hallo-steinfurt_16-06-2018
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ST 4 HALLO Plus<br />
Samstag, <strong>16</strong>. Juni <strong>2018</strong><br />
Kompliziertes Unterfangen:<br />
Hier wird die „Spiegel Grove“<br />
gedreht und endgültig versenkt.<br />
Für die Mittwochs- und<br />
Samstagszustellung<br />
suchen wir<br />
Zusteller (m/w)<br />
ab 13 Jahren für das gesamte<br />
Verbreitungsgebiet.<br />
Über Bewerbungen aus den<br />
Bereichen Altenberge,<br />
Burg<strong>steinfurt</strong>, Borghorst<br />
und Horstmar würden<br />
wir uns besonders freuen.<br />
Telefon (02 51) 6 90-664<br />
Mo – Fr. 8.00 – 17.00 Uhr<br />
zustellerbewerbung@aschendorff.de<br />
Verlag<br />
AGM Anzeigenblattgruppe Münsterland GmbH<br />
An der Hansalinie 1, 48<strong>16</strong>3 Münster<br />
Tel. 02 51/6 90 99 40 50<br />
Fax 02 51/6 90 80 80 90<br />
www.ag-muensterland.de<br />
Anzeigenleitung<br />
Marc Arne Schümann<br />
An der Hansalinie 1, 48<strong>16</strong>3 Münster<br />
Tel. 02 51/6 90 99 40 50<br />
Fax 02 51/6 90 80 80 90<br />
leitung@ag-muensterland.de<br />
Redaktionsleitung<br />
Claudia Bakker<br />
An der Hansalinie 1, 48<strong>16</strong>3 Münster<br />
Tel. 02 51/6 90 99 40 50<br />
Fax 02 51/6 90 80 75 90<br />
leitung.redaktion@ag-muensterland.de<br />
Vertrieb<br />
Aschendorff Direkt GmbH & Co. KG<br />
An der Hansalinie 1, 48<strong>16</strong>3 Münster<br />
Tel. 02 51/6 90 99 40 50<br />
Druck<br />
Aschendorff Druckzentrum GmbH & Co. KG<br />
An der Hansalinie 1, 48<strong>16</strong>3 Münster<br />
Spielplätze für Tauch-Touristen<br />
Vor der Küsten Floridas lassen sich zahlreiche Wracks entdecken<br />
Die „Spiegel Grove“ in der karibischen<br />
See ist eines der berühmtesten<br />
Wracks der Welt.<br />
Das 155 Meter lange Landungsschiff<br />
der US-Navy fiel<br />
keinen feindlichen Torpedos<br />
zum Opfer. Die Amerikaner<br />
versenkten es selbst – zehn Kilometer<br />
vor Key Largo.<br />
as Kriegsschiff sollte<br />
Dzum Lebensraum für Korallen<br />
und Fische werden –<br />
zu einem Abenteuerspielplatz<br />
für Tauchtouristen.<br />
Denn die Florida Keys<br />
brauchten dringend neue<br />
Attraktionen unter Wasser.<br />
Seit den 1970er Jahren ist<br />
der Korallenteppich des<br />
drittgrößten Barriereriffs<br />
der Welt drastisch geschwunden.<br />
Schon früh<br />
setzte man deshalb auf<br />
künstliche Schauwerte. Seit<br />
gut 50 Jahren steht eine<br />
zweieinhalb Meter große<br />
Christus-Statue auf dem<br />
Wir suchen zu sofort zuverlässige<br />
PROSPEKTVERTEILER<br />
(m/w)ab13Jahrenauf<br />
Minijob-Basis für die<br />
Verteilung am Samstag bei<br />
freier Zeiteinteilung bis 18 Uhr in<br />
BORGHORST, HORSTMAR,<br />
LEER, BURGSTEINFURT<br />
und LAER.<br />
Wir freuen uns auf Dich!<br />
Telefon(0251)690-664<br />
(Montag–Freitag 08:00–17:00)<br />
zustellerbewerbung@aschendorff.de<br />
Stichwort: Prospektverteiler<br />
Urheberrechtshinweis<br />
Die Inhalte, Strukturen und das Layout<br />
dieser Zeitung sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jegliche Vervielfältigung,<br />
Veröffentlichung oder sonstige<br />
Verbreitung dieser Informationen,<br />
insbesondere die Verwendung von<br />
Anzeigenlayouts, Grafiken, Logos,<br />
Anzeigentexten oder -textteilen<br />
oder Anzeigenbildmaterial bedarf der<br />
vorherigen schriftlichen Zustimmung<br />
des Verlages.<br />
Für die Herstellung wird<br />
Recycling-Papier verwendet.<br />
Taucher an der „Spiegel Grove“: Das Stahlskelett des Schiff<br />
es<br />
