hallo-muenster_10-03-2018
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Lokales<br />
Samstag, <strong>10</strong>. März <strong>2018</strong><br />
Kurz<br />
notiert<br />
Infoabend zum<br />
Schöffendienst<br />
MÜNSTER. In diesem Frühjahr<br />
werden die Schöffen für die am 1.<br />
Januar 2019 (Dienstag) beginnende<br />
neue Amtsperiode gewählt. Die<br />
Veranstaltung „Wie werde ich<br />
Schöffe“ amDienstag (13. März,<br />
18 bis 19.30 Uhr) im VHSForum<br />
(Aegidiimarkt 2) wendet sich an<br />
alle, die sich für das Amt interessieren.<br />
Referent Matthias Pheiler<br />
ist Richter amhiesigen Landgericht.<br />
Der Eintritt kostet 5Euro.<br />
Kunstrasenplatz für<br />
GrünWeiß Gelmer<br />
GELMER. Gute Nachrichten für<br />
GrünWeiß Gelmer: „Aller Voraussicht<br />
nach kann noch in diesem<br />
Jahr mit dem Bau einen Kunstrasenplatzes<br />
anstelle des bisherigen<br />
Tennenplatzes begonnen werden“,<br />
sagt CDURatsherr Bruno Kleine<br />
Borgmann. Dem Sportausschuss<br />
liege für seine Sitzung am Dienstag<br />
(13. März) eine entsprechende<br />
Beschlussvorlage der Verwaltung<br />
vor. Demnach soll auf der Sportanlage<br />
an der Hakenesheide nicht<br />
nur ein Kunstrasenplatz gebaut,<br />
sondern auch neue Ballfangzäune<br />
montiert und die <strong>10</strong>0MeterLaufbahn<br />
an eine andere Stelle verlegt<br />
werden.<br />
Strategien für den<br />
NonProfitBereich<br />
MÜNSTER. Die Fachhochschule<br />
(FH) und die FreiwilligenAgentur<br />
Münster haben ein neues Fortbildungsformat<br />
entwickelt. Es richtet<br />
sich an Fachkräfte, die mit Freiwilligenmanagement<br />
betraut sind.<br />
Die Weiterbildungsreihe umfasst<br />
vier jeweils zweitägige Module.<br />
Sie startet am16. April (Montag)<br />
in der Akademie FranzHitzeHaus.<br />
Anmeldungen sind noch heute<br />
(<strong>10</strong>. März) im Internet unter<br />
www.weiterbildungsozialwesen.de<br />
möglich.<br />
Ideenbörsen für<br />
neun Spielplätze<br />
MÜNSTER. Zur Sanierung von<br />
neun Spielplätzen ist die Meinung<br />
ihrer Nutzer gefragt. Das Kinderbüro<br />
imAmt für Kinder, Jugendliche<br />
und Familien lädt darum zu<br />
Ideenbörsen ein. Das erste Treffen<br />
ist für Dienstag (13. März, 16 Uhr)<br />
auf dem Spielplatz Heroldstraße<br />
geplant. Infos zu Terminen gibt’s<br />
per EMail an kinderbuero@stadt<strong>muenster</strong>.de<br />
und unter Telefon<br />
0251/ 4925129. Anregungen<br />
können auch telefonisch oder<br />
schriftlich mitgeteilt werden.<br />
Wirbel um Wasser<br />
Rat stimmt Mittwoch über neues Versorgungskonzept ab<br />
Von Annika Wienhölter<br />
Münsters Verwaltung hat<br />
ein neues Wasserversorgungskonzept<br />
entwickelt.<br />
Das soll derRat am Mittwoch<br />
(14. März) absegnen. Die Initiative<br />
„Sauberes Trinkwasser<br />
Münster Zwanzig29“,<br />
hinter der Thomas Behm<br />
steckt, kritisiert die Pläne.<br />
MÜNSTER. Warum ein solches<br />
Konzept her muss? Das<br />
ist gesetzlich vorgeschrieben.<br />
Zudem giltMünsterals wachsende<br />
Stadt. Bis 2029 rechnet<br />
das statistische Landesamt<br />
mit rund 37 000 zusätzlichen<br />
Einwohnern. Und auch die<br />
wollen zuverlässig mit Trinkwasser<br />
versorgt werden.<br />
Herzstück des Konzepts ist<br />
der Dipol-Plan der Stadtwerke<br />
(Info-Kasten). Gegen diesen<br />
