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Naturwort Magazin Vol. 1

Unser Naturwort Magazin ist ein unabhängiges, werbefreies Magazin aus Bremen. Es ist ein Ort für spannende Abenteuergeschichten und Naturfotografie. Hier findest du Inspiration für deine nächste Reise und erfährst von den abgelegensten Orten dieser Welt aus Fotografen-Sicht.

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naturwort<br />

MAGAZIN<br />

T I T E L S T O R Y<br />

CHRIS BURKARD IST EIN FOTOGRAF,<br />

DER SEINE KOMPOSITIONEN AUS<br />

WELLEN, WELLENREITERN UND<br />

UMGEBENDER NATUR IN<br />

FROSTIGEN BREITEN SCHAFFT.<br />

DABEI MAG ER DAS SURFEN<br />

GAR NICHT SONDERLICH.


Lets start<br />

a new<br />

adventure<br />

together<br />

2 N NYAN A T U R MAGAZINE W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


DAS TEAM :<br />

CHRISTIAN HARTMANN<br />

CATERINA URSIN<br />

Konzeption<br />

Layout<br />

Redation<br />

Konzeption<br />

Lektorat<br />

IMPRESSUM<br />

ChrisCat Unterwegs - Christian Hartmann & Caterina Ursin, Ehrhorner Straße 9, 28329 Bremen<br />

Kontakt: christian@chriscatunterwegs.de<br />

Blog: www.chriscatunterwegs.de<br />

Facebook: @chriscatunterwegs<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W NYAN O R T M MAGAZINE<br />

A G A Z I N<br />

3


INHALTE:<br />

DAS TEAM<br />

Die Gesichter hinter dem <strong>Magazin</strong><br />

DIE FOTOWEBEREI<br />

Luca Weber zeigt der Welt den Harz in seinen<br />

Jahreszeiten<br />

WELLENREITEN<br />

Landschafts- und Reisefotograf Chris Burkard und sein<br />

neuester Film “Under An Arctic Sky” im Porträt<br />

SELFMADE LÖFFEL<br />

Russel Clarke von der Portland Spoon Company lehrt<br />

das Schnitzen von Löffeln<br />

WELLENKUNDE<br />

Wie Wind, Küste und Strömungen<br />

das Meer beeinflussen<br />

ON THE ROAD MIT “WILLI”<br />

Karo & Phil bereisen in ihrem<br />

ausgebauten Defender die Welt<br />

DER HORIZONT STEIGT<br />

Das schmelzen der Gletscher am Beispiel des<br />

Matanuska-Gletschers<br />

DIE FARBEN DER WÜSTE<br />

Ein beeindruckendes Bildband der Wüste<br />

DIE OUTDOOR-ZELTE<br />

Zelt ausrollen, Ventile öffnen, schlafen<br />

Das bieten die Zelte von Heimplanet<br />

DIE FARBEN DES ANTELOPE CANYON<br />

Ein beeindruckendes Bildband aus dem Antelope Canyon<br />

und ein Augenzeugenbericht von Oliver Arlart<br />

AUF EXPEDITION<br />

Jon Bozinov berichtet von seiner Expedition<br />

in die Antarktis<br />

DIE HIGHLANDS EPISODES<br />

ChrisCat unterwegs zeigen die<br />

schottischen Highlands in mehreren Episoden<br />

BREMISCHES<br />

Das Mehrwegbecher-Pfandsystem,<br />

Fotografie made by Alice Creative Photo,<br />

Gastro-Tipps<br />

VERÄNDERUNGEN<br />

Wie eine Foto-App das Reisen veränderte und<br />

die Wälder immer weiter schrumpfen<br />

ALS SNOWFARMER IN KANADA<br />

Ingmar Wein hat im Jasper Nationalpark gearbeitet<br />

TAKE A RIDE<br />

Amanda Zito zeigt der Welt ihre Kunst<br />

des Motorrad-Fahrens<br />

EINE UMRUNDUNG VON WALES<br />

Sian Sykes hat die Küste Wales auf einem SUP-Board<br />

umrundet<br />

UNBOUNDED<br />

Eine Reise ins Unbekannte mit<br />

Robyn, Garret, Anthony & Aljoscha<br />

KUNST AUS DEN ROCKIES<br />

Die abstrahierten Rockies auf Papier, mit Aquarell, Acryl<br />

und Gouache<br />

MIT DEM KANU ÜBER DEN YUKON<br />

Eine Kanufahrt von der Quelle des Yukon River am Lake<br />

Bennett, bis zur Mündung bei Emmonak<br />

4 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


Its a big<br />

world<br />

out there,<br />

go explore<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W O NYAN R T M MAGAZINE<br />

A G A Z I N<br />

5


Foto: Chris Burkard<br />

CHRIS BURKARD’S<br />

UNDER AN ARCTIC SKY<br />

Chris Burkard ist kein gewöhnlicher Fotograf und Filmemacher. Er liebt die Grenzerfahrung, das Abenteuer<br />

und auch das Unerwartete. Nein, er lebt sogar dafür. Sein neuester Film wurde in den abgelegenen Fjorden<br />

des isländischen Hornstrandir-Naturschutzgebietes gedreht. Wie bei den meisten Projekten Burkards<br />

steht auf den ersten Blick das Surfen im Vordergrund, aber das eigentlich Beeindruckende, das, weshalb die<br />

Interessierten so zahlreich in die Säle strömen, ist das Drumherum: Die nordischen Lichter, die gewaltige und<br />

noch unberührte Natur. Die meisten im Publikum sind Outdoor- und Fotografiefans, keine Surfer.<br />

6 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


„ICH KONNTE FÜHLEN, WIE<br />

SICH DAS BLUT AUS MEIN-<br />

EN HÄNDEN ZURÜCKZOG,<br />

AUS MEINEN FÜSSEN UND<br />

MEINEM GESICHT, UM MEINE<br />

INNEREN ORGANE ZU<br />

VERSORGEN.“<br />

DER TAG AN DEM CHRIS<br />

BURKARD FAST<br />

GESTORBEN WÄRE.<br />

Chris Burkard war gerade auf den Lofoten, in<br />

der Nähe der Stadt Unstad, in einem kleinen,<br />

abgelegenen Fjord innerhalb des Polarkreises.<br />

Er war gerade im Wasser und fotografierte<br />

seine Freunde beim Wellenreiten, als es zu<br />

schneien begann und die Temperatur auf minus<br />

23 Grad abfiel, Lebensgefahr. Hier in der<br />

Gegend gab es mehr Schafe als Menschen<br />

und somit auch keine Rettungsschwimmer.<br />

Obwohl Chris seine Finger nicht mehr<br />

spürte, fotografierte er weiter. Doch nach<br />

einer Weile wurde der leichte Schneefall zu<br />

einem Schneesturm und Burkard verlor die<br />

Orientierung. „Ich konnte nur die Schreie der<br />

Möwen und die brechenden Wellen hören“,<br />

erinnert er sich. Seine Freunde, die Wellenreiter,<br />

waren es, die ihn schließlich aus dem<br />

Wasser zogen.<br />

Das war vor fünf Jahren - damals war Chris<br />

als Selfmade-Fotograf schon weltbekannt.<br />

Ein Jahr zuvor hatte er den Red Bull Illume<br />

Preis gewonnen, einen wichtigen internationalen<br />

Preis für Abenteuersport- und Actionfotografie.<br />

Foto: Chris Burkard<br />

AM ANFANG WAR ES SCHNEE,<br />

DANN BLAU-GRÜNES EIS UND<br />

SCHLIESSLICH IST ES ZU LANGSAM<br />

FLIESSENDEM GLETSCHERWASSER<br />

GEWORDEN - GLASKLAR UND IM-<br />

MER NOCH “FARBIG”.<br />

Wochenlang sitzt Chris Burkard vor Google Earth, um abgelegene<br />

Strände oder Riffe zu finden. Manchmal schwingt<br />

er sich auch in die Lüfte um die „Venen der Gletscher zu<br />

fotografieren”, wie er sagt.<br />

Foto: Chris Burkard<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W O NYAN R T M MAGAZINEA G A Z I N<br />

7


„EINZIGARTIGE<br />

MOMENTE ENT-<br />

STEHEN, WENN<br />

ALLE ELEMENTE<br />

ZUSAMMENKOM-<br />

MEN“<br />

WELLENREITEN<br />

ZWISCHEN RIESIGEN<br />

EISBERGEN<br />

Der schlimmste Sturm seit über 2 Jahren<br />

brach während der Dreharbeiten über die<br />

Crew herein. „Das Wichtigste ist, dass alle<br />

vollstes Vertrauen ineinander haben“, sagt<br />

Burkard. „Wenn etwas schiefgeht, dann<br />

gibt es kein Krankenhaus in der Nähe. Wir<br />

sind da draußen komplett auf uns alleine<br />

gestellt.“<br />

Entstanden sind am Ende beeindruckende<br />

Bilder von Surfern die sich mit dem<br />

Brett in der Hand durch einen Sturm<br />

kämpfen und unter nordischen Lichtern<br />

übers Wasser gleiten. Perfekte Wellen<br />

neben riesigen Eisbergen.<br />

Burkard wollte durch den Film wieder<br />

daran erinnern wo der Ursprung dieses<br />

einst abenteuerlichen Sports lag: „Es gibt<br />

dieses Stigma, dass die besten Plätze<br />

zum Surfen in warmen, tropischen Gebieten<br />

sind“, sagt Burkard. „Wir wollen zeigen,<br />

dass es eigentlich um die Erfahrung<br />

selbst geht und es noch so viel mehr<br />

aufregende Orte dafür gibt. Orte ohne<br />

Massenveranstaltungen mit tausenden<br />

Zuschauern am Strand.“<br />

Von einem dieser Orte erzählt ihm Thor<br />

Magnusson, ein isländischer Fotograf,<br />

von der University of Sussex.<br />

Foto: Chris Burkard<br />

8 N NYAN A T U R MAGAZINE W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


3 STUNDEN LICHT AM<br />

TAG, BRUTALE STÜRME<br />

& TEMPERATUREN<br />

UNTER DEM<br />

GEFRIERPUNKT<br />

PACKENDER SURF-<br />

TRIP AUF ISLAND<br />

Foto: Chris Burkard<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W O NYAN R T M MAGAZINEA G A Z I N<br />

