VKH_MEDintern_1_2014
Patienteninformation
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Ausgabe 1 » <strong>2014</strong><br />
<strong>MEDintern</strong><br />
Nachrichten und Informationen aus der Medizinischen Klinik<br />
St. Vinzenz-Krankenhaus • Schloßstraße 85 • 40477 Düsseldorf<br />
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />
schon sehr früh im Jahr möchten<br />
wir Ihnen im neuen Newsletter zwei<br />
neue Mitarbeiterinnen im Sekretariat<br />
vorstellen, die Ihnen gerne bei allen<br />
Fragen zu Terminen und weiteren<br />
Informationen zur Verfügung stehen.<br />
Zwei interessante Artikel zu Diagnose<br />
und Therapie des Pankreaskarzinoms<br />
und eine interdisziplinäre Kasuistik aus<br />
dem BauchZentrum haben wir ebenfalls<br />
für Sie zusammengestellt.<br />
Wir wünschen Ihnen alles Gute, Glück<br />
und Gesundheit und uns allen eine<br />
weiter erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
im Neuen Jahr.<br />
Dr. Th. Kreuseler<br />
Ltd. OA Medizinische Klinik<br />
Prof. Dr. R. J. Adamek<br />
Chefarzt der Medizinischen Klinik<br />
St. Vinzenz-Krankenhaus<br />
Kasuistik:<br />
Spontane Milzruptur<br />
Ein 23-jähriger Patient stellt sich mit plötzlich aufgetretenen stärksten<br />
rechtsseitigen Oberbauchschmerzen in der Ambulanz vor. Er fühlt sich seit<br />
einer Woche krank und schwach, habe auch Fieber bis 38,5° gemessen.<br />
Ein Trauma ist nicht erinnerlich. Sonografisch zeigt sich ein subkapsuläres<br />
Milzhämatom bei Splenomegalie und zusätzlich freie Flüssigkeit. Die CT<br />
bestätigt den Befund. Die Punktion zeigt einen deutlich hämorrhagischen<br />
Aszites (Hb-Wert im Aszites 8 g/dl). Der Patient wird notfallmäßig viszeralchirurgisch<br />
versorgt, die Milz muss<br />
extirpiert werden. Der postoperative<br />
Milzhämatom<br />
Verlauf ist unauffällig, der Patient<br />
erhält die empfohlenen Impfungen.<br />
Die im Verlauf eintreffenden serologischen<br />
Ergebnisse bestätigen den<br />
klinischen Verdacht einer frischen<br />
EBV-Infektion.<br />
Die spontane Milzruptur bei akuter<br />
EBV-Infektion ist sehr selten, die Kasuistik<br />
ist aber sicher ein Argument für<br />
die Praxis, bis zur Rückbildung der<br />
Splenomegalie Sportverbot zu erteilen.<br />
Abb. 1: CT-Abdomen bei Milzruptur<br />
Aszites<br />
Splenomegalie<br />
Personalia<br />
Das Sekretariat der Medizinischen Klinik<br />
hat Verstärkung bekommen: Wir freuen<br />
uns, dass Frau Nowak ab sofort im Team<br />
ist und Ihre Fragen und Wünsche freundlich<br />
und kompetent bearbeitet.<br />
Das Sekretariat ist für Sie unter der<br />
Rufnummer (02 11) 958 - 80 12 oder<br />
(02 11) 958 - 28 50 erreichbar.<br />
Frau Nowak<br />
Journal Club:<br />
Neuer Standard der palliativen Therapie des Pankreaskarzinoms?<br />
In einer großen (n = 861) Phase III-<br />
Studie wurde die Kombination aus<br />
Gemcitabin und nab-Paclitaxel gegen<br />
den bisherigen „Standard” Gemcitabin<br />
beim metastasierten Pankreaskarzinom<br />
getestet. Endpunkt war das<br />
median overall survival, das mit 8,5<br />
gegenüber 6,7 Monaten gesteigert<br />
werden konnte. Die Einjahresüberlebensrate<br />
betrug 35 % vs. 22 %.<br />
Schwerwiegende (> Grad 3) Nebenwirkungen waren nicht unterschiedlich,<br />
in der nab-Paclitaxelgruppe fand sich aber eine etwas höhere Rate an Neutropenien,<br />
Fatigue und Neuropathien (1).<br />
Nab-Paclitaxel ist albumingebundenes Paclitaxel, das durch Rezeptorbindung<br />
eine höhere intratumorale Wirkstoffkonzentration ermöglichen soll.<br />
Nab-Paclitaxel ist derzeit (noch) nicht für die Indikation Pankreaskarzinom,<br />
sondern nur beim metastasierten Mammakarzinom zugelassen.<br />
Verantwortlich:<br />
Chefarzt der Medizinischen Klinik Prof. Dr. med. Romuald J. Adamek<br />
Geschäftsführung St. Vinzenz-Krankenhaus: Achim Brenneis, Jürgen Braun<br />
www.vkkd-kliniken.de
Ausgabe 1 » <strong>2014</strong><br />
<strong>MEDintern</strong><br />
Nachrichten und Informationen aus der Medizinischen Klinik<br />
St. Vinzenz-Krankenhaus • Schloßstraße 85 • 40477 Düsseldorf<br />
Für Patienten in sehr gutem Allgemeinzustand ist weiterhin das toxischere<br />
FOLFIRINOX-Schema eine Option, hier wurde ein median overall survival von<br />
11,1 Monaten erreicht (2).<br />
1) Von Hoff et al; N Engl J Med 2013; 369: 1691-1703<br />
2) Conroy et al; N Engl J Med 2011; 364: 1817-1825<br />
EUS-FNP bei Pankreaskarzinom<br />
Vorsicht bei „harmlosen” Pankreaszysten<br />
Side-branch IPMN (intraduktale papillär-muzinöse Neoplasie) ohne endosonografisch<br />
suspekte Veränderungen hat ein sehr geringes Entartungsrisiko.<br />
Allerdings finden sich bei diesen Patienten häufiger Pankreasadenokarzinome<br />
an anderer Stelle. Dass es sich um eine relevante Korrelation handelt, zeigt<br />
eine Serie aus Japan. Von 167 Patienten mit IPMN zeigten 11 schon initial<br />
ein gleichzeitiges Pankreaskarzinom an anderer Stelle, weitere sieben entwickelten<br />
ein Pankreaskarzinom im Verlauf. Bei keinem Patienten entartete die<br />
IPMN. Bei der Diagnostik war die EUS allen anderen Bildgebungen überlegen.<br />
Insgesamt liegt der Nutzen des follow-up der IPMN hauptsächlich in der frühen<br />
Detektion metachroner Pankreaskarzinome.<br />
Wir führen in der Medizinischen Klinik etwa 1.000 Endosonografien pro Jahr durch.<br />
Kamata et al; Endoscopy <strong>2014</strong>; 46: 22–29<br />
Side-branch IPMN<br />
<strong>VKH</strong>_<strong>2014</strong>_004_SM, 02/<strong>2014</strong> (Änderungen und Druckfehler vorbehalten.) Die Fotos sind zu Demonstrationszwecken gestellt. Fotos: VKKD<br />
Verantwortlich:<br />
Chefarzt der Medizinischen Klinik Prof. Dr. med. Romuald J. Adamek<br />
Geschäftsführung St. Vinzenz-Krankenhaus: Achim Brenneis, Jürgen Braun<br />
www.vkkd-kliniken.de