Auf Kurs, Ausgabe Februar 2018
Das Kirchenjournal der ev.-luth. Kirchengemeinden Bremerhavens, Auf Kurs, Ausgabe Februat 2018
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Diakonisches Werk Bremerhaven e.V. 10<br />
»Die Diakonie war mein Zuhause«<br />
45 Jahre und fünf Monate sind<br />
vergangen, seitdem Helga Kurfeld<br />
ihren ersten Arbeitstag in<br />
der Kindertagesstätte Wichernhaus<br />
verbrachte. Die damals<br />
18jährige gelernte Kinderpflegerin<br />
hatte im Diakonischen<br />
Werk angerufen, um sich über<br />
freie Stellen in der Kindertagesstätte<br />
zu informieren. Wie<br />
damals oft üblich wurde ihr gesagt,<br />
dass sie einfach mal vorbei<br />
kommen sollte. Das tat<br />
Frau Kurfeld und bekam so ihre<br />
erste Stelle als Gruppenleiterin,<br />
verantwortlich für 20 Kinder<br />
im Alter von 3 bis 6 Jahren.<br />
Zu ihren beruflichen <strong>Auf</strong>gaben<br />
gehörten in den folgenden<br />
Jahrzehnten auch noch die<br />
stellvertretende Leitung der<br />
Kita Wichernhaus sowie anschließend<br />
deren Leitung. Außerdem<br />
war sie Einrichtungsleiterin<br />
der Kita Ellhornstraße<br />
und der Krippe Ellhornstraße.<br />
Nun geht sie zum Ende des Monats<br />
in den Ruhestand.<br />
Wenn Helga Kurfeld darüber<br />
berichtet, was sie in den vergangenen<br />
viereinhalb Dekaden<br />
alles gelernt hat, wird schnell<br />
klar, dass sie jemand ist, der<br />
viel Wert auf Bildung legt. So<br />
hat sie neben ihrer Arbeit noch<br />
eine Ausbildung zur Erzieherin<br />
und die der Supervision absolviert.<br />
Um den Kindern Religion<br />
altersgerecht vermitteln<br />
zu können, ließ sie sich zusätzlich<br />
noch in Religionspädagogik<br />
ausbilden. Als dann irgendwann<br />
beschlossen wurde, dass<br />
auch Kinder im Alter ab 18 Monaten<br />
die Kita besuchen sollen,<br />
absolvierte sie eine Ausbildung<br />
für Kleinkindpädagogik.<br />
Zusätzlich studierte sie an<br />
der Universität Bremen das<br />
Fach Erwachsenenbildung. So<br />
viel Fleiß und Engagement<br />
wurden 1996 belohnt. Mit der<br />
Eröffnung der Kindertagesstätte<br />
Ellhornstraße wurde Frau<br />
Kurfeld Einrichtungsleiterin<br />
der neuen Kita. Erfahrungen<br />
in der Leitung einer Kita hatte<br />
sie bereits seit 1977 gesammelt<br />
als sie stellvertretende Leiterin<br />
der Kita Wichernhaus<br />
wurde. Als dann die damalige<br />
Leiterin den Erziehungsurlaub<br />
antrat, übernahm Frau Kurfeld<br />
die Leitungsposition für vier<br />
Jahre. Als 2013 die Krippe Ellhornstraße<br />
gebaut wurde,<br />
übernahm Frau Kurfeld einen<br />
Teil der Inneneinrichtungsplanung.<br />
Sich als Krippenleiterin<br />
Ritschel und Schick_2SP50.pdf 1 14.03.12 12:07<br />
zu bewerben ergab sich im<br />
Laufe der Zeit. Die Möglichkeit,<br />
nochmal eine neue <strong>Auf</strong>gabe<br />
zu übernehmen und die<br />
Arbeitszeit etwas reduzieren<br />
zu können brachten Frau Kurfeld<br />
dazu, sich zu bewerben.<br />
45 Jahre arbeiten in einer<br />
Kindertagesstätte/-krippe –<br />
da fragt sich so manch einer:<br />
»Wie geht das?« – beinhaltet<br />
dieser Beruf doch, dass der<br />
Lärmpegel konstant hoch ist.<br />
Man muss auch viel Geduld<br />
haben, Dinge immer wieder<br />
neu zu erklären. Frau Kurfeld<br />