9


10 NYAN N A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


WELLENKUNDE<br />

WIE WIND, KÜSTE UND<br />

STRÖMUNGEN DAS MEER BEEINFLUSSEN<br />

Im Grunde weiß jeder Mensch wie eine Welle funktioniert.<br />

Doch wie sie geformt wird oder wie sie bricht<br />

hängt von vielen Faktoren ab, über die sich nur die<br />

wenigstens intensiv informieren.<br />

Der Hauptverursacher für die Entstehung von Wellen<br />

ist der Wind. Wenn dieser über das Wasser weht,<br />

entstehen durch die Reibung Wellen. Je stärker und<br />

je länger der Wind weht und je größer die Fläche ist,<br />

über die der Wind weht, umso größer werden die<br />

Wellen. Diese Reibung versetzt einzelne Wasserteilchen<br />

in Bewegung und auf dem offenen Meer<br />

entsteht so in kürzester Zeit eine große Dynamik.<br />

Der Wind treibt die Welle dann vorwärts und der<br />

Wellenkamm entsteht. Durch die Schwerkraft wird<br />

dieser dann wieder ins Wellental gezogen, bevor der<br />

nächste Wellenberg entsteht und am Wellenkamm<br />

wieder bricht. Wenn die Welle anfängt zu brechen,<br />

entstehen die ersten Schaumkronen. Das Wasser<br />

bewegt sich jedoch nicht mit. Vielmehr bleibt das<br />

Wasser auf der gleichen Stelle, und nur die Welle<br />

selbst pflanzt sich über die Meeresoberfläche fort.<br />

Auch die Gezeiten haben einen immensen Einfluss<br />

auf die Entstehung und die Größe der Wellen. So<br />

brechen die Wellen bei Ebbe (Low tide) deutlich<br />

weiter draußen als bei Flut (High tide). Bei Flut ist<br />

der Wasserspiegel wesentlich höher, wodurch die<br />

Wellen länger „laufen“ können. Jeder der weiß, wie<br />

die Gezeiten liegen, kann die Wellenbedingungen<br />

besser einschätzen. Surfer wissen so wann es am<br />

günstigsten ist, surfen zu gehen.<br />

Im flacheren Wasser brechen die Wellen meistens<br />

schneller, da es zu Grundberührungen kommt. Die<br />

Kreisbahn der Wasserteilchen wird dabei so stark<br />

behindert, dass die Geschwindigkeit der Wasserteilchen<br />

im Wellenkamm höher ist, als die Fortbewegungsgeschwindigkeit<br />

der Welle selbst. Die Welle<br />

bricht. Bei langen und steilen Wellen stürzt sich der<br />

Wellenkamm vor der Welle herab und es entstehen<br />

Sturzseen.<br />

Wird eine langsam laufende Welle von weiteren<br />

schnellen Wellen verfolgt, so kann es passieren,<br />

dass mehrere Verfolger zur gleichen Zeit die erste<br />

Welle erreichen und einholen. Unter solchen Bedingungen<br />

addieren sich die Wasserberge zu einem<br />

Vielfachen der normalen Höhe. Es entsteht eine<br />

Monsterwelle, diese steigt für wenige Sekunden<br />

aus dem Meer, ehe der Kamm bricht und die Welle<br />

wieder zusammenbricht.<br />

Der berühmte Tunnel, der beim Brechen einer<br />

großen Welle entsteht, wird Tube genannt. Diese<br />

Tube entsteht wenn der Meeresgrund stark ansteigt<br />

und die Welle ihre ganze Energie an einem Punkt zentriert<br />

und nach vorne entlädt. Als Surfer muss man<br />

seine Geschwindigkeit anhaltend der Welle anpassen.<br />

Fährt man zu langsam, wird man von der Welle<br />

verschlungen, fährt man zu schnell, ist man aus der<br />

Tube draußen.<br />

Einer der großen Faktoren für Wellen ist der Wind,<br />

dieser hat einen großen Einfluss auf die Entstehung<br />

und die Form von Wellen. Onshore steht für den<br />

Wind, der vom Meer auf Land weht und Offshore<br />

für den Wind, der vom Land kommt und aufs Meer<br />

weht. Diese Windrichtungen haben einen direkten<br />

Einfluss auf die Wellen vor Ort. Während der Onshore-Wind<br />

die Wellensets, die die Küste erreichen,<br />

von hinten nieder drückt, bläst der offshore-Wind in<br />

die Welle hinein. Das hat zur Folge, dass diese größer<br />

werden und erst später brechen.<br />

Auch durch Strömung können Wellen entstehen.<br />

Wellen nutzten die Energie der Strömung, um Wasser<br />

aufs Land zu drücken. Das aufs Land gedrückte<br />

Wasser zieht es dann wieder zurück ins Meer und<br />

das auf den einfachsten Weg. Sind die Wellen groß,<br />

kann man auch von einer starken Strömung ausgehen.<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W NYAN O R T M MAGAZINEA G A Z I N<br />

11


Alaska - eine Landschaft, die durch große Weiten,<br />

zerklüftete Berge und dichte Wälder geprägt ist. 100<br />

Meilen nordöstlich von Anchorage liegt Matanuska,<br />

ein Talgletscher. Es ist der größte der in den Vereinigten<br />

Staaten mit dem Auto erreichbar ist. Dieser<br />

feste Körper aus Eis und Schnee fließt wie ein Fluss<br />

unter seinem eigenen Gewicht und bahnt sich einen<br />

Weg in die umliegenden Ländereien.<br />

Lange kalte Winter sowie kurze kühle Sommer bestimmen<br />

hier das saisonale Tempo. Mit der Zeit, wenn<br />

sich die Erdoberfläche erwärmt, geht das Eis allmählich<br />

von fest zu flüssig über und eine Palette an Azurund<br />

tiefblauen Farben färben die Szenerie ein.<br />

Alaska hat sich schneller erwärmt als andere Staaten,<br />

und nach einer kürzlichen Berechnung verliert<br />

Alaska sogar 50 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr. Der<br />

Matanuska-Gletscher allein hat im letzten Jahrzehnt<br />

mehr als 80 Millionen Tonnen verloren.<br />

Vom Gletscher fließt Schmelzwasser in das Tal zum<br />

Matanuska-Fluss und schließlich in die Ozeane. Die<br />

Gletscher hier in Alaska sind Teil eines Netzwerkes,<br />

das nur 1 Prozent des Eiseisvolumens der Erde<br />

enthält, aber ihre Schmelzen machen fast ein Drittel<br />

des Anstiegs des Meeresspiegels aus.<br />

Diese Veränderungen sind jedoch für einen Besucher<br />

hier nicht offensichtlich. Wo mächtige Eisfelder<br />

sich nach außen erstrecken wie Milchglasscheiben,<br />

gleichzeitig zerbrechlich und stark. Wo Schnee komplizierte<br />

Muster und unendliche Schichten bildet, wo<br />

Licht von geformten Strukturen reflektiert wird, die<br />

aus klarem gefrorenem Wasser bestehen.<br />

Es ist für den gelegentlichen Beobachter ein Winterwunder.<br />

Gegen Ende des Gletschers, wo das Eis auf Land<br />

trifft, kann man die subtilen Kräfte und Veränderungen<br />

am besten beobachten. An dieser natürlichen<br />

Grenze baden nur noch Klumpen aus Eis in den<br />

gekühlten Gewässern.<br />

12 NYAN N A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


Der<br />

Horizont<br />

steigt<br />

Foto: matanuska-glacier.com<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W NYAN O R T M MAGAZINEA G A Z I N<br />

