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Protokoll zum Workshop - 17&4 Organisationsberatung Gmbh

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<strong>Protokoll</strong> <strong>zum</strong> <strong>Workshop</strong> „BürgerInnenbeteiligung in Österreich und Ungarn“<br />

3.1. Verfahren <strong>zum</strong> Interessensausgleich<br />

3.1.1. Runde Tische/Foren<br />

Mediationsähnliche Verfahren haben in der Bundesrepublik während der letzten Jahre auch<br />

in Form von sog. Runden Tischen, Stadt- und Verkehrsforen etc. größere Verbreitung<br />

gefunden. Gemeinsame Merkmale sind, dass Vertreter(innen) ausgewählter Interessen unter<br />

Anleitung einer externen (neutralen) Moderation zusammenkommen, einen vorgegebenen<br />

Aufgabenkatalog bearbeiten und konsensual zu lösen versuchen. Der Runde Tisch ist <strong>zum</strong><br />

Synonym für Konsens durch Verständigung, für einen diskursiv statt positionell angelegten<br />

Politik- und Verhandlungsstil geworden.<br />

Wesentliche Voraussetzung ist eine breite Interessenrepräsentation. Beim Heidelberger<br />

Verkehrsforum beispielsweise wurden zunächst die benennbaren und berechtigten<br />

Interessen definiert. Danach wurden Gruppen ausgesucht, die diese abbilden und<br />

artikulieren können. Wurden Interessen von mehreren Gruppen gleichwertig abgedeckt,<br />

mussten diese sich einigen, wer sie im Verkehrsforum vertrat. Auswahlkriterium war also<br />

jeweils nicht Gruppen-, sondern "Interessezugehörigkeit".<br />

Beispiel Energietische Foren:<br />

Dem Verkehrsforum nicht unähnlich sind die sog. Energietische. Damit wurden bundesweit<br />

in rund 30 Modellkommunen kooperative Projekte <strong>zum</strong> kommunalen Klimaschutz entwickelt.<br />

Beteiligt waren jeweils 20 bis 25 ausgewählte Akteure des lokalen Klimaschutzes und<br />

MultiplikatorInnen.<br />

3.1.2. Zukunftskonferenz<br />

Bei der Zukunftskonferenz versammeln sich ein bis zweieinhalb Tage lang (30 bis 72) von<br />

einem Problem betroffene oder unterschiedliche Bevölkerungsgruppen vertretende<br />

Personen, um zu gemeinsamen Visionen und zur Erarbeitung von Maßnahmeplänen zu<br />

kommen. In fünf Schritten werden in Kleingruppen zunächst bestehende Unterschiede und<br />

Gemeinsamkeiten ermittelt und b) mögliche externe - positive wie negative - Trends<br />

bewertet, dann c) Zukunftsideen entwickelt, d) Gemeinsamkeiten herausgearbeitet und dann<br />

e) konkrete Maßnahmen zur Umsetzung geplant.<br />

3.1.3. Mediation<br />

Mediation ist die "Einschaltung eines neutralen Dritten, der die Konfliktparteien bei ihren<br />

Verhandlungs- und Lösungsversuchen unterstützt, jedoch über keine eigene (Konflikt-<br />

)Entscheidungskompetenz verfügt" (Breidenbach 1995).Mediator(inn)en führen anders als<br />

Richter(innen), Schlichter(innen), Schiedsleute keinen Urteilsspruch oder Kompromiss<br />

herbei, sondern schaffen die Voraussetzungen für einen Klärungsprozess, in dem die<br />

Konfliktparteien miteinander verhandeln, um zu einer für alle Seiten wenigstens<br />

hinnehmbaren Lösung zu kommen. Angestrebt wird ein diskursiver statt positioneller<br />

Verhandlungsstil. In BRD Erfahrungen mit über 200 Mediationsverfahren vor allem im<br />

Bereich Verkehr (z. B. Heidelberg)<br />

Vorphase:<br />

Konfliktparteien an einen Tisch bringen<br />

Mediationsverfahren:<br />

1. Einleitung, Regeln<br />

2. Sichtweise der einzelnen Konfliktparteien<br />

3. Konflikterhellung (Interessen, Hintergründe)<br />

4. Ideen zur Problemlösung<br />

5. Übereinkunft<br />

17&4 <strong>Organisationsberatung</strong> GmbH Seite 6

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