Clubmagazin Beuerberg 2017
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44 | Urs Zondler<br />
Er fährt über 44 Rennen, darunter<br />
Europameisterschaften und<br />
Tourenwagenmeisterschaften<br />
mit Rennlegenden wie Stuck,<br />
Ertl und Walter Brun im Team.<br />
Bis zu dem Tag, als es ihn auf<br />
dem Nürburgring aus der Kurve<br />
trägt. Doch Urs hatte einen<br />
Deal mit seinem Schutzengel gemacht.<br />
Er hatte sich geschworen,<br />
sollte er einen einzigen schweren<br />
Unfall haben und den überleben,<br />
würde er den Motorsport an den<br />
Nagel hängen.<br />
Es gibt Unternehmer, die nicht<br />
nur daran glauben, unermessliches<br />
Vermögen tatsächlich „verdient“<br />
zu haben, sondern dass<br />
dies auch einzig und allein auf<br />
ihrer persönlichen Leistung beruhe.<br />
Aber Urs hat schon sehr früh<br />
ein Gespür dafür, dass auf dieser<br />
Welt größere Mächte am Werk<br />
sind. Dass es keine Gerechtigkeit<br />
zwischen Glück und Unglück,<br />
Armut und Reichtum gibt, dass<br />
derjenige, der gestern noch ganz<br />
oben war, morgen verschwunden<br />
– ausgelöscht sein kann. Beinahe<br />
ehrfurchtsvoll hält er sein<br />
selbstgegebenes Versprechen<br />
und beendet seine Karriere als<br />
Rennfahrer. Gleichzeitig beginnt<br />
ihn sein Leben als Playboy und<br />
Dandy anzuöden. Als Rentner<br />
mit Mitte 30 droht man innerlich<br />
zugrunde zu gehen. Urs entdeckt,<br />
dass Vermögen dann zu Reichtum<br />
wird, wenn man Potentiale<br />
entdeckt und fördert, Welten erschafft,<br />
Visionen folgt und geistig<br />
tätig ist. Dass ein Tag, der über<br />
eine Struktur verfügt erfüllender,<br />
als ein ewiger Müssiggang ist.<br />
Dass Genuss ohne Hingabe nur<br />
Dekadenz ist. Dabei muss man<br />
jedoch kein Heiliger werden –<br />
denn die Lust am Kick, sein Gegenüber<br />
herauszufordern und<br />
gängige Konventionen mit einem<br />
„Ihr könnt mich mal“ in den Arsch<br />
zu treten, das ist doch schließlich<br />
das Salz in der Suppe. So wettet<br />
er mit Formel 1 Champion James<br />
Hunt – dessen Knausrigkeit und<br />
Selbstverliebtheit ob der eigenen<br />
körperlichen Fähigkeiten Urs<br />
aufgefallen waren – darum, dass<br />
Hunt nicht in der Lage sei, seine<br />
Cessna auf Anhieb zu landen.<br />
Nur das Eingreifen des Fluglehrers<br />
in letzter Sekunde rettete Urs<br />
nicht nur mal wieder das Leben,<br />
sondern brachte ihm auch einhundert<br />
Flaschen feinsten Champagner<br />
ein.<br />
Wieder mit dem richtigen<br />
Riecher investiert<br />
Urs in den<br />
späten 70er Jahren in den Bau<br />
der größten Münchner Squashanlage.<br />
Der Ort, an dem er Isolde<br />
das erste Mal treffen sollte. Als<br />
er einige Jahre später per Zufall<br />
davon erfährt, dass ein Grundbesitzer<br />
bei <strong>Beuerberg</strong> sein Land<br />
an den Tölzer Golfclub verpachten<br />
will, ist er wenige Stunden<br />
später vor Ort und hat bereits 3<br />
Tage später den Vertrag in der<br />
Tasche. Wenn sein alter Herr<br />
gerne Mitglied in einem honorigen<br />
Schweizer Club gewesen ist,<br />
dann baut Urs doch ganz einfach<br />
seinen eigenen Club. Urs ist mittlerweile<br />
in der Münchner Gesellschaft<br />
bekannt wie ein bunter<br />
Hund. Er tritt im Fernsehen auf,<br />
ist Gast in Talkshows rund um<br />
verschiedene Sportthemen. Doch<br />
der neugegründete <strong>Beuerberg</strong>er<br />
Golfclub wird Urs große Leidenschaft<br />
und der Ort, an dem sich<br />
alle Versprechen erfüllen sollen.<br />
Es kann kein Zufall sein, das Urs<br />
Thomas Manns „Zauberberg“<br />
zu seiner Lieblingslektüre zählt.<br />
Der Ort, an dem Hans Castorp,<br />
der Jüngling aus wohlhabendem<br />
hanseatischen Haus, in dem Davoser<br />
Luftkurort zu seiner wahren<br />
Bestimmung findet. Wo seine<br />
Sinne geschärft, sich sein Leben<br />
kultiviert und die Wandlung<br />
zum reflektierten, wahrnehmenden<br />
und künstlerisch denkenden<br />
Menschen beginnt. Der Ort der<br />
wahren Menschwerdung. Es ist<br />
das letzte Kapitel in der Geschichte<br />
um Urs Zondlers Reichtum. Es<br />
ist die Liebe zu Isolde und die Erkenntnis,<br />
dass man nur Mensch<br />
unter Menschen sein kann. Dass<br />
nur aus Begegnungen Nähe<br />
entsteht und nur wer offenen<br />
Herzens ist, Liebe empfängt. Es<br />
ist der Ort, an dem ein bewegtes<br />
Leben zur Ruhe kommt und<br />
all die Erfahrung sich zu einem<br />
authentischen Ganzen verbindet.<br />
Hier wird der Genuss nicht<br />
zu Dekadenz, sondern ganz in<br />
Thomas Mann`s Sinn, zu einer<br />
freudigen Erfahrung, die aus sich<br />
selbst resultiert. Hier bietet das<br />
Leben jedem die Erfüllung, der<br />
sich ihm hingibt. Der Wein, die<br />
Zigarren, feinste Speisen, Natur,<br />
Struktur und Begegnung mit<br />
Menschen.<br />
Urs Zondler - Das Leben kann<br />
niemals ZU VIEL sein.