13


AUF REISEN ENTSTEHEN DIE BESTEN IDEEN<br />

EIN ZUHAUSE WO<br />

IMMER DU BIST<br />

Die Geschichte von Heimplanet startete<br />

während eines Surftrips entlang der Portugiesischen<br />

Küste, 2003, als Stefan und Stefan<br />

immer wieder ihr Zelt neu aufbauen mussten.<br />

STEFAN CLAUSS UND STEFAN<br />

SCHULZE-DIECKHOFF HABEN<br />

SICH IHREN TRAUM ERFÜLLT.<br />

Als die beiden eines Tages spät an einem<br />

Spot ankamen und im Dunkeln ihr Lager<br />

aufschlagen mussten, war die Idee der<br />

Neuerfindung des Zeltes geboren.<br />

Das erste aufblasbare Zelt kam dann 2011<br />

auf den Markt. Heute produziert ihre Firma<br />

“Heimplanet” viele Artikel, die in allen<br />

möglichen Situationen und Umgebungen<br />

funktionieren.<br />

Besonders toll an den Zelten ist, dass man<br />

sie nur ausrollen & die Ventile öffnen muss.<br />

Der Rest geschieht von ganz allein.<br />

Bei dem Design ihrer Zelte haben sich die<br />

beiden von Buckminster Fuller inspirieren<br />

lassen. “Bucky” wurde durch das Design<br />

der geodätischen Kuppeln bekannt. In einer<br />

seiner Kuppeln hat die Achterbahn “Eurosat”<br />

im Europa-Park ihren Platz gefunden.<br />

Zu ihren Kunden zählen heute vor allem Surfer,<br />

Festival-Besucher als auch Trekking- und<br />

Hiking-Sportler. Richtig stolz sind die Designer<br />

und Produktentwickler von HEIMPLANET<br />

auf Ihre Rücklaufquote von null Prozent. Ein<br />

besseres Qualitätssiegel gibt es nicht.<br />

14 N NYAN A T U R MAGAZINE W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


AUFBLASBARE<br />

ZELTE VOM<br />

FEINSTEN, AUS<br />

DEM HAUSE<br />

HEIMPLANET,<br />

ERORBERN DIE<br />

OUTDOOR-SZENE<br />

Foto: Heimplanet<br />

Nyang Peunteng Peugoet N A Ilee T U R W O JEH R T M MAGAZINEA G A Z I N 15


„ES WAR EINE LEBENSVERÄNDERNDE<br />

ERFAHRUNG, DIESE TEILE DES<br />

PLANETEN AUS ERSTER HAND ZU<br />

SEHEN”<br />

Foto: John Bozinov<br />

16 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


IN DER WILDNIS NEUSEELANDS AUFGEWACHSEN UND DAS LEBEN IN DEN<br />

EXTREMEN POLARREGIONEN HAUTNAH ERLEBT, IST ES KEIN WUNDER,<br />

DASS DER FOTOGRAF JOHN BOZINOV DIE MISSION VERFOLGT, DIE NATUR<br />

ZU SCHÜTZEN.<br />

Seit 2 Jahren arbeitet John als Polar-Expeditionsfotograf<br />

an Bord eines Schiffes, das zu der antarktischen<br />

Halbinsel und die vielen Inselgruppen in der Arktis<br />

reist. Nicht auf das Schiff beschränkt, haben John und<br />

das Expeditions-Team Genehmigungen, die ihnen den<br />

Zugang an Land erlauben. So sind Begegnungen mit<br />

Eisbären, Pinguinen und Robben keine Seltenheit.<br />

Die Antarktis ist der kälteste, trockenste und windigste<br />

Kontinent der Erde, aber trotz ihrer Feindseligkeit und<br />

Isolation ist sie die Heimat einiger der unglaublichsten<br />

Wildtiere, die es auf der Erde gibt, und ist somit ein<br />

Paradies für Naturfotografen wie mich.<br />

Als ich erfuhr, dass ich Ende 2016 für zwei Monate in der<br />

Region der antarktischen Halbinsel verbringen würde,<br />

wusste ich, dass es eine großartige Gelegenheit wäre,<br />

ein Fotografieprojekt zu drehen, bei dem ich die schöne<br />

antarktische Landschaft auf eine einzigartige Weise<br />

erfassen könnte.<br />

Ich habe während der Expedition eine tiefe Bewunderung<br />

für die Tiere, die in diesen Gebieten leben,<br />

entwickelt. Jedes Gramm ihrer Energie konzentriert sich<br />

darauf, für ihr eigenes Überleben und das Wohlergehen<br />

ihrer Jungen zu arbeiten.<br />

Das einzige Leben, von dem wir im ganzen Universum<br />

wissen, existiert ausschließlich hier auf der Erde. Ich<br />

denke, das ist Grund genug, unsere Umwelt und die hier<br />

lebenden Tiere so gut wie möglich zu schützen. Wenn<br />

wir diesen Planeten weiterhin so behandeln, wie wir es<br />

derzeit tun, wird dies katastrophale Auswirkungen auf<br />

jeden von uns haben.<br />

Man hat schon unzählige Male gehört, dass die beste<br />

Kamera immer die ist, die du dabei hast. Deshalb wollte<br />

ich bei diesem Projekt ausschließlich ein iPhone 7 Plus<br />

zum Fotografieren nutzen.<br />

Ich wusste von Anfang an, dass dieses Projekt eine<br />

große Herausforderung mit sich bringen würde. Die<br />

kalten Temperaturen in der Antarktis. Meiner Erfahrung<br />

nach funktionieren Kamerabatterien bei Temperaturen<br />

unter dem Gefrierpunkt nicht so gut.<br />

Die Lösungen: immer den Flugmodus anlassen, und<br />

das Smartphone irgendwie jederzeit warm halten.<br />

Wenn ich also kein Foto machte, war das iPhone immer<br />

nah an meinem Körper.<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W NYAN O R T M MAGAZINEA G A Z I N<br />

17


DAS ANTARKTISCHE EISSCHILD IST DIE GRÖSSTE<br />

EISMASSE AUF DER WELT UND KANN BIS ZU<br />

VIEREINHALB KILOMETER DICK WERDEN. DER<br />

KONTINENT ALS GANZES ENTHÄLT RUND 90<br />

PROZENT SÜSSWASSEREIS UND RUND 70 PROZENT<br />

DER GESAMTEN SÜDWASSERRESERVEN DER ERDE.<br />

Foto: endless grind<br />

18 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W NYAN O R T M MAGAZINEA G A Z I N<br />

19


VIER BREMER<br />

STUDENTEN SAGEN DEN<br />

COFFEE-TO-GO-BECHERN<br />

IN BREMEN DEN KAMPF AN<br />

20 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


DAS MEHRWEGBECHER-<br />

PFANDSYSTEM FÜR<br />

BREMEN UND UMLAND<br />

CROWDFUNDING<br />

KAMPAGNE FÜR<br />

MEHRWEGBECHER<br />

Jährlich wirft Bremen 23 Millionen Exemplare<br />

der Coffee-to-go-Becher in den Müll.<br />

Deutschlandweit sind es sogar 2,8 Milliarden.<br />

Vier junge Studenten der Bremer Universität<br />

sorgten mit ihrem Pfand-Becher-System nun<br />

für Furore in den Bremer Cafés. Die nachhaltigen<br />

Becher konnten für einen Euro erworben<br />

und später einfach wieder zurückgegeben<br />

werden. „Wir wollten eine nachhaltige<br />

alternative Lösung für die vielen weggeworfenen<br />

Coffee-to-go-Becher anbieten“.<br />

Es mag komisch klingen die vielen Pappbecher<br />

durch Kunststoff zu ersetzen, doch die<br />

Einweg-Pappbecher haben eine Kunststoffbeschichtung.<br />

So kann man das Material<br />

nicht sauber voneinander trennen und<br />

wiederverwerten. Nun haben die Studenten<br />

eine Crowdfunding Kampagne gestartet, um<br />

Investoren zu finden.<br />

Foto: Cup2Date<br />

https://www.startnext.com/cup2date<br />

„Unsere erste Etappe sind 7000 Euro, die wir<br />

einwerben wollen“, um neue Mehrwegbecher<br />

zu kaufen und das Design zu überarbeiten.<br />

Wer die vier mit Geld unterstützt bekommt<br />

von ihnen ein Dankeschön in Form von<br />

hübschen Tassen, einer Tee-Box oder auch<br />

einem schönen Baristakurs für Einsteiger.<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W O NYAN R T M MAGAZINE<br />

A G A Z I N<br />

21


Foto: alice creative photo<br />

FOTOGRAFIE AUS<br />

LEIDENSCHAFT<br />

JACQUELINE ALICE SCHOON<br />

IST ALICE CREATIVE PHOTO<br />

Bereits im Teenageralter hat Jacqueline ihre<br />

Begeisterung für die Fotografie entdeckt als<br />

sie damals, noch mit einer ganz einfachen<br />

Digitalkamera ausgerüstet, angefangen hat<br />

ein paar Dinge auszuprobieren.<br />

In den nächsten Jahren hat Sie sich intensiver<br />

mit der Kunst der Fotografie beschäftigt.<br />

Seit 2014 ist Jacqueline eine hervorragend<br />

ausgebildete Fotografin. Es folgte die einjährige<br />

Ausbildung zur Visagistin/Hairstylistin &<br />

Make-up Artist/Hairdesigner.<br />

Bei ihrer Arbeit setzt sie auf das natürliche<br />

Licht, sowie „Wohlfühlatmosphäre“ in einer<br />

für den Kunden vertrauten Umgebung.<br />

22 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


DEN TRAUM VOM EIGENEN<br />

FOTOATELIER HAT SIE<br />

SICH ERFÜLLT<br />

Im August 2017 hat Jacqueline sich einen lange<br />

gehegten Traum erfüllt. Das eigene Fotoatelier.<br />

Hier fotografiert sie ihre Kunden in einer Vintage/<br />

Boho-Umgebung, anders als in einem normalen<br />

Fotostudio, in dem es oft nur Hintergrundtapeten<br />

und Studiolampen gibt. Ihr Atelier überzeugt mit sehr<br />

geschmackvoller Dekoration und natürlichem Licht.<br />

Dankbar ist Jacqueline vor allem ihrem Partner und<br />

Freunden, ohne die eine Umsetzung ihres Traumes<br />

nicht möglich gewesen wäre.<br />

In diesem neuen Arbeitsumfeld kann sie sich bei<br />

ihren Projekten kreativ austoben und den Menschen<br />

dabei helfen, mal in eine ganz andere Rolle zu<br />

schlüpfen. Zusammen mit ihren Kunden entwickelt<br />

Jacqueline immer wieder neue Shooting-Ideen und<br />

sieht es als Herausforderung Neues auszuprobieren.<br />

Das findet sie an Ihrem Job so „spannend und bereichernd”,<br />

wie sie sagt.<br />

Wem ein professionelles Styling oder eine erfahrene<br />

Fotografin fehlt, kann sich jederzeit bei ihr melden<br />

um die eigenen Wünsche und Vorstellungen für das<br />

Shooting mit Ihr abzustimmen.<br />

Foto: alice creative photo<br />

JACQUELINE MAG ES<br />

BEQUEM. DESHALB<br />

MÖCHTE SIE SPÄTER<br />

AUCH IN CHUCKS<br />

HEIRATEN.<br />

Foto: alice creative photo<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W NYAN O R T M MAGAZINE<br />

A G A Z I N<br />

23


LECKERE HAUSMANNSKOST<br />

ENTLANG DER WESER GIBT<br />

ES IN DER WOHNKÜCHE<br />

Foto: fiylo.de<br />

Rustikale Tische, Stühle im Vintage-Look,<br />

die Wände in Stein-Optik und die offene<br />

Küche sorgen dafür, dass die Atmosphäre<br />

zum Restaurantnamen passt. „In unserer<br />

Wohnküche soll sich der Gast heimisch und<br />

möglichst schon beim ersten Mal so fühlen,<br />

als wäre er seit Jahren Stammgast“, sagt<br />

Bastian Oliver Gené, Chef der Wohnküche.<br />

Als Gené das Weserhaus 2014 übernahm<br />

und erst einmal weiterführte, musste schnell<br />

ein neuer Name her. Der erste Arbeitstitel<br />

lautete “Oma’s Küche”.<br />

Direkt neben Radio Bremen gelegen, fließt<br />

in nur zwanzig Metern Entfernung die Weser<br />

am Biergarten vorbei während Gené auf der<br />

Speisekarte Tickets für die Show verlost.<br />

ESSEN MIT<br />

ANTIKEM<br />

CHARME<br />

24 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


Kulinarisch geht es zum einen in Richtung<br />

Hausmannskost, die Kohl-Rouladen laufen<br />

zum Beispiel bestens. Zum anderen sind<br />

viele Speisen mediterran angehaucht und die<br />

Zutaten kommen vom Bio-Hof aus der Region,<br />

und somit ohne Konservierungsstoffe.<br />

Die Karte wird alle drei Monate gewechselt,<br />

mit Drei-Gang-Kreationen von Sterne- oder<br />

TV-Köchen die zum Teil in großen live Cooking-Events<br />

in der Wohnküche vor Publikum<br />

zubereitet werden. Die Idee, Star-Köche<br />

einzuladen und deren Kreativität ins Angebot<br />

einzubeziehen passt hervorragend in das<br />

Konzept. Weitere Standbeine der Wohnküche<br />

sind Tagungen, Betriebsfeiern, Hochzeiten<br />

und der Sonntagsbrunch.<br />

Der Brunch in der Wohnküche bietet ein<br />

reichhaltiges Brunch-Buffet mit allem Drum<br />

und Dran.<br />

Foto: fiylo.de<br />

Foto: fiylo.de<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W NYAN O R T M MAGAZINEA G A Z I N<br />

