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Look inside - Das System des Terrors

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Vorbemerkungen<br />

Wer vermutet schon, dass es sich beim „Jugendschutzlager“ Uckermark um ein KZ für Kinder<br />

und Jugendliche (Mädchen) handelte. Es lag in unmittelbarer Nähe <strong>des</strong> Frauen-KZ Ravensbrück.<br />

In ihm wurden von 1942 bis 1945 ca. 1.200 Mädchen und junge Frauen inhaftiert.<br />

In der Dienstordnung <strong>des</strong> Lagers heißt es dazu: „Der Lagerkommandant <strong>des</strong> Frauen-KZ Ravensbrück ist<br />

zugleich Kommandant <strong>des</strong> Jugendschutzlagers Uckermark“. Damit ist sein Charakter eindeutig fixiert.<br />

Zum <strong>System</strong> der Zwangslager gehörten auch solche, die in den von Deutschland besetzten Ländern<br />

Europas (Frankreich, Kroatien, Italien, Serbien, Norwegen, Niederlande, u.a.) existierten und<br />

von Deutschen direkt geleitet oder in engster Zusammenarbeit mit Lan<strong>des</strong>bediensteten und<br />

Lan<strong>des</strong>behörden dieser Länder geführt wurden.<br />

Häftlings-Vordruck-Faltbrief vom 24.6.1944 aus dem<br />

Judendurchgangslager Westerbork in den Niederlanden nach Amsterdam.<br />

Die Errichtung <strong>des</strong> Lagers Westerbork wurde bereits 1939, noch vor dem Zweiten Weltkrieg, von<br />

den Niederlanden beschlossen, um die große Anzahl von jüdischen Flüchtlingen aus Deutschland<br />

und Österreich aufzufangen. Ab 9. Oktober 1939 wurden die ersten Juden im Lager interniert.<br />

Auch nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in den Niederlanden am 10. Mai 1940<br />

wurde das Lager im Rahmen der Besatzungspolitik weiter von den Niederlanden genutzt. Erst<br />

ab 1. Juli 1942 kam das Lager direkt unter deutsche Verwaltung. Kurz darauf begannen die<br />

Deportationen in die Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und Sobibór, insgesamt von 1942<br />

bis 1944 über 107.000 Personen.<br />

Nicht unerwähnt in diesem Zusammenhang dürfen die „Vorhöfe zur Hölle“ - die Ghettos -<br />

bleiben, in denen Juden aus ganz Europa zusammengezogen wurden, um anfangs ihre Arbeitskraft<br />

auszubeuten, die aber eigentlich „Sammelplätze“ oder „Wartesäle“ vor der Deportation in die<br />

Vernichtungslager waren.<br />

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