit 2007),<br />
N. Berkler (seit 2007)<br />
6er-Gruppe hinten v. r.: M. Muthreich<br />
(seit 1998), G. Leins (seit 1998),<br />
T. Volz-Wagner (seit 2004), K. Hille<br />
(seit 1992), S. Kreißl (seit 1993),<br />
M. Ditsch (GTS seit 2001)<br />
4er-Gruppe rechts v. r. : E. Hirdt<br />
(seit 2007), M. Meyer (seit 1994),<br />
H. Hinrichs (seit 1993),<br />
I. Andermann (1999-2017)<br />
Es fehlen: G. Alvarez (seit 2001), P. Bennert (seit 2003), B. Salzwedel (seit 2003), H. Mann (seit 2008), J. Sinz (seit 2008),<br />
T. Blanchfield (seit 2010), C. Bodenmüller (seit 2010), V. Eschenfelder (seit 2013), Dr. S. Reineke (Volkstanz), H. Haub (Klavierbegleitung),<br />
Dr. H. Buchta (seit 1998), N. Bentner (seit 1988), S. Rodriquez (seit 2015)
48<br />
Mitarbeiter<br />
Die Verwaltung / Der Vorstand<br />
Verwaltung v. l.: Karola Morlock (seit 1996), Sandra Scherrer (seit 2007),<br />
Marliese Seburger-Seng (seit 2005), Ulrike Freiermuth (seit 2016), Walter Winter<br />
(seit 1998), Carsten Felgenhauer (seit 2009)<br />
Vorstandsmitglieder v. l.: Dr. Roland Goschke,<br />
Dr. Martin Edelhäuser, Kirsten Ziesche, Marcus Muthreich,<br />
Dominik Gräber-Armbrüster, Tobias Volz-Wagner
Mitarbeiter<br />
49<br />
Der Elternrat<br />
Die meisten Eltern, die mit ihrem Kind neu an eine Waldorfschule kommen,<br />
sind in erster Linie angezogen von der besonderen, an der Entwicklung des Kindes<br />
orientierten Pädagogik. Daneben ist es wichtig, sich auch bewusst zu machen,<br />
dass die Waldorfschule auf dem Gedanken der Selbstverwaltung aufbaut.<br />
Ohne Selbstverwaltung ist Waldorfpädagogik nicht denkbar. Das bedeutet, dass<br />
die Waldorfschule nicht nur eine pädagogische, sondern zugleich auch eine neue<br />
Initiative in der Gestaltung des sozialen Miteinander ist.<br />
Obere Reihe v.l.: Alfie Summers, Ingrid Dietrich-Hindenberger, Kirsten Ziesche,<br />
Christof Lewalter,Wolfgang Manstein, Serena Uhl, Peter Valentin<br />
Mittlere Reihe v. l.: Rita Zimmermann, Andreas Mansmann, Claudia Hoepke<br />
Vordere Reihe v. l.: Ingo Bremmes, Annina Rockholz, Jan Diebold, Tanja Lenz,<br />
Beate Rauch-Goschke<br />
Es fehlen: Angelika Habecker, Andreas Linke, Martin Ellmer, Martin Edelhäuser,<br />
Tom Schimek<br />
Nach der Einführung des Delegationsprinzips zur Schulführung etablierte sich<br />
der Elternrat in seiner jetzigen Form. Er wird als Gremium des laufenden Betriebes<br />
der Schule gebildet und setzt sich für die Weiterentwicklung der Grundidee<br />
der Waldorfpädagogik und deren praktische Umsetzung ein. Hauptaufgaben<br />
sind die Interessenvertretung der Eltern, Förderung des Informationsflusses<br />
der Schulgemeinschaft und die Meinungsbildung innerhalb der Elternschaft.<br />
Einige Initiativen des Elternrates waren:<br />
• Elternrat Aktuell, unsere Zeitschrift seit 2014<br />
• Mitarbeit in den Delegationen: z.B. Schulführung: Begleitung und Umsetzung<br />
der Lernzeit oder Öffentlichkeitsarbeit – Feste, Präsentationen, Flyer<br />
• Elternforen, die bisherigen Themen:<br />
– Januar 2015: Lese-Rechtschreib-Schwäche, Dyskalkulie<br />
– Januar 2016: Schulabschlüsse<br />
– Januar 2017: World-Café mit Fragen zu Schulführung, Schulabschlüsse,<br />
waldorfpädagogisches Geschehen im Austausch mit Pädagogen, Eltern<br />
und der Schulführung<br />
• Initiative Neuwahl Vertrauenskreis 2016<br />
• Initiative Neuwahlen Vorstand Wahlausschuss alle 3 Jahre<br />
Wir vom Elternrat wünschen uns für die nächsten Jahre, dass das „Wir Gefühl“<br />
wächst.<br />
Besonders in der heutigen Zeit (Mediengesellschaft), sind der offene Umgang<br />
miteinander und eine vertrauensvolle, wertschätzende Zusammenarbeit wesentliche<br />
Randbedingungen, um Rudolf Steiners Idee, dass die Ausbildung der<br />
Kinder eine gemeinsame Aufgabe der Lehrer und Eltern ist, zu verwirklichen.<br />
Denn wir haben gemeinsame Ziele und wünschen uns einen gemeinsamen Erfolg,<br />
auch für die nächsten 30 Jahre.<br />
Im Namen des Elternrates: Ingo Bremmes (Elternrat Unterstufe), Christof Lewalter<br />
(Elternrat Mittelstufe), Beate Rauch-Goschke (Elternrat Oberstufe)
50<br />
Mitarbeiter<br />
Der Hausmeister<br />
Ohne ihn geht<br />
nichts und<br />
Nichts ohne IHN,<br />
Vielen lieben Dank!<br />
Der<br />
Allwissende!<br />
Auch zu unüblichen<br />
Zeiten ist er bereit<br />
Klassenzimmer aufzuschließen<br />
damit Eltern<br />
putzen können<br />
Tut ALLES<br />
dass die Schule<br />
schön und<br />
sauber ist<br />
Leidenschaftlich!<br />
Sturmerprobt!<br />
Mann für alle Fälle!<br />
Man strahlt<br />
immer wenn<br />
man ihn sieht<br />
Ich kann mir keinen<br />
Besseren vorstellen,<br />
der sich um die<br />
Schule kümmert, ...<br />
Wer ist immer<br />
da für alle Kinder?<br />
Ganz klar:<br />
Walter Winter!<br />
... jede Schule<br />
sollte einen<br />
wie ihn haben!<br />
Wann hat er<br />
eigentlich das<br />
letzte mal Urlaub<br />
gemacht ???<br />
Walter Winter (seit 1998)<br />
Der Zopf<br />
ist ab : )<br />
Egal welche<br />
Jahreszeit:<br />
An der <strong>FWS</strong>FT<br />
herrscht immer<br />
WINTER !<br />
Klorer Kerl!<br />
Was gibt ihm<br />
die Schule,<br />
dass er diesen<br />
Job macht ???<br />
Überbrückt auch<br />
mal leere Batterien,<br />
wenn‘s Auto streikt<br />
– (gelber) Engel!
