Hexenprozess Oberdresselndorf Hickengrund Elsge Donsbach

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Inquisition gegen Elsgen, Theis Donsbachs Tochter von Oberdresselndorf Ein Hexenprozess aus dem Hickengrund von Peter Jung Das älteste evangelische Kirchenbuch von Niederdresselndorf beginnt mit den Taufeinträgen von 1587 bis 1608. Es folgt eine Unterbrechung durch die Auflistung der Hochzeiten von 1590 bis 1610. Vor der Mitteilung der Communikanten ab 1598 ist von unbekannter Hand auf der fast leeren linken Seite eine nachträgliche Notiz eingefügt, die sich mit der Taufe, dem Schicksal und dem Tode der Elsge, Theis Donsbachs Tochter von Oberdresselndorf beschäftigt und in Zusammenhang steht mit einem Hexenprozess im Jahre 1640, der in den Akten des Hauptstaatsarchives in Wiesbaden dokumentiert ist. Entsprechend der mitgeteilten Archivalie 366 (Hexenprozesse), heute zusätzlich gekennzeichnet durch die lfd. Nr. 62 ist diese nachträglich in altem Schriftstil gefertigte Notiz zeitlich der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zuzuordnen. Else Donsbach geb zu Oberdresselndorf 26.Okt 1617 ihr Vater Theis Donsbach, ihre Mutter eine Strömann ist zu Dillenburg am 07. Sept. 1640 unterm Galgenberg bei den Hexen- Stützeln enthauptet worden mit dem Schwert und von ihren Blutsverwandten zur Erde am selbigen Ort bestattet. Ihr kleines Schwesterchen Anna stand auch vor Gericht. Siehe Wiesbadener St. Archiv Abt 399 (Hexenprozesse) Nr 50 Der Verfasser dieses nachträglichen Hinweises hat offensichtlich die Prozessakte im Staatsarchiv in Wiesbaden eingesehen und wichtige Angaben vom Titelblatt übernommen (fette Markierung). Bei der Durchsicht des Protokolls hat er aber wohl nicht viel mehr als einige Namen und Daten verstanden und Zusammenhänge falsch wiedergegeben. Elsge Donsbach wurde angeblich am 26.10.1617 getauft – dieses in der Akte mitgeteilte Datum ist
im Taufbauch nicht belegt, außerdem heißt es in der nachträglich eingefügten Notiz (siehe oben), ihre Mutter sei „eine Strömann“ was – wie wir sehen werden- falsch ist. Die Anklage gegen Elsge Donsbach „ Zauberey betreffend“ dokumentiert einen von drei für den Hickengrund belegten Hexenprozessen und liefert als einzig positiven Nebeneffekt wertvolle zeitgeschichtliche Hinweise und Anknüpfungspunkte für familienkundliche Untersuchungen. Wie in fast allen ähnlichen Hexenprozessen gründete der Anfangsverdacht auf einem Gerücht, dessen Wahrheitsgehalt im nachfolgenden Verfahren durch Zeugenaussagen erhärtet sowie ergänzt und unter Anwendung der Folter schließlich „bewiesen“ wurde. Um den Anschein eines gerichtlich einwandfreien Verfahrens zu wahren, wurden die Vorwürfe, Zeugenvernehmungen, Befragungen und Geständnisse genauestens protokolliert. Offensichtlich waren im Vorfeld der eigentlichen Anklage bereits für die Beschuldigte selbst, wie auch ihre Familie Verdächtigungen im Umlauf. Die etwa 23jährige Elsge, Theis Donsbachs Tochter aus Oberdresselndorf arbeitete nach dem Tode ihrer Eltern seit mehreren Jahren in wechselnder Anstellung zuletzt als Magd des Hofkochs Johannes in Dillenburg. Auslöser ihrer Verhaftung war ein harmloser Vorfall, der sich als jugendliche Torheit am 10. August 1640 nahe bei Dillenburg ereignete und in den mehrere Soldaten und Mägde verwickelt waren. Bereits am folgenden Tag wurde die Verdächtige festgesetzt und die Beteiligten zu der Angelegenheit befragt. Bastian Selz, ein Soldat aus der Dillenburger „hiesigen“ Garnison, gebürtig zu Gons im Elsass sagte aus, in seiner Freizeit bei einem Spaziergang am Manderbächer Weg die Magd des Feldscherers Gangloff getroffen, die dort Korn schnitt, und sich etwa eine Stunde bei ihr aufgehalten zu haben. Johannes, des Hofkoches Magd (Elsge Donsbach) sei hinzugekommen und ihm nachgelaufen. Sie hätte begehrt, er solle ihr den Rücken streichen, habe ihn beim Degen festgehalten, ihm endlich den Hut abgenommen, sich auf denselben gelegt und ihn nicht wiedergeben wollen, bis er auf sie gefallen sei und ihr den Rücken gestrichen habe. Unvermittelt hätte sie Disteln genommen und ihm damit um den Hals gehauen, worauf ihm alles „um und um blau wurde, seine Sinne hätten sich verdreht“. Er sei „um Brück, Wasser und Tal gelaufen“ bis ihn gestern Abend der Herrenmüller und Balthes Jung angetroffen, die ihn heimgeführt hätten, da er getobt und „die Wahnsinnigkeit habe gewährt von gestern bis vergangene Nacht um 12 Uhr. Für seinen Zustand habe er „die Magd ganz in Verdacht“. Es sei dabei gewesen des Feldscherers Gangolfs Magd, Enchen, die zu ihm gesagt habe „Wenn ich ein Mannskerle wäre wie du, so wollte ich diese mit Disteln hauen, anders traktieren, sie sollte ihr Leblang daran gedenken“. Bastian führte
Seite 1: Deckblatt zum Hexenprozess Find-Nr.
Seite 5 und 6: geschwollen; er wisse wohl, dass Ju
Seite 7: Galgenberg gerichtet von ihren Verw

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