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Lokales<br />
Mittwoch, <strong>15</strong>. August <strong>2018</strong><br />
Kleine Nager im Trainingslager<br />
Anke Krohme lässt beim „RattenRoulette“ Meerschweinchen in die Arena<br />
Im Mittelalter war das<br />
Rattenroulette ein beliebter<br />
Zeitvertreib auf<br />
Jahrmärkten. Allerdings<br />
sind die Nager mit den<br />
langen Schwänzen nicht<br />
jedermanns Sache.Da<br />
sind die Meerschweinchen<br />
von Anke Krohme<br />
doch viel niedlicher.<br />
Von Bernd Schäfer<br />
BURGSTEINFURT. Und sehen<br />
dank ihrer Farbe „silberagouti“<br />
den originalen Roulette-Akteuren<br />
immerhin einigermaßen<br />
ähnlich. Schon<br />
vor drei Jahren hat Familie<br />
Krohme bei „Anno 1604“ mit<br />
dem „Ratten-Roulette“ teilgenommen.<br />
Seitdem stand die<br />
Arena, ein sechseckiger Holzboden,<br />
der an den Seiten stilecht<br />
mit Weidenästen und Jutetüchern<br />
eingegrenzt ist, im<br />
Schuppen.<br />
Jetzt haben Anke und Klaus<br />
Krohme sie wieder hervorgeholt,<br />
um mit<br />
den neuen<br />
vierbeinigen<br />
Darstellern<br />
trainieren zu<br />
können: „Ab<br />
jetzt kommen<br />
sie jeden Tag<br />
dort hinein,<br />
damit sie sich<br />
daran gewöhnen“,<br />
erzählt Anke Krohme,<br />
während sie die Ratten-Doubles<br />
aus ihrem Meerschweinchenparadies<br />
holt: Einem großen<br />
Stall, der einen direkten<br />
Zugang zu einem großen<br />
Außengehege hat. Und sei<br />
weiß, wie man die kleinen Diven<br />
bei Laune hält: „Ich füttere<br />
sie mit Gurken an, damit sie<br />
das ganz toll finden. Auf die<br />
fahren sie voll ab.“<br />
Dass diesmal, anders als vor<br />
drei Jahren, keine gewöhnlichen<br />
Meerschweinchen zum<br />
Einsatz kommen, ist eigentlich<br />
ein Zufall. „Ich habe die in<br />
einer Kleinanzeige gefunden“,<br />
sagt Anke Krohme. Und bei der<br />
silbergrauen Fellfarbe direkt<br />
an das Ratten-Roulette gedacht.<br />
Zwei trächtige Weibchen<br />
erstand sie, die bald<br />
Nachwuchs bekamen. „Eine<br />
Mutter ist zwei Wochen später<br />
gestorben. Da war es toll zu sehen,<br />
welch ein ausgeprägtes<br />
Sozialverhalten die Tiere haben<br />
– die andere Mutter hat<br />
sich direkt um die anderen<br />
Jungen mitgekümmert.“<br />
Damit es im Stall nicht zu<br />
voll wird, lebt darin eine reine<br />
Frauengesellschaft. „Die Böcke<br />
habe ich einer Freundin<br />
„Ich füttere sie mit<br />
Gurken an, damit<br />
sie das ganz toll<br />
finden. Auf die fahren<br />
sie voll ab.“<br />
Anke Krohme<br />
gegeben, die<br />
nur Böcke<br />
hat“, beschreibt<br />
die<br />
Hollicherin<br />
die Art der Geburtenkontrolle.<br />
Weil die<br />
Meerschweinchen<br />
normalerweise<br />
ein artgerechtes Leben im<br />
Gehege führen, sind sie die<br />
menschliche Nähe nicht gewöhnt.<br />
„Das sind eigentlich<br />
keine Kuscheltiere, die finden<br />
das nicht so gut, wenn man<br />
sie ständig in die Hand<br />
nimmt“, begründet Anke<br />
Krohme, warum ihre „nicht<br />
wirklich handzahm“ sind.<br />
Aber auch wenn sie ihr vielleicht<br />
nicht gerade freudestrahlend<br />
entgegenlaufen –<br />
wirkliche Fluchtversuche<br />
unternehmen sie auch nicht,<br />
als sie eines nach dem anderen<br />
aus dem Gehege gefangen<br />
und in die Arena umgesetzt<br />
hat.<br />
Dort zeigen sie gleich, warum<br />
sie bestens geeignet für<br />
das Roulette-Spiel sind: Nachdem<br />
sie sich einmal kurz umgesehen<br />
haben, verschwinden<br />
sie in einem der extra dafür<br />
bereit stehenden Häuschen.<br />
Beim 1604-Historienspiel<br />
können die Besucher<br />
dann Geld darauf setzen, in<br />
welchem der Häuschen das<br />
Als sie die silbergrauen Tiere sah, dachte Anke Krohme direkt ans RattenRoulette beim Historienspiel<br />