Mitarbeiter<br />
51<br />
Die Küche<br />
Die umfangreichen Aufgaben,<br />
wie Verwaltung, Warenwirtschaft,<br />
Hygiene, sowie das Kochen werden<br />
durch das derzeitige Küchenteam<br />
gemeistert: Martina Schmieh<br />
(seit 2009), Sylvia Pfeifer (seit 2010),<br />
Andrea Eva Schmitt (seit 2004)<br />
Für Gäste und Feierlichkeiten gibt<br />
es tatkräftige Unterstützung vom<br />
Bewirtungskreis.<br />
Wenige Dinge sind so individuell und unterschiedlich wie der Geschmack und die Gewohnheiten rund um das Essen.<br />
In diesem Bewusstsein versuchen wir nach Kräften jeden (Schul-)Tag eine ausgewogene und abwechslungsreiche Mahlzeit<br />
anzubieten, die nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch ansprechend ist.
52<br />
Sichtweisen<br />
Sichtweise als Waldorf-Abiturientin<br />
Wenn Waldorfschüler keine Waldorfschüler mehr sind …<br />
Mit den Worten: „Genießt eure Sommerferien, denn danach wird‘s hart“ entließ<br />
man uns im Sommer 2016 aus der 12. Klasse. Nach dieser Ansage kamen wir<br />
entsprechend schlecht gelaunt am ersten Schultag nach den Ferien im dritten<br />
Stock unserer Schule an. Nachdem Herr Buchta uns als Betreuer der 13. Klasse<br />
begrüßte und uns den Stundenplan vorstellte, sank unsere Laune allerdings<br />
weiter. Wer die unkluge Entscheidung traf, Deutsch und Geschichte als Leistungskurs<br />
zu wählen, fand sich dieses Schuljahr zweimal die Woche von 8.00 bis<br />
17.30 Uhr in der Schule sitzend. Sonst gab es über die Woche für alle beteiligen<br />
unzählige Freistunden, welche man theoretisch zum Lernen und für die Hausaufgaben<br />
nutzen konnte. Jedoch fand man uns in den Freistunden meistens<br />
essend oder schlafend auf unseren Sofas vor. Nachdem die erste Woche geschafft<br />
war und die meisten von uns schon einen ganzen Collegeblock vollgeschrieben<br />
hatten, wurde uns klar, dass das alles nichts mehr mit Waldorfschule zu tun<br />
hatte. Die typischen Waldorfmerkmale waren aus dem Unterricht verschwunden<br />
und nun hieß es zuzuhören und mitzuschreiben. Wir hatten nun nur noch<br />
unsere Prüfungsfächer, was hieß, dass wir nur noch saßen und uns dabei auch<br />
noch kognitiv anstrengen mussten. Was für Schüler einer staatlichen Schule<br />
völlig normal ist, war für einige von uns gar nicht so leicht.<br />
Die erste Zeit verging ziemlich schnell und schon stand die erste Kursarbeitenphase<br />
an. Für viele hieß es erstmal zu lernen, wie man eigentlich lernt. Der Unterricht<br />
der letzten Jahre war waldorftypisch so aufgebaut, dass man viel aus dem<br />
Unterricht mitnehmen konnte und es oft nur wenige Stunden zum Lernen einer<br />
Klausur bedurfte. In der 13. Klasse brauchte man nun gut ein ganzes Wochenende<br />
für nur ein Fach. Wenn man bedenkt, dass vier Klausuren in zwei Wochen<br />
geschrieben werden, kommt man um einen gut strukturierten Alltag und eine<br />
starke Reduzierung der Freizeitaktivitäten nicht herum. Das erste Mal schrieben<br />
wir Klausuren mit einer Länge von vier Stunden, konnten uns aber schnell an<br />
diese lange Zeit gewöhnen und lernten sie sinnvoll zu nutzen. Schnell merkten<br />
13. Klasse – Lernen im<br />
kleinsten Klassenzimmer<br />
unter dem Dach<br />
wir, dass sich das Niveau der Klausuren deutlich gesteigert hatte und plötzlich<br />
waren wir von 23 Schülern nur noch 19. Die Lehrer begannen uns Tipps für unsere<br />
Freizeitaktivitäten zu geben, so dass wir Sätze wie „Sie wollen wirklich dieses<br />
Jahr am Zirkus teilnehmen? Sie wissen schon, dass Sie Abitur schreiben?“ oder<br />
„Trinken sie am Wochenende nicht so viel Alkohol“ des Öfteren hörten. Gekonnt<br />
ignorierten wir die bestimmt gut gemeinten Ratschläge und kämpften uns<br />
unbeirrt durch das Schuljahr. Wir waren die erste Klasse mit Zentralabitur, was<br />
bedeutete, dass sowohl die Lehrer als auch wir nicht wussten wie unser Abitur<br />
ablaufen wird. Einen Monat vor unsere Abiturprüfung in Musik wurde unser<br />
Musiklehrer und Betreuer Herr Dr. Buchta für lange Zeit krank. In dieser Zeit fand<br />
auch das alljährliche Musikprojekt statt und so war unser zweiter Musiklehrer<br />
beschäftigt und wir hatten keinen Musikunterricht. Nachdem das wirklich<br />
schöne Projekt vorbei war, bekamen wir eine halbe Woche vor der Prüfung zwei<br />
Musikstunden mit Herrn Volz-Wagner. Das musste reichen, für eine Prüfung,<br />
die in unsere Abiturnote einfloss. Jedoch meisterte unsere Klasse die Prüfung<br />
trotzdem überraschend gut. Bald schon folgten die Osterferien und somit war es<br />
an der Zeit, sich auf die Prüfungen der Leistungs- und Grundkurse vorzubereiten.<br />
Die erste Prüfung war Mathe und typisch für unsere Klasse, waren wir alle<br />
ziemlich entspannt. Die Prüfungen waren deutlich schwerer als wir zum Teil<br />
annahmen und vor allem in Biologie konnte man eine gewisse Verzweiflung<br />
während der Prüfung in der Klasse wahrnehmen. Nachdem die schriftlichen<br />
Prüfungen geschafft waren, hieß es sechs Wochen auf die Ergebnisse warten,
Sichtweisen<br />
53<br />
... als Waldorf-Lehrerin<br />
welche wir nutzten, um unseren Hobbys nach zu gehen oder einfach abends<br />
weg zu gehen und der ein oder andere bereitete sich schon auf die mündlichen<br />
Prüfungen vor. Dass man auf unserer Schule nicht wirklich viele Fächer wählen<br />
oder abwählen kann, ist allgemein bekannt, aber dass man in Englisch und<br />
Französisch ins mündliche Abitur muss, war für mich persönlich das Schlimmste<br />
im ganzen Jahr. In der letzten Woche vor den mündlichen Prüfungen wurde<br />