sagt: »Ich konnte mir nie etwas<br />
anderes vorstellen. Kinder sind<br />
für mich wunderbar und unsere<br />
Zukunft. Darum bin und<br />
war ich immer bemüht das<br />
Beste für jedes einzelne Kind<br />
zu geben, damit sie gut gerüstet<br />
ins Leben starten können.«<br />
Frau Kurfeld selbst musste als<br />
Kind erleben, wie ungeduldig<br />
und streng ihre Lehrer mit ihr<br />
waren, wenn sie dem Unterricht<br />
nicht so folgen konnte.<br />
Dieses Gefühl war für sie ausschlaggebend<br />
im Bereich der<br />
Kindererziehung arbeiten zu<br />
wollen. Ihr Ziel war es, die Kinder<br />
in ihrem Selbstbewusstsein<br />
zu stärken und ihnen so<br />
viel Wissen wie möglich während<br />
der Kita-Zeit zu vermitteln.<br />
Sie sagt: »Wir müssen Anwälte<br />
für unsere Kinder sein<br />
und in jeder Situation das<br />
Beste für sie rausholen und<br />
ihnen eine Vielfalt an Lernmöglichkeiten<br />
anbieten.« Diesem<br />
Leitsatz folgte Helga Kurfeld<br />
in ihrem gesamten Arbeitsleben.<br />
»Viele Dinge haben sich im<br />
Laufe der vergangenen Jahrzehnte<br />
verändert, die Medien,<br />
die Kinder, die Eltern aber auch<br />
wir als Erzieher«, erzählt Frau<br />
Kurfeld und fügt hinzu: »Aber<br />
viele Dinge im Bildungsbereich<br />
sind heute noch genauso wichtig<br />
wie damals – beispielsweise<br />
die Verkehrserziehung, die<br />
Vermittlung von Sprache, logischem<br />
Denken sowie die spezielle<br />
Förderung kurz vor dem<br />
Schulbeginn. Sprache einsetzen<br />
und verstehen können -<br />
das ist so wichtig für die Kinder.<br />
Wir legen hiermit gemeinsam<br />
mit den Eltern die Grundsteine<br />
für ihr ganzes Leben.«<br />
»Es war und ist immer eine Herausforderung,<br />
aber die ist<br />
dazu da, dass wir sie gemeinsam<br />
angehen und die besten<br />
Lösungen für unsere Kinder<br />
finden«, fasst Frau Kurfeld ihre<br />
Arbeit und Motivation für 45<br />
Jahre Kindererziehung und<br />
Kindertagesstätten-Leitung zusammen.<br />
»Die Diakonie war<br />
mein Zuhause und es ist merkwürdig,<br />
jetzt in den Ruhestand<br />
zu gehen. Mir werden die Kinder<br />
und das Beobachten ihrer<br />
täglichen Fortschritte fehlen,<br />
ebenso wird mir mein tolles<br />
Team fehlen.«<br />
Geplant für den Ruhestand hat<br />
Helga Kurfeld, dass sie ihren<br />
Hobbies mehr Zeit einräumen<br />
möchte, beispielsweise die<br />
<strong>Kurs</strong>angebote für die Signal-<br />
Gebärdensprache weiter auszubauen,<br />
mit ihrem Hund Ida<br />
mehr Zeit bei der Rettungshundestaffel<br />
zu verbringen, Goldschmieden<br />
und natürlich<br />
möchte Frau Kurfeld auch noch<br />
die Welt ein wenig bereisen.<br />
Der Vorstand, alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Diakonischen<br />
Werkes Bremerhaven<br />
und seiner Tochtergesellschaften<br />
wünschen Helga Kurfeld<br />
alles erdenklich Gute für<br />
den wohlverdienten Ruhestand.<br />
Wir danken Frau Kurfeld<br />
für ihre überaus engagierte<br />
Arbeit, ihre Bereitschaft<br />
immer wieder neue <strong>Auf</strong>gabenfelder<br />
anzugehen und sich für<br />
jedes ihr anvertrautes Kind einzusetzen.<br />
Eine ausführlichere Darstellung<br />
finden Sie auf unserer Homepage:<br />
www.diakonie-bhv.de<br />
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