25


BURGERKUNST IM<br />

BREMER VIERTEL<br />

Foto: honigdachs<br />

SANDRA<br />

VOM BLOG<br />

WORTKONFETTI<br />

HAT DEN<br />

HONIGDACHS<br />

BESUCHT<br />

Foto: wortkonfetti.de<br />

Sandra erinnert sich noch gut an<br />

die Neunzigerjahre, als Sie mit<br />

ihrem Freund zu später Stunde in<br />

den Drive-In fuhr, Fritten und Eis<br />

bestellte und dann mit ihm auf<br />

dem Parkplatz des angrenzenden<br />

Baumarkts abhing.<br />

Inzwischen sind in Bremen so<br />

viele Burger-Läden aus dem<br />

Boden gesprossen, dass man<br />

nicht mehr unbedingt bei dem<br />

Lokal mit dem Großen “M” abhängen<br />

muss.<br />

Nun hat Sandra den “Honigdachs”<br />

im Bremer Viertel einen Besuch<br />

abgestattet.<br />

Ihr ist sofort aufgefallen, Till Wijnen<br />

legt nicht nur Wert auf das,<br />

was zwischen die Brötchenhälften<br />

kommt, sondern auch auf einen<br />

guten Look.<br />

Die Einrichtung im Industrielook<br />

hat ihr sehr gefallen. Schwarze<br />

und graue Wände, freie Rotstein-Wände,<br />

Gitter, Betonboden,<br />

Holz, Gold und Messing, Gerüstbohlen<br />

und alte Schulstühle lassen<br />

den Honigdachs so einladend<br />

wirken.<br />

26 NYAN N A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


DAS TREIBEN DES VIER-<br />

TELS BEOBACHTEN<br />

An der Fensterfront gibt es zwei einzelne<br />

Tische für 4 Personen während der Rest<br />

im unteren Bereich mit langen Holztischen<br />

ausgestattet ist, an denen die Kunden mit<br />

anderen Gästen sitzen. Sehr gemütlich ist die<br />

Empore mit einigen Sitzmöglichkeiten.<br />

Mittags gibt es die Auswahl zwischen fünf<br />

verschiedenen Burgern, zusammen mit<br />

Pommes oder einem Beilagensalat und eine<br />

Limo oder einem Eistee.<br />

Eine größere Auswahl mit kuriosen<br />

Kreationen gibt es außerhalb des Lunch.<br />

Da wäre Beispielweise der Burger „Nordisch‘by‘Nature“<br />

mit Bremer Knipp, kross<br />

gebratener Bacon, Spiegelei, Honey-Badgers-Burger-Sauce,<br />

saure Gurke rote Zwiebel<br />

zwischen Brioche Bun. Es gibt aber auch<br />

klassische Burger. Die Burgerpatties bestehen<br />

zu 100% aus regionalem, mit täglich<br />

frisch gewolftem Rindfleisch und tragen auch<br />

das anerkannte Neuland Qualitätssiegel.<br />

Mit ihrem Burger war Sandra sehr zufrieden.<br />

Auch die Süßkartoffelpommes und die<br />

selbstgemachten Limos und Eistees wussten<br />

ihr zu gefallen. Auf der Getränkekarte steht<br />

alles von Bieren aus der Union Brauerei über<br />

Gin und Longdrinks bis hin zu zahlreichen<br />

Cocktails, einiges drauf.<br />

Foto: wortkonfetti.de<br />

Foto: wortkonfetti.de<br />

UND WAS GIBT<br />

ES NUN SO<br />

ZU ESSEN?<br />

NE GANZE<br />

MENGE!<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W NYAN O R T M MAGAZINEA G A Z I N<br />

27


DAS LECKERE UND<br />

AUSGEFALLENE<br />

STIELEIS VON FIEV<br />

SINN HABEN<br />

JASMIN & BIRTE<br />

VON “NOTANOTH-<br />

ERFASHIONBLOG”<br />

GETESTET<br />

Foto: notanotherfashionblog.de<br />

notanotherfashionblog ist ein Blog aus<br />

Bremen, auf dem die beiden hauptsächlich<br />

Mode, Beauty und Lifestyle-Themen<br />

präsentieren. Beide sind wir in Bremen<br />

geboren, haben hier an der Universität<br />

Soziologie studiert und lieben neben der<br />

Mode besonders das Reisen, Backen und<br />

Kochen sowie Fußball.<br />

Ihrer schöne Heimatstadt widmen Sie sich<br />

dabei in einer gesonderten Kategorie. Hier<br />

berichten Sie über Restaurants, Shops<br />

und Sehenswerte Orte.<br />

Foto: notanotherfashionblog.de<br />

Das Fiev Sinn Stieleis wird im<br />

bremer Schnoor verkauft.<br />

In ihrer eigenen Bremer Eismanufaktur stellt Daniela, Inhaberin<br />

von Fiev Sinn, aus natürlichen Zutaten buntes, hübsches und<br />

vor allem sehr leckeres Stieleis her, welches in ihrem Shop im<br />

Schnoor verkauft wird.<br />

Neben dem Eis gibt es hier noch Accessoires, Wohndekoration,<br />

kulinarische Spezialitäten, Getränke und vieles mehr zu kaufen.<br />

28 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


SELFMADE EIS IN BREMEN: FIEV SINN<br />

EIS MIT WIEDER-<br />

ERKENNUNGSWERT<br />

Foto: notanotherfashionblog.de<br />

Während eines Familienurlaubs 2017 in Italien, hat Daniela das Eismachen erlernt. Mit einer Maschine aus Turin<br />

produziert sie heute fleißig Sorbetto, Crema, Duo und SINN plus, wie Daniela ihre eigenen Eissorten nennt.<br />

Die Herstellung erfolgt rein natürlich und ohne jede Art von künstlichen Zusatzstoffen, mit lokalen und auch<br />

saisonalen Zutaten. Auch vegane und laktosefreie Varianten sind im Angebot. „Wenn die fruchtig-säuerlichen<br />

Sorbets auf einen cremig-süßen Kern aus Vanilleeis treffen, ist das schon ziemlich lecker.”, finden Jasmin und<br />

Birte.<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W O NYAN R T M MAGAZINE<br />

A G A Z I N<br />

29


Foto: The Cabin Chronicles<br />

#CABINLOVE #CABINPORN #CABINCHRONICLES<br />

WIE INSTAGRAM DIE ART<br />

ZU REISEN VERÄNDERTE<br />

INSTAGRAM GEGUCKT - REISE GEBUCHT<br />

DIE APP MIT DEN QUADRATISCHEN BILDERN HAT DEN<br />

TOURISMUS UND DIE REISEBRANCHE VERÄNDERT<br />

30 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


IN EINER INSTAGRAM UMFRAGE<br />

GABEN 48% AN, DIESE<br />

PLATTFORM ALS SOZIALES<br />

NETZWERK UNTERWEGS ZU<br />

NUTZEN, UM SICH ÜBER DIE<br />

NÄCHSTE REISE-DESTINATION<br />

ZU INFORMIEREN. 35% HIERVON<br />

NUTZEN INSTAGRAM ZUR<br />

INSPIRATION UND UM NEUE<br />

ORTE ZU ENTDECKEN<br />

Foto: The Cabin Chronicles<br />

Top 3 Reiseziele<br />

in<br />

Europa auf<br />

Instgram<br />

Paris mit 3,57<br />

Hashtags pro<br />

Einwohner<br />

London mit<br />

2,98 Hashtags<br />

pro Einwohner<br />

Berlin mit 2,97<br />

Hashtags pro<br />

Einwohner<br />

Vor einigen Jahren haben sich die<br />

meisten Menschen noch im Reisebüro<br />

über ihre nächste Reise informiert. Die<br />

Reiseführer waren ein Muss, um sich vor<br />

Ort zurechtzufinden. Seit 2010 sind solche<br />

Bücher meist nur noch als Unterstützung<br />

dabei. Da kam nämlich Instagram in den<br />

App-Store. Heute sieht der Reisende<br />

interessante Bilder auf Instagram und<br />

speichert sich diese zum Teil schon Monate<br />

vor der Reise als Inspiration ab, um<br />

später zwischen den schönsten Bildern<br />

sein neues Reiseziel und die Unterkunft<br />

auszuwählen.<br />

In der kostenlosen App kann jeder nach<br />

bestimmten Hashtags á la #pariscity<br />

suchen, und so bestimmen welche<br />

Stadtteile etwas für einen sind und<br />

welche nicht.<br />

Instagram ist schnell, einfach und leicht<br />

zu konsumieren. Jeder kann mitmachen,<br />

ein Smartphone reicht dafür.<br />

Die „Teilbarkeit“ eines Motivs ist in den<br />

sozialen Netzwerken längst eine wichtige<br />

Währung im Kampf um junge Urlauber<br />

geworden und sorgt für eine neue<br />

Form der Werbung. Immer mehr Tourismusverbände<br />

oder Hotels lassen gezielt<br />

Influencer einfliegen, die Fotos aus der<br />

Gegend oder dem Hotel posten.<br />

Bei der Vielzahl spannender und unterhaltsamer<br />

Reisegeschichten und den<br />

klaren Konsumvorschlägen, heute wie<br />

früher, sollte man nicht vergessen, dass<br />

Reisen und Abenteuer auch immer etwas<br />

mit Entdecken zu tun hat - damit seine<br />

eigene Geschichte zu schreiben und<br />

keine To-Do Liste abzuarbeiten.<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W O NYAN R T M MAGAZINE<br />

A G A Z I N<br />

31


STÄDTE WACHSEN<br />

- DIE WÄLDER<br />

SCHRUMPFEN<br />

Foto: unsplash<br />

32 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


13,4 Millionen Quadratkilometer – diese Fläche der Erde ist von den tropischen Regenwäldern<br />

bedeckt. Und es ist eine gute Nachricht, denn sie scheinen heute nicht mehr<br />

so rasend schnell zerstört zu werden wie noch vor wenigen Jahren; vorsichtig geschätzt,<br />

betragen die Flächenverluste derzeit etwa noch 60.000 Quadratkilometer im Jahr.<br />

Die großen Flächenverluste der heutigen Zeit gehen zurück auf die Gewinnung von<br />

Weideland für die Viehzucht und den Anbau von Futtermitteln für die Massentierhaltung<br />

sowie für die Gewinnung von Agrartreibstoffen aus Pflanzen wie zum Beispiel Palmöl.<br />