selbst den letzten Schülern klar, wie anspruchsvoll vor allem Englisch ist. Wir mussten<br />
Texte analysieren, wie wir es noch nicht mal auf Deutsch konnten. Bei all<br />
der Kritik möchte ich jedoch erwähnen, dass sich alle Lehrer auf ihre eigene Art<br />
und Weise viel Mühe gaben, uns irgendwie durch diese schwere Zeit zu lotsen.<br />
Einige opferten Feiertage und verbrachten den ganzen Tag mit uns in der Schule.<br />
Andere wiederum bereiteten uns einfach optimal vor. Nachdem 18 von 19 Schülern<br />
ihr Abitur oder Fachabitur in der Tasche hatten, feierten wir alle gemeinsam<br />
nochmal einen schönen Abiball. So anstrengend und nervenaufreibend dieses<br />
Schuljahr auch war, kann ich sagen, dass ich dieser Schule unendlich dankbar<br />
bin für das, was sie mir in all den Jahren gegeben hat. Die Erfahrungen und<br />
Erlebnisse, die wir als Waldorfschüler für unser ganzes Leben gesammelt haben,<br />
werden wir immer in Erinnerung behalten. Die 13. Klasse an der Waldorfschule<br />
ist nicht optimal, aber man muss auch bedenken, dass das Abitur nicht das Ziel<br />
der Waldorfpädagogik ist und so sind wir alle dankbar,<br />
dass wir beides erleben durften: die Erlebnisse<br />
dieser Schule und das Zentralabitur. Ich möchte<br />
mich bei allen Lehrern für ihr Engagement im letzten<br />
Schuljahr bedanken und kann Ihnen, liebe Leser,<br />
nur empfehlen, ihren Kindern diese Erfahrung der<br />
Waldorfschule weiter zu ermöglichen.<br />
Dorothee Funk, Abiturjahrgang 2017<br />
Jutta Reddig – seit 30 Jahren Lehrerin an der Waldorfschule<br />
Im Laufe der redaktionellen Arbeit fiel uns plötzlich auf, dass Frau Reddig als<br />
einzige, noch heute aktive Lehrerin, bereits vor 30 Jahren bei der Schulgründung<br />
dabei war und unsere Schule all die Jahre begleitete. Jutta Reddig begann am<br />
7. September 1987 als Lehrerin für Handarbeit und Spielturnen an unserer Schule.<br />
So konnte uns Frau Reddig von den vielen damaligen Geschichten erzählen und<br />
auch, wie sie die 30 Jahre rückblickend sieht.<br />
Zu Anfang waren es 41 Kinder, die mit der 1. und 2. Klasse<br />
in Schulräumen in Flomersheim mit dem Unterricht<br />
begannen, dort fand auch der erste Basar statt. Nach dem<br />
ersten Schuljahr zogen die Klassen in das Hessheimer<br />
Viertel. In der dortige Grundschule wurden einige Räume<br />
und die Turnhalle zur Verfügung gestellt, es war eine tolle<br />
Zusammenarbeit.<br />
In der ersten Elternschule 1988 war Herr Walter Müller als Schulvater aktiv und<br />
so interessiert, dass er seinen eigentlichen Ingenieurberuf aufgab, um Waldorflehrer<br />
zu werden. Er unterrichtete als Klassen- und Religionslehrer zuerst in<br />
Otterberg und dann an unserer Schule. Leider verstarb er im Jahr 2015. Wir werden<br />
seine Art von Qualität und hoher Verbindlichkeit in der Schulgemeinschaft<br />
missen. Er verstand sich im Dialog mit Andersdenkenden und fand sinnvolle<br />
Lösungsansätze. Seine Tochter, Frau Vanessa Eschenfelder, ist seit 2013 ebenfalls<br />
als Handarbeitslehrerin an unserer Schule in <strong>Frankenthal</strong> tätig.<br />
Viele Kinder der heutigen Lehrer waren unter den ersten Schülern unserer Schule,<br />
wie z.B. die Kinder von Familie Andermann, deren Sohn beim zweiten Abiturjahrgang<br />
im Jahr 2000 dabei war oder Frau Reddig´s Tochter, die ihr Abitur ebenfalls<br />
im Jahr 2000 an der <strong>FWS</strong>FT absolvierte. Frau Andermann war vor allem auch<br />
als Mutter von Anfang an dabei. 2001 entschied sie sich, als Klassenlehrerin an<br />
der <strong>Frankenthal</strong>er Waldorfschule zu unterrichten, zuvor war sie in Frankeneck
54 Sichtweisen<br />
als Französischlehrerin tätig. Inzwischen begleitete sie zweimal eine Klasse von<br />
der 1. bis zum 8. Schuljahr durch dick und dünn und ging im Juli 2017 des Jubiläumsjahres<br />
in den wohlverdienten Ruhestand.<br />
Frau Reddig machte ihre Waldorfausbildung von 1985-1987 und wurde direkt von<br />
Verena Maier, der Gründungslehrerin, gebeten, an unsere Schule zu kommen.<br />
Damals kam gerade ihre Tochter in die Schule. In den vielen Jahren hat Frau Reddig<br />
sowohl Schüler als auch Kollegen kommen und gehen sehen. Doch sehr viele<br />
sind lange geblieben und heute immer noch da. Folgende Lehrer sind quasi seit<br />
dem letzten Jahrhundert dabei: Frau Bentner, Eurythmielehrerin kam 1988 an<br />
die Schule. 1989 begannen Frau Hille (Klassenlehrerin), Herr Kreißl (Kunst- und<br />
Werklehrer) und Herr Bachert (Oberstufenlehrer). Herr Dr. Buchta (Musiklehrer),<br />
Herr Leins (Klassenlehrer) und Herr Muthreich (Oberstufenlehrer) sind auch<br />
schon seit 1999 mit im Boot. Dies zeigt, dass sich viele Kollegen in einer selbstverwaltenden<br />
Schule wohl fühlen, da jeder mitgestalten und mitentscheiden<br />
kann. Es bedeutet aber auch viel Eigeninitiative und Eigenmotivation, da es keinen<br />
Chef gibt, der lobt, tadelt oder unbequeme Entscheidungen abnimmt.<br />
Das Ergebnis lässt sich sehen: Alle Schüler, die mit dem Waldorfschulabschluss,<br />
der Berufsreife, der mittleren Reife oder dem Abitur unsere Schule verlassen,<br />
sind freie, selbständige und meist zufriedene Erwachsene (siehe auch Berichte<br />
von Ehemaligen).<br />
Natürlich haben sich die Zeiten geändert und das Engagement von Kollegen und<br />
Eltern ist heute nicht wie vor 30 Jahren. So übernahmen beispielsweise früher<br />
die Eltern komplett das Kochen für die Kinder, heute stellen angestellte Köchinnen<br />
und zum Teil ehrenamtliche Helferinnen die gesunde Ernährung der Schüler<br />
sicher. Für die Zukunft ist es weiterhin wichtig die Schulgemeinschaft zu gestalten,<br />