richtetsich Behms Kritik. Für<br />
ihn handelt essich dabei um<br />
Klartext: Soisses ...<br />
Danke für das Gespräch. Nicht.<br />
Ich blicke zumeinem Kollegen<br />
neben mir. Erschüttelt den Kopf.<br />
Diese Szene wiederholen wir zehn<br />
Minuten später. Er ist ans Telefon<br />
gebunden –und wirkt verzweifelt.<br />
Sein Ohr klebt förmlich ganze 45<br />
Minuten amHörer, sein Mund ist<br />
geschlossen. Verzerrt höre ich die<br />
Stimme: aufgeregt, empört. An ein<br />
Dazwischenkommen ist nicht zu<br />
denken. Danach erklärt er: Die<br />
Dame hätte einige Anmerkungen<br />
zum Artikel über „Abtreibungs<br />
GegnerGegner“ loswerden wollen<br />
–und dabei haarsträubende<br />
„ein Baulandbeschaffungskonzept“.<br />
Denn: Werden die<br />
innerstädtischen Wasserwerke<br />
Geist und Kinderhaus wie<br />
geplant geschlossen, könnten<br />
auf den Arealen Wohnhäuser<br />
und Firmengebäude entstehen.<br />
„Es geht schlichtweg um<br />
die Baulandgewinnung“,<br />
meint der Münsteraner. Zumal<br />
die Lage der Grundstücke<br />
überaus attraktiv sei. Behms<br />
„Baulandbeschaffungskonzept“-Vorwurf<br />
weist Achim<br />
Specht vom städtischen Dezernat<br />
für Wohnungsversorgung,<br />
Immobilien und Nachhaltigkeit<br />
zurück: „In die<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnungen<br />
sind keine Erlöse für<br />
mögliche Grundstücksverkäufe<br />
eingeflossen.“ Sein Kollege<br />
Heiner Bruns bestätigt<br />
das und sprichtvon „Nebeneffekten“.<br />
Primär gehe es jedoch<br />
um eine zukunftsfähige<br />
Trinkwasserversorgung.<br />
Behm stört außerdem, dass<br />
mehr Kanal- zu Trinkwasser<br />
aufbereitet werden soll. Seine<br />
Bedenken: Die Verantwortlichen<br />
hätten „anscheinend<br />
nichtmitbekommen, dass der<br />
Behauptungen angeführt. So auch,<br />
dass in vielen Krankenhäusern im<br />
neunten Monaten abgetrieben<br />
würde. Was soll man darauf antworten?<br />
Ähnlich ergeht eseiner<br />
Kollegin: Sie darf sich am Telefon<br />
anhören, wir würden mit unseren<br />
Artikeln –esging um die Selbsthilfegruppe<br />
für Transsexuelle –zur<br />
„Verschwulung“ der Welt beitragen.<br />
Das ist wohl die dümmste<br />
Anmerkung, die ich je gehört habe.<br />
Dagegen wirkt mein Gespräch<br />
letztens fast harmlos. Ich habe<br />
eine Frau in der Leitung, die sich<br />
Dortmund-Ems-Kanal eine<br />
Bundeswasserstraße ist, die<br />
nicht der Trinkwasserverordnung<br />
unterliegt“. Am Kanal<br />
lagern, so der Münsteraner<br />
weiter, Firmen Gefahrenstoffe.<br />
Kontaminierungen des<br />
Wassers seien somit nicht<br />
Das Wasserversorgungskonzept<br />
ist<br />
in Wahrheit ein<br />
Baulandbeschaffungskonzept.<br />
Thomas Behm von der<br />
Initiative „Sauberes Trinkwasser<br />
Münster Zwanzig29“<br />
ausgeschlossen. „Zudem wird<br />
das Aufkommen der Binnenschifffahrt<br />
um mehr als 20<br />
Prozent steigen,durch die Verbreiterung<br />
des Kanals die<br />
Schiffe größer. Es ist nur eine<br />
Frage der Zeit, bis ein Schiff<br />
havariert.“ Aber: „Bereits heute<br />
ist die Grundwasseranreicherung<br />
mit einemAnteilvon<br />
über den Artikel zum neuen Trend<br />
weiter Hosen beschwert. Sie würde<br />
die seit Jahren kaufen –und<br />
sie jetzt nicht plötzlich wegen uns<br />
tragen. Gut zu wissen!<br />
Lisa<br />
Volontärin<br />