Nicht nur die Menschen in den tropischen Ländern sind für den Raubbau am Regenwald<br />

verantwortlich. Nein, es sind insbesondere wir, die Menschen in den großen westlichen<br />

Industrienationen, für die die Regenwälder vernichtet werden.<br />

Doch die tropischen Regenwälder sind noch zu retten. Viele Menschen denken, nichts<br />

gegen die Zerstörung der Regenwälder unternehmen zu können. Doch das ist falsch.<br />

Regenwaldschutz beginnt im Alltag. Global denken - lokal handeln. Das heißt, wer etwas<br />

ändern möchte, sollte sich informieren und mit den Ursachen der Regenwaldzerstörung<br />

auseinandersetzen.<br />

ZWISCHEN 2000 UND<br />

2012 GINGEN<br />

2,3 MILLIONEN<br />

QUADRATKILOMETER<br />

WALD VERLOREN<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W NYAN O R T M MAGAZINEA G A Z I N<br />

33


34 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


IM AMAZONASBECKEN BEFINDET SICH<br />

RUND DIE HÄLFTE DES WELTWEIT<br />

VERBLEIBENDEN REGENWALDES. HIER<br />

GIBT ES DEN GRÖSSTEN NOCH ZUSAM-<br />

MENHÄNGENDEN REGENWALDBLOCK.<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W NYAN O R T M MAGAZINEA G A Z I N<br />

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WALES-UMRUNDUNG<br />

Foto: Eastwood Media<br />

AUF DEM SUP-BOARD<br />

36 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


Am 5. Mai 2018 war Sian Sykes die erste Person, die eine alleinige, 1000 km<br />

lange Umrundung von Wales mit einem Stand Up Paddleboard absolvierte,<br />

während gleichzeitig das Bewusstsein für Einwegkunststoffe geschärft wurde.<br />

„Stand-Up-Paddleboarding gibt dir die Freiheit zum Abenteuer und das hat mir<br />

auch mein letzter Trip beschert. Ich bin gerade von einer Expedition in Wales<br />

zurückgekommen, einer 1000 km langen Reise entlang von Flüssen, Kanälen,<br />

Straßen und dem Ozean. Ich war ganz allein unterwegs, ohne Unterstützung. Um<br />

immer weiter zu machen, musste ich meine Komfortzonen überqueren und meine<br />

physische sowie mentalen Fähigkeiten austesten.”<br />

Foto: Eastwood Media<br />

An der Mündung des Flusses Dee begann Sians Expedition, die Grenze von<br />

Wales in drei Phasen zu durchqueren: über Kanäle, Flüsse und schließlich<br />

den Ozean. Während dieser langen Reise schärfte sie das Bewusstsein für die<br />

Umweltauswirkungen von Einwegkunststoffen sowie die alarmierende Verschmutzung<br />

unserer städtischen, ländlichen und Küstenwasserstraßen.<br />

„Ich liebe es, so nah am Wasser zu sein, mit der Vogelperspektive und den sich<br />

ständig verändernden Spiegelungen. Wir haben so wundervolle und dramatische<br />

Küsten, Flüsse und Kanäle, aber die gemeinsame Tatsache ist, dass Umweltverschmutzung,<br />

insbesondere Plastik, unsere Wasserstraßen verunreinigt und<br />

ihren Weg in den Ozean hinaus findet. Beängstigend ist, dass 70 Prozent der<br />

Meeresmüllmenge auf dem Meeresboden liegt, 15 Prozent schwimmt an der Oberfläche,<br />

und die anderen 15 Prozent setzen sich an unseren Ufern ab. Das sind 70<br />

Prozent, die wir nicht sehen. Es ist ziemlich alarmierend.”<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W NYAN O R T M MAGAZINE<br />

A G A Z I N<br />

37


NOELLE PHARES IST EINE<br />

MIXED-MEDIA-KÜNSTLERIN,<br />

DIE DIE ROCKY MOUNTAINS<br />

VON COLORADO ALS<br />

IHRE HEIMAT BEZEICHNET.<br />

OUTDOOR-OBSES-<br />

SION UND RESPEKT FÜR<br />

NATÜRLICHE RESSOURCEN<br />

Durch ihre Studien und die Arbeit als Wissenschaftlerin<br />

war und ist sie beeindruckt von<br />

der extremen Komplexität des Lebens. Die<br />

Systeme die das Leben ausmachen, und das<br />

Universum das diese ermöglicht, beschäftigen<br />

sie seither.<br />

Im vergangenen Jahr machte Noelle eine<br />

drastische Wende in ihrem Leben, als sie<br />

ihren Job als Wissenschaftlerin bei einem<br />

landwirtschaftlichen Technologieunternehmen<br />

in San Francisco aufgab, um ganz in die<br />

Kunst einzutauchen.<br />

“Es war eine dieser Veränderungen, die schnell<br />

und mit wenig Nachdenken geschehen. Im<br />

Rückblick war diese Entscheidung aber so<br />

unvermeidlich wie das Zusammentreffen von<br />

Fluss und Meer.”<br />

Heute malt sie abstrahierte Landschaften auf<br />

Papier, mit Aquarell, Acryl und Gouache. Wie<br />

das Leben selbst ist ihr dabei Prozess ein<br />

geordnetes Chaos.<br />

Noelle hat fast nie eine konkrete Vorstellung<br />

davon, wie das Endprodukt am Anfang<br />

oder gar am Ende aussehen wird, da jedes<br />

neue Element erst geboren wird, nachdem<br />

sich das vorherige in den Poren des Papiers<br />

festgesetzt hat.<br />

Foto: Noelle Phares<br />

IHRE OUTDOOR-OBSESSION UND<br />

DER RESPEKT FÜR NATÜRLICHE<br />

RESSOURCEN TREIBEN IHRE AB-<br />

STRAKTEN UND NATUR-BASIERTEN<br />

KUNSTWERKE AN<br />

Nach ihrem Studium der Biochemie und ihrer Arbeit als<br />

Wissenschaftlerin in ihren Zwanzigern, machte sie ihren<br />

Master-Abschluss in Umweltwissenschaft & Management.<br />

Fortan arbeitete sie als Umweltwissenschaftlerin.<br />

Foto: Noelle Phares<br />

38 NYAN N A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


Foto: Noelle Phares<br />

KUNST AUS DEN<br />

ROCKY MOUNTAINS<br />

Als ein Mädchen dieser Erde schließt Noelle sich Millionen von Amerikanern in ihrer Abneigung gegen die Art<br />

und Weise an, wie die gegenwärtige politische Verwaltung öffentliche Länder behandelt.<br />

Ihr vorrangiges künstlerisches Ziel für 2018 ist es, Szenen von 24 gefährdeten Nationaldenkmälern in Farbe zu<br />

erfassen und die drohende Entwicklung durch geometrische Strukturen in der Landschaft zu vermitteln.<br />

Sie versucht mit ihren Kunstwerken die Schönheit der bedrohten Orte zu huldigen<br />

und die Menschen daran zu erinnern was auf dem Spiel steht.<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A T Laju U R W O NYAN R T M MAGAZINE<br />

A G A Z I N<br />

39


LUCA WEBER<br />

ZEIGT AUF<br />

FOTOWEBEREI<br />

DEN HARZ<br />

IN SEINEN<br />

JAHRESZEITEN<br />

Foto: fotoweberei<br />

Foto: fotoweberei<br />

Hallo Luca, woher genau kommt deine Leidenschaft<br />

für die Fotografie?<br />

Das ist so genau gar nicht so einfach zu beantworten.<br />

Aus heutiger Sicht würde ich sagen, sie hat sich mit<br />

der Zeit entwickelt. Ich bin grundsätzlich ein sehr<br />

visueller Mensch. Mit Zahlen und trockenen Texten<br />

hatte ich noch nie die beste Beziehung. Wenn ich mir<br />

etwas merken möchte, dann versuche ich das immer<br />

über Bilder oder Grafiken zu tun. Also man kann<br />

sagen mich haben Bilder schon immer fasziniert,<br />

egal ob Fotos oder Bewegtbild.<br />

Von meinem Vater habe ich auch ganz stark die<br />

Begeisterung für die Fotografie geerbt. Bevor ich mir<br />

meine Kamera gekauft habe, hatte ich mich bereits<br />

viel mit der Landschaftsfotografie beschäftigt und<br />

mich über Techniken, Regeln und Tipps informiert.<br />

Heute liebe ich es einfach bei Tag und Nacht<br />

draußen unterwegs zu sein. Wenn ich die Kamera<br />

in der Hand habe vergesse ich alles andere und bin<br />

mit vollem Einsatz dabei. So ist die Fotografie mit der<br />

Zeit zu meiner Leidenschaft geworden.<br />

Dein Fokus liegt auf der Fotografie im Harz -<br />

warum gerade dort?<br />

Ich bin im Harz aufgewachsen und weiß, wie schön<br />

es hier ist. Ich möchte mit meinen Fotos auch Werbung<br />

für dieses schöne Mittelgebirge machen.<br />

Foto: fotoweberei<br />

40 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


Foto: fotoweberei<br />

SEIN NEUER KALENDER<br />

“DER HARZ 2019” IST<br />

GERADE ERSCHIENEN.<br />

Auf deinen Foto-Touren hast du sicher schon eine<br />

Menge erlebt. Was ist deine Lieblingsgeschichte,<br />

die du gern erzählst?<br />

Das ist die Geschichte hinter einem Nachtfoto,<br />

bei dem ich gemeinsam mit zwei Freunden fast<br />

200 Teelichter in den Sandhöhlen in Blankenburg<br />

angezündet habe. Der Hintergrund dazu ist, dass<br />

ich vorher noch nie ein cooles Nachtfoto von den<br />

Sandhöhlen gesehen hatte. Tja da hab ich mir<br />

gedacht, das muss ich wohl selbst machen. Bei<br />

den Teelichtern habe ich mich von einem anderen<br />

Fotografen inspirieren lassen. Naja und dann sind<br />

wir im Winter nach Einbruch der Dunkelheit dort hin<br />

und haben die Höhlen mal ordentlich beleuchtet. Wir<br />

standen erstmal zehn Minuten staunend davor, weil<br />

es so schön war, bevor wir überhaupt Fotos gemacht<br />

haben.<br />

Wie genau recherchierst du die Orte, die du fotografieren<br />

möchtest?<br />

Ich komme aus Bad Harzburg und der Harz ist meine<br />

Heimat. Daher kenne ich sehr viele Spots und Motive<br />

bereits sehr gut. In den meisten Fällen suche ich mir<br />

einen Spot raus und auf dem Weg dorthin mache ich<br />

dann viel bessere Fotos als am Spot selbst. So finde<br />

ich auch immer wieder neue Stellen, die so nicht bei<br />

Google zu finden sind. Die beste Methode um gute<br />

Plätze zum Fotografieren zu finden ist eigentlich<br />

einfach unterwegs zu sein.<br />

Foto: fotoweberei<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W NYAN O R T M MAGAZINEA G A Z I N<br />