damit auch die nächsten Jahrzehnte die Idee Rudolf Steiners weiter lebt.<br />
So möchten wir auch im Jahr 2019 feiern, nämlich – 100 Jahre Waldorfpädagogik.<br />
Motto für die Zusammenarbeit in der Schule:<br />
„Heilsam ist nur, wenn im Spiegel der Menschenseele sich bildet die ganze<br />
Gemeinschaft und in der Gemeinschaft lebet der Einzelseele Kraft.“<br />
Rudolf Steiner (1861 - 1925), Begründer der Waldorfpädagogik und Begründer<br />
der Anthroposophie
Sichtweisen<br />
55<br />
... als ehemalige Waldorfschülerin und heutige Waldorfmutter<br />
Mein Blick auf die Waldorfschule<br />
Mein Weg zur Waldorfschule war wenig spektakulär. Mein Vater war der Schulform<br />
schon seit Langem verbunden, hatte sogar etliche der Schriften Rudolf<br />
Steiners gelesen, und so war es ausgemachte Sache, dass mein Bruder und ich<br />
die Freie Waldorfschule in Hannover besuchen sollten. Die einzigen Erfahrungen,<br />
die ich mit der Staatsschule gemacht habe, waren diejenigen, die ich in den<br />
Pfingstferien an den Schulen meiner Freundinnen sammelte ... immerhin!<br />
Natürlich kann man daraufhin keinen Vergleich anstellen. Die einzige Erinnerung,<br />
die ich langfristig mitgenommen habe, waren die tristen Schulgebäude und<br />
Pausenhöfe, alles sehr zweckmäßig mit viel Beton.<br />
Alles in Allem muss ich sagen, dass ich meine Schulzeit genossen habe. Das lag<br />
vor allem an den schönen Klassenfahrten, den kreativen Nebenfächern und den<br />
wiederkehrenden Schulfeiern. Der Adventsbasar hat einen besonders tiefen Eindruck<br />
hinterlassen und ich meine noch heute in dem einen Gebäude den Waffelduft<br />
zu riechen, der damals die Gänge erfüllte. Ist es ein gutes Zeichen, wenn<br />
man auf die Frage, was man mit seiner Schule besonders verbindet, antwortet:<br />
„Der Waffelduft am Adventsbasar!“? Ich denke ja. Es war alles so heimelich, so<br />
gemütlich. Weihnachten lag in der Luft. Es ist eine sehr schöne Erinnerung an<br />
meine Jugend.<br />
Weniger schön, aber ebenfalls prägend, war die Außenwirkung der Schulform<br />
in der Gesellschaft. Es ist unglaublich, welche Vorurteile die Leute hatten und<br />
wie wenig sie über die Schule und ihre Schüler wussten. In der zwölften Klasse<br />
haben wir uns in einer Projektarbeit mit dem Thema „Schulformen“ beschäftigt<br />
und unter anderem eine Umfrage an einem zentralen Platz in Hannover gemacht:<br />
„Was verbinden Sie mit der Waldorfschule?“ Die Antworten waren vielfältig und<br />
reichten von der „Reichen-Leute-Schule“ bis zur Anstalt für schwer erziehbare<br />
Kinder und Jugendliche. Bedauerlicherweise waren sie aber überwiegend negativ.<br />
Das an mir als Waldorfschülerin etwas Seltsames war, wurde mir sehr deutlich,<br />
als eine Arbeitskollegin meiner Mutter fragte, ob ich denn im „wahren Leben“<br />
überhaupt zurechtkäme. Ich muss gestehen, dass ich etwas perplex war. Wieso<br />
sollte man nicht zurechtkommen? Es gibt doch auch ein Leben neben der Schule:<br />
Freunde, Ferienjobs usw. Man sitzt doch nicht seine ganze Jugend in einer rosa<br />
Blubberblase aus der man am Ende seiner Schulzeit naiv und weltfremd hervortritt.<br />
Und doch ist es das entscheidende Vorurteil, mit dem ich nicht nur während<br />
meiner Schulzeit, sondern auch noch lange danach immer wieder konfrontiert<br />
wurde. Ich muss gestehen, dass mich diese Vorurteile massiv gestört und auch<br />
meine berufliche Entwicklung anfangs nicht gerade gefördert haben.<br />
Nach der Schule verbrachte ich aus Mangel an Ideen ein Jahr an einer privaten<br />
Wirtschaftsschule in Hannover und entschied mich danach für eine Bankausbildung.<br />
Als ich gegen Ende der Ausbildung einen Blick in meine Personalakte<br />
warf, musste ich die Bemerkung lesen: „Übergang Freie Waldorfschule – Wirtschaftsschule,<br />
ohne Probleme!“ Das hat mich tief getroffen, denn auch wenn<br />
durchaus interessant, so war die Wirtschaftsschule intellektuell gut zu meistern.<br />
Aber da war es wieder, das Vorurteil: Kommt ein Waldorfschüler überhaupt im<br />
(Wirtschafts-)Leben zurecht?<br />
Die Vorurteile verschwanden umgehend, nachdem ich mit abgeschlossenem<br />
BWL-Studium von der Uni Mannheim in die gleiche Bank zurückkehrte. Dass ich<br />
Wirtschaft und Mathe konnte, hatte ich somit bewiesen. Nun war die Waldorfschule<br />
ein gern gesehenes Add-on. Man unterstellte mir automatisch, dass ich<br />
ebenfalls über soziale Intelligenz verfügte und ein Teamplayer war. Witzig, das<br />
musste ich gar nicht erst zeigen. Ein Waldorfschüler ist immer sozial, nett und<br />
fair gegenüber seinen Mitmenschen.<br />
Letztendlich bin ich überzeugt, dass ein (normal entwickelter) Schüler immer<br />
in der (Arbeits-)Welt zurechtkommt, egal, welche Schule er besucht hat. Aber<br />
die vielen Monatsfeiern und die Klassenspiele fördern die Fähigkeit vor Menschenmengen<br />
frei zu sprechen und haben mir persönlich sehr geholfen. Sprachgestaltung<br />
ist Kommunikationstraining vom Feinsten. Wenn man einen Beruf wählt,<br />
in dem man viel kommuniziert und auch Vorträge hält, ist Schauspiel und
56 Sichtweisen<br />
Sprachtraining eine optimale Vorbereitung. Und das ist nur ein Vorteil von vielen.<br />
Als Mutter stand ich nun selbst vor einigen Jahren vor der Schulwahl für meine<br />
Kinder. Dass es die Waldorfschule sein sollte, war für mich eigentlich keine Frage.<br />
Mein Mann war allerdings anfangs skeptisch ... die alten Vorurteile. Überzeugt<br />
hat ihn jedoch nicht mein Werdegang, sondern eine Aufführung des Schulzirkus,<br />
die wir uns damals angesehen haben. Er war vor allem von dem Selbstvertrauen,<br />
