VKH_MEDintern_2_2014
Patienteninformation
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Ausgabe 2 » <strong>2014</strong><br />
<strong>MEDintern</strong><br />
Nachrichten und Informationen aus der Medizinischen Klinik<br />
St. Vinzenz-Krankenhaus • Schloßstraße 85 • 40477 Düsseldorf<br />
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />
im Sommernewsletter haben wir wieder<br />
zwei interessante Artikel zitiert. Es<br />
geht einerseits um „Benchmarking“ in<br />
der Endoskopie und den eindrucksvollen<br />
Nachweis der klinischen Relevanz.<br />
Die zweite Studie zeigt, dass es viel<br />
bessere Nahrungsergänzungen als<br />
Multivitaminpräparate oder Spurenelemente<br />
gibt: Nüsse! Die schmecken<br />
nicht nur gut, sie verlängern auch das<br />
Leben!<br />
Wir wünschen Ihnen einen schönen<br />
Sommer<br />
Dr. med. Thomas Kreuseler<br />
Ltd. OA Medizinische Klinik<br />
Prof. Dr. med. Romuald. J. Adamek<br />
Chefarzt der Medizinischen Klinik<br />
St. Vinzenz-Krankenhaus<br />
Kasuistik:<br />
Appendizitis? Welche?<br />
Ein sonst gesunder 43-jähriger Patient klagt bei Aufnahme über<br />
seit einigen Stunden bestehende zunehmende drückende Schmerzen im<br />
rechten Unterbauch. Die klinische Untersuchung zeigt einen deutlichen<br />
Druckschmerz ohne Abwehrspannung. Laborchemisch zeigen sich die<br />
Entzündungswerte erhöht.<br />
Sonografisch findet sich das<br />
folgende Bild im rechten Unterbauch:<br />
Es handelt sich um eine Appendizitis<br />
epiploica! Das Krankheitsbild<br />
beruht auf einer sterilen Entzündung<br />
der Appendices epiploicae, meist<br />
im Rahmen einer Infarzierung durch<br />
Stieldrehung. Sonografisch sieht<br />
man ein verdicktes Mesenterium<br />
und einen echoarmen Randsaum<br />
um die entzündete echoreiche<br />
Appendix epiploica. Die Appendix<br />
vermiformis ist unauffällig. Therapeutisch<br />
werden Antiphlogistika<br />
empfohlen, der Verlauf ist selbstlimitierend.<br />
Die Verwechslung mit<br />
einer Appendizitis des Wurmfortsatzes<br />
ist häufig.<br />
Echoarmer<br />
Randsaum<br />
Appendix<br />
epiploica<br />
Personalia<br />
Wir freuen uns, zwei neue Mitglieder im<br />
ärztlichen Team unserer Klinik begrüßen<br />
zu können: Frau Flüh und Herr Dogan<br />
beginnen ihre ärztliche Karriere mit der<br />
Ausbildung zum Internisten im Vinzenz-<br />
Krankenhaus. Wir heißen sie herzlich<br />
willkommen und wünschen viel Erfolg!<br />
Journal Club:<br />
Nussesser leben länger<br />
Eine gute Nachricht gibt es für alle,<br />
die gerne Nüsse essen. In zwei großen<br />
prospektiven Kohorten aus den USA<br />
(Nurses health Study, n=76464, und<br />
Health Professionals Follow-Up Study,<br />
n=42498) korrelierte der Konsum<br />
von Nüssen dosisabhängig und signifikant mit der Mortalität an fast allen<br />
untersuchten Todesarten. Menschen, die sieben Mal pro Woche Nüsse essen,<br />
hatten eine 20 % niedrigere Todesrate als Menschen, die keine Nüsse essen.<br />
Gewichtszunahme war in dieser großen, gut konzipierten Studie kein Problem.<br />
Da es sich aber um keine Interventionsstudie<br />
handelt, kann nicht auf einen kausalen<br />
Zusammenhang geschlossen werden.<br />
Herr Özgan Dogan<br />
Frau Greta Flüh<br />
Eating nuts every day keeps the doctor away...<br />
N Engl J 9;21: 2001-11<br />
Verantwortlich:<br />
Chefarzt der Medizinischen Klinik Prof. Dr. med. Romuald J. Adamek<br />
Geschäftsführung St. Vinzenz-Krankenhaus: Achim Brenneis, Jürgen Braun<br />
www.vkkd-kliniken.de
Ausgabe 2 » <strong>2014</strong><br />
<strong>MEDintern</strong><br />
Nachrichten und Informationen aus der Medizinischen Klinik<br />
St. Vinzenz-Krankenhaus • Schloßstraße 85 • 40477 Düsseldorf<br />
Journal Club:<br />
Adenomdetektionsrate korreliert mit Darmkrebsrisiko<br />
In einer großen US-amerikanischen retrospektiven Studie wurde der Zusammenhang<br />
zwischen der Adenomdetektionsrate (ADR) des Untersuchers und<br />
dem Risiko, ein so genanntes Intervallkarzinom zu entwickeln, analysiert. Die<br />
ADR eines Koloskopikers beschreibt den Prozentsatz an Vorsorgekoloskopi-<br />
en, bei denen ein histologisch bestätigtes Adenom entfernt wurde.<br />
Die ADR ist sehr unterschiedlich zwischen einzelnen Untersuchern und wird<br />
im Rahmen der Vorsorgekoloskopie in Deutschland erfasst. Die ADR ist ein<br />
leicht zu erhebendes Merkmal, das zur Qualitätssicherung eingesetzt wird.<br />
In der zitierten Studie lag die ADR bei 136 Gastroenterologen zwischen 7,4<br />
und 52,5 %, zeigte also erstaunliche Unterschiede.<br />
Bei insgesamt über 250.000 durchgeführten Koloskopien fanden sich 712<br />
Intervallkarzinome (d.h. Kolonkarzinome, die sich vor der nächsten geplanten<br />
Kontrolle manifestierten). Das Risiko war bei der Untersuchung durch einen<br />
Koloskopiker mit einer ADR in der höchsten Quintile nur halb so groß wie bei<br />
einem Koloskopiker, der nur eine ADR in der untersten Quintile erreichte.<br />
Die ADR und damit die Genauigkeit der Koloskopie ist ein entscheidender<br />
Faktor zur Verhinderung von Intervallkarzinomen.<br />
N Engl J Med 370;14: 298-306<br />
<strong>VKH</strong>_<strong>2014</strong>_023_SH, 06/<strong>2014</strong> (Änderungen und Druckfehler vorbehalten.) Die Fotos sind zu Demonstrationszwecken gestellt. Fotos: VKKD<br />
Kolonadenom<br />
Verantwortlich:<br />
Chefarzt der Medizinischen Klinik Prof. Dr. med. Romuald J. Adamek<br />
Geschäftsführung St. Vinzenz-Krankenhaus: Achim Brenneis, Jürgen Braun<br />
www.vkkd-kliniken.de