41


WENN SCHÖNES WETTER IST BIN ICH GRUNDSÄTZLICH NUR MORGENS<br />

ODER ABENDS UNTERWEGS. FÜR MICH IST DIE TIEF STEHENDE SONNE<br />

GRUNDVORAUSSETZUNG FÜR EIN GUTES FOTO. DAS LICHT IST TAGSÜBER<br />

EINFACH VIEL ZU HART UM SCHÖNE FOTOS ZU MACHEN.<br />

Ein großer Fokus in deinen Foto-Reportagen<br />

liegt auf den Jahreszeiten im Harz. Was<br />

musst du beim Fotografieren in den unterschiedlichen<br />

Jahreszeiten beachten, um<br />

schöne Fotos zu bekommen?<br />

Rein vom technischen her gibt es jetzt keine großen<br />

Unterschiede beim Fotografieren der Jahreszeiten. Ich<br />

persönlich fotografiere im Winter sehr gern offenblendig.<br />

Dadurch gibt es einen schönen unscharfen Hintergrund.<br />

Man muss natürlich immer schauen, welche Spots<br />

eher im Sommer schön sind und welche im Winter mit<br />

Schnee besonders aussehen. Ich kenne Plätze, wo es<br />

im Winter super ist und im Sommer total langweilig und<br />

umgekehrt natürlich auch. Jede Jahreszeit hat eben so<br />

ihre Besonderheiten. Im Frühjahr Rapsfelder und hellgrüne<br />

Wälder, im Sommer Mohnfelder und sommerliche<br />

Sonnenuntergänge, im Herbst die roten und gelben<br />

Laubwälder und im Winter großartige Schneelandschaften.<br />

Meistens muss ich mehrmals zu bestimmten<br />

Stellen kommen, bis es dort so ist wie ich es gerne hätte.<br />

Was sind deine Pläne für die fotoweberei in<br />

Zukunft, wirst du dem Harz ewig erhalten<br />

bleiben?<br />

Kurzfristig steht mein aktueller Kalender im Vordergrund.<br />

Er heißt „Der Harz 2019“ und zeigt den Harz in 12 meiner<br />

besten Bilder. Er hat Din A3 Format und ist für 12 Euro<br />

über meine Homepage www.fotoweberei.de zu kriegen.<br />

Mittelfristig möchte ich auch gerne Fototouren und<br />

Workshops für Fotografie interessierte anbieten. Momentan<br />

ist die Fotografie noch mein nebenberufliches<br />

Hobby. Langfristig ist es natürlich mein Traum meiner<br />

Leidenschaft hauptberuflich nachgehen zu können. Aber<br />

da bin ich offen und schaue, dass der Spaß an der Naturfotografie<br />

immer im Vordergrund steht.<br />

42 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


Foto: fotoweberei<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W O NYAN R T M MAGAZINE<br />

A G A Z I N<br />

43


SELFMADE LÖFFEL<br />

Russell Clarke, ein Löffelschnitzer aus Portland,<br />

der tagsüber als Baumpfleger arbeitet, gründete<br />

die Portland Spoon Company, nachdem er so viel<br />

Rohmaterial durch die Häcksler laufen sah. Jetzt<br />

produziert und verkauft er Löffel aus heimischen<br />

Bäumen.<br />

„Leute bringen mir Sachen bei der Arbeit, Pfähle von<br />

Pflaumenbäumen aus Eastmoreland, Kiefer aus<br />

Tigard, Apfel aus Sellwood. Es gibt eine unendliche<br />

Quelle von Holz.”<br />

Mit so viel Leidenschaft für sein Handwerk möchte<br />

Clarke andere inspirieren. Er unterrichtet in den<br />

Wildcraft Studios in Portland das Löffelschnitzen und<br />

hofft, die Fähigkeiten weiterzugeben.<br />

„Ich wünschte, es würden mehr Leute schnitzen. Wenn<br />

niemand meine Sachen jemals wieder kaufen würde,<br />

würde ich immer noch schnitzen.<br />

Anfänger, sagt er, neigen dazu, ihre ersten Löffel in<br />

3-4 Stunden zu beenden. Am Ende seines Unterrichts<br />

gehen die meisten Menschen mit brauchbaren<br />

Löffeln nach Hause. Es dauert ungefähr 30-45<br />

Minuten pro Löffel.<br />

Für den Löffel braucht man Holz.<br />

„Gute Hölzer sind Esche, Wacholder, Schwarznuss,<br />

Ahorn und Obstbäume wie Apfel, Birne und Pflaume.<br />

Birke, weich und leicht zu finden, ist besonders für Anfänger<br />

geeignet. Sie brauchen nicht mehr als einen 3“<br />

Durchmesser Zweig, halbieren, das weiche Mark in der<br />

Mitte herausnehmen, und fertig ist der Rohling.”<br />

Jetzt zum Schnitzen: „Der beste Rat ist zu lernen, wie<br />

man ein Messer hält und wie man sich damit bewegt.<br />

Schau es dir an, schau dir ein Video an oder nimm einen<br />

Kurs. „Erfahre, wie man die Schnitte macht, Stiche<br />

nicht“, rät Clarke. „Wenn Sie sich schneiden, werden Sie<br />

wahrscheinlich nicht mehr zum Carven zurückkehren<br />

wollen.”<br />

„Das Endziel ist, etwas funktionell und erfreulich zu<br />

machen. Der Löffel sollte sich in der Hand gut anfühlen.<br />

Vielleicht ist das der wichtigste Teil dieses Hobbys.<br />

Dieses Ding, das ich mache, fühlt sich gut an - ich<br />

möchte es benutzen. Es ist angenehm zu halten, mit<br />

einer schönen Form und Gewicht.”<br />

Und, wie Clarke sagt, „fürchten Sie sich nicht, ihrem<br />

Löffel etwas Persönlichkeit zu geben. Jeder Schnitzer,<br />

den er sieht, ist anders, und jeder Löffel ist es auch.<br />

„Früher wollten die Menschen Einheitlichkeit. Heutzutage<br />

wollen viele Leute den wackeligen Löffel.“<br />

„Folge dem Geräusch von Kettensägen und Hackern”,<br />

sagt Clarke und betont die Fülle an Material rund um<br />

die Stadt. „Wenn Sie Baumpflegern nicht in die Quere<br />

kommen und nett fragen, geben sie Ihnen oft Holz<br />

kostenlos. In der Natur können Sie nach gefallenen<br />

Ästen suchen, aber schneiden Sie kein grünes Holz von<br />

Bäumen.“<br />

44 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


Foto: Portland Spoon Company<br />

Foto: Portland Spoon Company<br />

Nyang Pah Cit Tapeugoet N A Laju T U R W O NYAN R T M MAGAZINE<br />

A G A Z I N<br />

45


Foto: The Sunny Side<br />

ON THE ROAD MIT<br />

“WILLI”<br />

IN IHREM 110ER DEFENDER<br />

“WILLI” ERKUNDEN PHIL &<br />

KARO DIE WELT<br />

Reisende die gerne auf Roadtrips gehen,<br />

teilen sich ein Gefühl: Freiheit!<br />

Genau dieses Gefühl erleben gerade Phil<br />

und Karo, die mit ihrem selbst ausgebauten<br />

Defender die Welt bereisen und darüber auf<br />

ihrem Blog thesunnyside.de und Youtube<br />

berichten.<br />

Als “Willi” zu ihnen kam, war er noch eine<br />

totale Rostlaube. Dank Youtube und durch<br />

die Unterstützung von Freunden änderte sich<br />

das jedoch schnell. Heute ist der 26 Jahre<br />

alte Defender ein Traum von einem Offroader.<br />

Seit 2017 sind die drei nun in der Welt<br />

unterwegs und erleben dabei jede Menge<br />

Abenteuer.<br />

46 N NYAN A T U MAGAZINE R W O R T M A G Nyang A Z I N Pah Cit Tapeugoet Laju


ANGEFANGEN HAT ALLES<br />

IN KANADA<br />

Kaum war “Willi” komplett zu einem coolen mobilen<br />

Zuhause ausgebaut, ging es auch schon direkt los<br />

nach Kanada. Dort warteten tausende Kilometer<br />

auf der Straße, unzählige Wege zu Fuß und eine<br />

Kanu-Tour auf dem Yukon-River.<br />

Um die Erlebnisse auf ihrem Blog und Youtube zu<br />

teilen, waren regelmäßige Besuche bei Mc Donalds,<br />

Tim Hortons und Co. plficht, denn in ihrem Auto<br />

selbst hatten die beiden leider noch nie Internet.<br />

Die Videos auf ihrem Youtube Kanal halten neben<br />

den vielen schönen Momenten, wie Beispielsweise<br />

Abenden in der Hängematte oder tollen Sonnenuntergänge<br />

am Meer auch Tiefpunkte der Reise fest,<br />

wie den Moment als nach einem halben Jahr die<br />

eingebaute Wasserpumpe ihren Geist aufgab.<br />

Nachdem sie in Arizona im Westen der USA unterwegs<br />

waren, sind die drei im Yellowstone Nationalpark<br />

angekommen. Sie sind selbst gespannt auf das,<br />

was danach folgt, sie lassen sich treiben, verfolgen<br />

aber immer einen Masterplan.<br />

Ihre Videos auf Youtube strotzen vor Lebensfreude<br />

und Abenteuerlust. Sie zeigen die Schönheit unseres<br />

Planeten, welche Abenteuer er bietet, wie er riecht,<br />

wie einsam er sein kann, aber auch worunter er<br />

leidet.<br />

Foto: The Sunny Side<br />

MIT EINER NEUEN<br />

LAND ROVER<br />

MÜTZE GEHEN DIE<br />

ABENTEUER IMMER<br />

WEITER<br />

Foto: The Sunny Side<br />

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DIE VIELEN FARBEN<br />

DER WÜSTE<br />

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“DIE VOM MENSCHEN WEITGEHEND<br />