mit dem die Schüler auf der Bühne standen und ihre Übungen meisterten, begeistert.<br />
Ich muss zugeben, dass ich manchmal mit etwas Sorge daran denke, ob meinen<br />
Kindern auch noch dieselben Vorurteile das (Berufs-)Leben erschweren. Dass sie<br />
vielleicht immer noch eine Schippe drauflegen müssen, um zu zeigen, dass sie<br />
durchaus in der Lage sind, die Herausforderungen des Lebens zu meistern. Es sind<br />
vor allem drei Bereiche, die mich aber nach wie vor überzeugen, die richtige<br />
Schulwahl getroffen zu haben:<br />
Die Schule baut auf dem Grundsatz auf, dass der Schüler grundsätzlich ein großes<br />
Interesse an den Zusammenhängen in Politik und Gesellschaft hat und dass<br />
es positive Motivation braucht, um seinen Arbeitseifer zu wecken. Notendruck<br />
und die Angst nicht versetzt zu werden sind negative Anreize, sie bauen auf der<br />
Grundannahme auf, dass der Schüler grundsätzlich nicht interessiert ist und<br />
zum Lernen gezwungen werden muss. Diese negative Grundhaltung macht zum<br />
Einen für viele Schüler die Schulzeit zu einer unschönen Erinnerung und setzt<br />
sich zum Anderen in ihrer Einstellung im Arbeitsleben fort. Offensichtlich ist<br />
dieser Eindruck so stark, dass sich viele Menschen nicht vorstellen können, dass<br />
ohne (frühzeitigen) Druck überhaupt Leistung möglich ist.<br />
Die Schule setzt in einem ausgewogenen Maß nicht nur auf die Ausbildung der<br />
kognitiven, sondern auch der sozialen und seelischen Intelligenz. Es sind gerade<br />
die wunderbaren kreativen Fächer, die entweder zu einer entsprechenden<br />
Berufswahl führen oder aber später die nebenberufliche Freizeitgestaltung so<br />
vielfältig machen.<br />
Auch wenn nicht jeder Lehrer ein didaktischer Überflieger und man nicht mit<br />
jedem Unterrichtsaufbau zufrieden ist, so hatte ich doch während meiner<br />
eigenen Schulzeit immer das Gefühl, dass die Lehrer ein echtes Interesse an den<br />
Schülern und ihrem Werdegang hatten. Es ist sehr wichtig, dass die Kinder<br />
spüren, dass sie dem Lehrer wichtig sind und der Lehrer den Beruf nicht ergriffen<br />
hat, um seine Interessen beruflich umzusetzen. Ich bin überzeugt, dass es<br />
diese Kriterien sind, die den Schüler gut auf das Leben vorbereiten. Der Waldorfschule<br />
<strong>Frankenthal</strong> wünsche ich auch in Zukunft viel Erfolg. Weiter so!<br />
Angelika Habecker
Sichtweisen<br />
57<br />
... als ehemaliger Schüler<br />
Kieran F.<br />
Zum Schuljahr 2005/06 wechselte ich vom<br />
Geschwister Scholl Gynmasium in Ludwigshafen/Rhein<br />
zur Freien Waldorfschule in<br />
<strong>Frankenthal</strong>. Zugegebenermaßen war dies<br />
ganz und gar keine freiwillige Entscheidung<br />
meinerseits, sondern viel eher ein verzweifelter<br />
letzter Versuch meiner Eltern, den mir<br />
unmittelbar bevorstehenden Schulverweis zu<br />
umgehen. Der Wechsel fiel mir nicht leicht.<br />
Unter den Lehrkräften zählte man mich mit<br />
Sicherheit nicht zu den beliebtesten Schülern. Es war keine sonderlich aussichtsvolle<br />
Situation: Ein rebellisch gesinnter Teenager ganz und gar ohne Interesse an<br />
einem Schulabschluss und ein Lehrerkollegium, dessen Geduld bezüglich dieses<br />
spezifischen Individuums vollends ausgelastet gewesen war. Heute stehe<br />
ich kurz vor dem Abschluss meines Masterstudiums an der University of Bristol.<br />
Meinen Bachelor habe ich mit beachtlichem Schnitt bestanden, wovor ich mein<br />
Abitur an der Freien Waldorfschule <strong>Frankenthal</strong> absolviert habe. Was genau einen<br />
solchen Wandel in solch einem relativ kurzen Zeitraum herbeigeführt hat, ist<br />
schwer zu sagen. Einen großen Teil dazu beigetragen hat vermutlich das biologisch<br />
unvermeidbare Erwachsenwerden, dass wohl mit oder ohne Waldorfschule<br />
stattgefunden hätte. Jedoch wäre ich ohne die Waldorfschulzeit auf<br />
einer anderen Schule wohl ein erwachsener Mann ohne Aussicht auf die Möglichkeiten<br />
einer Zukunft gewesen, die mir nun bevorsteht. Mein persönliches<br />
Waldorferlebnis ist geprägt durch eine handvoll Menschen, die immer an mich<br />
geglaubt haben und die mir stets wirklich den Erfolg gewünscht haben.<br />
Diesen besonderen Menschen, und durch sie auch der Schule in ihrer Gesamtheit,<br />
gebührt somit mein unendlicher Dank.<br />
Philipp K.<br />
Von der 1. bis 3. Klasse war ich in einer ‚normalen‘ Grundschule in Mannheim.<br />
Danach besuchte ich für drei Jahre in China eine internationale Schule. Zurück<br />
in Deutschland war mein Freundeskreis aus der dritten Klasse auf alles verteilt,<br />
was das deutsche Schulsystem so zu bieten hatte. Mein bester Freund ging auf<br />
eine Waldorfschule, wo Rücksicht auf den individuellen Lernprozess der Kinder<br />
genommen wurde. Das hörte sich für mich, beziehungsweise meine Eltern, ganz<br />
passend an, denn nach drei Jahren auf einer internationalen Schule trumpfte ich<br />
zwar in Englisch auf, in vielen anderen Fächern gab es allerdings Aufholbedarf.<br />
In der 7. Klasse fing meine Karriere demnach in der Waldorfschule an. Schublade<br />
auf, Waldi rein, Schublade wieder zu. Doch wie kam es zu dieser Karriere? Kann<br />
ich tatsächlich meinen Namen tanzen und wo stehe ich heute?<br />
In der 12. Klasse, kurz vor dem Fachabitur, wechselte ich<br />
dann die Waldorfschule und kam so nach <strong>Frankenthal</strong>.<br />
Das war im Dezember 2010, eine Woche vor den Weihnachtsferien.<br />
An diese Probephase kann ich mich noch<br />
gut erinnern, denn meine zukünftigen Klassenkameraden<br />