ist mit Korallen bewachsen.<br />
Foto: Britta Schulte<br />
Meeresgrund, mittlerweile<br />
von Feuerkorallen bewachsen.<br />
In den 1980er-Jahren<br />
wurden die „Duane“ und<br />
die „Bibb“ versenkt, Boote<br />
der Küstenwache. Für viele<br />
Jahre war die „Duane“ das<br />
meist betauchte Wrack der<br />
Welt. Zusammen mit acht<br />
anderen Wracks bildet sie<br />
den Florida Shipwreck Trail.<br />
Die „Spiegel Grove“ gehört<br />
nicht dazu, sie wurde<br />
erst 2002 versenkt. Allerdings<br />
nicht ganz so,<br />
wie man sich das<br />
vorgestellt hatte.<br />
Beim Sinken<br />
drehte sie sich<br />
kopfüber und<br />
landete auf<br />
der Steuerbord-Seite<br />
–<br />
bis Hurrikan<br />
„Dennis“<br />
sie 2005<br />
perfekt aufrichtete.<br />
„Der Sturm<br />
reparierte die<br />
Fehler der Menschen“,<br />
sagt Yariem<br />
Hernandez Aguilá.<br />
Der 41-jährige Kubaner,<br />
den alle nur Aqua nennen,<br />
ist Tauchlehrer in Key Largo<br />
und der Guide der Gruppe<br />
heute. Aqua taucht voraus,<br />
an einem Turm hinab. Zwei<br />
Fledermausfische schauen<br />
um die Ecke, ein Kaiserfisch<br />
zieht seelenruhig vorbei.<br />
Die Gruppe sinkt immer tiefer,<br />
25 Meter, 30 Meter. Das<br />
trübe Wasser verstärkt die<br />
gespenstische Stimmung.<br />
Aqua quert das Vorschiff,<br />
vorbei an einem Ausguck<br />
mit US-Fahne. Ein Riesenzackenbarsch<br />
lauert unter<br />
einem Überhang. Immer<br />
wieder öffnen sich finstere<br />
Luken und Bullaugen.<br />
Ein Schiff als künstliches<br />
Riff auf den Meeresboden zu<br />
setzen, ist teuer. Und kompliziert.<br />
Niemand weiß das<br />
besser als Joseph Weatherby,<br />
56. Der Chef der Firma Artificial<br />
Reefs International<br />
war treibende Kraft hinter<br />
dem bisher größten Projekt:<br />
der „Vandenberg“.<br />
Sie war<br />
Truppentransporter, Flüchtlings-<br />
und Spionageschiff.<br />
Ein Jahrzehnt lang stritt Weatherby<br />
mit 18 Behörden,<br />
die alle zustimmen mussten.<br />
Am Ende half eine Verbindung<br />
direkt ins Weiße Haus.<br />
Eine Firma, die normalerweise<br />
Bürotürme und Stadien<br />
sprengt, ließ das Schiff<br />
in wenigen Minuten gleichmäßig<br />
sinken.<br />
Bis heute ist das Wrack<br />
sehr beliebt. An manchen<br />
Tagen liegen zehn Tauchschiffe<br />
(rundes Bild) an den<br />
Bojen vertäut. Dennoch ist<br />
das Versenken von Schiffen<br />
bis heute umstritten. Gegner<br />
monieren, dass das Meer<br />
vermüllt werde und die Artenvielfalt<br />
an natürlichen<br />
Riffen leide, weil ein Wrack<br />
Fische abziehe. Weatherby<br />
macht dagegen eine einfache<br />
Gleichung auf: „Mehr<br />
Lebensraum, mehr Fische.“<br />
Tatsächlich sitzt die „Vandenberg“<br />
auf einer Premiumlage<br />
und zieht so wie ein<br />
Magnet Lebewesen an: Eine<br />
Sandbank hebt es vom<br />
Grund ab, es gibt viel Licht<br />
und wenig Schwebstoffe,<br />
und die Kajüten und Lagerräume<br />
bieten jede Menge<br />
Nischen und Schutz vor<br />
Räubern. Schnell siedelten<br />
sich die ersten Weichkorallen<br />
auf dem Stahl an, später<br />
folgten Hartkorallen. Heute<br />
hat die „Vandenberg“<br />
eine ähnliche Artenvielfalt<br />
wie ein natürliches<br />
Riff, fanden Forscher<br />
der Organisation Reef<br />
in einer dreijährigen<br />
Studie heraus. „Wracks<br />
werden besser mit dem<br />
Alter“, sagt Weatherby.<br />
„Wie guter Wein.“ (dpa)<br />
Hunderte Fische umschwimmen das Wrack der „Vanderberg“<br />
– das versenkte Schiff<br />
lockt maritimes Leben an. Foto: dpa