Blick ins Buch-System Des Terrors
Das System des Terrors 1933 – 1945 Das posthistorische Werk des Philatelisten Claus Geissler beschreibt anschaulich anhand unzähliger Belege, wie das Postsystem unter der Terror-Herrschaft durch die Nationalsozialisten geprägt wurde.
Das System des Terrors 1933 – 1945
Das posthistorische Werk des Philatelisten Claus Geissler beschreibt anschaulich anhand unzähliger Belege, wie das Postsystem unter der Terror-Herrschaft durch die Nationalsozialisten geprägt wurde.
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Vorbemerkungen<br />
Wer vermutet schon, dass es sich beim „Jugendschutzlager“ Uckermark um ein KZ für Kinder<br />
und Jugendliche (Mädchen) handelte. Es lag in unmittelbarer Nähe des Frauen-KZ Ravensbrück.<br />
In ihm wurden von 1942 bis 1945 ca. 1.200 Mädchen und junge Frauen inhaftiert.<br />
In der Dienstordnung des Lagers heißt es dazu: „Der Lagerkommandant des Frauen-KZ Ravensbrück ist<br />
zugleich Kommandant des Jugendschutzlagers Uckermark“. Damit ist sein Charakter eindeutig fixiert.<br />
Zum <strong>System</strong> der Zwangslager gehörten auch solche, die in den von Deutschland besetzten Ländern<br />
Europas (Frankreich, Kroatien, Italien, Serbien, Norwegen, Niederlande, u.a.) existierten und<br />
von Deutschen direkt geleitet oder in engster Zusammenarbeit mit Landesbediensteten und<br />
Landesbehörden dieser Länder geführt wurden.<br />
Häftlings-Vordruck-Faltbrief vom 24.6.1944 aus dem<br />
Judendurchgangslager Westerbork in den Niederlanden nach Amsterdam.<br />
Die Errichtung des Lagers Westerbork wurde bereits 1939, noch vor dem Zweiten Weltkrieg, von<br />
den Niederlanden beschlossen, um die große Anzahl von jüdischen Flüchtlingen aus Deutschland<br />
und Österreich aufzufangen. Ab 9. Oktober 1939 wurden die ersten Juden im Lager interniert.<br />
Auch nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in den Niederlanden am 10. Mai 1940<br />
wurde das Lager im Rahmen der Besatzungspolitik weiter von den Niederlanden genutzt. Erst<br />
ab 1. Juli 1942 kam das Lager direkt unter deutsche Verwaltung. Kurz darauf begannen die<br />
Deportationen in die Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und Sobibór, <strong>ins</strong>gesamt von 1942<br />
bis 1944 über 107.000 Personen.<br />
Nicht unerwähnt in diesem Zusammenhang dürfen die „Vorhöfe zur Hölle“ - die Ghettos -<br />
bleiben, in denen Juden aus ganz Europa zusammengezogen wurden, um anfangs ihre Arbeitskraft<br />
auszubeuten, die aber eigentlich „Sammelplätze“ oder „Wartesäle“ vor der Deportation in die<br />
Vernichtungslager waren.<br />
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