„Anno 1604“. Foto: Bernd Schäfer<br />
Meerschweinchen – pardon,<br />
die Ratte – verschwinden<br />
wird. „Was dann überbleibt,<br />
wird einem guten Zweck gespendet“,<br />
erklärt Anke Krohme.<br />
Dabei steht übrigens immer<br />
nur eines der Tiere in der Arena<br />
– die anderen können derweil<br />
auf der „Ersatzbank“ entspannen.<br />
Dort können sie das<br />
Catering genießen: „Die mögen<br />
eigentlich alles, was aus<br />
unserem Garten kommt. Heu<br />
und Grünzeug, dann sind die<br />
glücklich.“<br />
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„Ganz großes Kino“<br />
Endspurt für das Herbstkonzert des MGV am 1. September (Samstag)<br />
Von Axel Roll<br />
Ob es Popkorn, den Eismann<br />
und einen Werbeblock<br />
gibt? Die Sänger des MGV<br />
wollen mit allen Einzelheiten<br />
noch nicht heraus. Fest<br />
steht: Es wird „Ganz großes<br />
Kino“ geboten – ohne 3-D-<br />
Brillen.<br />
BORGHORST. Die stimmgewaltige<br />
Truppe steht am 1.<br />
Bei den Proben liegen die Mitglieder des MGV gut im Rennen. Am 1. September wollen sie ihrem Publikum „Ganz großes<br />
o“ b ete . oto: el oll<br />
September nämlich livehaftig<br />
auf der Bühne der Mensa des<br />
Gymnasiums Borghorst, um<br />
die größten Kinohits zum Besten<br />
zu geben Für ein Chorkonzert<br />
dabei durchaus außergewöhnlich:<br />
Einige Evergreens<br />
werden instrumental zu hören<br />
sein. Aber auch Musical-<br />
Fans dürfen sich ausdrücklich<br />
angesprochen fühlen.<br />
„Schließlich wurden zahlreiche<br />
Musicals verfilmt“, betont<br />
Dirigent Andreas Pauk.<br />
Hans Albers aus der „Großen<br />
Freiheit Nummer 7“ werden<br />
die Zuhörer genauso begegnen<br />
wie dem Paten oder Humphrey<br />
Bogart im Kult-Film<br />
„Casablanca“. Pauk ist überzeugt:<br />
„Da ist garantiert für jeden<br />
was dabei.“ Stichwort live:<br />
Die vier Stimmen werden bei<br />
all ihren Stücken begleitet von<br />
einer vierköpfigen Band, allesamt<br />
Musikdozenten aus Gronau.<br />
Das Quartett ist es auch,<br />
das die Instrumentalparts in<br />
dem Konzert übernimmt.<br />
„Vier Proben noch, dann geht<br />
es los“, sagt Vorsitzender Helmut<br />
Tegethoff. Auch wenn die<br />
Spannung vor dem großen<br />
Jahreskonzert natürlich<br />
steigt, sind die Tenöre und<br />
Bässe relativ gelassen. Pressewart<br />
Peter Löhring: „Eigentlich<br />
sollte das Konzert ja viel<br />
früher stattfinden, musste<br />
aus Krankheitsgründen aber<br />
verschoben werden. Deswegen<br />
liegen wir probentechnisch<br />
gut im Rennen.“ Allerdings:<br />
Für die Frühjahrsvorstellung<br />
2019 müssen die<br />
MGVler richtig Gas geben.<br />
Denn nach dem Konzert ist für<br />
sie vor dem Konzert. Will heißen:<br />
Kaum ist die Mensa aufgeräumt,<br />
startet die Arbeit für<br />
den nächsten großen Auftritt.<br />
Derzeit tüfteln die Männer<br />
noch an Bühnenbild und Dekoration.<br />
Was die dabei aus<br />
diversen Archiven, Dachböden<br />
und Kellern so alles ausgegraben<br />
haben! Schließlich soll die<br />
(Ganz große) Kino-Illusion<br />
möglichst perfekt sein. Helmut<br />
Tegethoff weiß: „Das Bühnenbild<br />
selbst ist schon fertig.“<br />
Die Werbeplakate hängen,<br />
der Vorverkauf für das Herbstkonzert<br />
ist in vollem Gange.<br />
Die Tickets zum Preis von<br />
zwölf Euro sind bei allen Mitgliedern<br />
des MGV zu bekommen.<br />
Zusätzlich bieten das<br />
Büchereck, Münsterstraße 30,<br />
und Optik Hues, Münsterstraße<br />
48, Eintrittskarten an. Sollten<br />
für die Abendkasse noch<br />
welche übrig bleiben, sollen<br />
sie dort 14 Euro kosten. Beginn<br />
ist am 1. September um 19 Uhr.<br />
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