machten mir die Entscheidung sehr einfach. Ich wurde<br />
überall schnell vorgestellt und aufgenommen und<br />
schätze sehr, dass mein Jahrgang eingleisig war. Das<br />
machte alles viel familiärer. Überhaupt vergleiche ich<br />
meine Klasse noch heute gerne mit der Beziehung, die man zu Geschwistern hat:<br />
Man kommt nicht immer mit allen zurecht aber man kennt sich – seit Jahren –<br />
Waldorfschüler zum Teil sogar schon seit dem Kindergarten! In meiner Wahrnehmung<br />
gab es daher keine kleinen Cliquen, sondern wirklich eine große Klassengemeinschaft.<br />
Nach dem Schulabschluss absolvierte ich ein einjähriges Praktikum in München,<br />
das ich als Zulassungsvoraussetzung für ein Studium gebraucht habe. Zwischen<br />
Praktikum und Studium war ich zunächst allerdings noch mehrere Monate in
58 Sichtweisen<br />
Australien um dort ein Kurztheologie-Studium zu absolvieren. Mit der dortigen<br />
Organisation war ich anschließend auf den Philippinen und in Indonesien auf<br />
einem Hilfseinsatz in Katastrophengebieten und besonders abgelegenen Inseln.<br />
Eine sehr prägende Zeit. Mir war schon seit der Oberstufe klar, dass es für mich<br />
in Richtung Event- und Sportmanagement gehen soll. Beim Kultusministerium<br />
in NRW lies ich meinen Abschluss anerkennen und studiere so seit September<br />
2014 in Düsseldorf Kommunikations- und Multimediamanagement.<br />
Zum Schluss lässt sich aus meiner Perspektive folgendes festhalten: Ich hatte<br />
Glück und erinnere mich sehr gerne an meine Schulzeit und meinen Namen kann<br />
ich immer noch nicht tanzen.<br />
Merlin H.<br />
Wenn mich jemand in der 6. Klasse gefragt hat, auf welcher<br />
Schule ich denn wäre, habe ich mich vage ausgedrückt, um<br />
dem Spott der anderen Schulkinder im Bus oder Zug zu entgehen.<br />
Nur allzu oft kamen Kommentare wie: „Kannst du<br />
deinen Namen tanzen?“, „Umarmt ihr echt jeden Morgen<br />
einen Baum?“ Es sind teils lustige, teils aber auch beleidigende<br />
Formulierungen gewesen, die ich mir oft habe anhören<br />
müssen. Doch bereits im Laufe der Schulzeit ist mir mehr<br />
und mehr bewusst geworden, wie wertvoll und wichtig die Waldorfschule für<br />
meinen persönlichen Lebensweg doch ist: Angefangen hat es mit meinem<br />
Klassenlehrer, der mit mir zu Anfang sicher nicht den umgänglichsten Schüler<br />
vor sich gehabt hat, jedoch stets individuell auf meine Leistungen hat eingehen<br />
können und damit heute maßgeblich für mein, nun in den meisten Fällen leserliches<br />
Schriftbild, verantwortlich ist. Auch wenn mir insbesondere während des<br />
Unterrichts nicht jedes handwerkliche Fach gefallen hat oder ich es als sinnlos<br />
beschimpft habe, bin ich heute froh, die Erfahrungen mit dem Material, dem<br />
Werkzeug und natürlich mir selbst und meiner doch sehr begrenzten Geduld, gemacht<br />
zu haben. Es hat immer etwas gegeben, auf das man sich gefreut hat:<br />
Die Freunde und Klassenkameraden, die einen von der ersten Klasse und teilweise<br />
sogar vom Kindergarten an bis zur zwölften oder dreizehnten Klasse<br />
begleitetet haben, sind eine Bereicherung gewesen. Das gilt auch für die Klassenspiele,<br />
bei denen man als Klasse so eng zusammengerückt ist, um am Ende einem<br />
Publikum eine gelungene Aufführung präsentieren zu können. Die verschiedenen<br />
Praktika und insbesondere die Kunstreise in der 12. Klasse sind ebenfalls Erlebnisse<br />
gewesen, an die ich mich heute gerne erinnere und die unsere Klasse verbunden<br />
hat. Die Klassengemeinschaft und deren Dynamik ist auf dieser Schule etwas ganz<br />
besonderes, das sich nicht nur durch die Einzügigkeit der Schule erklären lässt.<br />
Heute bin ich 26 Jahre alt, stehe kurz vor meinem zweiten Staatsexamen in<br />
Humanmedizin und nehme mir Zeit dafür, etwas über meine alte Schule zu<br />
schreiben. Ich finde, das sagt schon einiges über meine Wertschätzung aus. Bei<br />
Fragen nach der Schulzeit, berichte ich heute stolz ein Waldorfschüler gewesen<br />
zu sein und kläre auf Wunsch das ein oder andere Gerücht mit einem Schmunzeln<br />
auf. Ich bin der Meinung, dass insbesondere im sozialen Umgang mit anderen<br />
Menschen, Waldorfschüler große Fähigkeiten haben, offen gegenüber anderen<br />
sind und so auch, neben den nach wie vor sehr guten Schulfreunden, schnell<br />
neue Freunde finden.<br />
Jonas D.<br />
Meine Waldorfkarriere begann bereits in der ersten Klasse –<br />
im Jahr 2002. Ich wechselte im ersten Halbjahr von einer staatlichen<br />
Grundschule auf die Waldorfschule in <strong>Frankenthal</strong>.<br />
Meine damalige Grundschule musste ich verlassen, da meine<br />
Klassenlehrerin für mich schwarz sah und ich generell mit<br />
Glück nur einen Hauptschulabschluss hätte erlangen können.<br />
Meine Lese-Rechtschreibschwäche, belastete mich zu dieser<br />
Zeit stark. Meine Waldorfkarriere ist geprägt von mehr oder
Sichtweisen<br />
59<br />
weniger durchschnittlichen Leistungen und einigen Besonderheiten. Ein paar<br />
dieser Besonderheiten möchte ich jedoch hervorheben: In der siebten Klasse<br />
durchlebte ich einen Wandel. Zuvor war ich noch relativ schüchtern und im Unterricht<br />
zurückhaltend, aber ab der siebten Klasse änderte sich das. Ich hatte<br />
für mich beschlossen, durchzustarten und „Gas zu geben“. Meine Noten besserten<br />
sich tatsächlich spürbar und ich hatte Lust auf mehr. In meiner Achtklassarbeit<br />
verwirklichte ich mich in einem Projekt. Nach sehr viel Arbeit und mit<br />
viel Durchhaltevermögen gelang es mir das Projekt umzusetzen. Dadurch habe<br />
