ZaberBote April 2018
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Aktuelles<br />
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Aktuelles<br />
Hochprozentiges für die Hölderlingeburtsstadt<br />
Aus: Bildband »Zabergäu – Kunst, Kultur und Kulinaria«<br />
Haben gemeinsam einen Gin kreiert: Lauffens Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger, Erich Vögele und Heinrich Schiefer von der<br />
gleichnamigen Edelbrennerei<br />
Was haben Wacholder und Holunder<br />
mit Friedrich Hölderlin zu tun? Die<br />
Antwort findet man in Lauffen am<br />
Neckar. Im Geburtsort des Dichters<br />
wollte Bürgermeister Klaus Waldenberger<br />
einmal etwas machen,<br />
das nichts mit Wein zu tun hat, für<br />
den das Städtchen ebenfalls bekannt<br />
ist. Mit dem Fachwissen von Erich<br />
Vögele, dem Seniorchef der gleich-<br />
Wacholderbeeren – einer der Bestandteile von Gin<br />
namigen ortsansässigen Firma und<br />
dem Edelbrenner Heinrich Schiefer<br />
gemeinsam ist den drei Herren ein<br />
kristallklares Naturprodukt gelungen,<br />
das Können und Genuss auf ganz eigene<br />
Weise verbindet. „Gin Heinrich“<br />
ist dem Vater des Dichters gewidmet,<br />
der in Lauffen als Gutshofverwalter<br />
gearbeitet hat. Der Dichter selbst hat<br />
mit vier Jahren seine Geburtsstadt<br />
verlassen, deshalb hat man das hochprozentige<br />
Getränk nach dem Vater<br />
benannt.<br />
„Geschmack und Geruch kann man<br />
trainieren“, weiß der Fachmann Erich<br />
Vögele. Im Herzstück des Familienbetriebes,<br />
dem Labor, stehen unzählige<br />
braune, mit Glaspfropfen versehene<br />
Flaschen – korrekt beschriftet –,<br />
deren Inhalte nach Früchten, Kräutern<br />
oder Gewürzen duften. Daraus<br />
werden mehr als 3500 Produkte hergestellt.<br />
Mehr als 10 000 Rezepturen<br />
sind in der Firma gespeichert, die<br />
inzwischen in vierter Generation von<br />
Sohn Bertram Vögele geführt wird.<br />
Trotzdem ist „Gin Heinrich“ zu einhundert<br />
Prozent ein Naturprodukt –<br />
getreu dem Firmenmotto: „Nachhaltig<br />
ist nur, was nachwächst.“<br />
Mitten in der Altstadt hat Heinrich<br />
Schiefer sein Refugium, seit mehr<br />
als 20 Jahren beschäftigt er sich mit<br />
Bränden. In seiner Edelbrennerei<br />
entstehen nicht nur Kräuterliköre,<br />
ein Zigarrenbrand oder eben „Gin<br />
Heinrich“, neuerdings stellt Familie<br />
Schiefer auch Johannisbeersirup oder<br />
lecker-fruchtiges Johannisbeer-Saftschorle<br />
her.<br />
„Ich wollte einfach mal etwas ausprobieren<br />
und war überrascht, wie gut Sirup<br />
oder Saftschorle von den Kunden<br />
angenommen werden“, so Schiefer.<br />
Rund sechs Stunden dauert der Destillationsvorgang,<br />
bis „Gin Heinrich“<br />
so weit ist, in die von der ortsansässigen<br />
Kalligrafin Silke Schlaier gestalteten<br />
Halbliterflaschen abgefüllt<br />
zu werden. Getrunken wird „Gin<br />
Heinrich“ entweder pur oder mit<br />
zwei Dritteln Tonic und Eiswürfeln<br />
als Gin Tonic.<br />
„Gin Heinrich“ in der aufwendig gestalteten Halbliterflasche<br />
Geruch und Geschmack kann man trainieren – etwa im Vögele-Labor.<br />
AgentK:<br />
Zabergäu – Kunst, Kultur<br />
und Kulinaria<br />
Bodmer, Boonyaprasop-Andres,<br />
Naujocks, Giebler, Koch, Schmiedl<br />
Bildband, 160 Seiten, 24 x 28 cm<br />
ISBN 978-3-935474-08-5, 44,– €<br />
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ZABER Bote <strong>April</strong> <strong>2018</strong><br />
Im Buchhandel erhältlich