Für die Trinkwassergewinnung wollen die Stadtwerke Münster<br />
auch künftig Kanalwasser nutzen.<br />
55 Prozent charakteristisch<br />
für die Trinkwassergewinnung<br />
der Stadt Münster“,<br />
weiß Specht, der verrät, dass<br />
dieser Anteil künftig bis auf<br />
rund 70 Prozentsteigen könnte.<br />
Das sei aber kein Problem:<br />
„Der Dortmund-Ems-Kanal<br />
weist eine sehr gute Wasserqualität<br />
auf.“ Und auch alle<br />
Kontaminierungsmöglichkeiten<br />
seien mitgedacht worden,<br />
bekräftigt der städtische<br />
Mitarbeiter. Ebenso der Klimawandel<br />
und seine Auswirkungen.<br />
All das ist im knapp 80 Seiten<br />
starken Wasserversorgungskonzept<br />
nachzulesen. Davon<br />
scheint ein Großteilder Politiker<br />
längst überzeugt: Während<br />
der jüngsten Umweltausschuss-Sitzung<br />
hat zumindest<br />
die Mehrheit für das<br />
Papier gestimmt. Dennoch<br />
wird Behm nicht müde, seine<br />
Bedenken zu äußern: „Die<br />
Sorglosigkeit, mit der die Vertreter<br />
von CDU und Grünen<br />
mal eben Wasserschutzgebiete<br />
aufgeben wollen, ohne echte<br />
Alternativen aufzuzeigen,<br />
ist erschreckend.“ Denn: „Die<br />
Entscheidung über die Auflösung<br />
der Wasserschutzgebiete<br />
in Geist und Kinderhaus wird<br />
nie wieder rückgängig gemacht<br />
werden können und<br />
betrifft allezukünftigen Generationen.“<br />
Das ist richtig, wie<br />
sowohl Specht als auch Bruns<br />
bestätigen. Aber: „Die aktuelle<br />
Infrastruktur reicht für die<br />
Versorgung der Menschen, die<br />
in naher Zukunft inunserer<br />
Stadt wohnen werden, nicht<br />
aus“, macht Specht deutlich.<br />
„Wir haben daher mehrere<br />
künftige Möglichkeiten geprüft<br />
und mit Dipol die optimale<br />
Variante gefunden.“<br />
Dipol<br />
Konzept<br />
Das Konzept:<br />
Ein Teil des städtischen Wasserversorgungskonzepts<br />
ist der DipolEntwurf<br />
der Stadtwerke<br />
Münster. Letzterer sieht vor, die<br />
Wasserwerke Kinderhaus und<br />
Geist zu schließen –weil sie<br />
zeitnah aufwendig saniert werden<br />
müssten –sowie die Anlagen<br />
und die Produktion inHornheide<br />
und Hohe Ward auszubauen.<br />
Da es künftig nur noch<br />
zwei Wasserwerke geben soll, ist<br />
die Rede vom DipolKonzept<br />
(„di“ =griechisch für „zwei“).<br />
Die Auswirkungen:<br />
Die Sorgen, durch die Schließungen<br />
könne der Grundwasserspiegel<br />
in Kinderhaus und Geist ansteigen<br />
und Keller fluten, sind<br />
den Bürgern durch ein hydrogeologisches<br />
Gutachten genommen<br />
worden. Das Ergebnis: Während<br />
der Anstieg inKinderhaus keine<br />
Auswirkungen haben wird, wollen<br />
die Stadtwerke imBereich<br />
Geist Grundwasser abpumpen,<br />
um den Pegel „auf einem unkritischen<br />
Niveau“ zu halten (HAL<br />
LO berichtete, 22. Januar 2017).<br />
Zeitplan:<br />
Segnet der Rat das städtische<br />
Wasserversorgungskonzept am<br />
Mittwoch (14. März) ab, wird es<br />
der Bezirksregierung vorgelegt.<br />
Gibt es innerhalb von sechs Monaten<br />
keine Beanstandung, gilt<br />
es als genehmigt. Die komplette<br />
Umstrukturierung, die dann<br />
wohl auch das DipolKonzept beinhaltet,<br />
ist laut der Stadt nicht<br />
vor 2023 abgeschlossen.<br />
www.stadtwerke<strong>muenster</strong>.de/<br />
zukunftwasserversorgung<br />
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