UNBERÜHRTE NATUR WIRD ZUR KUNST.”<br />

- JÜRGEN WETTKE<br />

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IN EIN PAAR JAHREN WIRD KEINE DER<br />

DÜNEN GENAUSO AUSSEHEN WIE SIE<br />

ES HEUTE TUT. DAS MACHT JEDE<br />

FOTOGRAFIE ZU EINER EINZIGARTIGEN<br />

KREATION.<br />

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DIE NAMIB WÜSTE IST EIN ORT DER<br />

SUPERLATIVEN. SIE IST DIE ÄLTESTE<br />

WÜSTE DER ERDE UND ZUGLEICH DIE<br />

EINZIGSTE MIT EINER KÜSTE.<br />

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DIE VIELEN FARBEN<br />

DES ANTELOPE<br />

CANYON<br />

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Arizona hat eine Monopolstellung gegenüber<br />

anderen großen Felsformationen. Neben der “Welle”<br />

im Vermilion Cliffs National Monument, die wegen<br />

ihrer u-förmigen Furchen so genannt wird, repräsentiert<br />

der Antelope Canyon, die visuell eindruckvollsten.<br />

Die geröteten Felsen, die aussehen wie riesige,<br />

sich im Wind wehende Stoffbahnen, sind in obere<br />

und untere Teile gespalten, sodass gelegentliche<br />

Lichtstrahlen die Zwischenräume durchdringen<br />

und die Felsen in einem satten Farbenreichtum<br />

bedecken.<br />

Es ist eine geschäftige Zeit des Jahres, Menschenmassen<br />

schlurfen durch die engen Tunnel und halten<br />

nur inne, um Fotos von den Lichtstrahlen zu machen,<br />

die von oben her eindringen. Der Blick richtet sich<br />

auf die umgebenden Wände, die in einem warmen,<br />

goldenen Farbton beleuchtet sind, geschnitzt wie<br />

Wirbel von Buttertoffee.<br />

Scheinbar zerbrechlich, wurden diese Canyons<br />

während der Monsunzeit durch Sturzfluten aufgeweicht<br />

und geformt, weil das Wasser schneller wird und<br />

Sand durch die Trennwände befördert. Das Gewebe<br />

dieser Wände erinnert daran, dass trotz des trockenen<br />

Wüstenklimas und der überwältigenden Hitze<br />

Wasser immer präsent ist und seine Energie die<br />

Landschaft ständig prägt.<br />

Der Antelope Canyon wurde vom Antelope Creek<br />

gebildet, einem etwa 30 km langen und nur selten<br />

nach Sturzregen im Ursprungsgebiet in den Mormon<br />

Ridges wasserführenden Bach.<br />

Hauptsächlich in den Sommermonaten ergeben<br />

sich durch die von oben hereinscheinende Sonne<br />

die sogenannten Beams, die vor allem um die<br />

Mittagszeit oft für fantastische Farb- und Lichtspiele<br />

sorgen. Der Upper Antelope Canyon ist ebenerdig<br />

begehbar, bis zu 44,3 m tief und hat eine Länge von<br />

etwa 400 m.<br />

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EINE ANDERE ZEITRECHNUNG IN DER VERSENKUNG<br />

AUGENZEUGEN-<br />

BERICHT<br />

Einmal über die Schwelle der steinernen<br />

Tore getreten, ertrinkt man förmlich in einer<br />

völlig neuen, unbekannten Spähre unseres<br />

Planeten. Blauer Planet? Hier nicht.<br />

OLIVER ARLART’S EINDRÜCKE<br />

AUS DEM ANTELOPE CANYON<br />

Das Licht spielt mit dem Stein und dem Sand<br />

auf dem Boden. Die Farbpalette erstreckt<br />

sich hier von einem schmutzigem Dunkelbraun,<br />

über das Lila der frühen Nacht und<br />

Rubinrot, zu dem strahlenden Gelb einer<br />

reifen Zitrone. Kleine, unzählige Lichtkegel<br />

hier werfen wunderbare Sonnenspiele auf<br />

die Wände und lassen den Staub tanzen.<br />

Ungekannte Bewegungen bestimmen<br />

das Gefüge der Gesteinsformationen und<br />

Ablagerungstexturen, die sich über Millionen<br />

von Jahren manifestierten, lassen einem den<br />

Atem stocken.<br />

Nähert man sich der warmen Sonne des<br />

Nachmittag, tränkt sich alles noch mehr in<br />

die Farben des Regenbogens. Völlig offene<br />

unterirdische Räume folgen auf röhrenartige<br />

Passagen. Ein Kaninchen hätte hier eher<br />

durch gepasst, war mein erster Gedanke, als<br />

ich gebückt durch die steinernen Windungen<br />

hindurch kroch.<br />

Ehe man sich versieht erklimmt man die<br />

Leiter zur Erdoberfläche. Alles ohne das<br />

Bewusstsein, dass man die letzten 2h dort<br />

unten verbracht hat. Eine völlig andere<br />

Zeitrechnung in der Versenkung.<br />

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Wenn<br />

Steinwände<br />

zu<br />

Wellen<br />

werden<br />

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MEMORIES OF THE<br />

SCOTTISH HIGHLANDS<br />

Es war genauso wie wir es uns vorgestellt hatten. Knapp 1.000 Kilometer vom<br />

heimischen Bett entfernt, liegen wir im Rückraum unseres Mini Countryman,<br />

eingehüllt in unsere Schlafsäcke. Wir schauen aus dem Fenster und sehen wie<br />

sich die Nebelschicht direkt über dem Loch Lomond langsam lichtet, und den<br />

Blick auf die ersten Ausläufer der Highlands freigibt. Gestern hatten wir Edinburgh<br />

verlassen, und unser Abenteuer fing hier erst so richtig an.<br />

AUSZÜGE AUS DEN HIGHLANDS EPISODES VON CHRISCAT UNTERWEGS<br />

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Eine unserer ersten Wanderungen führt uns hinauf auf den gerade mal 974 Meter hohen Ben Lomond. Auf<br />

dem Weg zum Gipfel mussten wir jedoch erst über 2 andere Gipfel, weshalb wir für die Tour knappe 4 Stunden<br />

einplanen. Oben angekommen ziehen die Wolken über die ersten Ausläufer der Highlands, wir sitzen auf<br />

den Steinen, trinken Wasser. In den nächsten Tagen werden wir dort mittendrin sein, heute aber sind wir hier<br />

oben, Atmen die frische schottische Luft. Eine Luft, die es bei uns in Bremen nicht gibt.<br />

Bevor es direkt in die Highlands geht, nehmen wir uns aber noch den Aufstieg auf den Ben A’an vor. Diese<br />

Wanderung ist noch ein kleiner Geheimtipp. Es gibt zwar schon viele schöne Fotos auf Instagram vom Gipfel,<br />

aber diese findet man nur, wenn man gezielt danach sucht. Der Aufstieg ist nicht lang, dafür aber um so<br />

steiler. Von unten folgt uns eine Nebelwand, droht uns einzuholen. Wir beeilen uns, denn wir wollen vor dem<br />

Nebel oben sein, und werden von dem Ausblick auf den Loch Katrine nicht enttäuscht.<br />

#STOPWAITINGJUSTGO<br />

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In den Highlands erleben wir viel Regen, so viel das viele unserer geplanten Wanderungen<br />

sprichwörtlich ins Wasser fallen. Dafür lernten wir die heimischen Rehe kennen, als uns eine kleine<br />

Gruppe dieser Geschöpfe auf einer einsamen Straße auf der wir gerade Fotos machten aufmal<br />

umzingelte. Der Anmut dieser Tiere macht uns wehmütig, denn wir müssen daran denken, wie der<br />

Lebensraum für Sie vielerorts immer kleiner wird.<br />

Auf der Isle of Skye angekommen, saugen wir die Kontraste in uns auf, badeten in eiskalten Flüssen,<br />

wanderten zwischen Steinriesen und erlebten unseren schönsten Sonnenuntergang am Neist Point<br />

Lighthouse, sogar schöner als der in der Calgary Bay wenige Tage vorher. Hier übernachteten wir<br />

direkt am Strand, auf dem Weg hierher mussten wir unzählige Stopps wegen der vielen Schafe einlegen,<br />

die es sich auf der Straße gemütlich machten. Aber so ist Schottland eben.<br />

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Foto: Ingmar Wein<br />

“EIN GANZ NEUES<br />

GEFÜHL DER WEITE,<br />

DER UNENDLICHKEIT.”<br />

Ingmar Wein aus dem Schwarzwald hat 2015 sein<br />

Studium in Finnland an der Universität in Jyväskylä<br />

aufgegeben, um seinen Fokus mehr auf die Zeit im<br />

Leben zu richten.<br />

Bevor es für ihn nach Alaska ging, war er über ein<br />

halbes Jahr in den kanadischen Rocky Mountains.<br />

Dort arbeitete er in Jasper für das Marmot Basin<br />

Skigebiet als Snowfarmer. Zusammen mit einem<br />

Team war er dafür verantwortlich. dass es keine<br />

Windverwehungen gab. Es war ein <strong>Vol</strong>lzeit-Job.<br />

Doch der Winter in Kanada kam ihm Zeitlos vor. Für<br />

das Skifahren in Kanada bezahlt werden - ein Traum<br />

für Ingmar.<br />

Für ihn als Fotograf war es unglaublich schön in<br />

Kanada. Durch die Größe fällt der Einfluss durch den<br />

Mensch fast gar nicht auf, die Landschaft ist sehr<br />

naturnah. Selten traf er jemanden in den Bergen,<br />

häufig war er komplett alleine unterwegs.<br />

Der Nationalpark Jasper hat eine Größe von 1 Millionen<br />

Hektar. Das lässt sich für Europäer gar nicht<br />

richtig begreifen, wie riesig die Dimensionen dort<br />

sind. Für Ingmar war es ein ganz neues Gefühl der<br />

Weite, der Unendlichkeit, wenn auf den Straßen<br />

Hinweise standen, dass die nächste Tankstelle einige<br />

100 Kilometer entfernt ist.<br />

Foto: Ingmar Wein<br />

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MANCHE LÄNDER AUF DIESER WELT SIND KLEIN,<br />