ich Folgendes gelernt: Wenn man genug Ausdauer hat, schafft man fast alles,<br />
man muss nur daran glauben und weiterarbeiten. Für diese Erfahrung bin ich<br />
heute noch dankbar.<br />
Bereits seit der neunten Klasse bin ich beim Roten Kreuz als ehrenamtlicher<br />
Sanitäter aktiv und habe bei (Groß-)Veranstaltungen diverse organisatorische<br />
Probleme gesehen, diese Probleme habe ich zum Thema meiner Jahresarbeit<br />
gemacht und hab im Rahmen dieser eine iPad App für den Sanitätsdienst entwickelt.<br />
Diese App habe ich bei der Präsentation der Jahresarbeiten im Januar<br />
2014 vorgestellt und weiterentwickelt. Im März 2014 ist die iPad App „ELSan“<br />
marktreif geworden und ich habe den Verkauf im Apple AppStore gestartet.<br />
Meine Jahresarbeit reichte ich bei Jugend forscht ein und stellte diese am<br />
RheinAhrCampus in Remagen bei Jugend forscht vor. Die iPad App belegte den<br />
zweiten Platz. Zudem präsentierte ich die iPad App auf einem sogenannten<br />
„mobile User Experience Camp (mUX- Camp)“ und erhielt von dem Dekan des<br />
Fachbereichs Informatik der Hochschule Worms, das Angebot ein Frühstudium<br />
anzufangen, also parallel zum Abitur. Vor meinem Waldorfschulabschluss,<br />
somit bevor ich überhaupt einen Schulabschluss hatte, erhielt ich meine Immatrikulationsbescheinigung.<br />
Zurzeit studiere ich im fünften Fachsemester, zwei Semester Vorregelstudienzeit,<br />
Angewandte Informatik. Somit bin ich, voraussichtlich in absehbarer Zeit fertig<br />
mit meinem Studium. An meiner Hochschule engagiere ich mich für meine<br />
Kommilitoninnen und Kommilitonen und bin gewähltes Senatsmitglied der<br />
Hochschule, sowie Präsident des Studierendenparlamentes. Durch meine Jahresarbeit<br />
habe ich die Möglichkeit bekommen, bei SAP in Walldorf, als Werksstudent<br />
zu arbeiten. In dem Bundestagswahlkampf 2013 beschäftigte mich ein<br />
Thema sehr stark, der Mindestlohn. Nach einigen Gesprächen und politischen<br />
Diskussionen beschloss ich, mich selbst in die Politik einzubringen und für meine<br />
Ideale und Überzeugungen einzutreten. Nun habe ich ein paar Parteiämter<br />
übernommen und bin im Stadtrat Ersatzmitglied im Schulträgerausschuss und<br />
dem Jugendhilfeausschuss. Meine iPad App, wird über 150-mal von Hilfsorganisationen<br />
in Deutschland, Österreich und der Schweiz erfolgreich eingesetzt.<br />
Hannah W.<br />
Ich habe noch sehr gute Erinnerungen an meine Schulzeit an der Freien Waldorfschule<br />
<strong>Frankenthal</strong>. Ich bin im Sommer 2006 zu Beginn des 8. Schuljahrs in<br />
meine Klasse gekommen und habe mich von Beginn an sehr wohl gefühlt.<br />
Damit komme ich auch direkt auf das Erste, was mir einfällt, wenn ich an meine<br />
Schulzeit zurück denke und das ist die besondere Klassengemeinschaft die<br />
unsere Klasse hat und die ich in dieser Form noch in keiner Klasse erlebt habe.<br />
Wir haben nicht nur schulisch viele schöne gemeinsame Aktionen erlebt, wie<br />
die 8.-Klass-Fahrt an die Ardèche, die spontane historisch politische Fahrt nach<br />
Berlin, das Vermessungspraktikum in Tschechien oder zum Abschluss unsere<br />
Fahrt in die Toskana, sondern auch im Privaten, wie Geburtstagspartys,<br />
Silvesterpartys oder auch diverse Volksfeste. Unsere Klassengemeinschaft<br />
ist auch immer wieder durch Ausflüge, wie in den<br />
Kletterwald nach Kandel oder ins Dialog-Museum nach Frankfurt<br />
stärker. Das gilt auch für Hürden, die wir zusammen genommen<br />
haben, wie die Klassenspiele oder den Eurythmie-Abschluss.<br />
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es sehr viele schöne und<br />
prägende Momente in meiner Schulzeit gegeben hat. Die Abiturfeier<br />
ist für mich der krönende Abschluss meiner Schulzeit gewesen.
60<br />
Sichtweisen<br />
... als Gründungseltern<br />
Interview mit Anne Regenauer und Birgit Sylvester, Eltern der<br />
ersten Stunde<br />
Am Mittwoch, den 10. Mai 2017 besuchten wir, Katrin und Beate von der Redaktion,<br />
Frau Regenauer und Frau Sylvester in unserer schönen Bibliothek, denn dort<br />
findet jeden Mittwoch der Lesekreis statt. Beide besuchen schon seit Jahrzehnten<br />
diesen Lesekreis unter der Leitung von E. Bachert.<br />
Frau Regenauer erzählte uns von ihrem Sohn, der zum ersten Abiturjahrgang<br />
dieser Schule gehörte. Zuvor besuchte er die erste Klasse in einer staatlichen<br />
Grundschule und konnte aber schon schulbegleitend die Kindernachmittage,<br />
die durch Elterninitiative angeboten wurden, besuchen. Auch die Kinder von<br />
Familie Sylvester und Familie Andermann waren damals im ersten Abiturjahrgang<br />
und kamen im Gründungsjahr 1987 in die 2. Klasse.<br />
Was ist aus ihren Kindern geworden? Sebastian Regenauer ist Diplom-Ingenieur<br />
im Bereich Medientechnik und seit 2005 freiberuflich als Technischer Leiter<br />
erfolgreich tätig. Er lebt inzwischen in Berlin mit seiner Frau und seiner kleinen<br />
Tochter.<br />
Tochter Nina von Familie Sylvester wurde Sonderschulpädagogin und lebt mit<br />
ihren drei Kindern und Familie in den USA. Ihre Kinder sind nicht in einer Waldorfeinrichtung,<br />
da diese Schule in den USA nicht finanziell unterstützt wird und die<br />
Eltern die Gesamtkosten selbst tragen müssen. Für „Normalverdiener“ mit<br />
mehreren Kindern ist das leider nicht machbar. Frau Sylvester war selbst 11 Jahre<br />
im Vorstand. Sie möchte die <strong>FWS</strong>FT nicht missen.<br />
Der Lasurkreis: Frau Regenauer hat das Farbkonzept entwickelt und mit Herrn<br />
Kreißl und Frau Deberle den Lasurkreis der ersten Stunde gebildet. „Eine fertige<br />
