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City-Magazin-Ausgabe-2018-03-WELS

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Gefahr im Verzug<br />

Kabarettist Florian Scheuba über Wahrheit, Politik & Zukunftswünsche<br />

FLORIAN SCHEUBA wurde am 5. April<br />

1965 in Wien geboren, Sternzeichen Widder.<br />

Er maturierte 1983 in Mödling, nahm Schauspielunterricht<br />

bei Herwig Seeböck und war<br />

FREIGEIST.<br />

Florian Scheuba (52)<br />

liebt es sein Publikum<br />

zu unterhalten und<br />

ist froh keinen<br />

Chef zu haben.<br />

Zur<br />

Person<br />

Gründungsmitglied der „Hektiker“. Er ist verheiratet mit Mena<br />

Scheuba-Tempfer, hat drei Kinder (2 Töchter, 1 Sohn) und lebt<br />

mit Familie in Wien. Infos: www.florianscheuba.at<br />

Drei Jahre nach seinem mit dem Österreichischen Kabarettpreis<br />

ausgezeichneten Solo-Debut zieht Kabarettist Florian<br />

Scheuba wieder Bilanz. CITY!-Redakteurin Hilde Weber traf<br />

den scharfzüngigen Satiriker zum exklusiven CITY!-Talk.<br />

CITY!: Am 17. Mai gastieren Sie mit Ihrem Programm „Folgen<br />

Sie mir auffällig!“ im Linzer Posthof. Worauf darf sich denn das<br />

Publikum freuen?<br />

Scheuba: Auf einen sehr persönlichen Abend, bei dem es letztlich<br />

um die Wahrheit geht. Ist es in Zeiten, in denen jeder seine eigenen<br />

Wahrheiten hat und behauptet, die Wirklichkeit sei nur eine Konstruktion,<br />

sinnvoll, darüber zu sprechen, was wahr ist und was Fiktion?<br />

Wie zum Beispiel in sozialen Medien mit der Wahrheit umgegangen<br />

wird, wie hier mit gefälschten Identitäten Meinungsmache<br />

betrieben wird, wie hier eine Stimmung erzeugt wird, die mit der<br />

Realität nichts zu tun hat – all das beunruhigt mich und hier sehe<br />

ich Gefahr im Verzug. Dem stelle ich mich in meinem neuen Programm.<br />

Auch, weil es mir generell ein Anliegen ist, Dinge zu thematisieren,<br />

die in der öffentlichen Wahrnehmung aus meiner Sicht<br />

zu wenig präsent sind.<br />

Wie entsteht so ein Kabarett-Programm?<br />

Der Grundgedanke ist immer die Frage: Was will ich dem Publikum<br />

sagen? Was ist mir wichtig? Was kann ich vielleicht bewegen?<br />

Ich habe beim Kabarett ja die außergewöhnliche Situation, dass ich<br />

als echter Mensch vor echten Menschen stehe, die wirklich da sind,<br />

und das auch noch freiwillig. Ich empfinde es als großes Privileg,<br />

etwas sagen zu können, mit dem ich Menschen direkt erreiche. Darum<br />

gebe ich auch immer mein Bestes, um aus dieser Situation etwas<br />

zu machen.<br />

Sie sind Gründungsmitglied der „Hektiker“, der wohl erfolgreichsten<br />

österreichischen Kabarettgruppe. Wollten Sie jemals<br />

etwas Anderes werden als Schauspieler bzw. Kabarettist?<br />

Als wir mit den „Hektikern“ begonnen haben, waren wir alle 16<br />

Jahre alt und uns ging es in erster Linie darum, etwas Lustiges zu<br />

machen, das andere Leute auch lustig finden. Das hat zu unserem<br />

Glück funktioniert und wir sind im Laufe der Zeit quasi in der Öffentlichkeit<br />

erwachsen geworden. Bei mir ist dann der Gedanke<br />

immer stärker geworden, was ich mit dem Privileg, dass ich auf eine<br />

Bühne gehen kann und mir Leute zuhören, machen kann. In den<br />

Beruf als Kabarettist bin ich sozusagen hineingewachsen und die<br />

Frage „Was will ich werden?“ hat sich mir nie wirklich gestellt.<br />

Was ist für Sie das Faszinierende an Ihrem Beruf?<br />

Die Möglichkeit, von Mensch zu Mensch zu kommunizieren<br />

und natürlich die Freiheit, die mir dieser Beruf bietet. Ich habe keinen<br />

Chef, der mir etwas anschafft, sondern kann tun und lassen<br />

und vor allem sagen, was ich will. Darauf würde ich auch nur sehr<br />

ungern verzichten.<br />

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