MANCHE SIND GROSS. UND MANCHE SIND RICHTIG<br />

GROSS. MANCHE LÄNDER AUF DIESER WELT SIND<br />

WENIG BESIEDELT, MANCHE SIND STARK BESIE-<br />

DELT. UND BEI MANCHEN FÄLLT DIE BESIEDELUNG<br />

DURCH DEN MENSCHEN GAR NICHT AUF.<br />

Foto: fotoweberei<br />

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Foto: Amanda Zito<br />

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Foto: Amanda Zito<br />

Amanda Zito liebt ihr Motorrad, mindestens genauso<br />

stark wie die Kunst. Auf Instagram und Youtube<br />

macht die Illustratorin und Tattoo-Künstlerin immer<br />

wieder auf sich aufmerksam. Auf Youtube berichtet<br />

Amanda auf ihrem Kanal “As the Magpie Flies “ von<br />

ihren Motorrad-Touren. So war sie Beispielweise<br />

auf einem 3800 Kilometer-Trip durch Montana. Auf<br />

Instagram zeigt sie ihre Zeichnungen, die häufig<br />

Momente festhalten die sie erlebt hat, oder Landschaften,<br />

in die sie sich verliebt hat.<br />

Anfangs hatte Amanda Pferde in Montana und<br />

Portland. Doch mit Pferden kam sie nicht so wirklich<br />

zurecht. „Ich dachte, wenn ich meine Pferde nicht<br />

reiten könnte, brauche ich etwas, um die Leere zu<br />

füllen. Motorräder schienen die nächstbeste Sache zu<br />

sein. Ich hatte ja keine Ahnung, wie wichtig sie für mich<br />

werden würden.”<br />

Wenn sie auf ihrem Bike sitzt, hat sie eine Pause vom<br />

Fernweh. Sie denkt dann nur an die Straße und die<br />

Landschaft unmittelbar vor ihr.<br />

Ihr erstes Motorrad war eine Suzuki GS850gl von<br />

1980, die sie Lazarus nannte.<br />

Immer mit dabei ist ihre Kamera, mit der Amanda<br />

besondere Momente oder Landschaften festhält,<br />

um diese später zu zeichnen. „Die Kunst, aus dem<br />

Gedächtnis zu zeichnen, habe ich noch nicht gemeistert”,<br />

sagt sie.<br />

Als sie mit dem Tätowieren anfing, war sie begeistert<br />

davon wie die Farbe unter der Haut sitzt. Als Amanda<br />

jedoch mit ihrem Motorrad loszog musste sie sich<br />

etwas Neues einfallen lassen.<br />

„Ich musste sicherstellen, dass ich weiterhin Inhalte<br />

aus diesen Erfahrungen erschuf, die ich weitergeben<br />

konnte.”<br />

Sie sagt, sie hatte keine Ahnung wie schwierig es<br />

sein würde, jeden Tag Kunstwerke auf der Straße zu<br />

schaffen. Doch ihre Zeichnung sind immer wie eine<br />

Momentaufnahme aus einem anderen Raum und<br />

einer anderen Zeit.<br />

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“UNBOUNDED”<br />

EINE REISE INS<br />

UNBEKANNTE<br />

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Foto: unboundedthefilm.com<br />

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Garrett Martin<br />

Robyn McLellan<br />

Foto: unboundedthefilm.com<br />

Foto: unboundedthefilm.com<br />

Aljoscha Adam<br />

Anthony Brogno<br />

Foto: unboundedthefilm.com<br />

Foto: unboundedthefilm.com<br />

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EINE VIERKÖPFIGE JUNGE CREW OHNE BEGLEITUNG<br />

TRIFFT AUF DICHTE WÄLDER, SCHNEEBEDECKTE<br />

BERGE, AKTIVE VULKANE UND UNFRUCHTBARE<br />

WÜSTEN, DIE VIER MONATE LANG DER ROUTE DES<br />

“GREATER PATAGONIAN TRAIL” FOLGEN,<br />

DEM LÄNGSTEN UNUNTERBROCHENEN WEGENETZ<br />

SÜDAMERIKAS.<br />

Die Crew begann ihre Reise in Santiago und von<br />

dort nach Süden, um den Greater Patagonian Trail<br />

zu erreichen. Dieser wenig bekannte Fernwanderweg<br />

führt über die nicht allzu geringe Entfernung<br />

von über 3.000 km und die Gruppe hatte geplant,<br />

mehrere der körperlich herausfordernden Abschnitte<br />

zu Fuß und mit Gepäck zu bewältigen.<br />

„Unser Kameramann Garrett Martin bereits einen Dokumentarfilm<br />

im Gepäck und war der Kopf hinter der<br />

Idee - wenn auch eine etwas verrückte Idee, und wir<br />

alle räumten ein, dass es ziemlich schwer an manchen<br />

Punkten der Reise war! Er und Aljoscha Adam,<br />

der Co-Produzent des Dokumentarfilms, hatten die<br />

schwere Aufgabe, während der viermonatigen Expedition<br />

die schwere Filmausrüstung in ihren Rucksäcken<br />

zu tragen.”<br />

Dan gab es noch Anthony, er hatte die Aufgabe die<br />

Gruppe durch das unmarkierte und oft tückische<br />

Terrain zu steuern - eine harte Arbeit für einen Weg<br />

mit einer so geringen Trittfrequenz.<br />

„Meine Aufgabe war es, für die Crew zu übersetzen,<br />

was uns erlaubte, Beziehungen zu Chiles freundlichsten<br />

und leidenschaftlichsten Menschen aufzubauen.”.<br />

Das Ziel der Gruppe war es der Welt die reine und<br />

unberührte Natur Chiles zu zeigen, die leider immer<br />

mehr von der Bergbau- und Staudammindustrie<br />

bedroht wird. Trotz dieser Bedrohung gibt es im<br />

Süden Südamerikas Orte, die von Trusts bewahrt<br />

werden, deren Ziel es ist, sie vor der Industrie zu<br />

schützen.<br />

Einen großen Teil ihrer Reise verbrachten die vier<br />

nördlich von Patagonien. Es gab Abschnitt auf dem<br />

Weg auf denen im wahrsten Sinne des Wortes keine<br />

Spur zu sehen war. Teilweise haben sie eine Woche<br />

lange keinen Menschen getroffen.<br />

„Die Formen der Widrigkeiten, mit denen wir zu<br />

kämpfen hatten: Dehydration, Verirrung, Nahrungsmangel,<br />

Krankheit, körperliche Anstrengung,<br />

herausforderndes Terrain - das sind alles Dinge, die<br />

helfen, ein Team zu formen, und am Ende hatte ich<br />

das Gefühl, wir hätten alles, was uns in den Weg<br />

geworfen wird schaffen können. Nach einiger Zeit<br />

scheint Angst dich furchtloser zu machen.”<br />

Abgesehen von den körperlichen Herausforderungen,<br />

mit denen sie sich als Gruppe konfrontiert<br />

sahen, mussten sie sich erinnern, dass ihr oberstes<br />

Ziel darin bestand, die reinen und unberührten<br />

Naturwunder der Region zu zeigen.<br />

Die Gruppe traf auf ihrem Weg unglaublich viele<br />

Menschen, die sie in ihr Haus einluden und für das<br />

Essen eine Ziege oder ein Schaaf opferten.<br />

„Wir waren auch in der Lage, viele der führenden Naturschutzgruppen<br />

in Chile zu interviewen, um einen<br />

tieferen Einblick in die Bedrohungen zu bekommen,<br />

mit denen die ländlichen chilenischen Gebiete derzeit<br />

zu kämpfen haben.”<br />

Die Gruppe war überrascht zu sehen, dass jeder<br />

von Nord nach Süd jeden kennt - und die Leidenschaft,<br />

die Natur in ihrer natürlichen Form zu<br />

erhalten, war wirklich ehrfurchtgebietend.<br />

Wie Yvon Chouinard, der Gründer der Marke für<br />

Outdoor-Ausrüstung Patagonia, einmal sagte:<br />

„Das wirkliche Abenteuer ist am besten definiert als<br />

eine Reise, von der man vielleicht lebend zurückkommt,<br />

aber sicherlich nicht als dieselbe Person.”<br />

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Foto: Jay Kolsch<br />

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Foto: Jay Kolsch<br />

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Foto: Jay Kolsch<br />

2014 stand Ian Finch vor der Weltflusskarte, die<br />

in seiner Wohnung in Nord-London an der Wand<br />

hing. Seine Augen suchten Kontinente, Länder und<br />

Provinzen nach dem perfekten arteriellen Kandidaten<br />

ab. Ein Jahr zuvor war er mit Inuitjägern auf Expedition<br />

in Grönland gewesen und nun zeichnete er die<br />

Flüsse mit meinen Fingerspitzen nach, visualisierte<br />

die Wendungen und Täler.<br />

Schon in jungen Jahren war er von den Ureinwohnern<br />

fasziniert. Er saß im Hinterzimmer seines<br />

Elternhauses und blätterte durch die staubigen<br />

Seiten der Bücher seines Vaters über die Geschichte<br />

der amerikanischen Ureinwohner. Währenddessen<br />

wird sein Geist zu einem Sturm neuer Expeditionsideen,<br />

denn seitdem er von seiner letzten Tour<br />

zurückgekommen ist, sehnt sich sein Herz wieder<br />

nach Wildnis.<br />

Er machte sich mit 3 weiteren Abenteurer auf eine<br />

2000 Meilen lange Kanufahrt von der Quelle des Yukon<br />

River am Lake Bennett, Kanada bis zur Mündung<br />

bei Emmonak an der Bering See, Alaska<br />

„Auf einer solchen Expedition musst du als Abenteuerfotograf<br />

vor allem bereit sein ein Amateur zu sein.” -<br />

sagt Jay Kolsch, der als Fotograf Teil dieser Expedition<br />

war.<br />

Als er der Expedition zustimmte, hatte er noch nie<br />

in einem Kanu gesessen. Der erste Paddelschlag<br />

den er machte, war derjenige, der eine zweitausend<br />

Kilometer lange Reise begann. Er musste bereit<br />

sein mehr zu leiden und härter zu arbeiten als die<br />

anderen Mitglieder.<br />

Die Bilder von Kanuabenteuern in den sozialen Medien,<br />

stellen häufig das Bild vom entspannten Lagerfeuer<br />

da, auf dem das Essen erwärmt wird.<br />

„Meine Mahlzeiten mussten nahrhaft und vor allem<br />

schnell sein.”<br />

Oft erwischte Jay sich dabei wie er diese Momente<br />

fotografierte, statt zu sitzen und etwas zu essen. Die<br />

Mahlzeiten von “Good to go” waren jedoch so Kalorienreich,<br />

das er mit voller Geschwindigkeit fotografieren<br />

konnte.<br />

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If you don’t<br />

paddle<br />

you<br />

don’t move<br />

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KEEP EXPLORING<br />

STAY WILD

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