Lasur hat mindestens 6 Schichten. Begonnen wird mit einer weißen Farbe für<br />
den Untergrund. Dann werden nach und nach die verschiedenen Lasurschichten<br />
aufgetragen. Jede Schicht muss mindestens einen Tag trocknen, bevor die Nächste<br />
aufgetragen werden kann.“<br />
Seit 1999 ist Frau Hinrichs an unserer Schule<br />
und bildet seit vielen Jahren das Team des<br />
Lasurkreises. Zum Jubiläumsfest kann unsere<br />
Schule so wieder farblich frisch erstrahlen.<br />
Die Elternarbeit: Frau Regenauer berichtete<br />
uns, wie es „früher war“, als auch samstags<br />
Schule war: „Es bestand eine sehr große Gemeinschaft<br />
und ein starker Zusammenhalt.<br />
Die Eltern brachten samstags die Kinder in<br />
den Unterricht und während des Unterrichts<br />
haben die Eltern gemeinsam an der Schule<br />
gearbeitet und diese weiter ausgebaut.<br />
Lehrer und Eltern arbeiteten viel gemeinsam.<br />
Auch da war der Zusammenhalt groß. Es gab<br />
den sogenannten Eltern-Lehrer-Arbeitskreis.<br />
Dieser war sehr aktiv. Lehrer halfen beim<br />
Innenausbau. Bei allen Arbeitskreisen der<br />
Schule war mindestens immer ein Lehrer<br />
dabei. Das Eltern-Lehrer-Verhältnis war gut<br />
vermischt.“<br />
Anne Regenauer<br />
Birgit Sylvester<br />
Wünsche von Frau Regenauer & Frau Sylvester: „Die Eltern heute sollen hineinwachsen<br />
in die Pädagogik und wieder mehr Zusammenhalt entwickeln.“<br />
Wo sehen sich Frau Regenauer und Frau Sylvester heute in 10 Jahren? „Wenn es<br />
den Lesekreis noch gibt, dann hier! Die Schriften beeinflussen das Leben und<br />
die Einstellung zum Positiven. Es ist eine Bereicherung, sich mit dem Inhalt der<br />
Pädagogik und den Schriften auseinanderzusetzen.“
Schlusswort<br />
61<br />
Dankesworte der Redaktion<br />
Beim Stöbern in den alten <strong>Festschrift</strong>en (10 & 20 Jahre) und den zwei Jahrbüchern,<br />
kamen viele schöne Erinnerungen wieder.<br />
Für Claudia und mich zum Beispiel kam die Erinnerung an die Einschulung<br />
unserer Töchter 2007. Unserem Klassenlehrer Herr Walter Müller (†2015) haben<br />
wir sehr viel zu verdanken, sowohl die Schüler als auch wir Eltern.<br />
Im Jahrbuch 2007/2008 schrieb er folgende Zeilen:<br />
Die Erstklässler wurden mit Musik und Gesang in die Schulgemeinschaft eingeführt<br />
und schritten, manche zaghaft, andere beherzt, mit einer Sonnenblume in<br />
der Hand durch das Blumentor auf die Bühne und begrüßten ihren Klassenlehrer.<br />
Voller Spannung lauschten sie der Geschichte „dem Märchen vom Eselein“.<br />
Die Märchen begleiten die Erstklässler durch das ganze Schuljahr und sind immer<br />
der Abschluss eines jeden Schultages.<br />
Die erste Epoche ist das Formenzeichnen und am ersten Tag begegnen die Kinder<br />
der Geraden und der Krummen, beides Urbilder des Menschen. Die Kinder erleben<br />
die Raumrichtung und die Elemente aller Formen aktiv zeichnend, laufend und<br />
sehend. Die Formenzeichenepoche bereitet das Schreiben vor. Das Rechnen führt<br />
sie in das Reich der Zahlen bis 24.<br />
Im rhythmischen Teil des Hauptunterrichts wird die Sprache durch viele Gedichte<br />
und Sprüche gepflegt und geübt. Stampfen, Klatschen, Laufen im Silbenschritt,<br />
Hüpfen, Fingerspiele helfen beim Lernen.<br />
2017 wurde zum 30. mal eingeschult und dieses Jahr ist die Tochter unseres<br />
dritten Redaktionsmitgliedes Katrin dabei!<br />
Unterstützt wurden wir zu Beginn von Herrn Bachert und ein stetiger treuer<br />
Begleiter war Carsten Felgenhauer.<br />
von Herrn Kreißl einen schönen Bericht zur Architektur erhalten. Auch Frau Ditsch<br />
brachte uns eine Übersicht der GTS. Allen ein herzliches Dankeschön.<br />
Alles andere an Berichten haben wir als Redaktion selbst organisiert. Da im<br />
letzten Jahr unser Schulprofil neu aufgelegt wurde, dachten wir, dass es keine<br />
Wiederholung sein sollte und so wurde die Idee dieser Art von <strong>Festschrift</strong> geboren.<br />
Grafisch haben wir Toni Becker-Glajcar gewinnen können, er ist Waldorfvater<br />
aus Mainz und wir haben ihn auf dem Landestreffen in Saarbrücken für die<br />
Öffentlichkeitsarbeit kennen gelernt.<br />
Mit den tollen Aufnahmen von Heike Rödel, vor allem die Klassenfotos, die sehr<br />
lebendig wirken und den Fotos von Christian Leiner, den Abibildern und den<br />
tollen Aufnahmen aus der diesjährigen Circus-Vorstellung, konnten wir mehr<br />
als zufrieden sein. Ein herzliches Dankeschön.<br />
Wir drei Mütter haben unser Bestes<br />
gegeben die <strong>Festschrift</strong> mit Leben zu<br />
füllen, wir hoffen es macht Ihnen<br />
Spaß in diesem Bilderbuch zu stöbern.<br />
Beate Rauch-Goschke, Claudia Hoepke,<br />
und Katrin Schopp<br />
PS: Diese <strong>Festschrift</strong> ist urheberrechtlich<br />
geschützt und darf weder kopiert<br />
noch eingescannt/digitalisiert weitergeleitet<br />
werden.<br />
Zum Redaktionsschluss an Pfingsten hatten wir von Frau Schaum aus der 5. Klasse<br />
viele tolle Sammlungen, sowie von Frau Richter Berichte der Ehemaligen und
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Vielen Dank<br />
allen Sponsoren<br />
für<br />
ihre Unterstützung<br />
...<br />
63
64<br />
Einschulung im 30. Jubiläumsjahr Schuljahr 2017/2018<br />
Das Schöne bewundern,<br />
Das Wahre behüten,<br />
Das Edle verehren,<br />
Das Gute beschließen;<br />
Es führet den Menschen,<br />
Im Leben zu Zielen,<br />
Im Handeln zum Rechten,<br />
Im Fühlen zum Frieden,<br />
Im Denken zum Lichte;<br />
Und lehrt ihn vertrauen<br />
Auf göttliches Walten<br />
In allem, was ist:<br />
Im Weltenall,<br />
Im Seelengrund.<br />
Rudolf Steiner