Geschäftsbericht RB Handewitt 2017
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Bericht des Vorstandes<br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
Der bereits seit dem Jahr 2013 andauernde Konjunkturaufschwung<br />
in Deutschland schritt in <strong>2017</strong> weiter voran und<br />
führte erneut zu einem überdurchschnittlichen gesamtwirtschaftlichen<br />
Wachstum. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) legte nach ersten amtlichen Schätzungen gegenüber<br />
dem Vorjahr um 2,2 % zu und expandierte damit noch<br />
etwas stärker als in 2016 (+1,9 %). Insgesamt erfuhr das preis-<br />
, kalender- und saisonbereinigte BIP im bisherigen Verlauf des<br />
Aufschwungs und auch in <strong>2017</strong> von Quartal zu Quartal nur<br />
relativ geringe Schwankungen. Globale Unsicherheiten, wie<br />
beispielsweise die protektionistischen Tendenzen der neuen<br />
US-Regierung und der angekündigte harte Austritt Großbritanniens<br />
aus der EU, beeinträchtigen das Wirtschaftswachstums<br />
Deutschland offenbar nur wenig. Grund hierfür dürfte<br />
nicht zuletzt sein, dass das Wachstum weniger durch außenwirtschaftliche,<br />
sondern vielmehr durch binnenwirtschaftliche<br />
Faktoren getrieben wurde.<br />
Bilanzsumme<br />
Maßgeblich durch die Kreditnachfrage unserer Kunden beeinflusst,<br />
stieg die Bilanzsumme um 7,82 % auf 283,8 Mio. Euro.<br />
Kreditgeschäft<br />
Die Kundenforderungen erhöhten sich im Berichtsjahr um<br />
5,0 % auf 243,9 Mio. Euro. Dies begründet sich in der Hauptsache<br />
durch die Investitionsbereitschaft im Bereich der Schaffung<br />
von Wohnraum. Die an unsere genossenschaftlichen<br />
Verbundunternehmen vermittelten langfristigen Darlehen<br />
valutieren per Ende <strong>2017</strong> mit 104,3 Mio. Euro. Struktur und<br />
räumlicher Umfang unseres Geschäftsgebietes ermöglichen<br />
uns eine weitgehend ausgewogene branchen- und größenmäßige<br />
Streuung unserer Ausleihungen. Dies gilt auch unter<br />
Berücksichtigung des traditionell stärker ausgeprägten Anteils<br />
in der Landwirtschaft.<br />
Kundeneinlagen<br />
Die Kundeneinlagen einschließlich der Nachrangverbindlichkeiten<br />
haben sich gegenüber dem Vorjahr um 11,2 % erhöht.<br />
Insgesamt betragen die Kundeneinlagen 148,6 Mio. Euro<br />
bzw. 52,7 % der Bilanzsumme und sind breit gestreut. Zusätzlich<br />
haben unsere Kunden zum 31.12.<strong>2017</strong> bei uns Wertpapiere<br />
zum Kurswert von 6,3 Mio. Euro und bei unseren<br />
Wertpapierverbundpartnern 14,3 Mio. Euro angelegt. Damit<br />
wurde uns unter Einschluss unserer Kundeneinlagen ein Geldvermögen<br />
in Höhe von 170,2 Mio. Euro anvertraut.<br />
Dienstleistungsgeschäft<br />
Die Erträge aus dem Dienstleistungsgeschäft sind gegenüber<br />
dem Vorjahr erneut gestiegen. Unsere produktgerechte und<br />
auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden ausgerichtete<br />
Beratung hat mit einem Provisionsüberschuss von 2,3 Mio.<br />
Euro zum Ergebnis beigetragen.<br />
Ertragslage<br />
Mit der Ertragslage waren wir im Geschäftsjahr <strong>2017</strong> zufrieden.<br />
Trotz der weiterhin schwierigen Bedingungen am Geldund<br />
Kapitalmarkt konnten wir unseren Zinsüberschuss um<br />
316 TEUR und unseren Provisionsüberschuss um 30 TEUR<br />
gegenüber dem Vorjahr - vor allem durch gestiegene Vermittlungserträge<br />
im Darlehensgeschäft - verbessern. Im Bereich<br />
der Verwaltungsaufwendungen lagen wir um 259 TEUR über<br />
dem Vorjahresniveau. Die Personalaufwendungen erhöhten<br />
sich im Wesentlichen durch die Einstellung weiterer Mitarbeiter,<br />
tarifliche Erhöhungen sowie Arbeitszeiterweiterungen und<br />
Überstundenvergütungen, die im Zuge der Migration auf ein<br />
neues Bankbetriebssystem und im Zusammenhang mit der<br />
Prüfung gem. § 44 KWG angefallen sind. Die anderen Verwaltungsaufwendungen<br />
stiegen gegenüber dem Vorjahr um<br />
56 TEUR. Die Forderungen an unsere Kunden haben wir auch<br />
zum Jahresende <strong>2017</strong> mit der gebotenen Vorsicht bewertet.<br />
Sowohl für erkennbare als auch latente Kreditrisiken wurden<br />
in angemessener Höhe Wertberichtigungen gebildet. Zur Verbesserung<br />
unserer Risikotragfähigkeit haben wir dem Fonds<br />
für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340 g HGB 1,6 Mio. Euro<br />
aus dem Ergebnis <strong>2017</strong> zugeführt.<br />
Voraussichtliche Entwicklung<br />
Ähnlich wie bereits im Verlauf des Aufschwungs und im Jahr<br />
<strong>2017</strong> dürften in 2018 die steigenden Konsumausgaben der<br />
wichtigste Motor des gesamtwirtschaftlichen Wachstums bleiben.<br />
Von den Investitionen dürften ebenfalls merkliche<br />
Wachstumsimpulse ausgehen. Der Außenhandel dürfte hingegen<br />
rechnerisch keinen Beitrag zum gesamtwirtschaftlichen<br />
Wachstum leisten.<br />
Vor diesem Hintergrund möchten wir die Kunden unseres<br />
Hauses weiterhin mit Kompetenz und bestem Service an uns<br />
binden - wohl wissend, dass die Herausforderungen auch in<br />
2018 für regional tätige Kreditinstitute groß sind. Hierzu zählen<br />
insbesondere die fortschreitende Digitalisierung, eine in<br />
den nächsten Jahren voraussichtlich noch andauernde Niedrigzinsphase<br />
und eine sich immer an internationalen Standards<br />
orientierende Regulatorik, noch verstärkt von einem immer<br />
intensiveren Verbraucherschutz.<br />
Wir sind uns darüber im Klaren, dass 2018 und die Folgejahre<br />
einer Kraftanstrengung bedürfen, um weiterhin erfolgreich im<br />
Markt zu bleiben. Darum benötigen wir nicht nur zeitgemäße<br />
und wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen,<br />
sondern vor allem engagierte und kompetente Mitarbeiter mit<br />
der Begabung, Mitglieder und Kunden für unsere Raiffeisenbank<br />
zu begeistern und an unser Haus zu binden. Wir werden<br />
den Weg der Stabilisierung der Ertragssituation und der<br />
Reduzierung der Aufwendungen fortsetzen. Insgesamt erwarten<br />
wir für 2018 und die nächsten Jahre eine geordnete<br />
Vermögens- und Finanzlage sowie eine zufriedenstellende<br />
Ertragslage.<br />
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