Der Tierarzneimittelmarkt in - Bundesverband für Tiergesundheit
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TIERGESUNDHEIT im Blickpunkt 45 / Juni 2004<br />
Gesunde Schafe – kranke Schafe<br />
• E<strong>in</strong> Wurm kommt selten alle<strong>in</strong><br />
• Infektionsdruck verr<strong>in</strong>gern<br />
In der Schafhaltung stellt der<br />
Befall mit Endoparasiten e<strong>in</strong>e<br />
der bedeutendsten gesundheitlichen<br />
Bedrohungen dar. Weltweit führen<br />
dabei die Magen-Darm-Strongyliden<br />
zu den größten wirtschaftlichen<br />
Verlusten, aber auch Leberegel sowie<br />
große und kle<strong>in</strong>e Lungenwürmer<br />
spielen zum<strong>in</strong>dest regional e<strong>in</strong>e Rolle.<br />
Bandwürmer können vor allem bei<br />
jüngeren Tieren zu erheblichen Problemen<br />
führen. Auch gleichzeitiger<br />
Befall mit mehreren Endoparasitenarten<br />
kommt häufig vor.<br />
Strategie.<br />
E<strong>in</strong>e erfolgreiche Parasitenbekämpfung<br />
umfasst die gesamte Herde<br />
Gesunde von kranken Tieren unterscheiden<br />
Merkmal + –<br />
Futter- Fresslust, regelmäßiges Fressunlust,<br />
aufnahme Wiederkäuen sichtbare Hungergrube,<br />
Futteraufnahme kniend<br />
Kot/Harn strukturierter Kot, dünner Kot od. Durchfall,<br />
abhängig vom Roh- fehlender Kotabgang,<br />
fasergehalt des Futters blutiger Harn<br />
Wolle/Vlies fettig, weich, trocken, farblos-matt,<br />
geschlossen Wollausfall<br />
Kondition dem Zuchtstadium<br />
entsprechend angefleischt<br />
abgemagert, gratig<br />
Bei allen Parasiten schützt neben e<strong>in</strong>er<br />
optimierten Weideführung nur e<strong>in</strong>e<br />
gezielte Behandlung mit geeigneten<br />
Weidemanagement <strong>in</strong> Kürze<br />
● Weide <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Umtriebsweide<br />
nutzen<br />
● Zwischen Weide- und Schnittnutzung<br />
wechseln<br />
● Staunasse Flächen von der Beweidung<br />
ausschließen<br />
BfT<br />
Präparaten vor Verlusten. Dabei ist es<br />
aufgrund der sehr unterschiedlichen<br />
Lebenszyklen der verschiedenen Parasiten<br />
und der unterschiedlichen Haltungsformen<br />
kaum möglich, e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>gültiges<br />
Behandlungsschema zu<br />
erstellen. Grundsätzlich muss e<strong>in</strong>e<br />
Erfolg versprechende Parasitenbekämpfung<br />
die gesamte Herde erfassen,<br />
um e<strong>in</strong>e deutliche Verr<strong>in</strong>gerung des<br />
Infektionsdruckes zu erreichen.<br />
Wie vorgehen?<br />
So kommt es bei der strategischen Bekämpfung<br />
von Magen-Darm-Strongyliden<br />
darauf an, die Weidekontam<strong>in</strong>ation<br />
durch überw<strong>in</strong>ternde Larven<br />
zu m<strong>in</strong>imieren, Neukontam<strong>in</strong>ationen<br />
durch Muttertiere zu reduzieren sowie<br />
e<strong>in</strong> Aufschaukeln des Infektionsgeschehens<br />
auch <strong>in</strong> den Sommermonaten<br />
zu vermeiden. Als geeignete Maßnahmen<br />
haben sich die Aufstallungsbehandlung<br />
im Spätherbst/W<strong>in</strong>ter, die<br />
Austriebsbehandlung älterer Schafe im<br />
Frühjahr sowie die ggf. wiederholte<br />
Behandlung der Lämmer während der<br />
Weidesaison bewährt.<br />
Zur Bekämpfung von Magen-Darm-<br />
Strongyliden stehen derzeit drei geeignete<br />
Wirkstoffgruppen zur Verfügung.<br />
E<strong>in</strong> Wechsel der Wirkstoffgruppen, z.B.<br />
im jährlichen Abstand, beugt Resistenzen<br />
vor. Sowohl zur Bekämpfung<br />
des Magen-Darm-Wurm Befalls als<br />
auch zur Behandlung gegen Bandwürmer,<br />
Lungenwürmer und Leberegel<br />
stehen speziell <strong>für</strong> Schafe zugelassene<br />
Produkte zur Verfügung.<br />
<strong>Der</strong> Erfolg e<strong>in</strong>er anthelm<strong>in</strong>thischen<br />
Behandlung kann anhand der Besserung<br />
kl<strong>in</strong>ischer Symptome sowie etwa<br />
10 Tage nach Durchführung mittels<br />
e<strong>in</strong>er Kotuntersuchung kontrolliert werden.<br />
Dabei s<strong>in</strong>d bevorzugt quantitative<br />
Methoden e<strong>in</strong>zusetzen. Bei fortbestehenden<br />
Problemen sollten auch andere<br />
Erkrankungen z. B. im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />
Sektion abgeklärt werden. ■<br />
● Sauberes Wasser anbieten<br />
● Problemweiden mit Kalkstickstoff<br />
abdüngen<br />
● Weidereste abmähen<br />
● Aufstellen e<strong>in</strong>es Weideplanes<br />
Wanderschafe.<br />
Das Behandlungsschema muss der<br />
Haltungsform angepasst werden<br />
In eigener Sache<br />
BfT-Portrait<br />
neu aufgelegt<br />
er <strong>Bundesverband</strong><br />
D<strong>für</strong> <strong>Tiergesundheit</strong><br />
e.V. hat jetzt das<br />
BfT-Portrait aktualisiert<br />
und neu aufgelegt.<br />
In der Broschüre s<strong>in</strong>d<br />
alle relevanten Informationen<br />
zum Verband wie Mitglieder und<br />
Verbandsstruktur, Aufgabenstellung und<br />
Zahlen zum <strong>Tierarzneimittelmarkt</strong> übersichtlich<br />
zusammengefasst.<br />
Das Portrait kann kostenfrei bei der BfT-<br />
Geschäftsstelle angefordert werden. Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus steht die Broschüre als pdf-<br />
Datei im Internet unter www.bft-onl<strong>in</strong>e.de<br />
zum Download zur Verfügung.<br />
Impressum:<br />
Herausgegeben vom <strong>Bundesverband</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Tiergesundheit</strong> e.V. (BfT),<br />
Mitglied des Weltverbandes IFAH.<br />
Konzept und Realisierung:<br />
agro-kontakt GmbH, Nörvenich.<br />
Nachdruck – auch auszugsweise – ohne<br />
Genehmigung des Herausgebers erlaubt;<br />
Quellenangabe und Beleg erbeten.<br />
V.i.S.d.P.: Dr. Mart<strong>in</strong> Schneidereit (ms),<br />
<strong>Bundesverband</strong> <strong>für</strong> <strong>Tiergesundheit</strong>,<br />
Aennchenplatz 6, 53173 Bonn,<br />
Telefon: 02 28 / 31 82 96,<br />
e-mail: bft@bft-onl<strong>in</strong>e.de<br />
www.bft-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Fotos: agrar-press